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Thema: Tachosensor mal anders
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10.06.2013, 17:57 #1
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Tachosensor mal anders
Moin,
da das Thema Tachosensor am Getriebeausgang - insbesondere zum Anschluß von Motogadget Instrumenten - immer mal wieder aufkommt und mich
per PN auch immer wieder Fragen zu der Schaltung für den TA-7 Sensor erreichen an dieser Stelle einige grundlegende Informationen und eine Bauanleitung für einen universellen und robusten Tachosensor.
Grundlegendes:
Ich habe die von mir in der Vergangenheit gepostete Schaltung zwischenzeitlich selber nicht mehr im Einsatz und kann den Nachbau auch nicht mehr empfehlen. Dieses hat zwei Hintergründe: Zum einen scheint es so als ob der TA-7 Sensor am Acewell deutlich weniger Spannung sieht als bisher angenommen. Das könnte auch mit ein Grund dafür sein, daß mir in der Vergangenheit zwei Sensoren gestorben sind. Zun anderen hat Motogadget in der jüngeren Vergangenheit klamm und heimlich die Ansteuerung seiner Instrumente geändert.
(Während diese früher einen '+ 12V' Impuls sehen wollten ist Motogadget mit der Einführung des Motoscope Pro dazu übergegangen als Tachoimpuls einen Masseimpuls zu nutzen. Das gilt auch für neuere Chronoclassic und Motoscope classic Geräte. Leider ist diese Änderung auf der Homepage nicht auffällig dokumentiert worden, was ggf. bei Nutzern die die Instrumente schon öfter verbaut haben zu häßlichen Fehlern führen kann. Die bei Motogadget downloadbare Kompatibilitätsliste der Originaltachosensoren dürfte damit auch in weiten Teilen überholt und so nicht mehr zutreffend sein.)
Damit ist die Schaltung nicht mehr allgemeingültig und müßte je nach Gegebenheit abgeändert werden.
Nachdem ich aus diesen Gründen einige Zeit mit Reedsensor und Speichenmagneten unterwegs war, habe ich am WE mal ein altes Projekt ausgegraben und ein bissl 'gedrechselt'. Und das ist dabei heraus gekommen:
Man nehme eine Mitnehmer'schnecke' für die Tachowelle und drehe om oberen Ende die mittige Erhöhung ab. In die nun plane Oberseite fräse man ein Loch mit 5mm Durchmesser und 2mm Tiefe und klebe in dieses einen passenden Neodymmagneten ein.
Das ganze sieht dann so aus:
Anhang 73401
Dazu bastele man sich einen Verschlußstopfen nach dem Vorbild der von verschiedenen Anbietern erhältlichen Stopfen für den Tachowellenanschluß. Ob mit oder ohne Schlauchnippel für eine hochgelegte Entlüftung bleibt dabei jedem selbst überlassen. Im Gegensatz zu den käuflichen Exemplaren wird die Mittelbohrung rel. dünn ausgeführt (5mm) so daß hinreichend 'Fleisch' am Rand stehen bleibt. Hier bohrt man jetzt von der Oberseite her ein Loch mit 2,5mm Durchmesser so weit hinein, daß zur Unterseite ca. 0,5 - 1mm Material stehen bleibt. In dieses Loch klebt man einen Miniaturreedkontakt und fertig ist der universelle Tachosensor ohne zusätzliche bewegte Teile. Nach der Pulverbeschichtung sieht das dann so aus:
Anhang 73402 Anhang 73403 Anhang 73404
(In diesem Fall mit Entlüftungsschlauch.)
Eingebaut:
Anhang 73405 Anhang 73406
Entweder gegen '+12V' geklemmt für ältere Instrumente oder halt gegen Masse für die jüngste Generation.
(Oder natürlich je nach gefordertem Signal für jedes andere Instrument.)
Grüße Jörg.
P.S.
Ich versuche noch eine Maßskizze nachzureichen.Geändert von GdG (11.06.2013 um 15:22 Uhr)
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10.06.2013, 19:43 #2
AW: Tachosensor mal anders
Moin Jörg,
das sieht! so einfach aus.
Warum ist da keiner eher drauf gekommen?
Wir denken alle zu kompliziert!
Teure Sensoren, laberige (bei mir) Schaltungen die Sensoren himmeln und im Fehlerfall wer weiß was mit dem Instrument veranstalten.
Wer kann mir die Schnecke abdrehen?Grüsse aus Leipzig
Jürgen
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10.06.2013, 20:02 #3
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AW: Tachosensor mal anders
Moin,
gedulde dich mal noch ein paar Tage. Ich hab noch eine Variante in Arbeit die ohne abgedrehte Schnecke auskommt - das Teil kostet immerhin knapp 50,- € - und bei der der (kleinere) Magnet auf dem äußeren Rand eingesenkt wird.
Mir ist bloß gerade mein Aluvorrat ausgegangen um einen entsprechend modifizierten Stopfen zu drechseln. Spätestens übernächstes WE gibts ein Statement ob das auch funktioniert.
Weil: der hier abzudrehende Zapfen hat zwar keinen erkennbaren Zweck und dient in jedem Fall nicht der Führung/Lagerung, aber ohne Grund wird der ja da nicht hinkonstruiert worden sein.
Grüße Jörg.
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11.06.2013, 15:35 #4
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AW: Tachosensor mal anders
Moin,
ich hab im Ausgangsbeitrag mal den Handypixelbrei durch halbwegs anständige Fotos ersetzt.
@Joerg_H:
Meintest du so in etwa:
Anhang 73407 Anhang 73408 Anhang 73409
Hat mehr Nach- als Vorteile:
Deutlich aufwendiger in der Fertigung. Zusätzliche bewegte Teile => zusätzliche Fehler- und Verschleißmöglichkeiten. Die Miniaturkugellager sind recht empfindlich.
Was ich noch in Arbeit habe funktioniert im Prinzip genau wie die im Ausgangsbeitrag beschriebene Lösung, nur wird der Magnet durch einen mit 2mm Durchmesser ersetzt und selbiger am äußeren Rand eingesenkt ohne den Zapfen an der Schnecke abzudrehen. Damit bleibt diese selbst für den Fall daß der Zapfen z.B. beim Betrieb mit einer Tachowelle irgendeine Funktion haben sollte uneingeschränkt nutzbar.
Dafür muß aber der Stopfen modifiziert werden, da sonst der Abstand zu groß wird und der - deutlich schwächere - 2mm Magnet nicht zur sicheren Betätogung des Reedkontakts ausreicht. Und genau hier liegt der Knackpunkt. Ih bin mir noch nicht sicher, ob das so funktioniert - sprich ob das mit vertretbarem Aufwand so zu fertigen ist.
(Ein Problem ist die Bohrtiefe des 2,5mm Lochs - mit handelsüblichen Bohrern bist du da so tief, daß der Schaft ins Loch eintaucht. Das führt dann - wennn man nicht in ganz kleinen Etappen und sehr vorsichtig arbeitet - schnell dazu, daß die Aluspäne unter Druck geraten, Aufbauschneiden ausbilden und der Bohrer verläuft oder bricht. Bei 0,3 - 0,5mm Restwandstärke kannst im im ersten Fall den Bohrkanal von der Seite inspizieren, im zweiten Fall ist das Teil ein Fall für die Tonne.)
@ 3 Radkuhfahrer:
Ich zitiere mich mal selber:
(Oder natürlich je nach gefordertem Signal für jedes andere Instrument.)
Grüße Jörg.
P.S.
Die Beiträge von Joerg_H und 3 Radkuhfarer auf die sich meine Antwort beziehtsind auf Grund der Forumsrücksetzung leider verschwunden.Geändert von GdG (11.06.2013 um 15:37 Uhr)
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11.06.2013, 16:05 #5
AW: Tachosensor mal anders
Ich setze einfach mal meine gesicherte Antwort auf deinen letzten geloeschten Beitrag rein:
Es ging um die Frage, warum man nicht einfach einen Sensor am Vorderrad einsetzt.
Hi.
Die Messung der Wheeliegeschwindigkeit ist natürlich ein schlagendes Argument!
Ansonsten hast du die gleiche Gabel wie ich und mein Vorderrad kann ich problemlos ein- und ausbauen.
Ich verwende als Sensorhalter den HPN-Halter, aber jeder andere sollte auch gehen.
Sensor ist von Q-Tech, hatte vorher den Touratech-Hallgeber, beide sind absolut wasserfest, auch langfristig.
Der Neodym-Magnet ist in auf einen Inbus-Schraubenkopf mit UHU-Endfest 300 einbalsamiert.
Die Schraube selbst sitzt in einer Mutter M6, die auf einen Bremsscheiben-Unterlagring von BMW aufgeschweisst ist.
Ich würde das ja gern mit einem Foto illustrieren, aber das Konstrukt verweilt momentan in Malaysia, daher kann ich Bilder erst wieder in drei Monaten liefern
Abstand zum Sensor ist grösser 3mm und wenn ich beim Ein-und Ausbau etwas aufpasse geht das Vorderrad auch unter Feldbedingungen ratzfatz rein und wieder raus.
BTW: Wenn du grosse Distanzen im Sand zurücklegst, wird der Schlupf spätestens dann ein Thema, wenn unverhofft der Tank leer ist.
LG
RickSchönen Gruss, Rick Wenn du nie vom Weg abkommst, bleibst du immer auf der Strecke HPNSWTRTQTECH
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11.06.2013, 16:20 #6
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AW: Tachosensor mal anders
Moin,
@motornomad:
Stichwort: Doppelscheibe! Da geht definitv nix ohne Sensorausbau.
Edit: Wenn ich dein 'Konstrukt' richtig begriffen habe ginge das natürlich doch ohne Sensorausbau. Aber elegant ist so eine 4,5 cm frei durch die Luft rotierende Schraube auch nicht wirklich.
Und was den leeren Tank angeht: Da kann ich dir nicht ganz folgen - Tripcounter u.ä. zeigen Dank Schlupf im Gelände mehr oder weniger zuviel gefahrene km an, aber nicht zu wenige. Ansonsten: Tankgeber von Suzuki RF600 => schlägt bei 5l Rest Alarm.
Ansonsten gibts da noch zwei bis zehn Gründe warum ich keinen Sensor mehr am Vorderrad haben wollte => andere Baustelle, Samstag.
Grüße Jörg.Geändert von GdG (11.06.2013 um 16:23 Uhr)
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11.06.2013, 16:36 #7
AW: Tachosensor mal anders
Gruss aus dem Westen der Schweiz,
- Joerg
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11.06.2013, 17:43 #8
AW: Tachosensor mal anders
Hi Jörg,
alle deine Argumente sind wie immer stichhaltig. :]
Natürlich ist das Geschmackssache, ich will halt eine exakte km-Anzeige und die Schraube ist durch die Bremsschüssel geschützt und optisch unauffällig.
Sorry, dass ich den Thread grundsätzlich in Frege gestellt habe.
Beste Grüße
RickSchönen Gruss, Rick Wenn du nie vom Weg abkommst, bleibst du immer auf der Strecke HPNSWTRTQTECH
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08.09.2013, 13:03 #9
AW: Tachosensor mal anders
Moin,
ich habe das so wie von Jörg beschrieben nachgebaut.
Einwandfrei!
Danke dem Ideengeber!Grüsse aus Leipzig
Jürgen
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08.09.2013, 14:23 #10
R75/5 Limakontrollleuchte brennt...
25.04.2024, 13:01 in Elektrik