320mm HE-Bremse stottert

Charel

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20. Aug. 2017
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Luxembourg
Hallo,

Ich habe meine GS am vergangenen Donnerstag auf eine 320mm HE-Bremse umgebaut. Der Bremssattel ist noch der originale.

Bei der Montage habe ich die alte Scheibe abgebaut, die Nabe gereinigt (keine Oxidation), die neue montiert und mit Drehmoment angezogen. Die Bremsbeläge habe ich natürlich auch erneuert, verbaut sind organische TRW Beläge.

Bei einer Fahrt am Sonntag habe ich die Bremse dann auf den ersten Kilometern vorsichtig eingefahren und immer mal sanft gebremst. Die Bremsleistung war dann auch sehr gut und die Bremse funktionierte auf über 200km tadellos.

Auf dem Rückweg hat die Bremse dann aber auf einmal stark gestottert. Zwar nicht während dem ganzen Verzögern sondern nur auf den letzten paar Metern vor dem Stillstand.

Dazu sei noch gesagt dass es geregnet hat.

Heute habe ich dann mal den Schlag der Scheibe gemessen und kam auf 0,15mm innen und 0,17mm außen an der Scheibe dort wo die Beläge laufen.

Kann ein solcher Schlag der Scheibe schon reichen um ein solches Verhalten hervorzurufen? Alle Verschraubungen sowie der Sattel sind noch fest und die Beläge sehen auch noch gut aus.

Hat vielleicht schon jemand ähnliche Erfahrungen gemacht? Die HE-Bremse wird ja recht oft verwendet.
 
Hallo,
hört sich genau so an wie bei meiner R65 damals.
Hatte auch solche Abweichungen an der Scheibe.

Neu Bremsscheibe und die Sache war gegessen.
Vg Werner
 
...Der Bremssattel ist noch der originale.
....
Heute habe ich dann mal den Schlag der Scheibe gemessen und kam auf 0,15mm innen und 0,17mm außen an der Scheibe dort wo die Beläge laufen.
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Kann ein solcher Schlag der Scheibe schon reichen um ein solches Verhalten hervorzurufen?

Wurde der Sattel auch überholt? Wenn die beiden Kolben nicht gleichmäßig laufen, verformt sich die Scheibe elastisch (zunächst) und die Bremse "stuckert". Die große, durchbrochene HE-Scheibe dürfte dafür empfindlicher als die BMW-Scheibe sein.
 
Den Sattel habe ich nicht überholt da beide Kobeln noch gut beweglich waren. Ein Überholsatz kostet allerdings nicht die welt und ein Versuch ist es sicher wert.

Das einzige was mich halt stutzig macht ist dass die Bremse so lange problemlos gebremst hat und dann von jetzt auf gleich angefangen hat zu stottern. Und immer nur kurz vor dem Stillstand. Es hat sich so angefühlt als würde die Scheibe durchrutschen, eine Verschmutzung konnte ich jedoch keine feststellen.

Ich versuche es einfach nochmal bei trockenem Wetter um zu sehen ob sich was verändert.
 
...Ich versuche es einfach nochmal bei trockenem Wetter um zu sehen ob sich was verändert.

Mach das! Organische Beläge bin ich schon lange nicht mehr gefahren, weil sie mir bei Nässe nicht zusagten.

Ich hatte das "Stuckern" auch bei trockener Straße mit Sinterbelägen - auch nur bei niedriger Geschwindigkeit und geringer Bremskraft. Zudem haben die Kolben nur noch wenig "gelüftet". Man war sofort am Druckpunkt, aber die Bremswirkung war überschaubar.

Sattel überholt, neue Kolben und Dichtungen, schon geht's wieder. Kolben habe ich von Stein Dinse (Alu), den Dichtsatz würde ich bei BMW kaufen. SD hatte zu kurze Schrauben beigelegt.
 
Was auch helfen kann ist, die Bremsscheibe penibel mit Bremsenreiniger zu entfetten. Wer weiß, evtl. hat der Regenguss irgendwelchen Schmier auf die Bremsscheibe gespült. Das Gefühl dass die Bremse "durchrutscht" würde dafür sprechen.

Viele Grüße

DerDicke
 
Hier möchte ich mich mal ranhängen!

Meine Bremse stottert nicht da ich noch keine HE verbaut habe !

Ich liebäugle damit meiner ST solch eine Bremse zu spendieren und möchte gerne eure Erfahrungen dazu lesen/hören.
 
Hier möchte ich mich mal ranhängen!

Meine Bremse stottert nicht da ich noch keine HE verbaut habe !

Ich liebäugle damit meiner ST solch eine Bremse zu spendieren und möchte gerne eure Erfahrungen dazu lesen/hören.
Hallo, seit ich die HE an meiner GS verbaut habe ist es wie Tag und Nacht mit der Bremse. Einzig den Gabelstabi habe ich auch noch erneuert, damals hier im Forum vom "Hofe". Damit bleibt die Gabel auch bei Vollbremsung immer stabil im Gleichklang.
Ich möchte nix anderes mehr.
Vg WernerIMG_4859.jpg
 
Zuletzt bearbeitet:
Wie bekommt man den 4K legalisiert?
Einzelabnahme! War bei mir vor x Jahren kein Problem. Ob das bei den heute "schwierigeren" Rahmenbedingungen für Einzelabnahmen noch so ist :nixw: Ist vielleicht auch vom Bundesland abhängig ("Hessen"-Problem, Bündelungsbehörde).

Die Bremspumpe kann bleiben. Wenn man das "Röhrchen" und den Übergang auf die flexible Bremsleitung hinter dem Tauchrohr behalten will (so wie ich), muss man ein längeres Röhrchen anfertigen. Ansonsten geht es auch wie im Bild vom Werner (manche halten das sogar für die bessere Lösung). Tipp noch: Die axiale Zentrierung des 4K Bremssattels zur Scheibe ist anders als bei den 2K P09 Bremssätteln. Man kann entweder den Bremssattel an den Anlageflächen zur Gabel abfräsen (würde ich bei einer heutigen Einzelabnahme eher nicht tun) oder man dreht sich den Distanzring der Scheibe passend. Oder kauft sich bei HE einen passenden Distanzring. Ich habe damals Spass am Basteln gehabt und mit meiner Mini-Drehbank den Distanzring angepasst und mit dem Bördelgerät das neue Röhrchen angefertigt.

Ansonsten finde ich die HE Lösung heute nicht mehr so toll. Nicht aus funktionalen Gründen, die bremst schon. Wenn es auch manchmal etwas quietscht und surrt, bekommt man mit geeigneten Bremsbelägen und Schmierung der Anlageflächen mit Bremspaste fast weg. Aber der wuchtige HE-Adapter und die gelaserte Semifloating Scheibe schaut so gebastelt aus, das stört mich inzwischen. Bin mittlerweile eher ein Freund von ABM Spiegler (300mm Scheibe und Adapter für den 2K Sattel oder die Lösung mit dem gefrästen sehr kompakten ABM/Spiegler 4 K Sattel mit gleich großen Kolben!). Was letztlich am besten bremst, müssen andere sagen, ich bin nicht so der Performance Driver. Der P09 2K Sattel ist IMO nicht schlecht, wenn man ihn überholt und die oft schwergängigen oder gar klemmenden Plastik/Bakelit Bremskolben durch hartbeschichtete Alukolben aus dem Zubehör ersetzt. Habe noch eine R100GS PD mit völlig serienmäßiger Bremse, den Erstausrüstungs-Belägen sogar mit Plastikkolben, aber die schön leichtgängig, die bremst meiner Meinung nach gar nicht so übel.

Ist aber alles in diesem Forum und anderswo gefühlt schon 1000x durchgekaut worden.

Gruß
Marcus

48816096nk.jpg


35839383ki.jpg


35839384uu.jpg
 
Zuletzt bearbeitet:
Um zum Thema zurückzukehren:

Charles, ich würde es wie schon vorgeschlagen erstmal mit ordentlicher Reinigung versuchen. Wenn das nichts bringt würde ich wg. dem Seitschlag man den Adapter genauer anschauen. Wenn du die Möglichkeit hast: Mal in eine Drehbank einspannen und schauen ob die Anlageflächen zur Nabe und zur Scheibe plan sind und ob beide Parallel sind. ggf. minimal überdrehen. Kann mich an Fälle hier im Forum erinnern da wurde berichtet, dass der Adapter Seitenschlag verursachte.

Gruß
Marcus
 
Danke! Das hatte ich befürchtet. Irgendwas an der Bremse ohne Papiere abzunehmen scheint der Albtraum vieler Prüfer zu sein. Ich hatte mal wegen des Tokico Sattels nachgefragt - trotz Unterlagen Detlev keine Chance. ABM gefällt mir auch, muss mal schauen.
... Der P09 2K Sattel ist IMO nicht schlecht, wenn man ihn überholt und die oft schwergängigen oder gar klemmenden Plastik/Bakelit Bremskolben durch hartbeschichtete Alukolben aus dem Zubehör ersetzt.
Schon erledigt. Mit schwimmender Scheibe von Brembo eine fühlbare Verbesserung gegenüber vorher. Ich habe aber das Gefühl, dass der TKC 70 noch mehr Bremsleistung übertragen kann. Nur für Notfälle, im Fahrbetrieb mag ich nicht hart bremsen. Die Kunststoffkolben haben bei mir fast 200 tkm gehalten, waren zum Schluss aber echt schwergängig.
 
Danke! Das hatte ich befürchtet. Irgendwas an der Bremse ohne Papiere abzunehmen scheint der Albtraum vieler Prüfer zu sein. Ich hatte mal wegen des Tokico Sattels nachgefragt - trotz Unterlagen Detlev keine Chance. ...
Es gab vor vielen Jahren ja Zeiten, wo Umbauten recht stressfrei begutachtet wurden.
Dass da zunehmend die Schrauben angezogen wurden, liegt allein daran, dass manches ohne ausreichende Sachkenntnis akzeptiert wurde und das dann in Einzelfällen schwerwiegende Folgen hatte. Sachverständige ohne intensiven Motorradbezug sind deswegen halt vorsichtiger geworden.
Wenn man aber den geeigneten Prüfer findet, sind solche Dinge auch heute noch machbar; Voraussetzungen:
- Die neuen Bremsteile kommen von einem Fahrzeug mit min. gleichen oder höheren Leistungswerten.
- Es wird ordentlich und nach technischen Standards adaptiert.
- Die Bremse funktioniert überzeugend (eigentlich selbstverständlich).
 
...Dass da zunehmend die Schrauben angezogen wurden, liegt allein daran, dass manches ohne ausreichende Sachkenntnis akzeptiert wurde und das dann in Einzelfällen schwerwiegende Folgen hatte.
Hallo Michael, die Antwort auf meine Nachfrage war "Selbst wenn das technisch alles nachvollziehbar und sicher ist, sind wir angehalten keine Änderungen der Bremsanlage ohne externes Gutachten einzutragen". Für mich entzieht sich der TÜV seiner zugewiesenen Aufgabe, die er zur damaligen Zeit noch exklusiv hatte. Stattdessen werden dümmliche Abschreibejobs, siehe Reifeneintragungen, an Land gezogen. Kein Wunder, dass hier überall die Zeichen auf Stopp stehen. Solche "Sachverständigen" braucht niemand.
 
Kein Wunder, dass hier überall die Zeichen auf Stopp stehen. Solche "Sachverständigen" braucht niemand.
Dass der Beruf des Rechtsanwalts inzwischen lukrativer als der eines Allgemeinmedziners ist, ist nur eine logische Folge daraus.
Jeder klagt gegen jeden.
Zur Absicherung des eigenen Hinterns werden dann Entscheidungen nicht mehr aufgrund Sachkenntnis oder gesundem Menschenverstand getroffen, sondern im Zweifel gar nicht oder die Leistung wird verweigert.
Das erlebt man doch inzwischen durch die Bank und über alle Branchen hinweg.
Ausnahmen muss man inzwischen löblich erwähnen anstatt sie als normal zu erachten.

Zurück zur Bremse. :bitte:

VG
Guido
 
Hallo Michael, die Antwort auf meine Nachfrage war "Selbst wenn das technisch alles nachvollziehbar und sicher ist, sind wir angehalten keine Änderungen der Bremsanlage ohne externes Gutachten einzutragen". ...
Genau das habe ich aber schon an anderer Stelle angemerkt: Das ist die Aussage einer einzelnen Person, die du hier versuchst zu verallgemeinern.
Das ist schlicht falsch und unzulässig.
 
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