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Gewinde im Motor mal wieder

Hobbel

Hobbel

Stammgast
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14. März 2007
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9.049
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Nds. Südheide
Eigentlich bin ich heute frohen Mutes in die Werkstatt gegangen, um munter zu schrauben. Ich wollte die Kipphebelböcke mit dem neuen Drehmomentschlüssel anziehen und Ventile einstellen.....ein Selbstläufer also.

Alles funzt bis auf die 3. Schraube auf dem rechten Zylinder.Der Kipphebelbock vom Einlass unten lässt sich nicht festschrauben, knackt schon nichtmal bei 15nm ab. Also unteres Gewinde im Motorblock im Eimer, es hing um das Gewinde vom Stehbolzen herum :schimpf:

Na dieser Abend ist erst mal gelaufen X(

Ich frage mich, wie sowas immer mal wieder passieren kann. Zumal ich alle diese Schrauben immer mit Drehmo-schlüssel angezogen habe. Das gleiche hatte ich schon mal im Zylinderkopf (Ventildeckelbefestigung), kurz nachdem ich die Q gekauft hatte. Da hatte einer meiner Vorbesitzer schon mit irgend so´nem Klebeschmodder rumgemacht.

Vorletzte Woche endeckte ich eine abgebrochene und geklebte Ecke am Oelkühlerthermostat und jetzt das hier....aaahhhhh :evil:

Im VW-Werk gab es mal ne Zeit lang Messinggewindebuchsen zum eindrehen, mal sehen ob sowas noch auftreiben kann und ob es die überhaupt für 10mm gab bzw. gibt. Ansonsten bleibt wohl nur noch Helicoil oder weiß jemand noch ne bessere Lösung?
 
Hi Hobbel,

Murphy hat da zugeschlagen ... weiterhin ist die Gussqualität der BMW-
Gehäuse bekanntlich nicht die beste !

Helicoil ist sicher die beste Methode ! Mein Beileid !

Schraubergruß,

Andreas
 
Au weia, Hobbel.
So viel Pech hast du nicht verdient. :evil:
Aber so wie ich dich kenne, biegst du das alles wieder in die richtige Richtung :applaus: :applaus: :applaus:
 
Die Stehbolzengewinde in den Köpfen habe ich zusammen mit den Kerzengewinden schweißen lassen. Da ist erst mal ruhe.
Am Motorgehäuse helfen wohl wirklich nur Timesert Einsätze o.ä.
 
Original von Hobbel
Ich frage mich, wie sowas immer mal wieder passieren kann. Zumal ich alle diese Schrauben immer mit Drehmo-schlüssel angezogen habe.
Zum Vergrößern anklicken....

Hallo,

ich bin von sowas zum Glück bei meinen drei 2V Boxern bisher verschont geblieben. Woran´s möglicherweise liegt?

Bei gebrauchten Motorrädern weiß man natürlich nicht, was der Vorbesitzer oder die "Fach"-Werstätten verbrochen haben (auch da wird viel gepfuscht und "nach Gefühl" gearbeitet).

Dass der verwendete Drehmomentschlüssel von guter Qualität ist, ab und zu geprüft und richtig eingesetzt wird (vor Gebrauch ein paar mal mit eingestellten Drehmoment "Leer" auslösen) setzte ich jetzt mal voraus.

Aber überhaupt: Zylinderkopfschrauben!
Von denen lasse ich grundsätzlich die Finger, falls es da nix dran zu schrauben gibt. Bei älteren Modellen (z.B. meiner 89er R100GS) steht noch ein regelmäßiges "Überprüfen und Nachziehen" alle 7500 KM im Wartungsplan. Völliger Mumpitz! Bei meinen beiden 92er R100R steht dann auch das "Prüfen und Nachziehen" nur noch bei der 1000KM-Inspektion im Wartungsplan und später nicht mehr. Da ich an allen einteilige Kipphebelblöcke verbaut hab, praktiziere ich auch nicht das zweifelhafte "Schrauben lösen und Kipphebelblöcke zusammendrücken". In den letzten Jahren wurde an den Köpfen nur geschraubt, wenn etwas an den Zylindern gemacht werden musste (mehr Hubraum, höhere Verdichtung und sowas). Und dann wird gaaaanz vorsichtig angezogen. Maximal mit 35NM (nicht mit den 35+4!->ist später auch im WHB auf 35 NM geändert worden).

Meistens werden diese Verschraubungen meiner Meinung nach zu fest angeknallt . Wissentlich oder unwissentlich. Keine Angst, die Dinger fallen nicht ab. Seltsamerweise kann ich mich nicht erinnern, dass mal jemand Schäden durch zu wenig angezogene Kopfschrauben an der 2V-BMW gehabt hätte (durchgeblasene Kopfdichtung etc.). Dafür gibt es aber viele Fälle von ausgerissenen Gewinden. Das gleiche gilt für die Dichtflächen der Köpfe zu den Ventildeckeln, der Deckelverschraubung, u.s.w.

Grüße
Marcus
 
Hallo, auch mein Beileid!

Hatte das Problem zum Glück noch nie, trotz vorsintflutlichem Dremo-Schlüssel (Biegestab). Der Preis macht es aber nicht allein aus. Ein Freund (Feinmechaniker mit Zugang zu diversen Prüfständen in der Firma) hat seinen neu gekauften Schlüssel aus dem mittleren Preissegment -von einer deutschen Firma mit Ruf wie Donnerhall- ndort nachgemessen und ob der Ergebnisse gleich mit einem Protestbrief zurückgeschickt. Prompter Umtausch in die nächstteuere Version.

Zur Reparatur: HeliCoil wird wohl angezeigt sein. Von BMW soll es dafür Einsätze in verlängerter Version gegeben haben, aktueller Stand ist mir aber nicht bekannt.

Viel Erfolg,

Fritz
 
Hallo Hobbel,

für eine gut ausgestattet Werkstatt sollte es kein Problem sein einen HeliCoil Einsatz in das Gewinde zu bekommen. Für eine Messingbuchse oder gehärtete Buchse ist zu wenig Fleisch am Gehäuse vorhanden. Ich hatte es mir vor kurzem, diese Reparatur, erst bei einer Nicht BMW Werkstatt betrachtet. Diese hatten eine Führung für den Gewindeschneider auf das Motorgehäuse aufgeschraubt.
Das eigentliche Problem ist den Gewindeschneider senkrecht zum Motorgehäuse zu führen. Bei einem ausgebauten Motor kein Problem, bei einem eingebauten Motor schon eins. Der Gewindeschneider ist so scharf, daß er in dem Alugehäuse ein neues Gewinde schneidet das womöglich schief zur alten Bohrung sitzt und für das nachschneiden des Gewindes hat man nur ein Versuch frei. Nachdem das Gewinde im Gehäuse geschnitten ist, die Ölkanäle oben vorsichtig von den Spänen befreien (ohne Pressluft)!

Gruß
Walter
 
Original von detlev...Am Motorgehäuse helfen wohl wirklich nur Timesert Einsätze o.ä.
Zum Vergrößern anklicken....


hallo zusammen,

...ich kann wie an anderer stelle auch nur die gewindereparatur "Timesert" von Würth empfehlen !!

vergesst Helicoil, das ist müll dagegen... :oberl:

wer den unterschied einmal kennengelernt hat wird, nichts anderes mehr verwenden.

gruß aus schwalmtal
erich )(-:

(dermitdergenanntenfa.wederverwandnochverschwägertundauchkeineaktienhat)
 
...ich kann wie an anderer stelle auch nur die gewindereparatur "Timesert" von Würth empfehlen !!

vergesst Helicoil, das ist müll dagegen...

wer den unterschied einmal kennengelernt hat wird, nichts anderes mehr verwenden.

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Hallo zusammen,

genau das wollte ich auch schreiben. Ich bin kein Helicoil-Fan.
Sogar schlechte Erfahrungen an der Duc bei der Spannvorrichtung der Zahnriemen sammeln können - also dort ist es Serie - Gott sei Dank kein Riss. Timesert und eine etwas andere Idee.

Gruß, Kurt.
 
Hallo,

noch ein Nachtrag. Hab interessehalber mal im Netz zu Gewindereparatur geschaut und war erstaunt über die kontroversen Meinungen. Was Einer in den Himmel lobt, ist für den Anderen schlicht Schrott.

Aus eigener Anschauung kenne ich nicht die anderen Systeme, sondern nur HeliCoil, das aber als beflissener Leichtbauer von etlichen Alu-Teilen und -Reparaturen. Meine Erfahrungen sind bislang ausnahmslos positiv, handwerklich korrekte Arbeit vorausgesetzt! Entscheidend wird die exakte Führung beim Bohren und Eindrehen sein. "Frei Hand" genau winklig und maßhaltig in Alu zu bohren ist ein Ding der Unmöglichkeit.

Zylindersteh"bolzen" (M 6) waren nicht an der Kuh, aber an der Simson schon fällig; Gewinde im Kurbelhausflansch hochgezogen und am Bölzlein vernudelt. Vorsorglich habe ich gleich alle vier "gecoilt" und selbstgemachte Bolzen aus CrNi-Stahl eingesetzt. Anzugsmoment statt werksseitig 10 Nm nun 15plus, da erhöhte Verdichtung und ohne Kopfdichtung. Seither keinerlei Probleme und alles dicht, trotz häufiger Demontagen zu Optimierungs- :D und Prüfzwecken.

Es kann ja sein, daß andere Systeme noch besser sind, in Verlegenheit bin ich bisher auch so nicht gekommen.


Grüßle,

Fritz )(-:
 
Sooooo.... die Sache ist gerichtet....mit Helicoil. Ging prima. :D :D :D

Freu mich immer wieder, wenn ich soetwas mit meinen "Beamtengriffeln" hinkrieg ;)

Leider ist nun die Kontermutter von der Ventileinstellschraube stiften gegangen und nicht mehr auffindbar. Halbe Stunde suchen war ergebnislos....naja....es gibt schlimmeres. Die hol mir morgen und dann wird der Motor geschlossen :D

....jetzt git´s erst mal Pizza :coool:
 
Na dann mal Glückwunsch !!
Dann kanns ja weitergehen. :applaus:

Hab gestern bei mir auch alles nachgezogen (max.30-33Nm).

Durch Deinen Artikel hab ich erst mal meinen Drehmomentschlüssel "kalibriert"
und den Bereich zwischen 10-50Nm mit einem frisch kalibrierten von der Arbeit verglichen und die Werte notiert.

So Hobbel, Winterreifen drauf und probefahren. :lautlach:

Bis dann !!
Dirk
 
Ebenfalls Glückwunsch!

Noch ein Vorschlag für ein simples Führungswerkzeug:

Ein solides Flacheisen mit zwei Bohrungen, passend zu benachbarten Stehbolzen . Auf der einen Seite rechtwinklig aufgeschweißtes Rohrstück mit innen dem gewünschten Bohrerdurchmesser, auf der anderen Seite am Motorgehäuse verschraubt.

Grüßle,

Fritz )(-:
 
Prima , Hobbel !
Erfolgserlebnisse kann man immer brauchen !

Kennt zufällig jemand eine Adresse, wo man Drehmomentschlüssel zum Kalibrieren einschicken kann ?
 
Ja, Fa. Willy Traub in 73037 Göppingen.

Google: Traub Göppingen - Hoffmann Group - Broschüren und Product-Sheets, Kalibrierung von Dremo-Werkzeugen S. 28.

Weiß nicht, was es kostet; noch nicht in Anspruch genommen. Kaufe dort aber seit vielen Jahren meine Werkzeuge und bin hochzufrieden.

Fritz.
 
hi detlev,

du hast recht und ich kann nicht messen..

sorry

klaus

p.s. sonst würden ja die ölbohrungen verschlossen werden...
 
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