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AW: Hochwasserschaden - was würdet ihr machen?
Ich war vor 20 Jahren Augenzeuge, als ein Radlader dieser Dimension
Anhang 287710
komplett im strömenden Gewässer versank. Wegen der Strömung und des mitgeführten Schlamms dauerte es mehrere Tage, bis die Bergung gelang.
Da das Fahrzeug noch fast neuwertig war, wurde die Sanierung beschlossen. Motor, Getriebe und Hydraulik waren durch Ölablass und Spülen zu retten, aber fast alles andere -vor allem die Nebenaggregate und Elektrik- mussten kpl. zerlegt bzw. erneuert werden.
AW: Hochwasserschaden - was würdet ihr machen?
Es ist kein Trost, aber ich habe einem Bekannten einen nagelneuen verlorenen Bootsmotor heraufgeholt, der 2 Tage in 6 m Wassertiefe und dann noch 1,50 m tiefem Schlamm steckte. Den konnte ich als Taucher nur mit einer Stocher-Stange finden.
Er hat nur den Vergaser und alles außen gereinigt, nichtmal Ölwechsel gemacht, ich habe ihn für verrückt erklärt - aber - der läuft heute noch!
AW: Hochwasserschaden - was würdet ihr machen?
Hallo Zusammen,
danke erstmal für die Tips. Ich habe die BMW eben nach Hause geholt und alle Öle abgelassen. Es war mehr Wasser als Öl drin. Das Wasser war sauber und floß zuerst ab.
Im Vergaser Schwimmerbecken war nur Wasser und etwas Schmutz am Boden. Die Zylinder waren bis Oberkante Kerzenloch voll mit Wasser. Aus dem Motordeckel vorne tropft Wasser sowie aus den Faltenbälgen der Gabel.
Lager waren gut gefettet, weil die Maschine erst 1200km runter hat seit der Restaurierung.
Morgen kommt der Gutachter von der Versicherung.
@Frank aus Witzhelden: vielen Dank für dein Angebot. Ich komme ursprünglich auch vom Berg, aber die BMW stand bei der Schwiegermutter, die ihre Wohnung mit Inhalt verloren hat und die ich mit 85 Jahren nachts durch die Fluten retten mußte.
Sie ist jetzt erstmal wichtiger als die BMW, trotzdem möchte ich soviel wie möglich retten.
Gruß,
Christian
AW: Hochwasserschaden - was würdet ihr machen?
Zitat:
Zitat von
Tam92
Zum Glück gab es meiner Kenntnis nach keine Toten.
Leider wird der Vater einer Bekannter immer noch vermißt, der sich in dem abgebrannten Haus mitten im Hochwasser aufhielt.
AW: Hochwasserschaden - was würdet ihr machen?
Hi,
ich kann dir zwar nicht helfen, aber folgendes erzählen: es ist keine drei Wochen her, daß ich auf einem Steg an einem sehr einsamen Brandenburger See saß, und schwimmen wollte. Wasser undurchsichtig - trüb. Und weil ich mich gerade besonders bescheuert angestellt habe, habe ich mein altes Nokia-Händi ins Wasser geschubst. Blind hinterhergegriffen, und tastend wiedergefunden. Das Teil war ca. eineinhalb Minuten - eingeschaltet! - im Schmodder auf dem Seeboden gelegen. Aufgemacht, Akku raus, alles getrocknet mit dem Badetuch.
Believe it or not: das Ding funktioniert wieder. Erst mit Störung. Jetzt völlig normal.
Will sagen: a. Man soll nicht aufgeben b. Manchmal hat man Glück
Übrigens habe ich mal auf Island öfter miterlebt, wenn Motorräder in den Fluß geplumpst sind. Viele sind mit leergepumpten Zylindern und frischem Öl wieder gelaufen.
Alles Gute.
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AW: Hochwasserschaden - was würdet ihr machen?
Hallo,
es ist wirklich bedauerlich so das Motorrad nach dem Hochwasser so vorzufinden. Nur der Schlamm wird nicht das Einzige sein, was in Mitleidenschaft gezogen wurde.
Am Motorrad auf jeden Fall die Köpfe herunter, vorher mir dem Hochdruckreiniger alles oberflächlich entfernen. Dann sieht man weiter. Das Getriebe und HAG muß aufgemacht werden.
So ein Hochwassergetriebe hatte ich einmal auf der Werkbank.
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Bei der Summe der übrigen Schäden kommt das Motorrad sicher als Letztes.
Gruß
Walter
AW: Hochwasserschaden - was würdet ihr machen?
Moin,
ich würde etwas Öl in die Zylinder geben, Motoröl auffüllen, natürlich Ölfilter tauschen und den Motor dann mit dem Anlasser durchdrehen, so schnell wie möglich die Vergaser drauf dann laufen lassen damit das Ding richtig warm wird.
So wird es auch bei Bootsmotoren oft gemacht, nur nicht liegen lassen, denn dann fängt es an zu gammeln.
Meinen Diesel hatte ich auch mal geflutet und bin damit etliche Stunden gefahren weil ich es nicht wusste, daheim das Öl zig mal abgesaugt und nach Neufüllung den Motor jedes Mal wieder laufen lassen, hat keinen Schaden genommen. Ist einige Jahre her und er läuft immer noch tadellos.
Hier das Öl des ersten Ölwechsels.
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Hallo Christian,
die Sofort-Maßnahme Wasser und Öl raus aus den Aggregaten hast Du ja schon gemacht.
Ich würde nach dem Vergaser ausspülen erst einmal alle Öle auffüllen und den Apparat zum laufen bringen.
Du wirst Dich wundern wie der Anlasser klingt....
Wirklich im Stand warm laufen lassen und dann noch mal alle Öl raus.
Dann hast Du Zeit gewonnen.
Um eine Zerlegung, wenn Du langfristig Freude an der /5 haben willst, wirst Du nicht herum kommen.
Es gammelt wirklich überall.
Ich habe eine R100T aus dem Juni Hochwasser in Bad Honnef gekauft, ich weiß wo Wasser und Schlamm überall hinkommen.
Aktuell leiste ich erste Hilfe bei einer halb ersoffenen R80GS und einer völlig ertrunkenen R65GS aus dem Gebiet um das Ahrtal.
Ich Poste nachher mal Bilder der R65 Kupplung. Wer so etwas ungereinigt wieder in den Betrieb nimmt, macht sich nur teure Folgeschäden.
Auch wenn Du/man es nicht gerne liest, aber die halbherzigen Tipps, sind alle für´n Arsch.
AW: Hochwasserschaden - was würdet ihr machen?
d'accord, Patrick
Der feine Ton in dem Flutwasser hier gelangt in die winzigsten Spalte. Er ist zudem hart genug um Gleitlager zu beschädigen und sorgt durch den basischen PH Wert für Korrosionsschäden.
Ich persönlich würde den Motor keine Umdrehung machen lassen sondern die Köpfe runter nehmen, alles mit klarem Wasser abspülen und mit Korrosionsschutzöl einnebeln bis der Gutachter da war.
Und dann wirklich alles so schnell wie möglich bis zum letzten Schalter zerlegen um eben schneller als die Korrosion zu sein.
Das Ding ist seit mittlerweile 1 Woche innen geflutet, das ist was anderes wie eine mißlungene Flußquerung.
Augen zu machen hilft nicht.
Gruß, Frank
AW: Hochwasserschaden - was würdet ihr machen?
Moin,
abgesehen davon, dass wir hier wohl Luxusprobleme lösen, auch der Totalverlust eines Motorrads ist im Vergleich zu den angefallenen Personen- und Sachschäden locker verkraftbar, ist ein solcher Wasserschaden Problematisch.
Dabei ist das pure Wasser noch am wenigsten der Knackpunkt.
Würde ein Motorrad in ein "sauberes" Schwimmbecken fallen, wären die Maßnahmen überschaubar. Wasser, wenn es mit großer Fließgeschwindigkeit "abfließt" transportiert aber die Ton, Schluff und Sandfraktion (von allem Anderen mal abgesehen!). Dieser "Schlamm" setzt sich ab wenn die Fließgeschwindigkeit (die Transportenergie) absinkt, das Grobe zuerst. Genau dies passiert auch im Motorrad und deswegen ist Eile vonnöten!!
Zumindest die Ton und Schlufffraktion, die sich auch in kleinen Hohlräumen und Ecken festsetzen kann braucht einige Stunden bzw. Tage zum absetzen. Eine "Brutalomethode" diesen Glibber herauszubekommen wäre Ausspritzen der Hohlräume mit sauberem Wasser unter hohem Druck und dann trocknen, Öl rein und damit noch mal durchspülen.
Beim Motor kannst du auch nur mit "dünnem" Öl spülen.
Wenn man zu lange damit wartet kann, wie die Bilder vom Walter eindrucksvoll zeigen, im Antrieb und Getriebe, wo auch im Normalbetrieb kein Öldruck die Innereien "spült" , evtl. in den "Ecken" was übrig bleiben und sich fest setzen und das kann sich mittelfristig fatal auswirken.
Ist also ein Lotteriespiel und muss man sich anschauen. Pauschal empfehlen würde ich so etwas nicht. Irgendwo im Outback würde ich das so machen und hoffen nach Hause zu kommen. Die Zweiventiler sind da recht robust... wenn ich überlege durch wie viele tiefe Bäche ich gefahren bin.......
Gruß
Kai