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  1. #11
    Admin Avatar von hg_filder
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    AW: Brems-Entlüftungswahn

    Zitat Zitat von dreiradbertl Beitrag anzeigen
    Servus,

    das mach ich auch immer so (wenns nicht grad pressiert), und zwar bevor ich mit dem Entlüften an sich überhaupt loslege. Allerdings habe ich dann den Lenker nach links eingeschlagen, damit der Ausgleichsbehälter den höchsten Punkt im System darstellt, und die Flüssigkeit weitgehend durch die Schwerkraft da hin kommt wo sie hingehört.

    Grüße

    Herbert
    Hi,
    ich werde deine Methode dann wie folgt in meinen nächsten Austausch mit aufnehmen:

    • Kolben nicht ganz zurückdrücken
    • Behälter auffüllen
    • Spritze von unten ansetzen und "saugen"
    • Mit Bremshebel die Arbeit unterstützen
    • Wenn keine Luftblasenmehr aus dem Sattel kommen, alles schliessen und über Nacht mit Druck am Hebel stehen lassen
    • am nächsten Tag klassisch entlüften


    Hans
    Geändert von hg_filder (29.11.2012 um 14:51 Uhr) Grund: Rot = Korrektur
    R 100 GS '92 Nur eine, aber meine.

  2. #12

    AW: Brems-Entlüftungswahn

    Zitat Zitat von hg_filder Beitrag anzeigen
    Hi,
    ich werde deine Methode dann wie folgt in meinen nächsten Austausch mit aufnehmen:

    • Kolben nicht ganz zurückdrücken
    • Behälter auffüllen
    • Spritze von unten ansetzen und "saugen"
    • Mit Bremshebel die Arbeit unterstützen
    • Wenn keine Luftblasenmehr aus dem Sattel kommen, alles schliessen und über Nacht mit Druck am Hebel stehen lassen
    • am nächsten Tag klassisch entlüften


    Hans
    Hallo Hans,
    ich bin so frei ... und hab oben das m.E. wichtige Wort eingefügt. Ist der Kolben wirklich ganz press eingeschoben, ist entlüften mit Spritze und der Unterdruckmethode schwer bis unmöglich; denn hinter dem Kolben sollte eine gewisse Schicht Bremsflüssigkeit sein, damit die Luft besser frei durch Bremsflüssigkeit durchkommt. Ist die Schicht zu dünn, haften die Bläschen an der Kolben/Zylinderwandung und Du kannst sie mit der Spritzenmethode nicht entfernen, weil Du eher Luft durch die Gewindegänge der Entlüfterschraube ziehst als den nötigen Unterdruck aufzubauen.
    Ist meine Erklärung für dieses Phänomen, das mich an der 82er RT schon vor Jahren mal fast zur Verzweiflung gebracht hat. Dann nach der Devise "extreme Einstellungen sind selten gut - die Wahrheit liegt meist in der Mitte" die Kolben etwas rein in den Bremszylinder und schon gings.

    Spritze von unten mach ich als erstes, dann gibts ein isotonisches Getränk und wenn sich alles beruhigt hat, mach ich den Rest konventionell mit wenigen Hüben. Notfalls den Rest erst am nächsten Tag.

    Beste Grüße
    Stefan
    ... aus dem wilden Süden

  3. #13
    Admin Avatar von hg_filder
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    AW: Brems-Entlüftungswahn

    Zitat Zitat von ermuedungsbruch Beitrag anzeigen
    Hallo Hans,
    ich bin so frei ... und hab oben das m.E. wichtige Wort eingefügt. Ist der Kolben wirklich ganz press eingeschoben, ist entlüften mit Spritze und der Unterdruckmethode schwer bis unmöglich; denn hinter dem Kolben sollte eine gewisse Schicht Bremsflüssigkeit sein, damit die Luft besser frei durch Bremsflüssigkeit durchkommt. Ist die Schicht zu dünn, haften die Bläschen an der Kolben/Zylinderwandung und Du kannst sie mit der Spritzenmethode nicht entfernen, weil Du eher Luft durch die Gewindegänge der Entlüfterschraube ziehst als den nötigen Unterdruck aufzubauen.
    [...]
    Hallo Stephan,
    ich glaube, dass du den Kern getroffen hast. Der Hinweis ist sehr gut nachvollziehbar. Besten Dank!!

    Hans
    R 100 GS '92 Nur eine, aber meine.

  4. #14
    Wissenanleser Avatar von Reindl
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    AW: Brems-Entlüftungswahn

    Wenn keine Luftblasenmehr aus dem Sattel kommen, alles schliessen und über Nacht mit Druck am Hebel stehen lassen

    Diese Prozedur ist meiner Meinung ein "Placebo", denn dabei schließt die Manschette am Hauptbremszylinder die kleine Entlüftungsbohrung zum Reservoir (Ausgleichsbehälter). Durch die Vorspannung (z.B. über einen Expander) am Handhebel wird Druck aufgebaut und dabei geht "über Nacht" ein großer Teil der vorhandenen freien Luft in der Bremsflüssigkeit in Lösung, so dass sie nicht mehr "als Kompression" festzustellen ist.
    Nimmt man am nächsten Morgen den Druck weg, dann hat man erst man ein tolles Ergebnis, denn die Luft geht nur relativ langsam wieder aus der Lösung in der Bremsflüssigkeit (Beispiel: Limoflasche wird geöffnet). Aber man hat die selbe Luftmenge der Bremse wie vorher - wohin soll die Luft auch über Nacht in einem geschlossenen Hydrauliksystem hingekommen sein?

    Die in der Bremsflüssigkeit eingelagerte Luft "entgast" nun mit der Zeit wieder aus der Bremsflüssigkeit, steigt nach oben (z.B. durch Vibrationen beim Fahrbetrieb) und entlüftet sich dabei automatisch über die nun wieder offene Entlüftungsbohrung zum Ausgleichsbehälter.
    Grüße
    Reindl

    M.U.H.

  5. #15
    Admin Avatar von hg_filder
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    AW: Brems-Entlüftungswahn

    Zitat Zitat von Reindl Beitrag anzeigen
    [...]
    Die in der Bremsflüssigkeit eingelagerte Luft "entgast" nun mit der Zeit wieder aus der Bremsflüssigkeit, steigt nach oben (z.B. durch Vibrationen beim Fahrbetrieb) und entlüftet sich dabei automatisch über die nun wieder offene Entlüftungsbohrung zum Ausgleichsbehälter.
    Hallo,
    Frage: Warum haben mit dieser Methode jedoch so viele hier im Forum einen besseren Bremsdruck erreicht? Nach deiner Meinung müsste sich der gleiche Effekt nach eine Fahrt ebenfalls einstellen, oder?

    Hans
    R 100 GS '92 Nur eine, aber meine.

  6. #16
    Q-rossitäten Sammler Avatar von Caferacer
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    AW: Brems-Entlüftungswahn

    Zitat Zitat von Reindl Beitrag anzeigen
    Aber man hat die selbe Luftmenge der Bremse wie vorher - wohin soll die Luft auch über Nacht in einem geschlossenen Hydrauliksystem hingekommen sein?
    Ein geschlossenes Bremssystem ist zwar flüssigkeitsdicht aber nicht gezwungenermassen gasdicht.
    Klaus der Franggnsagg

  7. #17

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    AW: Brems-Entlüftungswahn

    Zitat Zitat von Reindl Beitrag anzeigen
    Durch die Vorspannung (z.B. über einen Expander) am Handhebel wird Druck aufgebaut und dabei geht "über Nacht" ein großer Teil der vorhandenen freien Luft in der Bremsflüssigkeit in Lösung, so dass sie nicht mehr "als Kompression" festzustellen ist..
    Servus,

    also - ich bin ja nur ein Suppenschmied - so rein physikalisch würd ich jetzt mal sagen sollte es keinen Unterschied machen ob ich da 10 Lufteinschlüsse á 1 ml oder einen mit 10 ml hab... und wenn du nicht den Druck konstant erhöhst, oder andere Parameter änderst sollte da die Luft auch nach oben weggehen. Das was du ansprichst entspricht wohl eher einer Emulsion (sowas bleibt stabil), und die sollte bei frischer Bremsflüssigkeit noch nicht vorliegen.

    Fakt ist, das am Gespann immer mal wieder Leitungen mit 2.5 m Länge zu entlüften sind, und da hab ich mit der beschriebenen Methode die nachhaltigsten Erfahrungen gemacht. Die Leitungen erstmal befüllt, ggf. den Bremssattel nochmal gelöst und runterhängen lassen (dann besser nicht pumpen ) und das Sösschen über Nacht 'sacken lassen' - Idealziel: alle Leitungen stegen zum HBZ hin kontinuierlich an. Hatte auch schon mal vergessen den Bremshebel zu fixieren, die Karre stand so eine Woche: hat auch funktioniert.

    Ich hab auch so einen Vacuumsauger, und wenns flott gehen musst dann spiele ich mich eben eine Stunde. Mit obiger Methode geh ich einmal hin, bereite alles vor, befülle (etwa 15 min), und am näxten oder übernäxten entlüfte ich dann konventionell um die 10 Minuten bis zum Wunschdruckpunkt...

    Kann natürlich auch alles falsch sein, dafür funktionierts dann aber ganz gut

    Gruß

    Herbert

  8. #18
    Avatar von tom1803
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    AW: Brems-Entlüftungswahn

    Handwerklich geschickt?
    Ich benutze schon seit xx Jahren eine Unterdruckpumpe am Kompressor (ALDI-Teil für um die 60€ schon 9-10 Jahre in Gebrauch) die Unterdruckpumpe funktioniert wie eine Wasserstrahlpumpe, selbst zusammengebastelt aus 3mm in 6mm Röhrchen in einem T-Stück verschraubt mit einem Kugelhahn Richtung Kompressor. Schlauch auf den Entlüftungsnippel am Sattel - die Schraube 1/2 - 1 Umdrehung lösen und Kugelhahn auf - dann einfach in den Vorratsbehälter langsam nachgießen oder neu auffüllen. Ruckzuck ist der Fisch gegessen!

    Viel Erfolg - Thomas

  9. #19
    Wissenanleser Avatar von Reindl
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    AW: Brems-Entlüftungswahn

    Zitat Zitat von hg_filder Beitrag anzeigen
    Hallo,
    Frage: Warum haben mit dieser Methode jedoch so viele hier im Forum einen besseren Bremsdruck erreicht? Nach deiner Meinung müsste sich der gleiche Effekt nach eine Fahrt ebenfalls einstellen, oder?

    Hans

    So lange die Luft noch in Lösung in der Bremsflüssigkeit ist, spürt man nur den Kompressionsmodul (steif) der Flüssigkeit. Aber die Luft bleibt nach Wegnahme des Drucks nicht in Lösung sondern perlt langsam wieder aus.
    Hierbei wird sich die eigentliche Entlüftung im Fahrbetrieb selber einstellen.

    Hydrauliksysteme werden durch Anlegen von Unterdruck ("Vakuum") entgast, d.h. die Flüssigkeit wird dadurch - was die Gaslösungsfähigkeit anbelangt - "untersättigt".
    Die Methode mit "Druck über Nacht" zu arbeiten verstehe ich in soweit, dass man die Luft in Lösung zwingen will. Mit Entlüften hat es direkt nichts zu tun.
    Grüße
    Reindl

    M.U.H.

  10. #20
    Admin Avatar von Detlev
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    AW: Brems-Entlüftungswahn

    Mit ner Vacuumpumpe habe ich beste Erfahrungen gemacht, wenn es darum geht, eine gefüllte Anlage zu spülen und neu zu befüllen. Dann sauge ich am Bremssattel ab während am HBZ ständig frische Flüssigkeit nachgefüllt wird. Geht ratzfatz und es kommt keine Luft ins System.
    Leider macht das nur Sinn, wenn kein grober Schlamm in der Bremsanlage ist. Ich habe neulich erst Bremsflüssigkeit bei einer 1993er R80GS wechseln wollen, aber als ich den Bodensatz im HBZ gesehen habe, wurde es dann doch eine Komplettrevision. Was da unten hinter den Kolben des Radbremszylinders saß...auhauerhauerha!
    Funktioniert hatte die Bremse übrigens unauffällig, aber ich wage nicht mir vorzustellen, was da bei einer munteren Passabfahrt in den Bergen passieren könnte.
    Grüße,
    Detlev

    „Verzweifle nicht, wenn Du kein Profi bist. Ein Amateur hat die Arche gebaut, Profis die Titanic.“

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