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16.06.2015, 21:40 #1
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Café Racer auf Basis R50/2 Rahmen mit R80 Motor
Hallo zusammen,
ich plane einen Bobber-Neuaufbau auf Basis eines R50/2 Rahmen mit R80R Gabel (aufgrund der Vierkolben-Brembo Bremssättel) und einem passenden R80 Motor. Das Projekt befindet sich aktuell in der Detailierungsphase, in der ich eure Hilfe für ein Paar technische Randbedingungen geometrischer Natur benötige. Ich möchte den Forums-Eintrag dann auch zukünftig stetig mit Bildern des Baufortschritts befüllen. Bisher gibt es aber da noch nicht viel...
Bevor ich aber in die technische Diskussion einsteige möchte ich mich fix kurz vorstellen. Ich lebe in München und bin ein 30 Jahre alter Ingenieur. Meine Hobbys sind, ne qautsch bei Seite.... Ist ja keine Dating-Seite :). Ich habe im Studium bereits viel im studentischen Motorsport selbst handangelegt und möchte mir jetzt den Traum eines selbst aufgebauten historischen BMW-Motorrads verwirklichen.
Ich habe mich direkt in die Rahmengeometrie von der R50/2 unsterblich verguckt und auch über das Forum einen passenden Rahmen mit bereits umgebauter Schwinge erworben.
Fahrwerk:
In den Rahmen soll eine R80R bzw. R100R Telegabel. Hat jemand schon einmal eine solche Telegabel in einen solchen Rahmen verbaut? Zwei Dinge möchte ich im Vorfeld gern mit euch klären.
Zuerst habe ich nach den Rollenkugellagern geschaut und folgendes herausgefunden:
- Lagersitz des R50/2 Rahmens: Außendurchmesser 51 mm, Innendurchmesser 34 mm, 12 mm hoch
- Lager der R100R Telegabel: Außendurchmesser 52 mm, Innendurchmesser 28 mm, 16 mm hoch
Gibt es die Mischung aus beiden Welten, also 51 mm außen, 28 mm innen und 12 mm hoch als Lager oder muss ich mir das entsprechend eine Lösung einfallen lassen. Gibt es eventuell Firmen, die solche Sondermaße fertigen?
Das zweite Thema ist die Höhe des Steuerrohrs:
- Steuerrohrlänge am R50/2 Rahmen: 165 mm
- Gabelschaftrohr R100R: mir bisher unbekannt?
Aufgrund der unbekannten Länge ist die Frage an die Spezialisten, passt die Länge vom Gabelschaftrohr ohne weiteres in den Rahmen oder muss ich hier eine eigene Lösung finden?
Ich plane darüber hinaus eine eigene obere Gabelbrücke mit integrierten Lenkerabgängen als Fräsbauteil zu konstruieren. Hier meine Frage: Wie steht der TÜV zu solchen Umbaumaßnahmen, wenn es keine "offizielle" ABE gibt? Wie machen das z.B. Customer-Werkstätten, die auch einmal selbstgefertigte Bauteile verbauen?
Fahrwerk hinten ist Übernahme von der R50/2. Es wird jedoch eine passende 18" Speicherfelge einer /7 mit passendem HAG verbaut. Für das HAG plane ich eine 32:10 Übersetzung.
Nächstes großes Thema:
Motor
Ich möchte am liebsten auch einen Motor aus einer R80R verbauen. Passt das ohne größere Komplikationen in den R50/2 Rahmen? Wenn ja, passt das auch mit der Umbauschwinge samt Kardanwelle zusammen, da diese meines Wissens nur für Motoren der Serien /5, /6 und /7 gedacht ist.
Gibt es zwischen /7 und einer R80R bei den geometrischen Abmaßen (Anschlüsse etc.) Unterschiede oder kann ich den R80R Motor mit passenden HAG für die Zweiarmschwinge des R50/2 Rahmens problemlos verbauen?
Ich hoffe, dass ihr mich bei meinem Vorhaben tatkräftig unterstützen könnt. Ziel ist es für mich bis Ende des Jahres ein Rolling-Chassis auf die Räder zu stellen. Für Anregungen, Hilfestellungen aber auch für konstruktive Kritik bin ich immer offen und freue mich auf eine angeregte Disskusion.
Ergänzung vom 06.12.15:
Hier die Fotos vom Ausgangszustand:
Links der R50/2 Rahmen noch "jungfreulich" und links mein Spendermotorrad für Motor und vorderes Fahrwerk.
Gruß
NormanGeändert von planet911 (22.11.2016 um 22:42 Uhr)
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16.06.2015, 22:00 #2
AW: Bobber auf Basis R50/2 Rahmen mit R80 Motor
Die Grundmaße der Motoren Typ 246/247/248 sind identisch, bis zur Produktionseinstellung des Typ 247 in den 90igern.
Was sagt denn der TÜV zu so einem Umbau?Der Glaube versetzt vielleicht Berge, aber keine Kolben...
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16.06.2015, 22:11 #3
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AW: Bobber auf Basis R50/2 Rahmen mit R80 Motor
Hallo, dem TÜV werde ich demnächst einen Besuch abstatten, um mich im Vorfeld zu den geplanten Umbauten abzusichern. Ich wollte aber erst den Weg hier über das Forum gehen, da es schon viele erfahrende Schrauber gibt, die vllt schon Ähnliches vollzogen haben.
Im Freigabe-Dokument von BMW "Zusammenstellung der freigegebenen Umrüstungen an den von Ihnen hergestellten Krafträdern Stand August 1992" steht leider für den R50/2 Rahmen nur ein Verbau von R80 Motoren der Modelle bis R80RT (Mod. 85). Kann es daher zu Problemen kommen, wenn ich einen Motor der R80R verbauen möchte? Die Leistung ist gegenüber den älteren Motoren identisch.
Oder beziehen sich deine Bedenken auf die Telegabel?
Und dankeschön für den Hinweis mit den Motorgrundabmaßen.
Gruß
Norman
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16.06.2015, 22:14 #4
AW: Bobber auf Basis R50/2 Rahmen mit R80 Motor
Musst ja nicht erzählen, dass es ein R80R-Motor ist...
Für den Lenkkopf spanst du dir einfach ein passendes Steuerrohr mit den alten Maßen, die Lager im Schiebesitz.Der Glaube versetzt vielleicht Berge, aber keine Kolben...
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16.06.2015, 22:22 #5
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AW: Bobber auf Basis R50/2 Rahmen mit R80 Motor
1) Das Steuerrohr der R80R wird mit 2 Hülsen auf das 34er Maß der Lager /2 Lager gebracht. (die Hülsen gibt es für Menschen ohne Drehbank auch bei Ulis und Consorten fertig zu kaufen.)
2) Das steuerrohr ist lang genug. BMW testete die /5 telegabel in den /2 US modellen. die Länge des Lenkkopfes hat sich bei den 2Ventilern nicht wesentlich verändert.
3) Die Länge der Kardanwelle muss bei diesen Umbauten überprüft und ggf angepasst werden.
Axel
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16.06.2015, 22:27 #6
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AW: Bobber auf Basis R50/2 Rahmen mit R80 Motor
Hallo,
die Lösung klingt auch nicht schlecht. Sollen dann die 34er Hülsen auf das 28er R80R Steuerrohr aufgeschrumpft werden oder wie wird deren Sitz gesichert?
gruß
Norman
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16.06.2015, 23:55 #7
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AW: Bobber auf Basis R50/2 Rahmen mit R80 Motor
Die Motoren ab /5 passen in den Schwingenrahmen, sitzen dann allerdings 10mm weiter vorne als die alten Motoren.
Bei Verwendung der 50/2 Schwinge nebst deren Kardanwelle müssen diese 10mm mit einer entsprechend dicken Scheibe ausgeglichen werden.
Diese Scheibe hilft auch, die unterschiedlichen Lochkreise von alter Kardanwelle und neuem Getriebausgang anzupassen, 8 simple Löcher ermöglichen einen sauberen Anschluß.
Wenn die Schwinge schon auf ein neues HAG umgeschweißt wurde, dann sollte auch eine neue Kardanwelle drin stecken. Für den Längenausgleich kann die Scheibe dann entfallen.
Irgendwo hab ich noch ein Schreiben von BMW aus den frühen 70ern, mit dem das alles abgesegnet wird.
Ob ich das nochmal wiederfinde..."Zur Wahrheit gehören immer zwei - einer der sie sagt,und einer der sie versteht."(Henry David Thoreau)
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17.06.2015, 06:55 #8
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AW: Bobber auf Basis R50/2 Rahmen mit R80 Motor
Hallo,
ja eine fertig umgeschweißte Schwinge habe ich mit dem Rahmen gekauft. Dennoch die Frage zur Absicherung: die unteren Motorsteckbolzen haben den gleichen Lochabstand, sodass der Motor ohne Probleme verschraubt werden kann?
@Tommy: wenn du das schreiben noch findest, dann wäre das perfekt. Aber keine Eile das Projekt wird sich ein wenig hinziehen :)
Wenn das der Fall ist, dass der Motor der R80R passt, dann werde ich mich umgehend auf die Suche nach einem passenden Teilespender begeben. Ich werde hierfür dann auch ein neuen Eintrag im Suche Bereich des 2V-Marktes auf machen.
Gruß
Norman
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17.06.2015, 07:55 #9
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AW: Bobber auf Basis R50/2 Rahmen mit R80 Motor
Ich bewundere immer die Präzision solcher Antworten.
Ich habe bestimmt 10 solcher Umbauten gemacht.
Kein Rahmen war von den Maßen her gleich.
Bei allen meinen Umbauten waren es z.B. nie mehr als 8mm Distanz zwischen Kardanwelle und Getriebe.
Das mit der Motorlänge nach vorn kommt wohl in etwa hin, bei einigen /5/6 Motoren musste ich weder die Sattelplatte im Rahmen versetzen noch etwas an der Vorderrad-Schwinge ändern.
Bei anderen wieder rum passte gar nichts.
Da der RxxR Motor nach vorne hin wohl länger ist als die alten /5/6 Motoren muss man halt kucken ob genug Platz zum Rad hin ist bei voller Ausnutzung des Federweges.
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17.06.2015, 11:14 #10
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AW: Bobber auf Basis R50/2 Rahmen mit R80 Motor
Moin,
das Wesentliche hat Patrick eigentlich schon gesagt. Im Prinzip passt (fast) alles ab /5 auch in die /2 Rahmen. Bei diesen sind die Toleranzen allerdings dergestalt groß, daß du alles einzeln anpassen musst bzw. solltest.
Besonderes Augenmerk ist dabei dem Achsantrieb und der Welle zu schenken. Ich hab mir durch eine, unbemerkt, zu lange Welle mal einen Antrieb zerschossen.
Die Gabel sollte passen, die benötigten, flachen, Kegelrollenlager bekommst du bei den üblichen Verdächtigen.
Zudem würde ich dir empfehlen, hier im Forum nochmal gründlich rumzusuchen. Es gibt diverse Umbaubeiträge auf /2 Basis - ich verkneif mir jetzt mal Hinweise, sonst werden die Kollegen noch sauer .
Grüße,
Michael
Krezgelenk / Schwingenlager...
26.04.2024, 22:02 in Mechanik