1993er R00R Motor in einen 1977er Rahmen...

Bulldog2011

Bulldog2011

Aktiv
Seit
19. Apr. 2010
Beiträge
196
Ort
Katzenelnbogen
Zuletzt bearbeitet:
Das Ding geht da ungespitzt rein, keine Sorge. Kupplung und Getriebeanschluss passen von den Maßen immer, egal, ob das die erste /5 oder die letzte Basic ist. Einzig die Unterscheidung schwerer/leichter Schwung muss beachtet werden, wenn Motor und Getriebe von unterschiedlichen Modellen stammen.
 
Das heisst, auch die Rahmenaufnahme passt?

Was ist denn so beim schweren / leichten Schwung so zu beachten? Kann das getauscht / angepasst werden?
 
Die Getriebe unterscheiden sich in der Antriebswelle und in der Kupplungsbetätigung, also ist der Getriebedeckel auch verschieden. Dazu kommt eben auch noch die komplette Kupplung und das Schwungrad, die sich unterscheiden. Umbau des Motors auf schweren Schwung ist verhältnismässig einfach, schlimmstenfalls kostet das das Geld für einen KW-SiRi und eine Anlaufscheibe. Getriebeumbau auf leichten Schwung (bei diesem Motor die Variante, die ich bevorzugen würde) kommt teurer.
 
jonas schrieb:
Hallo,
was muss den alles gemacht werden wenn ich einen 75/6 Motor auf den leichten Schwung umbauen möchte?
Zum Vergrößern anklicken....

Hallo Jonas,

Du brauchst von den ab Modelljahr 81 produzierten Modellen (sg. "leichter Schwung") motorseitig den Laufring (Teilenr. 11221337284) als Partner des hinteren KW-Wedis + die komplette (eben leichtere) Kupplungs-Schwungscheiben-Einheit mit allem drum und dran. Dazu natürlich ein Getriebe Modelljahr 81 oder jünger; oder du tauscht an deinem 75/6-Getriebe die Eingangswelle sowie den Getriebedeckel samt kompletter Kupplungsbetätigung. Lange Liste und man ahnt schon: teuer.

M.E. technisch bessere und nebenbei auch noch deutlich kostengünstigere Alternative: Erleichtern deiner /6-Schwungscheibe (Abdrehen und/oder Bohrungen) auf ein Gewicht etwa in der Mitte zwischen "schwerem" und "leichtem Schwung".

Vorteil 1: Du kannst deine Kupplung und dein Getriebe unverändert weiterverwenden.

Vorteil 2: Der bis Modelljahr 80 verbaute "schwere Schwung" entstammte noch der Motorenphilosophie der 50/60er Jahre, also für nicht wenige zu viel des Guten; bei der Erleichterung ab Modelljahr 81 ist BMW aber nach Meinung vieler BMW-Kenner über's Ziel hinausgeschossen, also zu leicht. Irgendwo zwischen Alt und Neu liegt also der ideale Kompromiss zwischen rel. niedrigem, stabilen Leerlauf und rundem Motorlauf auf der einen und spontaner Gasannahme nebst leichterem Ausdrehen auf der anderen Seite.

Ich habe selbst einige Jahre eine 79er R100S mit 81PS-Fallert-Motor gefahren, die genau diese Schwungscheibenerleichterung hatte. Trotz der scharfen Steuerzeiten der Tuning-Nockenwelle lief der Motor auch im Leerlauf und unteren Drehzahlbereich schön rund und hing obenrum prima am Gas.

Einzige Nachteile der alten Variante sind die 1. deutlich höhere Kupplungsbetätigungskraft sowie 2. deren schlechtere Dosierbarkeit. Beidem kann man mit dem bewährten Flaschenzugtrick begegnen, letzteres ist sicherlich auch Gewöhnungssache.

Gruß Werner
 
Zuletzt bearbeitet:
Hallo Andreas,
dann besorg Dir doch zu dem RxxxR Motor gleich noch ein gebrauchtes Getriebe neueren Baujahres (Antriebswelle für leichten Schwung/Kupplung).

Komplett tauschen und fertig....
 
hubi schrieb:
Die Getriebe unterscheiden sich in der Antriebswelle und in der Kupplungsbetätigung, also ist der Getriebedeckel auch verschieden. Dazu kommt eben auch noch die komplette Kupplung und das Schwungrad, die sich unterscheiden. Umbau des Motors auf schweren Schwung ist verhältnismässig einfach, schlimmstenfalls kostet das das Geld für einen KW-SiRi und eine Anlaufscheibe. Getriebeumbau auf leichten Schwung (bei diesem Motor die Variante, die ich bevorzugen würde) kommt teurer.
Zum Vergrößern anklicken....

So, der schwere Schwung stört mich jetzt nicht wirklich so dass der Motorumbau auf schweren Schwung relativ unkompliziert scheint.
Und für Anfänger, wie erfolgt der Umbau auf schweren Schwung? Kann die Kupplung bleiben und wird nur das Schwungrad ausgetauscht?
 
Vielen Dank für die schnelle und umfangreiche Antwort.
Da ich sowieso einen Baukasten gekauft habe bei dem nichts wirklich passt, kann ich immer nur probieren was wie zusammen geht und dann entsprechend weiter schrauben. Gefragt habe ich weil ich eben in dieser Situation war das das Getriebe nicht in den alten Schwung geht. Da der Motor sowieso überholt werden soll, ist das der geeignete Zeitpunkt das gleich mitzumachen.

Gruß,
Alexander
 
Bulldog2011 schrieb:
Und für Anfänger, wie erfolgt der Umbau auf schweren Schwung? Kann die Kupplung bleiben und wird nur das Schwungrad ausgetauscht?
Zum Vergrößern anklicken....
Altes Schwungrad runter (die Kurbelwelle unbedingt vorne abstützen, damit die nicht vorrutschen kann, Du lernst sonst Deinen Motor von innen kennen!!!!), dann den Mitnehmer für den leichten Schwung reinstecken, Schwungrad verschrauben (105 Nm), Abstützung entfernen und Axialspiel prüfen. Das geht so: Eine Messuhr mit Stativ am Motor anbringen (meines hat glücklicherweise ein M 8-Gewinde, das passt in eins der Gewinde, an denen das Getriebe angeschraubt wird). Dann die Messuhr möglichst zentrumsnah anordnen (damit umgeht man Messfehler wegen Verbiegung des Kupplungsträgers) und die Kurbelwelle ganz nach vorne drücken (nicht drehen!). Messuhr nullen oder Anzeige merken. Jetzt die Kurbelwelle ganz nach hinten drücken (jetzt keinesfalls nur ein bißchen drehen!) und den Wert ablesen. Das Spiel sollte zwischen 0,08 und 0,15 mm liegen. Ist es da, passt alles. Ist es mehr oder weniger, Wellendichtring nach Entfernen der Schwungscheibe und des Mitnehmers (Kurbelwelle abstützen!) raushebeln, die Anlaufscheibe abnehmen und messen. Entsprechend dickere oder dünnere Scheibe besorgen und das ganze Spiel von vorne.
Bei der Kupplung muss die Variante für die verbaute Schwungscheibe verwendet werden.
 
Bulldog2011 schrieb:
So, der schwere Schwung stört mich jetzt nicht wirklich so dass der Motorumbau auf schweren Schwung relativ unkompliziert scheint.
Und für Anfänger, wie erfolgt der Umbau auf schweren Schwung? Kann die Kupplung bleiben und wird nur das Schwungrad ausgetauscht?
Zum Vergrößern anklicken....

Hallo Andreas,
ich schließe mich dem Vorredner Frank an. Ich würde an Deiner Stelle gleich das Passende einbauen. Motor und Getriebe, die zueinander passen. Welchen Rahmen hast Du?
Wenn es ein alter Vollschwingenrahmen ist, würde ich zu einem älteren Motor raten. Bei den neueren Motoren muss der Kettenkastendeckel angepasst werden.
Gruß
Pit
 
Hallo Andreas,
habs grad gelesen. Du hast einen 1977-er Rahmen. Da würde ich doch den älteren Motor reinbauen.
Zumal es ein Gespann ist. Da ist der schwere Schwung fürs Fahren besser geeignet.
Gruß
Pit
 
Du musst dich einloggen oder registrieren, um hier zu antworten.
Zurück
Oben Unten