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  1. #1

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    Wie schalte ich richtig...Theorie (R60/6)

    Nach Junfräulichen 6000km 2-Ventiler "Erfahrung" schaffe ich es so langsam einigermaßen sauber durch und in die Gänge zu kommen.

    Ich habe mir oft die Frage gestellt warum die 2-Ventiler sich so schwer schalten lassen, wenn man noch keinerlei Gefühl dafür aufgebaut hat

    Ganz lautlos wird es sich wohl nie abspielen, jedoch haben mich folgende Theoretische Überlegungen näher an mein Ziel gebracht aus dem Getriebe das beste rauszuholen.
    Diese haben sich auch in der Praxis bestätigt.

    Kurze Einleitung:

    Durch den großen Durchmesser der Reibscheibe (somit hohes Polares Widerstandsmoment),
    die direkt und in der Drehbewegung ungedämpft auf der Eingangswelle sitzt,
    muss viel Drehenergie in den Sekundenbruchteilen des Schaltvorgangs zu und abgeführt werden.
    Die einzige Drehdämpfung setzt erst nach der Ausgangswelle an in Form des Ruckdämpfers/Reifens. (EDITH: sehe gerade die Eingangswelle hat auch nen Ruckdämpfer)

    Vor dem Schalten (Kuppeln) besitzt die Reibscheibe die Motordrehzahl,
    im Schaltvorgang wird die Drehzahl dieser Reibscheibe schlagartig verändert. In den Klammern habe ich die Differenz der Übersetzungen zum nächsthöheren Gang gebildet.
    Diese gibt an wie "stark" die Drehzahlsprünge sind.
    z.B. 1.Gang hat (1,54x) höhere Drehzahl als der 2.te.
    (2.tes EDITH: nicht richtig, die Klammerwerte sind nur ein Indiz für die Drehzahldifferenzen)

    1. Gang 4,4 (1,54)
    2. Gang 2,86 (0,79)
    3. Gang 2,07 (0,40)
    4. Gang 1,67 (0,17)
    5. Gang 1,50

    Man sieht, dass bei kleinen Gängen die Drehzahlsprünge sehr hoch ausfallen. Deswegen sollte man möglichst hier bei kleinen Motordrehzahlen schalten.
    Bei höheren Gängen wird die Differenz immer kleiner, somit kann man auch bei höheren DZ noch einigermaßen lautlos schalten.


    Für Fortgeschrittene:
    Es hilft auch beim Hochschalten nach dem Auskuppeln die Motordrehzahl etwas absinken zu lassen, -minimalst- einzukuppeln, und im gleichen Moment den nächst höheren Gang zu wählen.
    Das langsame Schwungrad hilft somit den Zahnflanken die Reibscheibe abzubremsen.
    Also wie Zwischengas beim Runterschalten, nur andersrum...

    P.S.:
    Japanische Maschinen haben mehrlamellige Ölbadkupplungen die wesentlich kleiner im Durchmesser sind und auch leichter, da die entstehende Wärme durch das Öl besser abgeführt werden kann.
    Die Rotatorisch gespeicherte Energie ist durch den kleinen Durchmesser somit auch wesentlich geringer. Folge: Es "klonkt" weniger...

    Hoffe jemand kann mein Gelaber nachvollziehen...
    Gruß Markus
    Geändert von Chromebuster (25.05.2015 um 16:23 Uhr)

  2. #2
    Rolling Bones Avatar von Benno
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    AW: Wie schalte ich richtig...Theorie (R60/6)

    Schalten ist ein spanabhebender Vorgang, das darf man ruhig hören.
    Grüße aus dem Münsterland
    Benno aus Dülmen

    Frohes G(r)asen

    Was für die Seele gut ist, kann der Leber nicht schaden.

  3. #3

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    AW: Wie schalte ich richtig...Theorie (R60/6)

    Danke Benno, schön das zu hören...

    Habe bisher auch keine Tour knarz, klonk, ratter und knackfrei überstanden... Am fiesesten ist es wenn man den Schalthebel zu viel vorspannt und nichtsahnend vor dem Kuppeln schon der nächste Gang reinspringt...

    Bin da sehr vorsichtig geworden...

  4. #4
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    AW: Wie schalte ich richtig...Theorie (R60/6)

    Zitat Zitat von Chromebuster Beitrag anzeigen
    ... in den Sekundenbruchteilen des Schaltvorgangs ...
    Nimm Dir einfach mehr Zeit...
    "Zur Wahrheit gehören immer zwei - einer der sie sagt,
    und einer der sie versteht."
    (Henry David Thoreau)

  5. #5
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    AW: Wie schalte ich richtig...Theorie (R60/6)

    Warum geht's? Licht einschalten?

  6. #6
    Admin Avatar von MM
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    AW: Wie schalte ich richtig...Theorie (R60/6)

    Anfangs hat da jeder Probleme und muss die Eigenheiten er"fahren".
    Da ich mit dem 2V-Boxer keinen Rennmotor unter mir habe und das Drehmoment schon bei niedrigen Drehzahlen erfreulich hoch ist, habe ich mir angewöhnt, meist recht früh hochzuschalten. Wie deine Ausführungen belegen, geht das auch leichter.
    Das Zusammenspiel zwischen Gashand, Kupplung und Schaltfuß will trainiert sein. Das nahezu geräuschlose Gangwechseln klappt auch bei dir dann bald.
    Nicht so viel denken dabei, sondern intuitiv so machen, wie es am besten geht.
    Gruß
    Michael




    Ich danke allen, die zur Sache nichts zu sagen hatten und trotzdem geschwiegen haben.

  7. #7
    Avatar von 60hotte
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    AW: Wie schalte ich richtig...Theorie (R60/6)

    Hi
    Ich dacht immer, die im Vergleich zu den Japanern schwerere Schaltbarkeit rührt daher, dass die Getriebeeingangswelle mit Motordrehzahl rotiert. Bei den Quermotoren wird die Drehzahl der Getriebewellen von der Kurbelwelle zur Getriebeeinganswelle, meist mittels einer Kette, manchmal auch mit Zahnrädern, etwa halbiert. Bei den längst angeordneten Wellen unserer Q-e biete sich die starre Verbindung natürlich an. Sie ist sozusagen Teil des genialen Boxerkonzeptes bis hin zum ebenfalls längst laufenden Kardan, zu dem man dann keine Umlenkung mehr braucht. Aber dafür ist das Getriebe eben schwerer zu schalten, weil alles schneller rotiert. Diese Erklärung hat mir immer eingeleuchtet. Liege ich da falsch?
    Schöne Grüße aus Ostbelgien
    Zoltán

  8. #8
    Admin Avatar von MM
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    AW: Wie schalte ich richtig...Theorie (R60/6)

    Zitat Zitat von 60hotte Beitrag anzeigen
    ... Liege ich da falsch? ...
    Nein,

    aus meiner Sicht addieren sich die beiden Effekte.
    Gruß
    Michael




    Ich danke allen, die zur Sache nichts zu sagen hatten und trotzdem geschwiegen haben.

  9. #9
    Avatar von Lothar108
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    AW: Wie schalte ich richtig...Theorie (R60/6)

    Zitat Zitat von Dirk Beitrag anzeigen
    Warum geht's? Licht einschalten?
    Wenn Dauerhirnbeschattungsproblem hilft ein Lämpchen auch nicht mehr.
    Es gibt Mein-ungen, Dein-ungen und als drittes die reine Tatsache.
    Meist haben diese drei Dinge wenig gemeinsam.

    Grüße Lothar

  10. #10
    Beweglich Mit Wonne Avatar von Schlingel
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    AW: Wie schalte ich richtig...Theorie (R60/6)

    Hallo Markus,
    beim Raufschalten sollte es gar keine Geräusche geben. Beim Runterschalten vom 5. in den 4. und vom 4. in den 3. auch nicht.

    Vom 3. in den 2. gebe ich grundsätzlich Zwischengas und dann kaaracht/kalonkt es auch nicht in dem Fall.
    Dieser Schaltvorgang ist das täglich Brot im Stadt- und Kurzstreckenbetrieb.
    Zwischengas geben macht auch Spass - finde ich - geiler Boxersound !!.

    Das Getriebe mit schwerer Schwungscheibe ist auch wohl auch mehr dem Getriebe einer Ständerbohrmaschine in einer Schlosserei nachempfunden.

    Zwischengas vom 2. in den 1. hat keine grosse Bedeutung, da man beim Stoppen dann ja eh vom 2. in den Leerlauf schaltet oder aber bei ganz kleiner Drehzahl vom 2. in den 1.

    Probier mal mit Zwischengas von 3 nach 2 und prüfe beim nächsten Ölwechsel das Altöl auf Abrieb nur um sicherzugehen, dass Dein Getriebe auch mechanisch ok ist.
    Liebe Grüsse
    Martin
    aus 'nem Tabaksbeutel :.... "The good traveller does not know where he is going to. The perfect traveller does not know where he is coming from".....

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