Angstrand

MartinJ

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18. Feb. 2019
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Die alten Kühe haben ja (zumindest serienmässig) für heutige Verhältnisse sehr schmale Reifen. Die Varadero meines Sohns (125 Kubik!) hat breitere Schlappen als meine R100RT mit ihren 90/90-18 und 120/90-18... und die R1100 hat mit ihren 120/70-17 und 160/60-18 auch vergleichsweise große Schuhe an.

Solche Trennscheibenräder haben ja durchaus Vorteile. Die Physik sagt, daß bei gleichen Kurvengeschwindigkeiten der schmalerer Reifen weniger Schräglage braucht als der breitere. Mir ist nicht ganz klar, wie sich das in der Praxis auswirkt. Ist das wirklich sooo relevant?

Um aufs Threadthema zurückzukommen: die Michelin Pilot Active haben nach jetzt ca. 1000km ein wunderbares Tragbild.... von Rand zu Rand gleichmässig aufgeraut. Die der R11 haben dagegen noch durchaus Luft zum Rand... Vom Durchschnittstempo bin ich mit beiden Moppeds gleich zügig unterwegs. So ganz verstehen kann ich das nicht. Eigentlich sollte das (s.o.) umgekehrt sein?

Martin
 
Das kann man nicht so direkt vergleichen.
Selbst mit gleicher Größe des Reifens und der selben Maschine aber mit unterschiedlichen Reifenfabrikaten ist das mit dem Angststreifen nicht immer gleich.Der eine Hersteller zieht die Flanken weiter hoch der andere ist eher flach gehalten.
 
Meine "Breitreifen" auf Bikes waren immer bis an den Rand rau, die Serienreifen der alten Karren, 3.25-19 und 4.00-18 besitzen einen Sicherheitsstreifen.
Allerdings setzen die alten Kisten, im Gegensatz zu früher, da waren auch deren Reifen randlos, auch nicht mehr mit irgendwelchen Teilen auf wenn ich "meine" alten Strecken fahre, bin einiges geruhsamer unterwegs als früher.

Gruß
Willy
 
Genau so ist das. Die ganze Diskusion über den Angststreifen ist eigentlich absoluter Humbug. Es kommt einfach darauf an, wie ein Reifen und die Maschine aufgebaut sind.

Als Beispiel:
Mit dem Originalen weichen Fahrwerk hatte ich einen (jetzt nur mal so gesagten Wert) ca. 1cm großen Angststreifen am Hinterrad (Metzler me Perfect) hatte aber den Hauptständer am schleifen. Als ich das Fahrwerk etwas umgebaut hatte, hatte ich auch mehr Schräglagenfreiheit.

Als ich den Michelin montiert habe, habe ich den Ständer wieder auf den Boden bekommen, wohl gemerkt mit mehr Schräglagenfreiheit. Ergo habe ich die Maschine weiter runter bekommen. Der Angststreifen aber war mindestens genauso breit wie bei dem Metzler.


Ein Vergleich der Angststreifen ist daher meistens nicht wirklich aussagekräftig, wird aber immer wieder gerne bei Motorradtreffen hochgeholt. Macht ja auch irgendwie Spaß über das vermeidliche Können oder eben nicht Können von manchen Supersportlerfahrer zu quatschen. ;)
 
Zuletzt bearbeitet:
Ja klar, irgendwelche Diskussionen über Angststreifen und die Breite desselben haben was von Schwanzlängenvergleich. Bei mir ist es so, daß als erstes die Stiefel aufsetzen.... dank grobem Sohlenprofil (und Gelenkproblemen) ist das Hochrutschen auf die Ballen so eine Sache. Das Problem ist auf der 4V größer als auf der 2V-BMW.

Was solls, ich komm gut klar, fühle mich nicht langsam unterwegs und bin trotzdem in der Komfortzone... und das ist wichtig. Die Jungs mit den Kneepads dürfen gerne Asphalt abrubbeln.

Martin
 
Der Trend geht zu dicken Schlappen , durfte ich jetzt auch an dem neuen FAHRRAD eines Kollegen "bewundern". Reifen so breit wie mein Vorderreifen an der G/S. :lautlachen1: Dann darf ich wohl bald auch Radwege benutzen. :D
 
Genau genommen sind die mit den Kniepads die "Schisser". Im Schräglagentraining mit Motorrad mit "Stützrädern" konnte man das prima ausprobieren. Mit Drücken geht tiefer als mit Hang-Over. :D
 
Meine Empfehlung für Poser:
Der Conti TKC 70 auf der G/S fährt sich auch auf der Autobahn vollflächig ab!
Ist dafür auch in 4.00 18 ansprechend schmal :&&&:

Gruß

Kai
 
Mit Drücken geht tiefer als mit Hang-Over.
Wenn Du hanging-off meinst...

Ist aber doch klar. Beim drücken erreicht das Motorrad maximale Schräglage. Wesentlich für die Kurvengeschwindigkeit ist aber die "durchschnittliche" Schräglage des Gesamtsystem Fahrer-Maschine. Also die Linie von Aufstandsfläche Reifen durch deren gemeinsamen Schwerpunkt.
Macht man bei ner SuperMoto so. Da ist dann kein Platz mehr auf der Raste und der Fahrer streckt das Beinchen vor. Der gemeinsame Schwerpunkt liegt bei denen aber ähnlich wie der eines Supersportlers, dessen Fahrer sich im hanging-off nach innen lehnt.

Der "Angststreifen" ist völliger Unsinn. Jedes Motorrad läßt eine bestimmte Schräglage bautechnisch zu bis was aufsetzt. Und wenn der reifen in seiner Bauart mehr zulassen würde dann bleibt halt was am Rand ungenutzt. Na und ?
Wer natürlich sein Motorrad aus ungutem Gefühl heraus nicht bis an die max Schräglage bringen kann (!) dem fehlt diese Option dann auch im Notfall.
 
Die Sache mit den Posern hat übrigens abgenommen. Ich komm ab und an mal auf der "Platte" in Löwenstein vorbei, ist bei mir um die Ecke. Es werden zwar nicht wirklich weniger Moppeds, aber die Kampflinienfahrer mit Knieschleifern werden weniger... da sind jetzt erheblich mehr "Silberrücken", etliche davon mit (meist neuen) BMWs unterwegs. Allerdings auch genügend kampferprobte 2V-GS Fahrer u.ä.

Was mir da Freude macht, sind doch einige Fans 70er und 80er Japaner...Katanas, GS850, diverse 750er Hondas und neulich sogar mal eine GT 750. So einen Zweitakt-Stinker (und das ist beim Wasserbüffel ernstgemeint, der Fahrer sprach von >10l/100km und 1l 2T-Öl alle paar 100km, wenn man die Kiste rannimmt) muss zwar nicht sein, ist aber halt ein Klassiker. Fahrwerkstechnisch eher angsteinflössend...

Martin
 
Die Sache mit den Posern hat übrigens abgenommen. Ich komm ab und an mal auf der "Platte" in Löwenstein vorbei, ist bei mir um die Ecke. Es werden zwar nicht wirklich weniger Moppeds, aber die Kampflinienfahrer mit Knieschleifern werden weniger...

Martin

Das ist frei nach Darwin die natürliche Selektion Martin.
Deren Gene werden seltener weitergegeben, die Population verringert sich und stirbt aus!:pfeif:
Letzte Woche hat mich eine Restpopulation überholt.
Mit > 140 Bacharach Steeg hoch, zwischen Fahrradfahrern, sonntagsfahrenden Rentnern und ortsfremden Touris.
Manchmal könnt man k........

Gruß

Kai
 
Find ich scho Lustig bzw.eigentlich ist es nicht Lustig wie hier über Motorradfahrer mit Knieschleifer die Sportmotorräder fahren abgelästert und hergezogen wird.
Überlegt doch mal.Es gibt auch bei den Elitären 2V Fahrern oder auch GS Fahrern Ausreiser die unvernünftig und ohne Rücksicht auf Andere fahren.

Es gibt genug aus der Knieschleifer Fraktion die genauso normal oder unnormal sind wie andere auch.

Ich fahr zb.manchmal auch so rum.Ausgestorben bin ich allerdings nicht.Auch wenn das hier der eine oder andere so gerne hätte.
Man seit mal bissle lockerer und gönt den andersdenkenden doch auch ihren Spaß.

IMG-20190617-WA0012.jpg
 
Zuletzt bearbeitet:
Hallo Klaus,

Es geht nicht um die Art des Motorrad, da hast du Recht.
Ich gönne auch jedem seine Jahreskarte vom
Ring oder seine drei bis vier Renntrainings im Jahr irgendwo.
Es geht um unsere Freiheit überall fahren zu dürfen.
Zu Streckensperrungen reicht halt der regelmäßige Besuch von ner handvoll Helden!
Mit nem Supersportler ist eigentlich alles unter 100 unbequem und langweilig.
Glaubst du denn ich hab so was noch nie gefahren?
Ich überlege mir manchmal auch so was zu kaufen, ne Fireblade fänd ich super, dazu aber nen Hänger und viel Zeit am Wochenende um damit auf nem Kringel zu fahren.
Leider scheitert es am Letzteren.
Auf die Idee mit so nem Gerät irgendwelche touristischen Strecken am Wochenende mit Geschwindigkeiten zwischen 80 und 120 zu fahren käm ich nicht. Das ist wie mit nem Porsche in Berlin Mitte!

Gruß

Kai
 
Als albern empfinde ich die Knieschleifer wenn sie vor der Kurve den Verkehr aufhalten weil sie sich erst neben ihrer Karre in Position bringen müssen um dann, abenteuerlich an dem Dingen hängend, so dass man bange ist sie fallen ganz runter, auch in der Kurve den Verkehr aufhalten. Diese Leute sind gar nicht mal so selten.
Wer neben dem Bike eine akzeptable Kurvengeschwindigkeit schafft, der muss/darf/kann natürlich nicht belächelt werden.
Ich wurde auf meiner Kreidler oft belächelt und auch wenn ich mit der himmelblauen 125er MZ irgendwo auflaufe bin ich bei den Superbikern wahrscheinlich der olle Rentner der den großen Lappen nicht hat, was mir aber völlig egal ist.

Willy
 
Die Physik sagt, daß bei gleichen Kurvengeschwindigkeiten der schmalerer Reifen weniger Schräglage braucht als der breitere.

Welche Physik meinst Du denn da, Martin?

Meine Physik sagt mir, dass die Zentrifugalkraft, die letzten Endes durch die Schräglage kompensiert wird, ausschließlich proportional zum Quadrat der Bahngeschwindigkeit, zur gesamten Fahrzeugmasse und umgekehrt proportional zum Kurvenradius ist. Die durch die Schräglage bewirkte Zentripetalkraft wiederum ist geometrisch zu bestimmen oder per Trigonometrie zu berechnen. Die Reifenbreite kommt da nirgends vor.

Beste Grüße, Uwe
 
Ok, je breiter der Reifen, desto weiter kann der Mittelpunkt der Aufstandsfläche von der Mittelebene des Fahrzeugs weg wandern. Und dann?

Beste Grüße, Uwe
 
Dann brauchst du mehr Schräglage weil dieser Weg addiert sich dazu.
Mein Sohn hatte mal ein Heftchen vom Institut für Zweiradsicherheit , da war das geometrisch schön aufgeschlüsselt.

Gruß

Kai

PS. Das hatte was mit der Veränderung des Gesamtschwerpunkts Maschine Fahrer in Verbindung mit der Fliehkraft zu tuen. Ich bekomme es nicht mehr ganz zusammen.
 
Zuletzt bearbeitet:
Sicher ist aber wenn die Fliehkraft größer ist als die Haftkraft der Reifen auf dem Untergrund, tritt die Fliegkraft auf den Plan....und die tut in der Regel weh und kost teuer.

Willy
 
Schr_glage.png
 
Daß das so ist, konnte ich beobachten, als ein Freund mit meiner 4V GS vor mir her fuhr und ich mit der /5 hinterher. Nein, war kein Rennen.

Aber der war immer schräger unterwegs, als ich.


Angststreifen? Hab ich nur die ersten 100km nach'm Reifenwechsel.


Stephan
 
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