Hier ein Bild von zwei Stößelgummis, welches den Verschleiß nach 20 Jahren Betrieb sehr schön zeigt.
links: neu
rechts: ausgehärtet, deformiert und leckend (20 Jahre, 60 Tkm)
Also, ein Austausch der Gummis ist bei Leckage immer sinnvoll, alles andere ist Gebastel.
Die "feldmäßige" Notreparatur (Zeitmangel und Teilemangel z.B. keine Kopfdichtung zur Hand) kurz vor einer größeren Tour habe ich mal wie folgt an der 100GS eines Spezis durchgeführt:
Auspuffkrümmer ab, Vergaser, Sturzbügel ab.
Alle 6 Zylinderkopfmuttern stufenweise gelockert. Die beiden Muttern die den Kopf auf den Zylinder schrauben auf dem minimalen Drehmoment (15 Nm) belassen, damit die Kopfdichtung in Position bleibt. Kipphebel abgebaut, Stößelstangen raus.
Zylinder mit Kopf als Einheit ein paar cm gezogen und die alten Gummis entfernt (Reinigung ist angesagt) und neue (orig. BMW!!) Gummis trocken auf Stößelschutzrohr gesteckt (Strichmarkierung an Gummipilz nach unten). Alle anderen Dichtungen belassen. Aufnahmekonus am Motorblock leicht eingefettet, damit die Gummis besser in Position rutschen.
Danach Montage in umgekehrter Reihenfolge.
Das funktioniert allerdings nur, wenn der Zylinderfuß nicht mit Flüssigschleim abgedichtet und die O-Ringe (2x klein, 1x groß) an der Zylinderfußdichtfläche noch OK sind.
Bisher 10.000 km Betrieb ohne Probleme, auch nicht im Bererich Kopfdichtung.
OK, jetzt gibt es sicher ein paar Watschen (=Ohrfeigen) von den Experten aus dem Forum für diese unübliche Vorgehenwseise, aber es war eben aus den Umständen heraus "quick and dirty" und hat funktioniert.