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04.03.2018, 12:00 #1
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Empfehlung Drehmomentschlüssel
Hallo zusammen,
ich habe mir für diese Saison vorgenommen, etwas mehr selbst zu schrauben. Da stellst sich die Frage des geeigneten Drehmomentschlüssels (ihr seht, ich stehe noch ganz am Anfang :-).
Nach den ersten Recherchen wurde mir klar, dass wohl mehrere Schlüssel benötigt werden, um die unterschiedlichen Drehmomentbereiche abzudecken.
Für die Wartungsarbeiten mit den ich beginnen will (Ölwechsel, Ventilspieleinstellung) brauche ich wohl vor allem kleinere Drehmomente. Sollte nicht die Welt kosten, aber vernünftige Qualität haben.
Vernünftige Qualität heißt für mich vor allem ausreichende Genauigkeit, um Schäden zu vermeiden.
Hatte bis jetzt den Proxxon MC30 favorisiert - akzeptabler Preis und akzeptable (so dachte ich) Qualität für meinen Bedarf.
Habe mich aber nun von diesem Test verunsichern lassen https://www.motorradonline.de/werkze...st.435265.html
Bei Proxxon MC30 wurde eine Abweichung von 25% bei 6nm gemessen.
Das klingt erstmal viel im Vergleich zu der Normabweichung von +/-3%. Andererseits entsprechen 25% Abweichung bei 6nm +/- 1,5Nm. In den höheren nm Bereichen ist die relative Abweichung geringer. So dass es laut Test wohl unter 2nm bleibt.
Wie kritisch ist also eine Abweichung von 2 Nm?
Gibt es Erfahrungen mit Proxxon MC30?
Welchen Drehmomentschlüssel würdet ihr mir alternativ für den Einstieg empfehlen?
Danke und schönen Sonntag
Gleb
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04.03.2018, 12:40 #2
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AW: Empfehlung Drehmomentschlüssel
Hallo zusammen,
die Anforderungen an Drehmomentschlüssel hinsichtlich Genauigkeit und Bedienerfreundlichkeit steigen umgekehrt proportional zum Talent der Schrauber.
Der Rep.-Leitfaden für die Vollaschwingen-Modelle gint ganz genau 4 Stellen an,
wo mit Drehmoment-Schlüssel gearbeitet werden soll:
- Kopf-Schrauben
- Zentralschraube für Schwungrad
- Lima-Anker
- Magnetläufer
Ende!
Später wurde für nahezu jede Schraub-Verbindung ein Drehmoment vorgegeben.
Warum? Den Schraubern gemeinhin sind die handwerklichen Fähigkeiten abhanden gekommen...
Der Schrauberanfänger reißt gerne mal Schrauben ab, gerade weil er mit Drehmomentschlüssel arbeitet.
Der Umgang mit so einem Werkzeug will auch gelernt sein. Neuerdings geht der Trend
weg von Schlüsseln mit Auslösung oder "Knacken" zu Digital-Anzeigen. Damit kann jeder....
Der genaue Drehmomentschlüssel allein bringt es noch nicht. Was oft vergessen wird, ist den Schlüssel nach Gebrauch auf "Null-Drehmoment zu stellen. Auch muss so ein Werkzeug regelmäßig wieder kalibriert werden.
Und zum Schluß die spannende Frage: warum macht man das?!
Antwort. Produkthaftung!!! Wenn ich gewerblich schrauben müsste, hätte ich NUR exakt kalibrierte Drehmomentschlüssel und JEDE Schraube wäre mir Drehmoment angezogen.
Am Besten noch digital protokolliert. Wenn dann was passiert bin ICH raus - es kann nur die Schraube oder der Werkzeugkalibrierer schuld sein - Nachweislich!
Also für Ölwechsel und Ventile-Einstellen, braucht es an sich keinen Drehmomentschlüssel.
Der kann für Anfänger aber hilfreich sein um zu lernen "wie fest sind den 20Nm"
Gruß, Ulli
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04.03.2018, 12:57 #3
AW: Empfehlung Drehmomentschlüssel
Wie kritisch ist also eine Abweichung von 2 Nm?
Gibt es Erfahrungen mit Proxxon MC30?
Welchen Drehmomentschlüssel würdet ihr mir alternativ für den Einstieg empfehlen?
An deiner Stelle würde ich mir 2 günstige Drehmomentschlüssel zulegen.
Einer für kleinere Bereiche und einen Großen falls es mal mehr als 100Nm sein müssen.
Ein Proxxon wird es genauso tun wie einer von Westfalia. Nur die ganz billigen ohne Mechanik würde ich liegen lassen.
Kleine Abweichungen sind selten ein Problem, dies passiert auch je nach Handhabung.
Nimm Schlüssel die auf deinen Steckschlüsselsatz passen. Also aufpassen ob die Aufnahme 3/4", 1/2", 3/8" oder 1/4" hat und ob deine Stecknüsse die gleiche Aufnahme haben.
Danach wünsch ich frohes Schrauben.
Gruß
BorisGeändert von palbo (04.03.2018 um 12:59 Uhr)
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04.03.2018, 13:03 #4
AW: Empfehlung Drehmomentschlüssel
Grüß Dich,
für das Hobbyschrauber würde ich Dir im Moment WGB empfehlen,die habe richtig gute Qualität für den Preis plus 10 Jahre Garantie,die Werkzeuge bekommt man unter anderem jetzt bei Polo oder Hornbach.Habe mir letztens eine Rotationsratsche in 1/4" ,und eine 1/4" Steckschlüssel-Garnitur von denen gekauft,bin echt begeistert.Drehmomentschlüssel haben die auch gute,du brauchst ja mindestens 2 Stück um die meisten Arbeiten am 2-V machen zu können,einer bis ca 30Nm und dann einen von 30/40Nm-bis ca.200Nm.Carolus by Gedore ist auch ganz gut.
Gruß Mario
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04.03.2018, 13:04 #5
AW: Empfehlung Drehmomentschlüssel
Hallo,
ich verwende schon länger einen Proxxon. Bislang hab ich es noch nie geschafft damit ein Gewinde zu zerstören. Bin allerdings ausser bei den Oben genannten Fällen noch nie auf die Idee gekommen ihn bei jeder Schraube zu benutzen. Unter 10 NM vertrau ich eher auf mein Gefühl ais auf ein "Knack".
Verloren hab ich auch noch kein Teil. Ich hab noch keine einzige Schraube an meiner BMW tauschen müssen (ausser der Pleuelschrauben und Bremsscheibenbolzen ok)
Kann also Proxxon empfehlen.
Gruß
KaiGeändert von Kairei (04.03.2018 um 13:12 Uhr)
G/S Treiber,
verflossene Liebschaften:Zündapp GTS 50, RD 350, XT 500, Laverda 10003C, Yamaha XV 550, Yamaha TR1, BMW R80/7
Momentane Pflegefälle: Yamaha xt 660x, Ducati 750 ss (92), Kawasaki 125 Ninja
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04.03.2018, 13:16 #6
AW: Empfehlung Drehmomentschlüssel
Ich verwende schon länger zwei Schlüssel von Proxxon,
3/8" für gelegentlichen Einsatz am Zweirad
1/2" fürs Gröbere.
Beide überzeugen mich für ihren Preis immer noch.
Davor hatte ich einen 1/2"-Schlüssel aus ähnlichem Preissegment;
den hats nach einigen Jahren beim Anziehen eines Autorads zerlegt...Gruß
Michael
Ich danke allen, die zur Sache nichts zu sagen hatten und trotzdem geschwiegen haben.
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04.03.2018, 14:31 #7
AW: Empfehlung Drehmomentschlüssel
Hei,
Mit Verlaub, das halte ich für eine ziemlich gewagte Behauptung
Es dürfte eher so sein, dass immer mehr Werkzeuge mit elektrischem oder pneumatischem Antrieb eingesetzt werden - und dann ist es in der Tat sinnvoll, das Drehmoment vorzugeben statt sich auf das Handgelenk zu verlassen.
Zur Sache: Ich habe ebenfalls 2 Drehmomentschlüssel, einen mit 3/8" Antrieb für alles "normale" und einen mit 1/2" Antrieb fürs Grobzeug.
Auf der "irgendwann-vielleicht-mal-kaufen"-Liste steht noch ein kleiner Drehmomentschlüssel mit 1/4" Antrieb, aber wirklich gebraucht - im Sinne von "hätte ich den gehabt, dann wärs nicht kaputt gegangen" - hatte ich sowas auch noch nicht.Gruss aus dem Westen der Schweiz,
- Joerg
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04.03.2018, 14:40 #8
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04.03.2018, 15:28 #9
AW: Empfehlung Drehmomentschlüssel
Gruss aus dem Westen der Schweiz,
- Joerg
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04.03.2018, 16:11 #10
AW: Empfehlung Drehmomentschlüssel
Hi,
hab ich, nutz ich, bin zufrieden.
Neben einem guten 1/2" Hazet 20-120 NM habe ich mir den 1/4" MC30 für die kleinen NM-Bereiche zugelegt. Nehm ich immer dann, wenn explizit auf eine NM-Angabe verwiesen wird (hab ich früher alles nur mit der Hand gemacht). Ob der Wert nun ganz genau ist, ist mir an der Stelle eher von sekündärem Interessen, mir geht es mehr darum, nicht komplett daneben zu liegen.
Was ich bemängel ist die etwas "ungenaue" Ablesung des eingestellten Wertes. Da bin ich einfach von dem Hazet-Teil schwer verwöhnt. Für unsere Nebenbeitätigkeiten finden ich Preis/Leistung aber gut und würde es immer wieder empfehlen.
HansR 100 GS '92 Nur eine, aber meine.
Endantrieb Entlüftung
13.05.2024, 08:03 in Mechanik