300 000 km mit der GS

Wilhelm

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20. Feb. 2009
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Berlin
Im Folgenden gibt’s keine Abenteuergeschichten, keine Hommage oder sonstige Liebeslyrik, sondern einen kurz gehalten Bericht über das Motorrad, den Umgang damit und die wesentlichen Schäden bzw. Reparaturen. Kleinkram - und das war viel - habe ich weggelassen.

Motorrad:
92er GS/PD, gekauft sechs Wochen alt, mit 1.100km. Mit Ausnahme der Federelemente ist sie serienmäßig geblieben, nix ist getunt, nix umgebaut und Extras gibt’s auch keine. (Ich wollte mal die Hupe tunen, mußte das Projekt aber wegen drängender Reparaturen vorzeitig abbrechen).

Nutzung:
Nach einer gewissen Schonzeit als Drittfahrzeug wurde die BMW mein Fahrzeug für alles, jeweils ca. 10 Monate im Jahr: Januar & Februar steht sie meist im Keller, sonst immer draußen. Das sieht man ihr auch an.
Verschleißfördernd:
Lange Jahre werktäglich 37 km Stadtverkehr / 62 Ampeln.
22 Reisen zwischen 4200 und 9300 km, 20 davon mit Madame, Zelt, Kochtöpfen und was man halt so braucht.
Verschleißmindernd:
kein Gelände, relativ wenig Schotter, keine Vollgasorgien auf der Autobahn.

Reparaturen, Wartung, Pflege:
In eine Werkstatt habe ich sie nur beim ersten Getriebeschaden in Südfrankreich gebracht. An Fachwerkstätten abgegeben habe ich die Zylinderköpfe, den Öhlinsdämpfer und den Tacho. Alles übrige (und alle Fehler) habe ich selbst gemacht.
Wartung findet statt, Pflege nicht.

Treffer:
Einmal habe ich sie in einem Betonkanal versenkt, bei Regen in einer Kurve im BAB-Kreuz Braunschweig-Nord. Grund war Öl auf dem Hinterreifen wegen gequetschtem Filter-O-Ring (von wem wohl?): Gabelbrücken, Standrohre, einigen Kleinkram habe ich erneuert, Rest geflickt, geklebt und zurechtgebogen. Danach war 'der Lack ab' und mein Besitzerstolz auf ein erträgliches Maß reduziert.
Sodann wurde ein Peugeot 205 in Lyon kaltverformt: Ein Riß im Vorderreifen, und schon wieder war die Gabel eher krumm. Verglichen mit 5000 DM Schaden am 205.
Schließlich bin ich noch auf Rollsplit ausgerutscht in einer kalabresischen Dorfkurve: außer Schrammen nix weiter. Eckige Ventildeckel plus Sturzbügel sind häßlich, aber stabil.



Motor

211 710 Steuerkette + Spanner
Spanner mit leichten Laufspuren, Kolbenfeder gesetzt, sonst nix

244 700 Zyl.-Kopf Revision bei BCD im Kempen:
Ventile, Federn, Führungen, Sitze nachgeschnitten, Dichtflächen geplant
Ölverbrauch war ca. 0,3 Ltr., Ventile zwar dicht, aber mit Führungsspiel

245230 Pleuel-Lagerschalen erneuert (ohne erkennbaren Verschleiss)
Kipphebel Auslass (links): Pitting Lauffläche


Vergaser

36181 geklaut, Neuteile = Teilkasko

ansonsten: je einmal Membranen, Nadeldüsen, Düsennadeln
beide Vergaser haben rißförmige Ausbrüche außen an Schiebern und
'gegenüber' in den Gehäusebohrungen; an sich Schrott,
Ausbrüche mit 600/1200er Naßschleifpapier geglättet


Auspuff

207 740 neuer Sammler


Kupplung

126 410 neue Reibscheibe (unauffällig – weil gerade zugänglich)
244 700 alte Reibscheibe wieder eingebaut; neues Ausdrücklager


Ach, dat Jetriebe“ (JvE)

56 045 Getriebeschaden (C3), 'Notreparatur' bei BMW Clermont-Ferrand, ca. 1040 DM

59 696 gebrauchtes Getriebe eingebaut (LL unbekannt)
104 288 4 neue C3 (unauffällig – vorsichtshalber)
177 700 2 neue C3 (unauffällig – vorsichtshalber), neue Federn Schaltautomat
212 004 an sich unauffällig, aber wg. Kardan-Schaden:
5 neue C3, neues ZR 5. Gang / Abtriebswelle
(das Problem war aber nicht das ZR, sondern die Welle ...)

223 235 Federbruch Schaltautomat (nur Federn erneuert + Kleinteile)
244 600 Zahnbruch ZR 5. Gang (Zwischenwelle)
beide Wellen vom Originalgetriebe verbaut
gebr. ZR 5. Gang (hätte ich besser nicht machen sollen)
271 700 5. Gang springt raus: Klauen verschlissen, gr. C3 erneuert
294 300 großes C3 defekt = mahlt
(das gute von FAG mit 7 Kugeln, aber ungekapselt)
Abtriebswelle im Bereich des 5. Ganges eingelaufen/getauscht
sowie alle Kugellager


Antrieb (HAG, Schwinge, Kardan)

88 335 neuer Kardan
212 004 neuer Kardan
88 335 neue Schwingenlager (überflüssig/Fehldiagnose)
88 855 neue Para-Lager (eben!)
165 390 neue Para-Lager
207 740 neue Para-Lager
282 274 neue Para-Lager


Elektrik

79 030 neuer Lima-Rotor
114 560 neue Diodenplatte
104 432 neuer Anlasser
227 640 neue Zündspule

83 210 Licht-Relais
104 288 Hupen-Relais (bei Ausbau selbst zerstört)
227 788 Blinker-Relais

126470 Kabelbrand (auf der BAB im Regen)

99 828 neue Batterie
151 925 neue Batterie
212 480 neue Batterie


Fahrwerk

5905 km Originalstoßdämfer undicht, Ersatz=Garantie
37800 km Öhlinsdämpfer

anschließend die beiden Dämpfer im Wechsel gefahren: alle harten Sachen hat der Öhlinsdämpfer absolviert;
Originaldämpfer nach ca. 90 tkm undicht=Schrott
Öhlins zweimal überholt (einmal undicht, einmal vorsichtshalber)
zweimal härtere Federn verbaut (nach 80 erst 95 dann 115 N/mm)

232 800 neue Gabelfedern (Wirth)


97 653 oberes Lenkkopflager getauscht (vorhandenes Gebrauchtteil)
113 410 neue Bremsscheibe
157 216 neue Lenkkopflager
285 945 neue Lenkkopflager


Anbauteile

105 388 Kilometerzähler spinnt (Reparatur = Fachbetrieb)
130 018 dito – gebrauchten Tacho montiert
278 430 Sitzbank neu bezogen (über den alten Bezug; vernietet)


Ansonsten
absolut alles, was irgendwie dichten soll (vom Hauptbremszylinder bis zur Kegelradwelle), heroische Ausnahme: die Gabel-Wedis
2 Kupplungszüge, 1 Gaszug, endloser Kleinkram, Verschleissteile


Pannen

gebrochener Düsennadelhalteclip (=> Einzylinder)
Getriebeschaden (großes C3)
Federbruch Schaltautomat
Kabelbrand
Kerzenstecker (bis ca. 3000 U/min = 500er Einzylinder)
Ventilabriß (am HRad-Schlauch)
3 Platten

Teuer? - War eigentlich nur der Sprit: ca. 26000 Euro, zu heutigen Preisen. :gfreu:
 
Zuletzt bearbeitet:
:respekt:
Solche Aufstellungen konnte man früher öfter mal finden. Finde ich jedenfalls immer noch interessant.
 
Hallo Wilhelm,

sehr interessant !

Na ja - dagegen ist meine schwarz grüne mit jetzt knapp 60.000 Km ja wirklich noch " jungfräulich "

Gruß aus Kist von Roger;)
 
Detalierte Aufstellung.
Aber keine gute Werbung für BMW, da gibt es ja kein Teil was noch nicht bzw. schon mehrmals defekt war :(. (und das bei schonender fahrweise)
Da kann man jeden verstehen der das gelesen hat sich lieber einen Japaner käuft.
Viel schlimmer kanns nicht kommen.
 
Bruno

meinst Du echt, dass die Japsen länger halten?

Ich glaubs ja auch. Aber in diesem Forum musst Du schon richtige Beweise bringen,.#
 
Tach zusammen,

solche Aufstellungen habe ich auch, dazu braucht man kein Beamter zusein Angestellter im öffentlichen Dienst reicht. ;) :D

Das mit den Japanern ist auch nicht besser, die Ersatzteillage ist bescheiden z.B. Kabelbaum für Yamaha DT 250 BJ. 1981, vor 10 Jahren, nicht mehr lieferbar, für eine 81er G/S schon.
Suzuki 1100 G Kupplungskorb nicht mehr lieferbar, 5 Jahre nach Produktionende des Modells. Mal abgesehen von den langen Lieferzeiten, och nö lass man.

Ansonsten finde ich Wilhelms Aufstellung sehr gelungen. Wenn ich meine Aufstellungen lese ist das auch immer mit einem Rückblick auf die Erlebnisse verbunden, die ich mit dem Motorrad hatte. Man erinnert sich erstaunlich gut an Positives/Negatives, durch so eine Aufstellung.

Schönen 4. Advent noch...
 
Da bin ich ein wenig anderer Meinung: es hätte durchaus schlimmer kommen können! Der Endantrieb taucht z.B. in der Aufstellung gar nicht auf...

Meine OranGSe war früher mal fast genau dasselbe Motorrad. Türkisgrüne '92er P/D GS. Kilometer hat sie fast genau so viel auf dem Buckel, auch wenn (wahrscheinlich - ich hab's nie genau ausgerechnet) noch keine 3 vorne steht (der Tachoverschleiß in den ersten Jahren verhindert eine genaue Bezifferung).

Die Defekte- und Reparaturen-Liste hab' ich nie so penibel gepflegt wie Wilhelm (:respekt:). Hätte ich, sähe sie fast genau so aus.

Bei mir wurde bei ungefähr halber Distanz das Triebwerk gegen eines aus einem (damals noch erhältlichen) neuen Rumpfmotor als 1040er aufgebauten ausgetauscht (es liegt noch - wie ausgebaut, nicht kaputt - mir hat halt da einfach der Schmackes gefehlt).
Deshalb kommt alles, was den Motor betrifft, in meiner Liste nicht vor. Dasselbe gilt für die Vergaser und alles, was drin ist, die waren beim Rumpfmotor neu mit bei.
Beide Motoren waren nur je einmal offen (Stößelgummis abdichten). Ansonsten unauffällig.

Gabel und Federbein - die wurden bei der Gelegenheit gegen WP-Teile ersetzt (dabei auch gleich vorne auf Doppelscheibe umgebaut). Die Originalgabel war (wahrscheinlich durch strengen Geländeeinsatz) schon nach weniger als 70000 beschädigt (Spiel zwischen Tauch- und Standrohren, kein Unfall), das Originalfederbein ständig ein Quell des Ärgers (und des Öles). Das Federbein habe ich wegen Undichtigkeit mindestens vier mal während der Garantiezeit tauschen lassen.

Unfälle gab's - außer einem - zum Glück keine. Der bewußte Fall war eigene Schuld (auf Schotterpiste ein über 1m tiefes Loch übersehen und voll bepackt mit deutlich über 80 reingerauscht). Lt. Zuschauern resultierte das in einem recht spektakulären anderthalbfachen Vorwärtssalto (P/D = kopflastig) mit anschließender Nasenlandung auf dem Wasserrohr (was dieses gut fünf Zentimeter nach hinten schob und sein Ende besiegelte - ich mußte etliches absägen, um weiterfahren zu können). Der Rest hat das schadlos überstanden.

Züge habe ich in der ganzen Zeit keine gebraucht. Die originalen Gaszüge habe ich erst vor kurzem gegen neue getauscht. Nicht weil sie gerissen wären, sondern weil sie mir einfach mittlerweile zu schwergängig waren. Einen (neuen) Kupplungszug fahre ich seit über 15 Jahren als Reserve am Rahmen verlegt spazieren, ohne daß ich ihn je gebraucht hätte.

Bis zum Abbau des Wasserrohrs habe ich bestimmt vier Tachos verschlissen (die meisten davon auf Garantie/Kulanz). Seit (nach oben beschriebenem Ereignis) das alte Windschild dran ist, hält der damals getauschte Tacho (Tachowellenanschluß war beim Unfall abgebrochen). Entweder habe ich da ein besonders gutes Stück erwischt oder die P/D-Verkleidung sorgt durch die enge Wellenführung für das Tachosterben.

Zwei Bremsscheiben mußte ich bei ungefähr halber Distanz tauschen, die Floater waren ausgeschlagen und klapperten wie eine Straßenbahn.

Getriebe habe ich drei verschlissen. Das originale war nach knapp 140000 hin (vorderes Lager), das Tauschgetriebe hielt kaum 2000 (ließ sich nicht mehr schalten). Das auf Gewährleistung eingebaute dritte ist bis jetzt unauffällig.

Kardanwellen hat die Kiste ein paar mehr gebraucht (5 insgesamt, glaube ich). Der vergrößerte Knickwinkel durch das längere Federbein hat hier wohl seinen Tribut gefordert. Seit ich die gekürzte Strebe drin habe, ist da Ruhe.
Schwingen- und Paralever-Lager: völlig unauffällig (immer noch Erstausrüstung). Da war wegen der vielen Kardanreparaturen einfach immer frisches Fett drin...

Lenkkopflager: einmal getauscht. Reinigen hätt's wahrscheinlich auch getan.

Lima-Rotoren: bislang vier. Die Elektrik war sonst (bis auf einen defekten Lichtschalter und die ständig zerschüttelten Rücklichtbirnen) über die Jahre völlig unauffällig.

Anlasser: immer noch Erstausrüstung. ))): Was habt Ihr bloß immer mit eueren Anlassern?

Die GS wurde fast ausschließlich auf relativ langen Urlaubsfahrten (die meisten davon > 5000 km) genutzt. Stadtverkehr (soweit es sich vermeiden läßt) gar nicht.

In der Summe hört's sich nach viel an. Trotzdem hätte ich nie ein anderes Motorrad haben wollen. Schließlich hat mich die Q bis jetzt 19 Jahre lang immer (wenn auch manchmal ziemlich waidwund) zuverlässig nach Hause gebracht. Wenn unterwegs mal was kaputt war, konnte ich es immer - meistens ausschließlich mit Bordwerkzeug - selbst reparieren.

Ach so: ungefähr 50 Hinter- und etwa die Hälfte Vorderreifen und drei oder vier Sätze Bremsbeläge hab' ich noch vergessen :D.

Gruß,
Markus
 
Zuletzt bearbeitet:
Hi
Zu den Jaspanern:
Neben der Q haeb ich seit 25 Jahren eine Boldor: Nie(!!!) liegen geblieben. Bislang zwei Kettensätze,drei Batterien und einige Reifen- und Bremsbelagsätze. In all den Jahren (ca. 125Tkm) die größten Defekte: Hinterradlager ausgelutscht, Tank durchgerostet (jahrelang Laternengarage!). Zugegebenermaße geht die Karre verschleißtechnisch langsam in die Knie. Aktuelle Lage: Anlasserfreilauf rutscht bei jedem zweiten Startversuch durch (Reparaturkosten unter 50€), Kupplung rutscht beim vollen Hochdrehen (getunter ca 100PS Motor) (Reparaturkosten ca 150€), Ölverbrauch steigt zunehmend (Reparaturkosten...).
Nahezu alle Teile sind noch beim Händler zu bekommen. Ansonsten gibt es auch für die Bolle Foren und spezialisierte Händler, die z.T. deutlich unter Originalpreisen verkaufen. Die Behauptung, dass die Honda-Teile grundsätzlich teurer seien als die BMW-Teile ist schlicht ein Märchen. Manches ist teurer, aber manches ist auch billiger. Die Gebrauchtteile in der Bucht sind für die Bolle deutlich billiger als für die R100R. Weder an der Haltbarkeit noch am Preis/Leistungsverhältnis lässt sich irgendwas meckern.
Der Bollemotor ist über jeden Zweifel erhaben, aber das Fahrwerk fällt gegen die BMW deutlich ab. Wenns schnell wird, dann wackelt die Fuhre wie ein Lämmerschwanz (Trotz Wirthfedern, Konidämpfern und BT45-Reifen). Außerdem ist die Karre handlich wie ein Eichenschrank. Auf kleinen Ardennenstäßchen fährt die R100R die Bolle in Grund und Boden, trotz des schlapperen Motors. Die BMW ist "irgendwie" das ausgewogenere Motorrad. Ich habe den Wechsel bislang (2 Jahre) nicht bereut. Aber wenn ich die langen Pannenlisten lese...
Gruß aus Ostbelgien
Zoltán
 
...In all den Jahren (ca. 125Tkm) die größten Defekte...

Mit der Kilometerleistung bist Du ja noch nicht mal bei der Hälfte. Ob die Bol d'Or die 300kkm wohl noch schafft?

Womit Du allerdings nach meiner Erfahrung recht hast: die Ersatzteilversorgung ist vergleichsweise (zu anderen Japanern) Spitze. Selbst für Modelle aus den 70ern ist noch einiges beim Honda-Händler (so er denn geneigt ist, zu bestellen) zu haben.

Ich wollt' Euch noch ein Bild von meiner GS zeigen, wie sie früher mal ausgesehen hat:

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N'Abend Zoltán,
du hast eben positive Erfahrungen mit den Japanern, in deinem Fall Honda.
Wir haben eher schlechte mit Yamaha und Suzuki gemacht. Vielleicht liegt es ja am Hersteller oder wir sind nur Einzelfälle.

Schönen 4. Advent noch.
 
Hast Du auch ein hochauflösendes von vorne?
Ich sollte mal das originale Lampengitter genauer sehen :D

Besser als so hab' ich's nicht. Das Ding war nicht lange dran. Die Jungs bei BMW haben den Borstenpinsel vergessen mit auszuliefern, mit dem man zwischen den Stegen durch die Mücken von der Lampe schrubben kann :rolleyes:
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Die Jungs bei BMW haben den Borstenpinsel vergessen mit auszuliefern, mit dem man zwischen den Stegen durch die Mücken von der Lampe schrubben kann :rolleyes:
Das ist das Argument, mit dem der Graukittel die Dinger verbietet (früher?): Man kann die Finzel nicht mehr vernünftig reinigen.
Deshalb waren die Gitter beim Mercedes G klappbar.
Ist das Teil direkt aufm Wasserrohr festgeschraubt?

Dann hab ich auch schon genuch gestört, besten Dank :D
 
Hallo Ingo
Ne Susi hat ich nie, ne Yamaha nur etwa 1 Jahr (mein erstes Motorrad: SR500, Gott hab sie seelig).
Ein Freund fuhr jahrelang ne Yamaha XS1100: sehr zuverlässiger Reisedampfer mir über 150tkm auf der Uhr. Und mein Schwager hat ne extrem seltene Yamaha TX750 aus den 70-ern. Sehr schönes Moped, zuverlässiger als sein Ruf, wird allerdings nur noch sehr selten bewegt. Alle meine anderen Kumpels fahren BMW oder was neues (Haltbarkeit noch unklar).
Was hast du denn für schlechte Erfahrungen gemacht?
Gruß aus Ostbelgien
Zoltán
 
Verschleißfördernd:
Lange Jahre werktäglich 37 km Stadtverkehr / 62 Ampeln.
22 Reisen zwischen 4200 und 9300 km, 20 davon mit Madame,
Motor

211 710 Steuerkette + Spanner
Spanner mit leichten Laufspuren, Kolbenfeder gesetzt, sonst nix

244 700 Zyl.-Kopf Revision bei BCD im Kempen:
Ventile, Federn, Führungen, Sitze nachgeschnitten, Dichtflächen geplant
Ölverbrauch war ca. 0,3 Ltr., Ventile zwar dicht, aber mit Führungsspiel
:gfreu:

:---), ich wollte ja nichts schreiben, aber seid 30.000km mach ich mir nen' Kopf
über den Sch... Ventilabriss. . . . .
Lange hat deine Q täglich 2 Kaltstarts
hingelegt über 104 mal am Tag angefahren,Belastung im Urlaub (130/140° Öltemp.) mit 2 Personen und Gepäck.
Da lass ich die "Pötte" doch noch 60.000km dran, bin dann noch 44.oookm von deiner Laufleistung weg.
Nun denn, Gruß Beem. ;)
 
desillusionierend - oder ?

nicht was die qualitäten unserer 2v angeht, sondern unsere schrauberei. :] wenn man sieht wie lange eine steuerkette ihren dienst tuen kann, und wie viele hier im forum schon gewechselt wurden. (habe ich auch gerade hinter mir). lima-rotoren scheinen da eine breite streuung in der qualität zu haben, bei mir hat noch keiner länger als 60 tkm gehalten. c3´s und federn am schaltautomaten dagegen habe ich auch noch keine gekillt, dafür nun meinen ersten satz paralager gewechselt. die lebensdauer von kardanwellen wird wohl sehr von der einbaulage (knickwinkel unter statischerbelastung) bestimmt.

fazit: weniger schrauben . mehr fahren !

grüße aus mainz
claus
 
Hallo Markus
Du hast Recht 300.000 hat die Bolle noch nicht. Mal sehen, wie weit sie kommt, wird ja nur noch wenig bewegt... Aber rechne mal nach, was Wilhelm bis 125.000 schon für Schäden hatte: 3X Getriebe(!!!), Kardanwelle, Limarotor, Diodenplatte, Lichtrelais, Dämpfer, Lenkkopflager Bremsscheibbe, Tacho (wenn ich richtig gezählt habe).
Ich kenne aber auch andere Geschichten: Mein bester Mopedkumpel hat eine uralte 75/6 aus den 70-ern mit etwa 150.000 auf der Uhr. Ich kenne das Motorrad seit über 20 Jahren. Außer Spesen nichts gewesen! Läuft tadellos. Tanken und fahren bei Minimalpflege. Ich erinnere mich an einen einsamen Wackelkontakt im Scheinwerfergehäuse, den wir am Abend neben dem Zelt mit Bordwerkzeug in weniger als einer halben Stunde wieder im Griff hatten. Die Zuverlässigkeit dieser Karre ist einer der Hauptgründe dafür, dass ich mir eine BMW gekauft habe. Ich habe mich für eine R100R entschieden, weil sie von allen 2V das modernste Fahrwerk hat. Sie fährt wirklich gut.
Gruß aus Ostbelgien
Zoltán
 
Wilhelm, das war ein klasse Bericht! Danke.

Wenn ich sehe, was die Yamaha TDM nach kurzer Laufzeit an Rost hatte und wie meine GS, die ja als recht geschundener Laternenparker zu mir kam, aussieht - kein Vergleich.
Wobei die TDM sonst ein feines Fahrzeug war. Wegen der Rostarie "verschwand" sie jedoch zugunsten einer 1050er RT. Es war eine schöne Zeit mit dem Gefährt, aber auch hier gab es Malessen. Trotzdem träumte ich immer davon, selbst eine zu besitzen... TDM und 1150er gehörten mir zwar nicht, aber ich durfte sie jederzeit fahren und auch mal "reingreifen".
Heute freue ich mich über jede Tour mit meiner GS und die Möglichkeit, computerfrei auf die Technik zugreifen zu können.
Da ich meine GS auch kräftig renovieren mußte und noch nicht fertig bin, hab ich auch so eine Reparaturliste. Interessant ist es allemal so zurückschauen zu können.
 
Tach Zoltán,
angefangen habe ich Ende der 70ziger mit einer Yamaha DT 250 MX, damals 3200 DM neu aus, dem Laden. Dazu kam 1982 eine Yanmaha XT 500, die wurde umgebaut, auf Scheibenbremse, längere Stossdämpfer usw. Die übernahm 1984 dann ein Freund und ich legte mir eine Yamaha TT 600 zu. 1988 kam dann ein Wasp Endurogespann mit XS 650-Motor dazu, der wurd erstmal mit mehr Hubraum versehen. Irgendwann in den 90zigern wurde dann alles verkauft und ich stieg auf BMW um.
Heute fahren meine Frau und ich jeder eine R 80 G/S, die wir jeder nach persönlichen Vorlieben aufgebaut haben. Dazu kommen eine R 80 ST, eine R 100 GS, eine R 1100 GS. Ich habe zur Zeit keine Baustelle da ich Teile für ein Endurogespann mit BMW-Motor sammle.

Schönen Tag noch....
 
Meine Paris-Dakar, ebenfalls Bj.1992, hat erst "bescheidene" 186'000km auf dem Tacho. Ich habe sie neu gekauft und hatte schon einige Defekte, wobei das Getriebe und der Tacho doch die schwächsten Glieder in der Kette sind.
Das tolle an der 2V-BMW ist, dass man überhaupt Ersatzteile bekommt und dass man sie recht einfach reparieren kann. Die Ersatteilversorgung wird auch in den nächsten Jahren noch ausgezeichnet bleiben, ausser man braucht einen 35l-P/D Tank oder die Aufkleber.

Ich war gerade auf der Suche nach einfachen Ersatzteilen für eine etwas ältere Yamaha, eine YDS 5E 250 von 1968. Die Yamahahändler winken durchs Band alle ab und erzählen was von 20 Jahre Ersatzteilversorgung. Ganz abgesehen davon hatte noch keiner der gefragten dieses Mopped überhaupt mal gesehen.
Ich gehe mal davon aus, dass man auch in 20 Jahren noch eine gute Ersatzteilversorgung für die letzten 2V BMWs haben wird.

Wobei ich bei dem Versuch, einen Satz Gaszüge bei einem Freundlichen zu bekommen, verzweifelt abgebrochen habe. Jeder normale BMW-Mechaniker sollte anhand der Bezeichnung R100GS und dem Baujahr zweifelsfrei das richtige Ersatzteil organisieren können. Nicht so der in St.Gallen (CH), ohne Fahrgestellnummer sah er sich nicht im Stande, die Gaszüge zu finden. Wörtliches Zitat: "Für so alte BMW's haben wir gar nichts an Lager und ohne die Fahrgestellnummer geht gar nichts!"
Beim nächsten Freundlichen in Bütschwil waren die Züge zwar auch nicht an Lager, was mich doch überraschte, denn der hat sonst fast alles griffbereit. Aber am nächsten Tag waren die Teile dann da.

Greetz
 
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