Wie lange ..... ?

[Schiller]

Ich war heute mal wieder beim BMW-Händler. Dort steht seit 8 bis 10 Jahren eine restaurierte 1000er GS im Schaufenster. Den Besitzer kenne ich persönlich und das Mopped auch. Es stammt aus der Schweiz. Es war Rowi, der die eigentlich nicht in der Schweiz zulassungsfähige GS angepasst hat. Soweit ich mich erinnere, wurde u.a. eine andere Nockenwelle eingebaut. Sie hat eine etwas höhere Leistung als 60PS (sagte Rowi mir).

Nun steht sie da, noch nie angemeldet in PL, und ist noch keinen Kilometer gefahren. Von der Dokumentenlage ist das in Ordnung.

Die Hauptprobleme sind meiner Meinung nach:

a. ohne einen Kilometer drauf zu fahren, ist unklar, wie stabil das ganze ist, wieviel KM sollte man fahren zum Test.
b. 8-10 Jahre ohne Bewegung, welchen Einfluss hat das auf die Dichtungen und Bremsklötze usw?
c. die Reifen sind auch aus dieser Zeit, da würde ich neue wollen.

Irgendwelche Tipps? Finger weg?

[Luggi]

Die hydraulischen Bremsen sind für mich Thema Nummer 1

Danach die Dichtungen, insbesondere die Gummidichtungen

Dann Getriebe und Motor anschauen.

[Tiefton]

8-10 Jahre sind kein Problem.
- Neue Reifen
- Öle und Bremsflüssigkeit tauschen (muss nicht, würde ich aber so machen)
- Wahrscheinlich ist die Batterie auch platt
- Kerzen raus und Motor drehen lassen, bis überall dort Öl ist, wo es
hingehört
- Mit dem Drehmomentschlüssel einmal ums Motorrad laufen
Dichtungen und Bremsbeläge werden wohl keine Probleme haben. Wohlgemerkt, wir reden von 10 Jahren und nicht von 50.
Das gleiche hab ich letztens noch mit großem Erfolg an einer 79er R100T gemacht.

[trybear]

Klötze und Backen auf jeden Fall auch erneuern.

1. sind im Belag Weichmacher, wo keiner weiß wie die sich auf lange Zeit verhalten.
2. ist auch die Belagtechnik in der Entwicklung nicht stehen geblieben.

Gerade beim Bremsen würde ich immer nur auf den aktuellsten Technikstand vertrauen.

[Kairei]

Hallo,

schau mal hier:



Das ist Bremsflüssigkeit von der 660er XT meines Sohnes!
Baujahr 2007.Bei Kauf nachgewiesene 12 000 km und 1000 km nach letzter Inspektion...
Es war die Hinterbremse, die vordere wurde schon nach Kauf 2019 direkt von mir "prophylaktisch" getauscht und sah noch gut aus...
Seitdem ist das Mopped ca. 40 000 km gefahren worden. Jetzt am Saisonanfang wurde plötzlich der Hebelweg hinten länger......
Also hier keine Experimente, ich könnte mir in den Hintern beißen, dass ich das vergessen hatte!!!
Alles an Flüssigkeiten raus!!!!

Gruß

Kai

[Tiefton]

Hallo,

schau mal hier:



Das ist Bremsflüssigkeit von der 660er XT meines Sohnes!
Baujahr 2007.Bei Kauf nachgewiesene 12 000 km und 1000 km nach letzter Inspektion...
Es war die Hinterbremse, die vordere wurde schon nach Kauf 2019 direkt von mir "prophylaktisch" getauscht und sah noch gut aus...
Seitdem ist das Mopped ca. 40 000 km gefahren worden. Jetzt am Saisonanfang wurde plötzlich der Hebelweg hinten länger......
Also hier keine Experimente, ich könnte mir in den Hintern beißen, dass ich das vergessen hatte!!!
Alles an Flüssigkeiten raus!!!!

Gruß

Kai

Genau.
Bremsbeläge, wenn die erwiesenermaßen neu waren als sie vor 8-10Jahren eingebaut wurden, halte ich aber dennoch für nicht nötig.
Zugegeben...wenn ich mir das Motorrad kaufen würde und wüsste nicht wer daran geschraubt hat, würde ich die sowieso erneuern.

Will meinen - Um nach dieser Standzeit ein Motorrad wiederzubeleben, braucht man keinen großartigen Zinnober zu betreiben und bei ner Kuh schon gar nicht.

[FrankR80GS]

.... Gerade beim Bremsen würde ich immer nur auf den aktuellsten Technikstand vertrauen.

Dann darfst Du aber keine Bremsbacken bei BMW kaufen. Die hatten vor 2 Jahren noch die guten "Energit" am Lager. Hergestellt vor 2002, dem Jahr in dem Energit vom Markt verschwand. Ich habe auch noch kein Verfallsdatum auf Bremsbelägen gesehen. Wenn die "aushärten", dann in der Regel durch Nachpolymerisation der Phenolharze aufgrund der Temperaturbelastung. Das kann man nicht ganz verhindern.