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BMW SWT-SPORTS light Enduro
Anhang 21347
Wie alles begann....
Als Jugendlicher habe ich schon erste Erfahrungen auf einer XE 9 von Hercules gemacht. Mein Vater träumte erzählte mir oft von den schönen Zeiten, die er und meine Mutter damals auf einer BMW 750er erleben durften. Diese Maschine musste für ein zweites Auto nach meiner Geburt seinen Platz lassen.
Mit dem 20. Lebensjahr habe ich mir schon gemeinsam mit meinem Vater den Wunsch erfüllt und eine R 100 GS in die Garage gestellt. Hiermit war ich immer in meiner Freizeit unterwegs. Die ersten richtigen Geländeerfahrungen habe ich zur auf einer 360er KTM gemacht. Doch auch die BMW musste im Gelände ihre Stärken zeigen. Der Wunsch mit der BMW ins harte Gelände zu gehen wurde immer größer und die Macken an meiner Tourenkuh immer tiefer. Nachdem ich im ländlichen Üchtelhausen groß geworden bin, in dem auch Fritz Witzel seine Jugend verbracht hat und Eddi Hau stammt auch aus der Nähe, war ein Enduroumbau auf BMW Basis für das Gelände schon bekannt. Auf der East Enduro Challenge durfte ich dann Erik Höchst kennen lernen, der seine Kuh dort richtig durch das schwere Gelände trieb. Er und viele weitere Boxerteiber sind schuld daran, dass mich das Fieber mit dem Boxer ins Gelände zu gehen nicht los gelassen hat.
Somit entstand die Idee einen solchen EnduroBoxer aufzubauen.
In den folgenden Beiträgen möchte ich euch einen solchen Aufbau anhand ein paar Bildern und einigen Erläuterungen dazu näher bringen.
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Rahmen
Beginnen möchte ich mit einem der wichtigsten Bauteile, den Rahmen.
Ich habe bewusst einen Rahmen eines älteren Baujahres dafür genommen, da hier die Freigaben für diverse Umbauten viel leichter zu erledigen sind. Der Stahlrahmen wurde intensiv verstärkt und für seinen neuen Arbeitsplatz vorbereitet. Das Oberrohr muss nun auch noch die Aufgaben der Kurbelwellenentlüftung durchführen. Für den Anbau eines Acerbis-Kunststofftankes wurden einige Halterungen angebracht.. Der Tank schützt jetzt auch noch unsere elektrischen Anlagen. Das Heck ist aus Stahlrohr ST 52 gefertigt und mit vier Punkten am Hauptrahmen befestigt. Die Federung übernimmt ein YSS-Federbein oder ein Öhlins Federbein mit einer von mir gewählten Federrade und einem eigens dafür konstruierten Halterahmen. Auch die Position der Fußrasten und des Schalt bzw. Bremshebels wurden neu definiert. Die Schwinge stammt ursprünglich aus einer 1100er Baureihe und übernimmt hier auch die Entlüftung des Endantriebes. Die Sitzbank stammt von einer Crossmaschine aus den 80er Jahren. Nachdem der Rahmen mit den Einschweißblechen verstärkt wurde ist er mit einer Pulverbeschichtung zum Schutz vor Korrosion versiegelt worden.
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Vorderbau
Damit das Rad meiner BMW auch immer fest am Boden bleibt und die Kuh auch ihre Spur treu hält habe ich viel Zeit mit dem Umbau des Vorderbaues verbracht. Erst war ich noch mit einer 40er USD Gabel von White Power zufrieden. Die beiden Gabelholme waren jedoch nur mit einer 17mm Steckachse verbunden, was heute gar nicht mehr zeitgemäß ist. Die Beschaffung mit Gabeln stellt in der Zeit von virtuellen Auktionshäusern kein Problem dar. Mit etwas Geduld und gezielter Suche kann man hier und da auch schon mal ein Schnäppchen machen. Für meinen Umbau konnte ich mir eine 48er USD Gabel mit open Cathrige aus dem Jahr 2008 (also Husaberg 450er Model 2009) besorgen. Das Vorderrad ist mit einer gefrästen Radnabe, Edelstahlspeichen mit 3,5mm und einem Excell Felgenring ausgestattet. Auch die Bremszange und Pumpe der Firma Brembo ist topp aktuell. Jetzt musste nur wieder eine Verbindung zwischen Rahmen und Gabelholmen gefunden werden. Doch hier konnte ich einfach auf unsere speziellen Gabelbrücken zurückgreifen. Dieser Gabelbrücke habe ich während der Entwicklung schon viel Aufmerksamkeit geschenkt. Da die meisten Gabelbrücken, so auch die originale KTM Gabelbrücke, für den Einsatz in der BMW im Gelände nicht geschaffen sind, sie also bei engen Kehren nicht funktionieren, haben wir damals den Off Set an den originalen der BMW angelehnt. So konnte ich einen sehr großen Lenkeinschlag erzielen. Das Alujochrohr richtet sich mit den Abmessungen nach der BMW und kann somit mit den originalen Kegelrollenlagern versehen werden. Mit der Dreifachklemmung ist die Brücke auf dem aktuellen Stand und hält die Gabelholme und das Vorderrad super stabil. Lieferbar ist die Gabelbrücke übrigens für 40er- 50er Gabeln. Der Abstand zwischen den Holmen ist mit dem der KTM Enduro-Modellen identisch und erleichtert so die Ersatzteilversorgung ungemein. Durch die recht schmale Gabelbrücke sind im Geländebetrieb die Gabelfäuste viel geschützter als bei anderen Herstellern. Gefertigt wurde die Brücke aus hochfestem 7075 Aluminium und wurde dann zum Schutz des Aluminiums gegen Korossion in schwarz eloxiert. Der Lenker stammt bei meiner Maschine von Magura, sowie auch die Hydraulikpumpe der Kupplung. Den Gasgriff habe ich aus dem Hause Domino, er wurde ursprünglich für ein Maico Modell produziert. Mit dieser Gabel habe ich nun einen Federweg von 300mm zur Verfügung. Durch eine sehr große Auswahl an Sportfedern wird das Abstimmen des Fahrwerks an das Gewicht des Fahrzeuges viel leichter als bei den Gabeln älteren Baujahres.