Vibrationen nach Dichtungstauschversuch

Maturin

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12. Juli 2015
Beiträge
83
Ort
München
Hallo zusammen!
85er R80 Mono leckt zwischen Motor und Getriebe, und weil ich selbst keine Zeit dafür habe, gebe ich mein Duttelpuff in die lokale freie Werkstatt. Was kann schon schiefgehen, wenn der KW-Wellendichtring getauscht wird?
Zum Beispiel, daß es nicht der KW-WD war, der leckte, sondern das Getriebe. Nach Ausstausch der Getriebe-WDs stellten die Leute von der Werkstatt fest, daß der Wellendichtring der Antriebswelle zum Kardan mit der offenen Seite Richtung Heck zeigt. Dies sei falsch herum montiert, so sagte man mir, und solle getauscht werden.
Dafür gab ich mein ok. Doch am nächsten Tag hatten es die Burschen nicht geschafft, den Antriebsflansch abzuziehen. Offenbar benutzten sie hierfür einen 4-armigen Abzieher, versuchten es auch mit Wärme...doch ohne Erfolg. Da am Schluß die Zeit - vor dem Feiertag - knapp wurde, bauten sie alles wieder zusammen, ohne den WD zu tauschen.
Ich hatte einen kleinen Urlaub geplant und sprang unmittelbar nach Abholung auf den Bock, ab nach Österreich. Als ich jedoch auf der Autobahn war, bemerkte ich sofort grobe Vibrationen. Zunächst vermutete ich natürlich eine verstellte Synchronisation, doch auf einem Parkplatz im Stand konnte ich sehen, daß der Motor einwandfrei eingestellt ist.
Bei der Weiterfahrt konnte ich die Vibrationen weiter eingrenzen. Betroffen sind die Fußrasten und die Sitzbank. Das Schüttlen ist eher grob und niederfrequent, abhängig von der Geschwinddigkeit und der Last. Es beginnt bei ca. Tacho 110, was echten 90 km/h entspricht. Wenn man schneller als Tacho 150 fährt wird es schwächer. Besonders stark sind die Vibrationen, wenn man am Berg Gas gibt und vor allem, wenn man in dem beschriebenen Geschwindigkeitsbereich das Gas völlig zumacht. Zieht man dann die Kupplung, verschwindet das Schütteln.
Erwähnenswert ist noch, daß der KM-Stand des Schüttlers echte 6000 beträgt und die Kiste vor dem Werkstattaufenthalt seidenweich lief, wie eben einen neue R80.
Ich muß nun die Werkstatt davon überzeugen, noch einmal nachzuschauen, worauf die Burschen natürlich nicht besonders wild sind. Vielleicht können einige Foristen mit ein paar Ideen helfen, was hier tatsächlich schiefgegengen sein könnte. Vielen Dank im Voraus
Maturin
 
Wahrscheinlich haben die Jungs den Kardanflansch beschädigt beim Versuch diesen zu demontieren. Alternativ kommt auch eine mangelhafte Verschraubung des Kardans an diesem Flansch in Frage. In beiden Fällen solltest du mal den Faltenbalg Getriebe-Schwinge öffnen und kontrollieren, ob irgendwelche Auffälligkeiten zu sehen sind. Ggf. auch mit laufendem Motor bei eingelgetm Gang bei freilaufendem Hinterrad.
 
Hallo Maturin
Schau mal ob die vier Schrauben der Kardanwelle zum Abtriebsflansch auf der Getriebeausgangswelle fest sind.
Auch möglich dass in der Werkstatt mit dem ungeeigneten Abzieher der Flansch beschädigt wurde.
 
Ich bin völlig bei den beiden Kommentaren -war auch spontan meine Idee.
Die Abziehversuche zeugen von mangelnder Kenntnis im Umgang mit 2V.

Was mich an der Mangelbeschreibung aber stört, ist dieser Satz:

... Zieht man dann die Kupplung, verschwindet das Schütteln...

Wenn das Schütteln vom Antrieb (Getriebe - Antriebswelle - Achsgetriebe) kommt, kann es keine nennenswerte Rolle spielen, ob man die Kupplung zieht oder nicht.
 
Hallo zusammen!
85er R80 Mono leckt zwischen Motor und Getriebe, und weil ich selbst keine Zeit dafür habe, gebe ich mein Duttelpuff in die lokale freie Werkstatt. Was kann schon schiefgehen, wenn der KW-Wellendichtring getauscht wird?
Zum Beispiel, daß es nicht der KW-WD war, der leckte, sondern das Getriebe. Nach Ausstausch der Getriebe-WDs stellten die Leute von der Werkstatt fest, daß der Wellendichtring der Antriebswelle zum Kardan mit der offenen Seite Richtung Heck zeigt. Dies sei falsch herum montiert, so sagte man mir, und solle getauscht werden.
Dafür gab ich mein ok. Doch am nächsten Tag hatten es die Burschen nicht geschafft, den Antriebsflansch abzuziehen. Offenbar benutzten sie hierfür einen 4-armigen Abzieher, versuchten es auch mit Wärme...doch ohne Erfolg. Da am Schluß die Zeit - vor dem Feiertag - knapp wurde, bauten sie alles wieder zusammen, ohne den WD zu tauschen.
Ich hatte einen kleinen Urlaub geplant und sprang unmittelbar nach Abholung auf den Bock, ab nach Österreich. Als ich jedoch auf der Autobahn war, bemerkte ich sofort grobe Vibrationen. Zunächst vermutete ich natürlich eine verstellte Synchronisation, doch auf einem Parkplatz im Stand konnte ich sehen, daß der Motor einwandfrei eingestellt ist.
Bei der Weiterfahrt konnte ich die Vibrationen weiter eingrenzen. Betroffen sind die Fußrasten und die Sitzbank. Das Schüttlen ist eher grob und niederfrequent, abhängig von der Geschwinddigkeit und der Last. Es beginnt bei ca. Tacho 110, was echten 90 km/h entspricht. Wenn man schneller als Tacho 150 fährt wird es schwächer. Besonders stark sind die Vibrationen, wenn man am Berg Gas gibt und vor allem, wenn man in dem beschriebenen Geschwindigkeitsbereich das Gas völlig zumacht. Zieht man dann die Kupplung, verschwindet das Schütteln.
Erwähnenswert ist noch, daß der KM-Stand des Schüttlers echte 6000 beträgt und die Kiste vor dem Werkstattaufenthalt seidenweich lief, wie eben einen neue R80.
Ich muß nun die Werkstatt davon überzeugen, noch einmal nachzuschauen, worauf die Burschen natürlich nicht besonders wild sind. Vielleicht können einige Foristen mit ein paar Ideen helfen, was hier tatsächlich schiefgegengen sein könnte. Vielen Dank im Voraus
Maturin

Hallo Maturin,

hättest mal besser vorher hier gefragt.
Wenn eine Werkstatt das nötige Spezialwerkzeug nicht hat, dann würde ich meine Q dort schonmal nicht hinbringen.
Fahr zum Schorsch nach Unterhaching, der wird dir wahrscheinlich nach kurzer Zeit sagen, was da falsch gelaufen ist.
Kontaktdaten findest du hier:
http://motorrad-kraus.de/kontakt.html
Wenn du Pech hast, kannste das Getriebe wegen krummer Welle kicken.
 
Zuletzt bearbeitet:
Ist zwar nicht Dein Hauptthema, bei einer Mono mit Öl in der Schwinge dürfte der Ring korrekt montiert sein, bei einer Paralever muss er anders herum.

Doxer
 
....

Wenn das Schütteln vom Antrieb (Getriebe - Antriebswelle - Achsgetriebe) kommt, kann es keine nennenswerte Rolle spielen, ob man die Kupplung zieht oder nicht.
Ich könnte mir vorstellen dass unter Last und auch im Schiebebetrieb beim Gaswegnehmen hier Vibrationen entstehen die beim Auskuppeln dann kaum mehr spürbar sind.
 
Nach längerer Pause wollte ich diesen Thread einmal vollenden.
Nik von Classic Boxer In Mark Schwaben hatte sich schlußendlich der Sache angenommen und die ganze Chause nochmal zerlegt.
Ergebnis: Achsantrieb ok, Welle ok, Flansch ok. Tastächlich hatten die Burschen in der freien Werkstatt aber den Heckrahmen abgenommen und hier die Bolzen entweder kaum angezogen oder ganz wegelassen (einer von denen, die unter der Sitztbank liegen).
Nik hat dann alle Motorbefestigungen und Rahmenverbindungen korrekt angebaut und angezogen, und siehe da: Vibrationen weg.
Das Schütteln war vorher immerhin so stark gewesen, daß auf beiden Seiten die Kunstoffblenden unter der Sitzbank gebrochen waren. Offenbar hatte die freie Werkstatt zwar heftig an der Antiebeswelle herumgepfuscht, doch trotz aller Bemühungen nichts zerstören können. Beim Zusammenbau haben sie es dann aber geschafft, Motor, Rahmen und Heckrahmen so locker miteinander zu verbinden, daß diese üblen Vibrationen entstanden sind.
Erstaunlich finde ich die Auswirkungen einiger lockerer Bolzen. Das positive Ergebnis hat sich dann auch eher zufällig eingestellt: auf einmal waren die bad Vibes einfach weg :D
Beste Grüße und vielen Dank an alle, die sich an der Fehlerlösung beteiligt haben
Maturin
 
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