Hab ich nur Pech oder .... Wie häufig zerlegt es "die Feder" im Getriebe ?

FrankR80GS

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Gestern Nachmittag war es wieder soweit. 15 Jahre und etwas über 80 tkm nach der letzten Getrieberevision hing mein Getriebe im 3. Gang fest. Zum Glück nur 30 km von zu Hause, Rückfahrt war problemlos möglich. Die vorherige Getriebeüberholung war aus gleichem Grund fällig Kilometerstand damals knapp 130 tkm. Damals hatte ich ich noch auf einen unbemerkten Wassereinbruch geschoben, aber gestern war das Getriebeöl kein "Milchkaffee".

Hab ich nur Pech oder darf man wirklich in diesen Abständen mit einem Federbruch rechnen?
 
AW: Hab ich nur Pech oder .... Wie häufig zerlegt es "die Feder" im Getriebe ?

Hallo Frank,
ich hatte schon einige Getriebe beim neu lagern, aber noch keinen Federbruch.

Kommt die Feder eigendlich immer neu rein?
 
AW: Hab ich nur Pech oder .... Wie häufig zerlegt es "die Feder" im Getriebe ?

Es gibt Getriebe bei denen geht die Feder nie kaputt und es gibt welche da kommt es schon mal vor, auch wiederholt.

Wenn der Instandsetzer mit Getrieben Erfahrung hat, wird er einige Dinge kontrollieren und ggf. ändern oder nacharbeiten.

Dann ist es in der Regel erledigt, außer ggf. man erwischt wirklich mal eine "schlechte" Feder.

So etwas hatte ich auch schon mal innerhalb meiner Gewährleistungszeit.
 
AW: Hab ich nur Pech oder .... Wie häufig zerlegt es "die Feder" im Getriebe ?

Mit anderen Worten: Lass das Getriebe von Patrick machen, dann werden die Schwachstellen eliminiert.
 
AW: Hab ich nur Pech oder .... Wie häufig zerlegt es "die Feder" im Getriebe ?

Hallo.
BMW hat da teilweise großen Murks geliefert.
Bei meiem Getriebe 1x Federbruch nach weniger als 10tkm.
Feder getauscht u. mehrere zigtausend km Ruhe.
MfG
 
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AW: Hab ich nur Pech oder .... Wie häufig zerlegt es "die Feder" im Getriebe ?

Ich habe eigentlich nur zwei Ideen:
1. die von Patrick angeführte, weil es mehrfache Wiederholungen dieses Problems bei ein und demselben Getriebe gibt, oder
2. dass es am Schaltverhalten des Fahrers liegt. Es hätte die gleichen Symptome (das selbe Getriebe) aber es würde nicht an der Technik oder dem Material liegen sondern z.B. daran wie man den Schalthebel malträtiert.
 
AW: Hab ich nur Pech oder .... Wie häufig zerlegt es "die Feder" im Getriebe ?

:do: das könnte alles dazu beitragen, wenn ich natürlich mit 48iger Kampfstiefel permanent den 1. Gang rein haue, geht das bestimmt aufs Material.
Wenn aber ein kleines Teil, z.B. Schaltautomat, permanent oder immer wieder, die Feder berührt , ( Thema glätten entgraten), dann ist es irgendwann so weit.
Oder die Feder, hat halt keinen Bock mehr.:D

Ich habe bei Freunden, 3 Federreste aus dem Getriebe geangelt, all' gesamt ein Bruch am Draht, 1X glatt, 2X quer durch die Mitte, jeweils mit Nase.
Laufleistung 30.- 80.000km.
Mein Getriebe hatte bis zur vorsorglichen Revision, 180.000km ohne Defekt.
Da gibt es wohl gewaltige Unterschiede...
Beste Grüße Beem. 👋
 
AW: Hab ich nur Pech oder .... Wie häufig zerlegt es "die Feder" im Getriebe ?

Federbruch?
Schafft man nur durch:
A.) Überlastung
B.) mieses Material/Herstellung
C.) Kerbwirkung

A.) und C.) kann man ja eigentlich ausschließen, wie soll das beim Schaltautomat gehen?

Wie schon bei Stößeln und Co. haben sich Anfang der 80iger die internen Optimierer bei der Beschaffung durchgesetzt.
(Anscheinend auch beim Verstemmen des SdG.)

Wer mal mit den Beschaffern der Autoindustrie zu tun hatte, weiss was ich meine.

Da wird eine gebrauchte Feder aus den 70ern wahrscheinlich besser sein als eine Neue.

Gruß, Frank
 
AW: Hab ich nur Pech oder .... Wie häufig zerlegt es "die Feder" im Getriebe ?

Ich habe eigentlich nur zwei Ideen:
1. die von Patrick angeführte, weil es mehrfache Wiederholungen dieses Problems bei ein und demselben Getriebe gibt, oder
2. dass es am Schaltverhalten des Fahrers liegt. Es hätte die gleichen Symptome (das selbe Getriebe) aber es würde nicht an der Technik oder dem Material liegen sondern z.B. daran wie man den Schalthebel malträtiert.

Für 2. würde sprechen, wenn es Fahrer gibt bei denen es bei mehreren 2-Ventilern wiederholt vorkommt oder eben nicht.
 
AW: Hab ich nur Pech oder .... Wie häufig zerlegt es "die Feder" im Getriebe ?

Federbruch?
Schafft man nur durch:
A.) Überlastung
B.) mieses Material/Herstellung
C.) Kerbwirkung

A.) und C.) kann man ja eigentlich ausschließen, wie soll das beim Schaltautomat gehen?

Wer mal mit den Beschaffern der Autoindustrie zu tun hatte, weiss was ich meine. ..

Mein Verdacht ist Wasserstoffversprödung als Ursache, weil Ventilfedern und Gabeltragfeder, die ständig in "trockenem" Öl laufen trotz hochfrequenter Belastung quasi nie brechen. Fahrwerksfedern von Pkw laufen ständig im Nassbereich und brechen auch recht häufig - meist an der dauerfeuchten Aufstandsfläche.

Beim ersten Federbruch war über längere Zeit unbemerkt Wasser im Öl. Jetzt stand das Getriebe wegen Totalzerlegung des Motorrads 7 Monaten in der Garage. Ich weiß nicht, ob "die Feder" in dem Fall "untergetaucht" ist oder Kontakt zur (feuchten) Luft hat.

Die Autoindustrie setzt hochfeste Stähle (Rm > 1000 MPa) heute nicht mehr so unbesorgt ein wie früher, weil bereits verzögerte Sprödbrüche unter Einfluss von Wasserstoff vorgekommen sind. Öffentlich wird da wenig drüber geredet, in der Entwicklung aber immer. Jenseits 1200 MPa wird das Material sehr genau untersucht.
 
AW: Hab ich nur Pech oder .... Wie häufig zerlegt es "die Feder" im Getriebe ?

Wie schon bei Stößeln und Co. haben sich Anfang der 80iger die internen Optimierer bei der Beschaffung durchgesetzt.
(Anscheinend auch beim Verstemmen des SdG.)

Wer mal mit den Beschaffern der Autoindustrie zu tun hatte, weiss was ich meine.

Da wird eine gebrauchte Feder aus den 70ern wahrscheinlich besser sein als eine Neue.

Gruß, Frank

Ich würde das bei BMW ca. 10 Jahre später ansiedeln. BMW war in den 80ern eher noch sehr konservativ.
Anfang der 90er war die Zeit als das BWL-Studium sehr beliebt wurde. Die Produktions- und Materialbeschaffungsstandorte wanderten zeitgleich immer weiter gen Osten und Produktionsstraßen wurden zunehmend durch Leiharbeiter und Billiglöhner besetzt. War nahezu in der gesamten Industrielandschaft Deutschlands so der Fall. Globalisierung. ;)
Hat alles seinen "Preis". Die Kunden kauften dennoch weiterhin gern "Made in Germany", auch wenn damals bspw. bereits nur noch, überspitzt formuliert, der blaue Punkt in Deutschland auf die Blende des überteuerten Autoradios gemalt wurde.

Ob das alles was mit Frank's Federbruch zu tun hat? Keine Ahnung. :nixw:
Auf Holz geklopft kann ich sagen, dass mich bislang bei meinen zahlreichen Kilometern auf 2V-Qen bestimmte, anscheinend häufiger vorkommende Defekte, noch nie ereilten. Dazu gehören z.Bsp. Lima-Defekte oder auch besagter Federbruch im Getriebe. (unter Umständen nur Glück?)

G/S- und GS-Getriebe hatte ich über die Jahre mehrfach offen. Stets nur zum Tausch von Lagern und Dichtungen. Bei der ersten Getriebeöffnung (G/S mit Getriebeschaden günstig erworben) unterstützte mich ein sehr erfahrener 2V-Fahrer, der nebenbei in der Entwicklung bei ZF arbeitete. Der gab mir sehr klare Anweisungen, wie man ein BMW-Getriebe schalten sollte. Hektische Schaltvorgänge in hohen Drehzahlbereichen, die japanische Getriebe oft über ein ganzes Motorradleben wegstecken können, sowie das "Reinwürgen" der Gänge gehören jedenfalls nicht dazu.

Sodele, gleich wird die näGSte MaterialerprobunGSrunde unternommen. Der WE-Einkauf steht an. :kue:

VG
Guido

PS:
Nur um es klarzustellen.......ich möchte auf gar keinen Fall damit zum Ausdruck bringen, dass Frank (R 80 GS) irgendetwas falsch gemacht oder gar falsch behandelt hat. :oberl:
 
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AW: Hab ich nur Pech oder .... Wie häufig zerlegt es "die Feder" im Getriebe ?

Ich habe eigentlich nur zwei Ideen:

...


2. dass es am Schaltverhalten des Fahrers liegt. Es hätte die gleichen Symptome (das selbe Getriebe) aber es würde nicht an der Technik oder dem Material liegen sondern z.B. daran wie man den Schalthebel malträtiert.

Kann mir nicht vorstellen, dass ein Zusammenhang besteht zwischen der Art des Schaltens und dem Federbruch.

Das macht einer Feder nichts. Da gehen andere Dinge kaputt.

Bin da auch eher beim Lopez-Effekt, wie von Frank schon erwähnt.
 
AW: Hab ich nur Pech oder .... Wie häufig zerlegt es "die Feder" im Getriebe ?

Wasserstoffversprödung ist nicht Wasserversprödung. ;)

Das stimmt. Es gibt aber einen Zusammenhang. Konkret ist quasi nie gasförmiger (molekularer)Wasserstoff auslösend, sondern atomarer Wasserstoff aus Korrosionsprozessen. Deshalb kann man Wasserstoff unter hohem Druck über Jahrzehnte problemlos in Stahlflaschen lagern.
 
AW: Hab ich nur Pech oder .... Wie häufig zerlegt es "die Feder" im Getriebe ?

Hallo in die Runde,

jetzt werde ich auch mal was zu Federn raus lassen. Zu den BMW Schaltfedern kann ich nicht groß etwas sagen.
--- Meine erste Feder hat auf der RS 130.000 km gehalten.

Bei unseren Ducati Königswellen und den Gummiband Ducati´s sind von 2005 - 2010 reihenweise die Schaltfedern gebrochen. Dort gab es Fertigungsfehler, die wohl nur wenige wirklich Entdeckt haben.

IMG_20240523_112751.jpg

Es wurde beim anbiegen der Schenkel wohl ein Biegeklotzt eingesetzt, der zu scharfkantig war und eine Sollbruchstelle hinterlassen hat.

Mir ist das 2010 beim Einbau einer neuen Feder aufgefallen, und durch vorsichtiges Glätten behoben wurden. Seitdem 30.000 km ohne Probleme.

An dem Satz BMW Schaltfedern, den ich immer liegen habe, ist dort nichts negatives zu erkennen.

--- Aber jeder der eine neue Feder einbaut sollte sich die kritischen Punkte mal genauer betrachten.

Gruß aus dem sonnig warmen Harz
Frank
 
AW: Hab ich nur Pech oder .... Wie häufig zerlegt es "die Feder" im Getriebe ?

Last mal das Wasser weg, das ist in den Fall dummes Zeug.

Die Feder wird leider nicht nur in ihrer angedachten Arbeitsrichtung belastet sondern Konstruktion und Montagebedingt auch auf Torsion.

Das ist der größte und kaum zu ändernde Fehler.

BMW hat 2-3 mal den Drahtdurchmesser und vermutlich auch Hersteller gewechselt.
 
AW: Hab ich nur Pech oder .... Wie häufig zerlegt es "die Feder" im Getriebe ?

Ab und zu hülfe es ja wenn man auf Leute hört, die halt schon Hunderte/Tausende Getriebe offen hatten. :D
Aber man kann natürlich auch über Fehler auf atomarer Ebene fabulieren - wenn man´s kann.

Ansonsten hat der Helmut vor ein paar Jahren mal was dazu aus dem Nähkästchen geplaudert:
https://forum.2-ventiler.de/vbboard/showthread.php?104436-Schaltfeder-zum-zig-sten-mal&p=1292122&viewfull=1#post1292122
und
https://forum.2-ventiler.de/vbboard...zig-sten-mal&p=1292381&viewfull=1#post1292381
 
AW: Hab ich nur Pech oder .... Wie häufig zerlegt es "die Feder" im Getriebe ?

Die Feder wird leider nicht nur in ihrer angedachten Arbeitsrichtung belastet sondern Konstruktion und Montagebedingt auch auf Torsion.

Das ist der größte und kaum zu ändernde Fehler.

Hallo,

die nicht parallele Andruckfläche der Federenden halte ich für das größte Problem. Beim Schalten wird die Feder in sich auf Torsion beansprucht und der Draht bricht in Längsrichtung.

Gruß
Walter
 
Getriebexperten vor - warum ist ein beiseitig geschlossenes Lager im Getriebe

Habe mein Getriebe repariert und neu gelagert zurückbekommen. Neben der Feder war nur das beidseitig geschlossene Lager der Ausgangswelle deckelseitig (6304-2RS.C3, 23121338466) verschlissenen. Alle übrigen Lager waren nach mehr als 80 tkm noch OK.

WARUM verbaut BMW innerhalb eines ölgeschmierten Getriebes ein beidseitig geschlossenes Lager? Dass ausgerechnet dieses von der Ölschmierung abgeschottete Lager kaputt war, gibt mir doch zu denken. Wäre es nicht besser, wenn dieses Lager auch von Getriebeöl geschmiert wäre?
 
AW: Getriebexperten vor - warum ist ein beiseitig geschlossenes Lager im Getriebe

Habe mein Getriebe repariert und neu gelagert zurückbekommen. Neben der Feder war nur das beidseitig geschlossene Lager der Ausgangswelle deckelseitig (6304-2RS.C3, 23121338466) verschlissenen. Alle übrigen Lager waren nach mehr als 80 tkm noch OK.

WARUM verbaut BMW innerhalb eines ölgeschmierten Getriebes ein beidseitig geschlossenes Lager? Dass ausgerechnet dieses von der Ölschmierung abgeschottete Lager kaputt war, gibt mir doch zu denken. Wäre es nicht besser, wenn dieses Lager auch von Getriebeöl geschmiert wäre?

Kann mich nicht erinnern ein 2 RS Lager im Getriebe zu haben!:nixw:
 
AW: Getriebexperten vor - warum ist ein beiseitig geschlossenes Lager im Getriebe

Alle Paralever Getriebe haben an der Ausgangswelle ein RS Lager.

Zumindest ab Werk.

Hallo Patrick, als zusätzliche Abdichtung? Ich kann mir sonst keinen Reim drauf machen. Offenbar funktioniert es ja auch nicht besser als die offenen Lager.

In der Übersicht "Normteile für Getriebeüberholung" ist das gekapselte Lager übrigens grundsätzlich angegeben - ohne Einschränkung auf Paralever.
 
AW: Getriebexperten vor - warum ist ein beiseitig geschlossenes Lager im Getriebe

Ich war nicht dabei als BMW und GETRAG die Auslegung für die Paralever gemacht haben.

Ich vermute mal es soll die Ölmenge Richtung Wellendichtring hinten reduzieren.

Ich öffne das Lager einseitig und fahre bisher gut damit.

Und was die Lagerliste an geht, die ist von Menschen gemacht.

Und nicht alle sind Fehlerfrei.


Hallo Patrick, als zusätzliche Abdichtung? Ich kann mir sonst keinen Reim drauf machen. Offenbar funktioniert es ja auch nicht besser als die offenen Lager.

In der Übersicht "Normteile für Getriebeüberholung" ist das gekapselte Lager übrigens grundsätzlich angegeben - ohne Einschränkung auf Paralever.
 
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