Kein Öl - Folgeneinschätzung

Ulle H

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06. Sep. 2010
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282
Traue mich kaum, mich zu outen. Habe heute meine GS fahrfertig gemacht: Lampeninstrumentenkombi zurückgebaut, Züge besser verlegt, andere Vergaserrückholfedern (weichere) eingesetzt... Dann Probelauf. Springt gut an, noch kurz an Drosselanschlagschrauben und Gaszügen gedreht - zwei oder drei Minuten bis circa 2500 Touren. Motor ausgemacht.
Dann habe ich das Gefühl, etwas guckt mich hämisch an. Richtig, der Ölkanister. Ich Vollpfosten hatte keines eingefüllt:schock:.
Dann - unter Schock - aufgefüllt und erneut gestartet. War auch nicht schlau, hätte Öl durchs Kerzengewinde spritzen und Motor erst mal orgeln lassen sollen.
Aber dennoch, Motor läuft akustisch wie gewohnt, Kompression ist wie zuvor, Zündkerzen allerdings dunkler als zuvor.

Meine größte Sorge bezieht sich auf die Druckfrei gelaufenen Gleitlager an Pleul und Hubzapfen.

Was meint ihr, womit muss ich rechnen, was ist zu tun?

:entsetzten: Ulle
 
Moin Ulle,

war da gar kein Öl im Motor? Wieviel musstest du nachfüllen?
Wenn da noch ein Rest im Motor war, kannst du Glück gehabt haben.

Grüsse
Chris
 
N'Abend Chris,
war gar kein Öl Drin. Hatte im November abgelassen und noch nicht wieder aufgefüllt ...
 
Oh..ich bin sehr gespannt, welches Spektrum der Instandsetzung die anderen Antworten so bringen. Ich behaupte, wenn der Motor nicht in den nächsten paartausend Kilometern von den Pleuellagern zu hämmern beginnt, bist du mit einem blauen Auge davon gekommen.
Sicherer wär freilich Sichtkontrolle/kategorisches Tauschen der Pleuellager.

Grüsse, Hendrik
 
Zerlegen, nachkucken.

Mit ganz ganz viel Glück hat die Einlaufschicht und das Öl von der Montage die Kurbelwelle und Pleuel gerettet, die Lager dürften hin sein, wenn da überhaupt kein Öl im Kreislauf war...
 
Also keine Notlaufeigenschaften. Sichtprüfung Pleullager geht ja noch - aber Kurbelwelle - oh weia, die sollte erst nächstes Jahr (wenn's klapp) nach großer Reise raus.

Danke und Gruß
Ulle
 
Mensch Ulle, so ein Bockmist! :entsetzten:

Ich würde mich auch nicht trauen, den Motor ohne Besichtigung zumindest der Haupt- und Pleuellager erneut zu starten. Nockenwelle und Stößel liegen dabei ja praktisch auf dem Weg.

Tut mir wirklich leid für Dich,
Florian
 
Entweder hass du den Motor damit beschädigt, oder kaum oder gar nicht.

Demontieren und alles prüfen, was soll es bringen, wenn er kapput ist ?

Und was soll es bringen, wenn er noch OK ist ??


Also Öl rein, fahren, und schauen diese Saison ob irgendwas passiert, wäre meinen Vorschlag !
 
Hilft Dir zwar nicht weiter.
Ich mach immer Klebeband auf das Zündschloss wenn das Öl raus ist und ich nicht gleich wieder auffülle.
 
Notlaufeigenschaften ist ein Thema im Sekundenbereich.
Wenn der Motor zwei oder drei Minuten gelaufen ist, sind die Haupt- und Pleuellager der Kurbelwelle definitiv beschädigt. Sieht dann z. B. so aus:

KW_Lager1.jpg

Der Motor läuft damit immer noch, im Leerlauf wahrscheinlich unauffällig.
Aber sobald Last kommt, setzen sich die Schäden fort, weil der Schmierfilm nicht mehr ausreicht.
Ich gehe davon aus, dass der Rest eher nicht wesentlich gelitten hat; aber die Hauptlager definitiv.
 
Sehe ich genauso.

Grüße, Ton :wink1:

Entweder hass du den Motor damit beschädigt, oder kaum oder gar nicht.

Demontieren und alles prüfen, was soll es bringen, wenn er kapput ist ?

Und was soll es bringen, wenn er noch OK ist ??


Also Öl rein, fahren, und schauen diese Saison ob irgendwas passiert, wäre meinen Vorschlag !
 
Hab nicht auf die Kontrollleuchten geachtet;(.
Danke für Eure Einschätzungen. Ich brauche Gewissheit. Die Welle kommt raus. Ich werde berichten, was ich vorfinde.

Und jetzt tröste ich mich mit einer halben Flasche Chianti Riserva ...

Gruß an alle
Ulle
 
Mein Beileid Ulle,

Du kannst ja zuerst den linken Zylinder ziehen und das Pleuel abschrauben um die Lagerschale zu begutachten.

Da die Pleuel Ihr Öl nach den Kurbelwellenlagern bekommen kann man vom Zustand der Pleuellager auf die Hauptlager schliessen.

Aber wenn man schon mal dabei ist, geht auch eine Komplettrevision.

Meist fallen dabei noch ganz andere Sachen auf.

Was ich nicht verstehe ist die halbe Flasche, was machst Du mit dem Rest?

Gruss, Frank
 
Ich werde berichten, was ich vorfinde.

Danke! Mach bitte anschauliche Bilder, ich bin sehr gespannt! Ich behaupte ja, es ist weniger passiert, als man gemeinhin denkt, aber wenn ne längere Reise ansteht, ist es finde ich die richtige Entscheidung, nachzusehen.

Viel Spass beim Schrauben!

Gruss, Hendrik
 
Viel Grund zu Optimismus sehe ich nicht, wenn der Motor zwei bis drei Minuten ohne Öl bei 2.500 U/min gelaufen ist.

Hoffentlich ist es nicht ganz so schlimm. ())))
 
Ich beabsichtige erstmal das vordere Lagerschild anzuschauen. Wenn das Lager hin ist, muss der Motor auf jeden Fall raus. Pleulfüsse und Zylinderlaufbahnen kommen danach...

Richtig, die halbe Flasche reicht nicht - ist gestern übriggeblieben. Im Keller ist mehr. Den Gang verkneife ich mir heute aber - nicht aus Bequemlichkeit.
 
Falls Du Abzieher für Kettenrad und/oder Lagerschild brauchen solltest: Sag' bescheid.

Gruß,
Florian
 
Danke Florian. Ich melde mich gern bei Bedarf. Muss morgen in meinem Fundes stöbern und gucken was ich finde. habe das Kettenrad zuletzt vor 12 Jahren abgezogen.
Ulle
 
Ich bin ja ein fauler Pelz, würde mich daran erinnern, dass bei der letzten Technorama ein Opelmotor den ganzen Tag zu Demozwecken ohne Öl, mit abgenommener Ölwanne lief und hoffen, dass die Last bei den zwei, drei Minuten so gering war, dass das Restöl noch genug geschmiert hat.

Wenn ich mit dem Motorrad jetzt auf Südfrankreichtour wollte, würde ich auch erst mal in den Motor schauen. Ansonsten würde ich mit kurzen Touren in der Umgebung starten, immer mit einem Ohr am Antrieb. Vielleicht erst mal ein dickeres Öl probieren. Es wird, wenn ein Schaden eintritt, nicht gleich den Motor zerreissen. Für die Südfrankreichtour hätte ich ja noch die Guzzi oder die TDM, oder die CB, oder die XS. Die DR steht ja auch noch rum, oder vielleicht die Tiger meines Freundes, der sie nicht mehr abholt und die bei mir rumsteht?

Aber ich bin ja auch nicht vom Fach.
 
ich frag mir nur wieviel restöl da noch sein soll wenn bereits im november abgelassen wurde.
da ist der letzte rest auch noch runtergelaufen...

da würd ich wohl den empfehlungen der profis hier folgen und reinschauen...
 
Ich beabsichtige erstmal das vordere Lagerschild anzuschauen. Wenn das Lager hin ist, muss der Motor auf jeden Fall raus. Pleulfüsse und Zylinderlaufbahnen kommen danach...

Als erstes rate ich dir die Reparaturanleitung anzuschauen. Dort ist zu lesen das man niemals nicht das Lagerschild demontieren darf wenn die KW bzw. der Motor horizontal liegen. Der Motor muss raus und Kupplungsseitig auf die Werkbank gelegt werden. Oder wolltest du die Q mit mit Kettenzug etc. in die Senkrechte bringen?

gruss peter
 
Sicher kann man das Lagerschild im eingebauten Zustand aus- und wieder einbauen. Trotzdem würde ich zuerst einen Zylinder ziehen und EIN Pleuellager ansehen. Wenn das gut aussieht wieder zusammenbauen und fahren. Das wäre der geringste Aufwand.

Gruß - Thomas
 
Dort ist zu lesen das man niemals nicht das Lagerschild demontieren darf wenn die KW bzw. der Motor horizontal liegen.

Helft doch mal bitte einem alten Mann ?(:
Warum wird diese Empfehlung gegeben? Verbiegt sich die KW, wenn sie nur noch im kupplungsseitigen Lager steckt?
Oder geht es darum, die KW ohne das Risiko ziehen zu können, mit den Kurbelwangen den Sitz des Lagerschildes zu vermacken?

Für Eure Aufklärung bedankt sich ganz herzlich

der Schrauberopa
 
Dort ist zu lesen das man niemals nicht das Lagerschild demontieren darf wenn die KW bzw. der Motor horizontal liegen

Ohne Quellenangabe ist das leeres Gewäsch, was nur verunsichert...wie üblich. In keinem der mir baureihenübergreifend bekannten WHB steht das explizit drin. Wohl sprechen die Anleitungen davon, den Motor senkrecht zu stellen, gehen da aber vom ausgebauten Zustand aus.

Nur zur Kontrolle/Instandsetzung des Stiftes ist das problemlos im eingebauten Zustand möglich (und zwar nicht nur angelesen, sondern selbst mehrfach gemacht.) Das zum Einbau notwendige Aufheizen des Motorgehäuses wird dadurch "etwas" erschwert, das muss klar sein.

Wenn am Lager tatsächlich Spuren von Mangelschmierung gefunden werden, muss der Motor ohnnehin ausgebaut werden.

Gruß, Hendrik
 
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