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    Autodidakt Avatar von jörg.807
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    Tachoangleichung am Gespann für`s 15“ Rad

    Moin,

    Erst wollte ich nur ein paar Worte in der "Rubrik Danksagungen" loswerden, jetzt ist es doch ein eigener Beitrag geworden.

    Deshalb an dieser Stelle als erstes mein großes Dankeschön an unseren Tacho-Doc Michael „MM“, der mir das Räderwerk in meinem vorhandenen Tacho von Wegdrehzahl W715 auf W825 änderte, und mir nebenbei noch einige Geheimnisse rund um die alten mechanischen Tachos verständlich machte.

    Gespannfahrer, die auf andere Radgrößen umbauen, kennen das Thema. Der Tacho zeigt bei Geschwindigkeit und gefahrenen Kilometern nicht mehr das an was er soll. Es gibt viele Lösungen für diese Problemstellung, und vielen Gespannfahrern ist es auch schlicht egal…… Mir nicht, mich hat es ziemlich genervt.

    Als unser R100R-Gespann aufgebaut wurde war für mich klar, nur mit 15“-Rädern. Damit hatte ich dann aber auch gleich die oben genannte Problematik am Hacken, die mir noch einiges Kopfzerbrechen bereitete. Einen elektronischen Tacho hätte ich zwar akzeptiert, aber nur wenn er die Geschwindigkeit weiterhin per Zeiger anzeigte, und den von der R100R gewohnten Durchmesser von 100mm beibehielte. Nicht gerade gängig, und schon gar nicht für kleines Geld zu haben diese Kombination, und ein Getriebe in der Tachowelle hat mich nach einigem hin und her überlegen auch nicht so recht überzeugt. Soviel zur Ausgangslage.

    Inzwischen ist das Gespann vier Jahre auf der Straße, und im vergangenen Winter habe ich es tatsächlich endlich geschafft, das Thema Tachoangleichung zu erledigen. Bis dahin sah unser Gespann Tacho so aus:

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    Das hat der Ein- oder Andere vielleicht schon in Bebra an unserem Gespann gesehen, Tacho einer R100R am Achsantrieb 11/34. Die Voreilung durch den Umbau von 17“ auf 15“ war mehr als deutlich, und die Voreilung der Kilometeranzeige um ca. 20% ebenfalls ein Thema.

    Zum Ablauf der Angleichung:
    Michael hat von mir zusammen mit dem Tacho ein paar Daten bekommen
    • 15“-Rad mit Conti Wintercontact,
    • unbelasteter Umfang 1780mm,
    • Abrollradius bei belasteter Maschine 273mm (Abstand Straße/Achsmitte), entspricht einem rechnerischen Abrollumfang von 1716mm.


    Auf einem Parkplatz habe ich 20 Meter abgemessen, die Tachowelle vom Tacho abgeschraubt, einen Kabelbinder oben an die Welle gebunden um die Umdrehungen der Welle gut beobachten und zählen zu können, und (sicherheitshalber zweimal) die Umdrehungen der Tachowelle beim Abrollen des Rades auf der 20 Meter Strecke gezählt = 16,5 U/20m. Doppelte Sicherheit: Sybille hat von ihrem Platz im Seitenwagen ebenfalls mitgezählt

    Das ergab nach meiner Rechnung W825, Faktoren wie Schlupf und ggf. Voreilung noch nicht betrachtet. Das Schließen des Bördelringes wollte ich nach der Änderung und dem ermitteln der günstigsten Zeigerposition auf der vorgespannten Zeigerwelle im Fahrversuch selbst erledigen.

    Nachdem ich den nach meinen Angaben geänderten Tacho von Michael zurück erhalten hatte, habe ich dann die Fahrversuche unternommen. Zuerst war ich zugegebener Weise eher etwas enttäuscht, was die Anzeigegenauigkeit der Geschwindigkeit betraf. Aber nachdem mir Michael erklärte, daß diese alten Tachos mit ihrer inzwischen überholten Technologie individuelle Gangkurven haben, deren Fehler nach seiner Beobachtung günstigenfalls im Bereich von 2 bis 5 % liegen, mein Tacho aber wohl im eher nicht so günstigen Bereich liegt, habe ich das so akzeptiert, und die Tachonadel auf der Welle mit so viel Vorspannung montiert, daß der in der Praxis "Preisrelevante" Geschwindigkeitsbereich (da, wo durch die Obrigkeit immer wieder abgeblitzdingst wird) genauest möglich angezeigt wird.
    Eine erst jetzt unternommene Kontrolle der mechanischen Übersetzung für den Kilometerzähler mittels NAVI ergab, daß mein Kilometerzähler auf 125 gefahrenen Kilometern eine Missweisung von weniger als einhundert Metern hat, noch genauer kann ich das wohl nicht erwarten

    Mein nächster Schritt war dann das Verschließen des Instrumentes mit einem neuen Bördelring. In dem Zuge habe ich auch gleich den Gummi-Pöppel für die Tageskilometerrückstellung erneuert. Zu diesem Zweck hatte ich mir schon vor einiger Zeit aus Werkstattresten ein Hilfswerkzeug zusammengebastelt (der Drehteller sitzt auf einer gebrauchten Radlagereinheit von der Alltagsdose). Ich denke, die Bilder sind selbsterklärend.

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    Zum Schluß wieder einen verchromten Ring auf den schwarzen Bördelring geklebt, und das Instrument konnte am Gespann montiert werden.

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    Und wenn ich jetzt doch noch geblitzdingst werde, kann ich es nicht mehr auf den falsch anzeigenden Tacho schieben.

    Das Ganze ist jetzt doch länger geworden wie geplant, aber nu lass ich das so.
    Gruß aus der niedersächsischen Elbtalaue,

    Jörg


    Und wenn mir der Geduldsfaden gerissen ist... dann mache ich mit Langmut weiter.

  2. #2
    Avatar von swreini
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    AW: Tachoangleichung am Gespann für`s 15“ Rad

    Servus
    da nenn ich mal feinste Arbeit, glaube da könnte es Bedarf geben.

    Gruß aus der Steiermark

    REINI

    www.3rad.jimdo.com

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