15er HBZ an zwei 40er ATE-Sätteln?

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ScottColumbus

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Tach zusammen,

ich schraube seit mittlerweile einem Jahr an meiner RT rum. Genau genommen ist es eine 1980er R80/7 mit 1977er R100 Motor, RT-Verkleidung und (vermutlich) nachgerüsteter Doppelscheibe.
Hier sind Bilder von der Fuhre:

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Bis auf eine riesige Kleinigkeit ist sie TÜV-fertig, und ich möchte sie eeeeeeeennndlich auf die Straße bringen.
Ums´s kurz zu sagen: Die Bremse baut keinen echten Druck auf, ich kann den Handbremshebel immer bis an den Gasgriff durchziehen. Wie kann ich das ändern?

Was bisher geschah:

Ich habe die BMW als Wrack gekauft.

Die Bremse bremste nicht.

Ich habe die beiden 40er ATE-Schwenksättel überholt, und zwar mit zwei neuen BMW-Dichtsätzen inkl. neuen Kolben (für zusammen 240,-EUR).

Die BMW bremste nicht.

Ich habe einen gebrauchten Satz "neuer" Bremsschläuche inkl. Verteiler gekauft und ausgewechselt.

Die BMW bremste nicht.

Ich habe einen Reparatursatz Hauptbremszylinder (Lenker) gekauft und eingebaut.

Die BMW bremste nicht.

Ich habe einen anderen Hauptbremszylinder mit 15er Kolben verbaut.

Die BMW bremste nicht.

Ich habe einen anderen Satz ATE-Bremssättel (40er) eingebaut.

Die BMW bremste nicht.

Ich habe zusammen mit einem Nachbarn, einem Ducati-Papst (das sind italienische Motorräder :lautlachen1: ), die Bremse entlüftet, bis der Arzt kommt. Ich habe mir einen Vakkuum-Bremsenentlüfter gekauft und die Bremse entlüftet. Da ist nix mehr "drinne" aus Bremsflüssigkeit.

Die BMWupptich bremst nicht. :nixw:

Niemand in der nördlichen Hemisphäre hat mehr Bremsflüssigkeit verarbeitet als ich. Ich werde im Geschäftsbericht der BMW Motorrad AG namentlich erwähnt. :schimpf:

Ich bekomme in dieser verdammten Bremse ums Verrecken keinen Druckpunkt.

Nun habe ich mir noch für 107,-EUR einen Satz Spiegler Stahlflexleitungen gekauft, den ich morgen einbauen werde, allerdings mit wenig Hoffnung.

Zur Mathematik:
Die 90S hatte mit 38er ATE-Sätteln einen 15er HBZ.
Die 90S hatte mit 40er ATE-Sätteln einen 17er HBZ.

Allerdings waren die HBZ der 90S unter dem Tank, eine Bremsleitung (zum Lenker) fehlte da also, deswegen auch weniger Bremsflüssigkeit.

Ich habe 40er ATE-Sättel, aber "nur" einen 15er HBZ. Da drängt sich der Verdacht auf: der Bursche ist zu klein. Für den Lenker gibt´s nur noch 16er HBZ, nicht 17er.

Unter uns Pfarrerstöchtern: macht dieser eine Millimeter im Durchmesser wirklich den Kohl fett? Kann es sein, dass ein 15er HBZ nicht zum Bremsen geeignet ist, der 16er hingegen die Gabel verbiegen kann?

Detlev hat mal einen sehr schönen Beitrag zum Thema Bremsenphysik geschrieben, danach hätte mein 15er HBZ aber auf jeden Fall funktionieren müssen.

Ich bin suizidgefährdet. ;(
Gebt mir Weisheit.

Danke und Gruß aus der Nordheide

Dirk
 
Dirk,
an meiner 60/7 habe ich bei Doppelscheibe auch den kleinen HBZ unter dem Tank. Der Hebelweg ist zwar relativ lang, die Bremswirkung aber ganz gut.
Dein Problem ist weniger der HBZ, die ATE-Bremssättel sind etwas schwierig zu entlüften, es bleibt häufig etwas Luft im System mit den von dir beschriebenen Folgen . Hierzu gibt es hier und auch in anderen Foren jede Menge Lesestoff.
Mein Problem war zuletzt beim Entlüften, dass an den Entlüftungsschrauben beim Lösen über das Gewinde Luft gezogen wurde. Für dieses Problem gibt es übrigens neuerdings sog. Stahlbus Entlüfungsnippel, ich weiß aber nicht, ob die auch an die alten ATE-Sättel passen.
Ein Tiip der alten Hasen ist, den Bremshebel zu ziehen und mittels Kabelbinder zu fixieren. Manche füllen die Bremse auch von unten, Versuch macht halt eben kluch.
Ach übrigens: Ich würde die Finger von gebrauchten Bremsleitungen lassen, du siehst von außen nicht, ob sie zugequollen sind. Neue Stahlflex sind bezahlbar und halten lang.
viel Erfolg,
Ralph
 
Moin Dirk,

haben die Bremsscheiben einen Schlag?

Wenn ja, drücken die beim Drehen die Kolben wieder zurück, dann hättest du aber im Stand nach dem 3ten Bremsen einen Druckpunkt.
 
Ich konnte sogar mit nem 13er HBZ Druck aufbauen, ist dann allerdings sehr dicht am Lenker. Auch mit 40er ATEs.
Mit 15 muss es gehen.
Wenn alle Stricke reißen müssen wir uns treffen, entweder bei Dir oder Du trailerst die Q hierher zu mir.
Geht nicht gibts nicht!
 
Es ist schon länger her aber musste man die alten Sättel nicht per Exenter an die Scheibe anpassen? Liegen die festen Beläge nicht plan an, gibts keinen Druckpunkt weil die Dinger zuviel leeren Arbeitsweg haben. (oder vertu ich mich jetzt mit einer anderen Bremse?)

An meiner hatte ich einen HBZ von der Honda Bol d Or, der ging fabelhaft.


Willy
 
Original von Nichtraucher
Es ist schon länger her aber musste man die alten Sättel nicht per Exenter an die Scheibe anpassen? Liegen die festen Beläge nicht plan an, gibts keinen Druckpunkt weil die Dinger zuviel leeren Arbeitsweg haben. (oder vertu ich mich jetzt mit einer anderen Bremse?)
So ist das.
 
Jo,

hab mal alte Bilder vor gekramt. Vertu mich nicht, ohne sorgfältige Einstellung, kein Druckpunkt.

Meine alte 100er.....könnte heut noch heulen das ich die verkauft habe!

Willy
 
Danke

für die Gedanken, die Ihr Euch um meine Bremsen macht.

@Detlev: wenn ich´s nicht hinbekomme, nehme ich Dein Angebot gern an und ziehe die RT zu Dir hin. %hipp%

Ich habe ja noch eine 75/6 mit Einzelscheibe und 40er Sattel und 240.000km Laufleistung. Bei der ist es mir nie schwer gefallen, die Bremse vernünftlig einzustellen. Ich bin also kein Anfanger, was die spaßigen ATE- Bremssättel angeht.

Bei der RT sind die Pendelsattel mit dem Exzenter eng justiert. Daran sollte es nicht liegen.
Die Entlüftungsschrauben empfinde ich auch als problematisch (obwohl sie neu sind). Wenn man sie zu weit öffnet, verlieren Sie Bremsflüssigkeit über das Gewinde. Allerdings: Wir haben zu zweit die Bremsen entlüftet. Mein Nachbar Udo hat oben gepumpft, ich habe unten mit dem Vakuum-Entlüfter Druck aufgebaut, Udo hat oben den Bremshebel gehalten und ich habe unten die Entlüftungsschraube eine Viertelumdrehung geöffnet. Das haben wir tausend mal gemacht. Ich habe den Handbremshebel im angezogenen Zustand über Nacht mit dem Kabelbinder fixiert. Hat nichts gebracht.
Udo, der gelernter KfZ-Mechaniker ist, glaubt, dass ein Bremsschlauch von innen aufgequollen ist und sich hinter der Staustelle eine Luftblase sammelt. Wenn man jetzt mit dem Handbremshebel pumpt, würde die Bremsflüssigkeit an der aufgequollenen Stelle vorbeifließen, ohne die Luftblase mitzunehmen.
Ich könnte dieser Argumentation folgen, wenn ich nicht alle Bremsleitungen und den Verteiler gegen einen anderen Satz getauscht hätte (allerdings ein Gebrauchtteil, was natürlich genau so schlecht sein könnte).
Abgenutze Bremsbeläge scheiden auch aus, da sie nicht abgenutzt sind und - zum zweiten - die Kolben in den ATE-Sätteln nachrücken müssten und somit den Verschleiß ausschlössen.
Trotzdem werde ich morgen zwei neue Sätze Bremsklötze einbauen.

Ich könnte mir noch vorstellen, dass der Handbremshebel nicht in Ordnung ist, dass er also den Bremskolben im HBZ nicht weit genug eindrückt. Ich habe noch Ersatz rum am liegen und werde ihn morgen auch mal auswechseln.

Mich nervt die ganze Sache. Aber richtig. Weil ich ahnungslos bin und mich so eine primitive Bremse in die Knie zwingt. Das kann ja wohl nicht sein. ;)

Gruß

Dirk
 
Wenn es dich tröstet, verrate ich dir, das ich wieder BMW fahre, weil die Vergaser meiner GL1000 gegen mich gewonnen haben.

Meine Freunde tuschelten schon und selbst meine Frau schaute komisch, das diese Kiste einfach nicht laufen wollte.

Letzten Herbst hatte ich sie fertig, eine Proberunde verlief zu meiner Zufriedenheit, kaum angemeldet, bin wieder eine Runde gefahren, alles bestens,....dann, nach nur 50 Kilometer BAB, gings wieder los, unter 2000 U/min wurds dunkel. Sprang mit Vollgas wieder an, lief aber nur oberhalb 2000 U/min.
Daheim, nach 10 Minuten, war das Standgas wieder da....da hab ich mich 2 Jahre mit rumgekricht, Zündung komplett neu, andere Vergaser gekauft, die waren dann undicht und irgendwann war es genug! (Mit der Geschichte kann man einige Seiten füllen)

Du stehst mit solch einem Kummer nicht allein!

Willy
 
hallo,

der 15er HBZ mit zwei 40er ATE-Sätteln funzt einwandfrei; der weg reicht bei weitem.
so viel bringt´s aber auch nicht (gegenüber dem 16er HBZ). man braucht nach wie vor eine gut durchtrainierte bremshand.

so subjektiv meinte ich, die spiegler-leitungen seien fürs Entlüften besser.

mfg
ffritzle
 
Original von ScottColumbus

Ich könnte mir noch vorstellen, dass der Handbremshebel nicht in Ordnung ist, dass er also den Bremskolben im HBZ nicht weit genug eindrückt. Ich habe noch Ersatz rum am liegen und werde ihn morgen auch mal auswechseln.

Gruß

Dirk


wenn du die Möglichkeit hast, gut. Ich denke, dass ist keine schlechte Idee.

Aber nochmal zum Entlüften. Du sagst, du hast schonmal den Bremshebel am Lenker fixiert. Wie lange denn?
Nachdem ich bei meiner (auch ATE-Sättel, auch Doppelscheibe, auch Umbau auf obenliegenden HBZ) die Stahlflex-Leitungen installiert hab, hatte ich auch riesen Probleme, die Luft rauszubekommen. Immer wieder ging der Bremshebel bis auf den Griff.
Ich habe dann über einen Zeitraum von bestimmt 1-2 Wochen den Bremshebel am Lenker fixiert. Seitdem hatte ich nie wieder ein Problem mit der Bremse.
Also: versuchs mal mit viiiieeeeel Geduld, falls das mit dem Geberkolben-Austausch nichts bringen sollte.
 
Hallo Dirk,

wenn Du neue Bremsbeläge drauf hast, brems die mit Tageszulassung erst mal ein. Bei meiner /6 hat das immer 100-200km gedauert, bis ein Druckpunkt nd Bremsleistung da waren. Gilt auch für den Fall, daß alte Beläge vertauscht wurden oder neue Scheiben und Beläge montiert waren.

Zum Entlüften habe ich nie mehr als eine halbe Std. Geduld gehabt...

Gruß

Uwe
 
Hallo Dirk!

Mit ein Grund, neben Luft im System und weichen Gummileitungen, kann auch noch eine falsche Einstellung der Bremssättel sein. Der jeweils innere Belag muss an der Scheibe voll aufliegen. Du kannst eine falsche Einstellung sofort erkennen, wenn beim Betätigen der Bremse (im Stand) die Schwenksättel sich bewegen. Sollte dies der Fall sein, den Excenter entsprechend einstellen und mit Filzstiftmarkierungen an den Innenseiten der Scheiben prüfen ob der Belag voll trägt.
 
Hi Dirk,

ich kann dir ja so gut nachfühlen mmmm
Mein Gespann steht seit Mitte Februar im Hof ohne dass ich einen Meter gefahren wäre, weil, ja weil eben die Bremse nicht bremst und ich einfach keinen Bremsdruck aufbauen kann.

Das verbaute Equipment: R100 Hinterrad mit Vorderradnabe eingespeicht, Doppelscheiben gelocht mit 1100er Vierkolbensättel, 15er Pumpe von 100R, 3 einzelne Stahlflex ohne Verteiler, zwei davon auf die Sättel vorn, eine direkt an den Seitenwagen auf einen Brembosattel mit 28er Kolben von der Aprilia RS50 und Stahlbusentlüfter rundum.

Das alles bremste wunderbar, bis eben Mitte Februar. Seither habe ich mindestens 6 Liter! Bremsflüssigkeit durchgepumpt und folgende Teile ersetzt:
Doppelhohlschraube mit Innenanschluß, Hohlschraube oben, Hohlschrauben an den Sätteln und jeweils alle Dichtringe dazwischen (waren alle vom Salz zerfressen) -> kein Druck
Dann Bremspumpe ersetzt gegen 16er aus 1200GS ->beim Entlüften Druck, beim langsamen anziehen des Hebels vollkommen widerstandslos! :schock:
Dann Seitenwagenbremse ausgebaut samt Stahlflex -> wieder beim Entlüften Druck, beim langsamen ziehen des Bremshebels vollkommen widerstandsloses Durchziehen bis zum Drehgriff :schock: :schock: :schock:

Dann zum Test linken Sattel abgebaut samt Stahlflex -> kein Druck mit rechtem Sattel :(

Danach das gleiche Spiel mit dem rechten Sattel -> wieder kein Druck beim langsamen anziehen :nixw:

Heute hab ich in meiner Verzweiflung Reparatursätze für die Vierkolbensättel bestellt (Kolben, Dichtungen und Manschetten) summasumarum nomma 125,- Euronen. Eventuell sind von der Winterfahrerei doch die Kolben etwas riefig.
Wenn das dann immernoch nicht tut, versuch ichs nomma mit ner anderen Pumpe, aber ich glaube irgendwie nicht ganz dran, dass es an dieser liegt...

Habe schon unzählige Schrauber und Werkstätten um Rat gefragt. Niemand weiß nix genaues...

Viel gibt es nun nicht mehr auszutauschen, hoffe nur dass ich bis in 8 Wochen zum Enduro-Gespanntreffen den Fehler gefunden hab.
Wär mir doch irgendwie peinlich als Veranstalter mit der Solo-GS die Tour anführen zu müssen... ;(

Hänsi...kurz vor´m Durchdrehen
 
Hallo Hänsi,

ich kann Dein Leid gut nachvollziehen. Mir geht es ähnlich. :evil:

@all: Danke für die Tipps.
Kann sein, dass ich Licht am Ende des Tunnels sehe.
Ich habe gestern die komplette Bremsanlage ausgewechselt. Das heißt: zwei andere 40er ATE-Sättel rein, Stahlflexleitungen rein und komplette Griffarmatur mit 15er HBZ ausgewechselt. Zunächst hatte ich wieder keinen Druckpunkt. Ich habe wieder literweise Bremsflüssigkeit durch die Leitungen gepumpt. Über Nacht habe ich den Handbremshebel mit dem Kabelbinder fixiert. Heute morgen habe ich die Bremse wieder ganz sachte entlüftet. 20 mal langsam gepumpt, unten den Unterdruckentlüfter angeschlossen und das Entlüftungsventil bei gezogener Bremse eine Viertelumdrehung geöffnet. Das habe ich wechselweise bei beiden Sätteln gemacht und mehrfach die Seiten gewechselt. Ich war wirklich überrascht, wieviele große Luftblasen noch aus dem System kamen.
Dann hatte ich zum ersten Mal so etwas wie einen Druckpunkt. Ich bin dann mit der RT probegefahren und habe sie sachte eingebremst. Die Bremse war zwar immer noch etwas weich, ich hatte habe das Gefühl, dass sie beim vollen Durchziehen des Handbremshebel möglicherweise etwas langsamer geworden ist. :hurra:
Vielleicht kriege ich sie doch noch hin. :D Ich werde den Handbremshebel jetzt erstmal für ein paar Tage festgebunden halten.

Suizidgefährdet bleibe ich trotzdem. Ich habe heute meinen Wagen nach einem 2-tägigen Werkstattaufenthalt vom Mercedes-Höker abgeholt und 628,-EUR für ein defektes Telefon-Steuergerät bezahlt. Es war Schuld, dass das Autotelefon und der CD-Wechsler nicht angesteuert wurden. Nach dem Bezahlen stellte ich auf der Heimfahrt fest, dass nach wie vor das Telefon und der CD-Wechsler nicht angesteuert werden. Wer macht da eigentlich die Endabnahme? mmmm

Bis denne

Dirk
 
Ich kann mich noch deutlich an meine ersten Arbeiten an der Gespannbremse und den drohenden Herzkasper erinnern. Vorher nur 75/5-Bremszug- und Autoerfahrung. Ich hab mich eine Woche mit verschiedenen Telefonaten, Versuchen mit Unterdruckpumpen und ohne und gefühlten 100 Litern Bremsflüssigkeit beschäftigt, bis die Bremse wieder tat was sie sollte.

Unterm Strich habe ich dann bei den vorderen Bremszangen Bremsflüssigkeit von unten durchgepumpt, die Kolben zügig zurück gedrückt (mehrfach) bis im Vorratsbehälter keine Blasen mehr kamen. dann das Beiwagenrad hochgebockt und über Nacht den Bremshebel fixiert. Dann nochmal entlüftet, vorher und zwischendurch immer mal den Bremshebel flitschen lassen (anziehen und ruckartig loslassen, da kamen immer noch kleine Bläschen im Vorratsbehälter an).

Mit der Saugmethode zum Entlüften bin ich nicht klar gekommen. An den Gewinden der Enlüfterschrauben zieht die Pumpe immer ne menge Luft mit. Meine Pumpe hat auch einen Druckanschluss. Ich hab mir einen Deckel für den Vorratsbehälter gebaut und drücke jetzt die neue Flüssigkeit in die Leitungen. Muss hat rechtzeitig wieder auffüllen. Ich hab da einen genügend langen Schlauch (der, wo ich zuerst drauf gestanden habe :D ), so dass das Entlüften auch alleine geht.

Außerdem hab ich die neuen Leitungen anders verlegt und somit ein paar Schwachstellen ausgebaut.

So komm ich jetzt klar. Vielleicht könnt ihr ja was davon verwenden.

Viel Glück!
 
Hallo,

ich habe bei meiner 900er auch so ne nette ATE-Schwenksattelbremse. Bei dem jetzt fälligen Renovieren der Bremsanlage hat sie einen HBZ für den Lenker erhalten und eine Stahlflexleitung. Ausgleichsbehälter aufgefüllt, Unterdruckpumpe am Entlüfternippel angeschlossen, Nippel etwas geöffnet und losgepumpt. Die Pumpe hat dann die Bremsflüssigkeit schön durchs System gezogen. Flüssigkeitsniveau im Behälter muss man natürlich im Auge behalten. :D Ab und zu mal probiert was denn der Druckpunkt sagt . . . . und zum Schluss, weil mir die Dichtung der Pumpe altersbedingt um die Ohren geflogen ist, doch noch mal auf die altmodische Tour am Handhebel gepumpt :
Druckpunkt ist da wo er sein sollte !

Das einzig blöde: ich muss mir für's nächste Mal wohl ne neue Unterdruckpumpe kaufen, villeicht diesmal eine aus Messing statt Plastik !

Mal noch ne ketzerische Frage zur Technik:
die Bremsflüssigkeit im Ausgleichsbehälter hat doch wenn der Hebel entspannt ist Verbindung zur Bremsleitung und der Hebel presst eine definierte Menge Flüssigkeit vor dem Kolben beim Ziehen in das System, was zum Betätigen des Kolbens am Radbremszylinder führt. In diesem Moment ist der Ausgleichsbehälter vom System getrennt und das System vom Kolben unten bis zum Kolben oben abgeschlossen. Wie bitte soll denn dann möglicherweise im System befindliche Luft wohin entweichen ?

Oder habe ich da jetzt einen kapitalen Denkfehler drin ?
 
Original von Gespannschmied
Mal noch ne ketzerische Frage zur Technik

Leuchtet mir auch nicht ein, irgendwie. Ich kann mir das nur so erklären, daß ein kleineres (weil komprimiertes) Luftbläschen seinen Weg leichter nach oben findet, als eine große Blubberblase?
 
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Mich nervt die ganze Sache. Aber richtig. Weil ich ahnungslos bin und mich so eine primitive Bremse in die Knie zwingt. Das kann ja wohl nicht sein. ;)

Hi Dirk,
an meiner 90/6 hatte ich genau das von Dir geschilderte Problem. Entnervt zog ich mir Gummi-Handschuhe über, kippte 1/2 Liter Bremsflüssigkeit in einen großen Becher, nahm den frisch überholten 16mm HBZ in die Hand, drückte den Kolben wütend bis zum Anschlag rein, tauchte das Ende an welches später die Bremsleitungen angeschlossen werden in die Bremsflüssigkeit, ließ den Kolben langsam kommen, wischte diesen dann etwas ab, entlüftete ihn dann wie in Fernseh-Arztserien und tauchte ihn noch einmal in die Bremsflüssigkeit ein um noch einmal die Feder kommen zu lassen. Dann schnell den HBZ an die Griffarmatur angeschraubt, die vorbereiteten Bremsleitungen angeschraubt, den Behälter mit Bremsflüssigkeit gefüllt und eine Entlüftungsschraube geöffnet. Und siehe da, die Bremse ließ sich nach und nach entlüften. Unkonventionell, aber es funktionierte. Ich muss zugeben, dass das eine Verzweiflungstat war.
Wenn es Dir hilft, lass es uns wissen.
 
hallo dirk,

ob du nun 38 oder 40mm bremskolben mit einer 15 oder 17mm bremspumpe kombinierst... beides funktioniert. was sich unterscheidet, ist der hebelweg samt druckpunkt und, in geringerem masse, die erreichte bremswirkung. ich fahre die 38mm kolben mit einer 15er pumpe, in verbindung mit stahlflexleitungen. die wirkung liegt weit über der werksmäsigen lösung! vorausgesetzt, dass alle komponenten "dicht" sind, liegt dein problem evtl. daran:

bei einem bremsflüssigkeitswechsel vor einigen jahren war ich kurz vor der verzweiflung, stellte alle meine erfahrung in frage: ich bekam die luft nicht aus der anlage! nach stundenlangem pumpen, ich rauchte eine stresszigarette auf einem hocker sitzend, das vorderrad im blick, fiel mir auf, dass die entlüfterschraube nicht am höchsten punkt ist!!! ursache dafür war, dass die gabel am linken gabelanschlag anlag, während ich versuchte den linken bremszylinder zu entlüften.

zigarette ausgedrückt, gabel nach rechts gedreht, den linken bremszylinder entlüften dauerte dann nur 2 minuten... das gleiche beim rechten bremszylinder gemacht, dafür die gabel an den linken linken gabelanschlag gedreht... fertig!

die ursache liegt also bei dir sicher nicht an der kombination der verschiedenen zylinderdurchmesser in verbindung mit den leitungen, weil das ja ein geschlossenes hydraulisches system ist. sondern vielleicht an der oben beschriebenen ursache: restluft sammelt sich IMMER am höchsten punkt im bremszylinder an. wenn dieser punkt ÜBER der entlüfterschraube liegt, kann das system NIE entlüftet werden, egal mit welchen mitteln man(n) arbeitet.

probier es mal aus und gib mal ne meldung dazu ab.

gruss aus dem oberbergischen,

jörge

ps für die optimale wirkung und damit sich die bremsscheiben nicht verbiegen, müssen die bremssättel ntürlich noch über den exzenterbolzen einjustiert werden. einfachste vorgehensweise: bremshebel von jemandem "pumpend" bewegen lassen, so lange am exzenterbolzen drehen, bis sich die tauchrohre nicht mehr von den bremsscheiben "wegdrücken", wenn druck an den bremssätteln ansteht. es ist ein regelrechtes "einrasten" an den bolzen zu spüren. noch ein kleiner hinweis: es gibt hierbei immer 2 stellungen des exzenterbolzens. einmal liegen die beläge weiter innen, einmal weiter aussen an den bremsscheiben an. nimm den äusseren punkt, da ist die bremswirkung (theoretisch, da grösserer hebelarm) höher.
 
Hi Leuts;

ich verstehe nicht so ganz, dass Ihr alle so Probleme mit dem Entlüften habt! :schock: :schock: :schock:

Ich nehm ´ne 50er - noch beser 100er Spritze (Krankenuaus, Pflegedienst oder Internet) und befülle meine Bremsanlagen über Bremssättel von unten nach oben!

Hierbei sind die Sättel nicht im Tauchrohr festgeschraubt sondern ich halte diese so, dass der Austritt (Bremsleitung) am Sattel am höchsten Punkt liegt!

Evtl. die überschüssige Bremsflüssigkeit im Vorratsbehälter mit ner Spritze wieder abziehen;

Das ist für beide Seiten incl. Montage & Justage der Bremssättel in 1/2 bis 3/4 Stunde gemacht!

F E D D I C H )(-:

Andreas
 
Hallo,
dies ist mein erster Beitrag hier im Forum, bislang habe ich nur mächtig viel gelesen und auch neues erfahren. :gfreu:
Da ich gerade jetzt auch meine Bremse überholt habe (ATE Doppelscheibe 40mm mit HBZ 16 mm am Lanker) möchte auch ich meinen Kommentar zu diesem Thema abgeben.
Zunächst habe ich den 16 HBZ gegen einen 14er getuascht, weils mir zu anstrengend wurde mit dem Bremsen. Dabei habe ich dann zufälligerweise bemerkt, daß der linke Bremskolben etwas klemmt, zumindest war das Vorderrad schwergängig und die linke Scheibe wurde heiß ohne zu bremsen. Wie lange ich schon so durch die Gegend fuhr weiß ich nicht, habs einfach nicht gemerkt vorher. Also habe ich die Bremse komplett überholt mit neuen Kolben. Nach dem Einbau dann hatte ich auch das Problem, daß ich den Bremshebel bis an den Griff ziehen konnte - da half auch alles entlüften nix.
Die Bremsleistung dabei war mittelmäßig, also für eine Gefahrenbremsung nicht ausreichend. Erst der Rückbau auf 16mm hat die Bremse wieder "wie früher" anziehen lassen. Danach dann erneut auf 14mm umgebaut - gleich Bremswirkung wie zuvor.
Meine Schlussfolgerung ist, daß in dieser Konstellation 15mm das Minimum an HBZ-Durchmesser ist.

Übrigens verstehe auch ich trotz der Prinzipbilder nicht, wie eine unter Druck stehende Bremse beim Entlüften hilfreich sein sollte ...
 
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