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    Avatar von Madloco
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    Die "Schalber Trainingsmaschine"

    In der Ausgabe 17/1979 veröffentlichte "Das Motorrad" ein Artikel über die "GS 80, gebaut um bei der Sechstagefahrt im September Gewinner der Klasse über 750 cm³ zu werden".

    Schmarn! In Wirklichkeit, war die für das Bericht abgelichtete Maschine keine normale Werksmaschine, wie die dass das BMW Team (Peres, Schek, Witthöft, Witzel, Fischer, Schalber) zum diesen Zeitpunkt einsetzte, sondern einen Einzelexemplar (oder, vielleicht, einer von zwei Exemplaren) von einen Prototyp dass ganz anderes gebaut war als die Einsatzmaschinen, und welcher Lösungen aus den BMW 247er Rahmen mit Lösungen aus den Verlicchi-Rahmen der Laverda-BMW, von Ing. Alessandro Todeschini entworfen, vereinte (über die Laverda-BMW kann man hier lesen: http://forum.2-ventiler.de/vbboard/s...Laverda-BMW-GS).

    Besagte Maschine wurde von Rolf Witthöft am Anfang der 79er Saison in Renneinsatz verwendet (da waren die später eingesetzten Werksmaschinen noch nicht fertig gebaut, und nur Peres führte ein Prototyp der spätere Einsatzmaschine, während alle andere, ausser Witthöft, noch auf Schek-BMWs führen), und zum Zeitpunkt des "Motorrad" Bericht von Richard Schalber als Trainigs-Motorrad benutzt.

    Hier Fotos der besagten Zwitter-Maschine aus der italienische Zeitschrift "Motociclismo":



    Die Ähnlichkeiten mit den Verlicchi-Rahmen sind auf die Fotos hier unten klar zu sehen.

    BMW Zwitter (wir nennen es “Schalber Trainingsmaschine“):



    Todeschinis Verlicchi-Laverda (aus "Motorrad" 01/79):



    …Und zum Vergleich, Rahmen der 79er Werksmaschine (Replica, dass meinen Freund Stefano gerade dabei ist zu bauen):



    Man beachte auch, dass die "Schalber Trainingsmaschine" die einzige BMW ist, wo das obere Rahmenrohr am oberen Teil des Lenkkopfs endet, und auch hier kann man die Verwandtschaft zum Verlicchi-Rahmen sehen.

    "Schalber Trainingsmaschine":



    Laverda:



    BMW Einsatzmaschine Peres 1978-79:



    Ich habe Peres über diese Zwitter-Maschine befragt, aber er sagte mir nur, dass es sich um einen Versuch handelte, dass BMW gleich verworfen hatte.

    Um was kann es sich aber in Wirklichkeit handeln?

    Mein Kollege Stefano hat zwei Theorien entwickelt:

    1) Die Laverda-BMW, in München Ende 1976 - Anfang 1977 geliefert, war doch nicht so gut wie sie ausgesehen hat, denn sie ist auf die schnelle gebaut worden (5 Wochen vom Entwurf bis Fertigstellung, sagte Ing. Todeschini), und bei Laverda in Breganze nicht getestet, so haben sie sich die Leute von BMW beschlossen eigene Wege zu gehen, und haben angefangen verschiedene Lösungen zu experimentieren.
    Die “Schalber Trainingsmaschine“ hat einen Rahmen dass in Serie viel einfacher zu bauen wäre als der der Werksmaschinen, so kann man davon ausgehen, dass dieser Prototyp auch für eine Serienproduktion gedacht war.

    2) So schlecht war die Laverda-BMW nicht, denn immerhin sind damit mehrere GS-Rennen der Europäische Meisterschaft gefahren worden, aber sie war viel zu elegant, und insgesamt viel zu weit, von Aussehen, und von der Technische Lösungen, an den Panzern dass damals BMW als Motorräder verkaufte.
    Der Verlicchi-Rahmen war zu teuer, weil es aus Chrom-Molybdän Rohre gebaut war (und dadurch 10 Kilos leichter als einen 247er Rahmen!), und hätte in Italien gebaut werden sollen (Igitt!), so haben sie bei BMW angefangen, erste Versuche mit eigenen Rahmen-Entwürfe zu machen.

    Wie wir heute wissen, verwendete dann BMW zum Schluss, für die Serien-R 80 G/S einen Rahmen, dass keine Technische Revolution war, sondern nur einen modifizierten 247er mit Zentralfederung, weil es die einfachste und günstigste Lösung war.

    Der einzige, dass über die damalige Überlegungen und Entscheidungen von BMW zuverlässige Auskunft geben könnte war Hans-Günther von der Marwitz, aber leider kann er nicht mehr interviewt werden. Gerne würde ich seinen Sohn befragen, denn immerhin hatte er ein 6monatigen Praktikum bei Laverda damals absolviert, wenn ich nur wusste wie ich ihn erreichen kann.

    Schöne Grüße aus Schwetzingen
    Geändert von Madloco (03.09.2010 um 09:13 Uhr)

  2. #2
    Avatar von Madloco
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    Nachtrag:

    Mein Studienkollege Werner hat herausgefunden, dass die sogenannte "Schalber Trainingsmaschine" doch an der "Six Days" 1979 teilgenommen hat.

    Sie wurde von Bernhard Kolb gefahren, und die Teinahme am Rennen in Siegen wurde durch diese Aufnahme entdeckt:



    Schöne Grüße aus Schwetzingen

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