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Thema: Das schwarze Museum
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07.08.2016, 10:37 #1141
AW: Das schwarze Museum
Hallo,
ich habe dieses Schadensbild schon ein paar Mal an Motoren aus den frühen 90er in unterschiedlichem Fortschrittstadium gesehen. Zu viel Dichtmasse war hier nie im Spiel. Die Motoren waren teilweise vorher nach der Werksmontage noch nicht geöffnet worden (z.B. meine R100R, in meiner ersten Hand, Bild mit 40 TKM siehe unten). Sand schließe ich auch aus. Die Riefen kommen m.E. von den Bröseln der Nocke und der Stößel, die durch die Ölpumpe gezogen werden.
Ich hatte damals auch mit einigen Leuten aus der Profi-Ecke darüber gesprochen (u.A. ehemaliger BMW-Entwicklungsing.). Die kannten das auch, zur Ursache kamen aber auch nur Mutmaßungen: Schlechte Härtung der Stößel, werksseitig für die ersten 1000 KM aus Vorsicht zu groß eingestelltes Ventilspiel, geänderte Öl-Additive, zu viel untertouriges Bummeln,.... So richtig konkret verdichtet hat sich da keiner der angegebenen Gründe.
Grüße
Marcus
Geändert von mk66 (07.08.2016 um 10:40 Uhr)
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12.08.2016, 08:11 #1142
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AW: Das schwarze Museum
Schwer zu toppen:
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12.08.2016, 08:35 #1143
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12.08.2016, 08:53 #1144
AW: Das schwarze Museum
Das ist n Automatikgetriebe. Da läuft noch son Riemen drüber, das muss also so.
Gruss, Robert
mein letztes Mopped ging an Colonus: BMW R100GS PD'92, jetzt sind es nur noch Kleintrecker
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12.08.2016, 09:29 #1145
AW: Das schwarze Museum
Ganz einfach: ungeeignetes Material. (In der Annahme und in der Voraussetzung, dass immer Öl da war...)
Irgendwann in den 80ern kam immer mehr Schlaumeierei auf in den Automobil-Firmen. Die Einkaufsabteilungen "verselbständigten" sich teils, es wurde immer schärfer auf den Preis geschielt, um den Ertrag zu mehren.
In einzelnen Firmen waren das regelrechte Übernahmeschlachten, wer künfitig die Ansagen machen dürfe.
Ich muss es einschränken, bei BMW weiß ich es nicht. Aber ich habe dies EN DETAIL für den Hersteller Daimler-Benz nachvollzogen, wo es ganz klar mehrere Schritte gab, die die Verantwortung weg von der (guten) Technik (unter den Herren von Prof. Breitschwerdt noch) hin zum (bösen) Controlling und zur Betriebswirtschaft (unter dem sauberen Herrn Schrempp) führten.
Das ging bis dahin, dass die gesamte PKW-Entwicklung wem unterstellt wurde? ... dem Marketing... (Zum Marketing im Automobilbau kann ich ganze Bücher schreiben, ich hatte VW-Leute als Nachbarn in Braunschweig. ...)
Bis heute geht durch deren Reihen bei DB das Aufstöhnen, wenn die Rede auf das Tun der Schrempp-Mafia kommt. Wenn man mit den aulden Jungs mal ins vertraute Gespräch kommt (ich komme fast immer...), dann erfährt man Geschichten, die haarsträubend sind: wie der krasse Geiz und das verantwortungslose Getue des Sparens-um-jeden-Preis, wie das Denken in "Shareholder-Value" die Sitten im dt. Automobilbau verdarb.
Sauber nachvollziehen würde man es können, wenn man mal Stößel und Nockenwellen einer R 69 S (hoch belastete 600er Vollschwingenmaschine, 42 PS) vergliche mit einer frühen 75/5 und einer späten R 100 etc.
Wenn dort in der Materialanalyse und im Härtebild sich Abweichungen zeigen, wüsste man es, dass auch in der Einkäuferei bei BMW die Sparkonzepte regierten, a la "...wird schon nicht auffallen, wenn wir schlauen Einkäufer einen halb so teuren Materiallieferanten in Absurdistan auftaten. Das weiß ja kein Techniker, und wenn es Probleme gibt , dann ist es ein technisches Problem, dann kann man mit dem Finger auf andere als Bösewichte zeigen."
Ich bin Jahrzehnte im Maschinenbau und Anlagenbau tätig gewesen und habe die Eigenfertigung beobachtet, teils geleitet. Immer der stete Streit mit den Kaufleuten. Sparen um jeden Preis..., ...
...aber wenn es Probleme gab, dann gab es noch die Ansage an die Techniker, "Macht was dran..", und dieselben schlauen Herren tauchten erstmal ab. Tun konnten sie ja nichts. Um mit frecher Nase wieder aufzutauchen, wenn sich der dickste Rauch verzogen hatte. Teils, um dann wieder die Techniker zu treten, weil deren Schadensbehebung den Fatzkes wieder mal "... zu teuer..." erschienen war. Und sei es nur, um Druck auszuüben und sich als "Herren des Verfahrens" frech wieder mit der dicken Lippe obenauf zu schwingen.
Techniker sind ganz oft viel zu gutmütig und viel zu sehr an Teamwork und an technischen Themen interessiert, um zu durchschauen, welche Spielchen die Kaufleute und Controller oftmals spielen.
Pittingbildung...
Auch bei der zweiten Serie von W126er S-Klasse-Benzen (V8-Motorentypen M116 und M117, 420 SE; 500 SE; 560 SEL) ein Thema gewesen. Nach der MOPF, der Modellpflege im September 1985. Man hatte den Lieferanten gewechselt, ... - und das gab Ärger. Heute klar an stirnseitigen Stempelungen der Nockenwellen nachvollziehbar.
Man kann es rausbekommen. Wenn man die Materialien hat, und mal sauber durch-analysiert. Ich hätte da Möglichkeiten, das zu untersuchen, aber habe keine Schadensfälle hier herumliegen. Dann wüsste man, ob "damals" auch bei BMW irgendwelche Schlaumeiereien des Lieferantenwechsels im Busch waren, um den Einkauf zu verbilligen, den Ertrag zu steigern. Unter Inkaufnahme von eventuellem Ärger. ... dass aber mal Kaufleute gehen mussten, hat man äußerst selten gesehen.
BIS HEUTE ist einer der Zuschläger vom Lopez de Arriortua, einer der Täter mit Armbanduhr rechts als Erkennungszeichen, ganz oben bei VW: der Herr Carlos Sanz. Mir bekannt geworden, als diese Krieger bei VDO einmarschierten, und sinngemäß ansagten: "SO, die faulen Zeiten sind vorbei, dass ihr 135 DM pro Kombiinstrument bekamt. Ab heute gibt es 90 DM, take it or leave. Busch-Jaeger in Paris baut ggfs. auch gute Instrumente..." (Dass ein Kombiinstrument für einen Golf den Kunden mehrere hunderte EU kostet, tut da wenig zur Sache...)Sauerland, oh Sauerland,
begrabt mein Herz am Möhnestrand.
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12.08.2016, 10:37 #1146
AW: Das schwarze Museum
Humorvolle wie realistische Darstellung, viel anders läuft es oftmals heute im industriellen Bereich immer noch nicht...
Der Glaube versetzt vielleicht Berge, aber keine Kolben...
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12.08.2016, 12:20 #1147
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AW: Das schwarze Museum
Hallo Bernd,
diese Ursache kannst Du eigentlich ausschließen "Ganz einfach: ungeeignetes Material. (In der Annahme und in der Voraussetzung, dass immer Öl da war...)"
Ich hatte auch schon so aussehende Teile auf der Werkbank. Da hatte aber der Getriebeeigner kein Öl im Getriebe. Das dauert dann ca 15 km bis man solche Teile produziert hat. Es ist zwar immer naheligend, falsches Material oder falsche Härtung als Ursache zu vermuten. Leider trifft das aber in den wenigsten Fällen zu. Ich sprech da aus langjähriger Erfahrung.
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12.08.2016, 15:28 #1148
AW: Das schwarze Museum
Also ich würde ja sagen
4 von 5 sind ja noch gut
Aber nach Materialfehler sieht das nicht aus, da schließe ich mich meinem Vorschreiber an.
Gruß Holger
und möge euch dergleichen erspart bleiben...wenn die Nacht am tiefsten, ist der Tag am nächsten
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12.08.2016, 15:39 #1149
AW: Das schwarze Museum
Die Getrieberäder sind Großserien-Schmiedeteile*, da stimmt die Qualität schon.
Motorradgetriebe stellen auch keine besonders ausgefallenen Ansprüche, man traut dem Fahrer ja immer noch das manuelle Schalten ohne Synchronisation zu...
Was ich mich eher frage - wie kann man so schmerzbefreit sein.
Der Lager - und Radschaden ließ sich unter Garantie nicht einmal mit Ohropax kurieren
Edit: * korrigiertGeändert von Wolfo (12.08.2016 um 16:10 Uhr)
Der Glaube versetzt vielleicht Berge, aber keine Kolben...
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12.08.2016, 19:18 #1150
AW: Das schwarze Museum
Die ausführliche Darstellung des Technik-Ausverkaufs zugunsten von Geiz ist geil habe ich zum Teil auch in der Industrie miterlebt.
Von daher habe ich die epische Darstellung mit Wohlwollen gelesen.
Aber was nützt das jetzt? Selbst wenn das bei unseren 2V auch so war, ist es nicht mehr zu ändern.Gruß
Michael
Ich danke allen, die zur Sache nichts zu sagen hatten und trotzdem geschwiegen haben.
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28.03.2024, 23:15 in Zubehör