3D Scannen von Motorradteilen

TCR65

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Hallo,
ich wollte einmal nachfragen, ob jemand schon einmal vorhatte, Motorradteile mit dem 3D Scanner einzuscannen. Ich habe vor meine Neuerwerbung (R80RT Bj. 89) etwas umzubauen. Geplant ist, Teile die ich umbauen möchte und deren Peripherie (z.B. Rahmen, Tank, Sitzbank mit Rahmen, usw.) mit meinem Scanner aufzunehmen und als Point Cloud ins CAD einzulesen. Die Point Cloud würde dann als Ausgangsbasis für eigenkonstruierte Teile dienen. Da möchte ich mir dann z.B. eine pfiffige Halterung für eine kleine Batterie konstruieren und von einem Blech Verarbeiter herstellen lassen. Vielleicht kommt so mal ein ganzes Motorrad als 3D file zusammen.
Kennt sich jemand mit den urheberrechtlichen Aspekten solcher Vorgehensweise aus?
Ich denke, für den Heimgebrauch würde das schon erlaubt sein. Aber wenn ich diese hier im Forum ablegen wollte, sieht die Sache wahrscheinlich anders aus.
Ich weiß auch nicht ob überhaupt Interesse an solchen Daten besteht. Naja, hat ja noch etwas Zeit bis ich da mal einen Fundus aufgebaut habe.
Aber wenn trotzdem jemand fundiert Auskunft geben kann, wäre ich dankbar.

Grüße
Claus
 
Hallo Claus,

bitte keine Fragen in der DB posten; das können nur wir Admins lesen, da erst mal nicht freigeschaltet.

Zu deiner Frage:
Solange es um Scans der 2V-Teile geht, deren letzte Fahrzeuge vor 26 Jahren auf die Straße kamen, habe ich keine Bedenken. Selbst was wir hier veröffentlichen, führt ganz sicher zu keinerlei Nachbauten von Teilen, die BMW zu Schaden gereichen.
 
Hallo Claus,
ich kann leider nicht zu deiner Frage einen fundierten Beitrag leisten, ich möchte trotzdem nach dem verwendeten Scanner fragen.
Grüße, Jens
 
Hallo Jens,

ich habe einen creality cr-scan 01 scanner.
CAD mache ich mit solid Edge

Grüße

Claus
 
Hallo Claus,

die Idee mit dem Aufnehmen von Motoradteilen bis hin zum kompl. Motorrad in 3D ist schon Interessant, und kann beim konstruieren hilfreich sein.
Aber um Batteriekästen oder geänderte Heckrahmen zu konstruieren braucht man kein CAD. Das macht der Spezi am Objekt, bzw. mit Pappschablone und dann wird selbst gefertigt oder eine 2-D Zeichnung zum fertigen erstellt.

Natürlich genieße ich als alter Recke mit 35 Jahre CAD Erfahrung, bei Umbauten im Allg. Maschinenbau immer den Moment wenn ich auf Professionelle 3- D Daten des Umbauprojektes zurückgreifen kann.

Ich nehme z.B Teile die ich von meiner alten Ducati in die Hand bekomme, maßlich auf und Erstelle davon 3 D-Step Modelle, um Teile nach zu fertigen, bzw fertigen zu lassen.

Vor einigen Jahren wurde von mir eine Anfrage zum 3D Scannen eines Motorgehäuse an einen Pro. Industriebetrieb gestellt.
Da so etwas schon mit einer entsprechenden Genauigkeit gescannt werden muss, und danach die Lagersitze und die genauen Winkel und Flucht im CAD nachgearbeitet werden müssen, war der Preis für einen Scan im unteren/mittleren 4 Stelligem Bereich nicht mehr Interessant.

Bei den Ducati Teilen geht es um Teile die nicht mehr ohne Probleme zu beschaffen sind.

Bei unseren 2-V ist der Ersatzteil Vorrat wohl noch lange nicht an Ende, und wird für unsere Generation noch reichen.

Es wäre bestimmt schön ein 2-V als 3D CAD Model zu besitzen. Aber traue nur den Daten die man selbst, oder aus verlässlicher Quelle kommen, bzw. selbst geprüft wurden. Sonst kann beim fertigen mit unsauberen Daten der Schuss schnell nach hinten los gehen.

Gruß aus den verregnetem Harz
Frank

PS: Es gibt hier im Forum ein 3D Step von einem /7 Rahmen, kann aber auch für Mono Federbein sein.
 
Zuletzt bearbeitet:
Wenn der Scanner groß genug für Citroen CX Türpappen ist, hätte ich einen zehntausendfachen Auftrag :-)
 
Hallo Frank,

da ich mich beruflich u.a. mit digital twins von Industrieanlagen und damit zwangsläufig mit Reverse Engineering befasse, ist mir der Aufwand zum Datenaufbereiten bewusst.
Ich hätte die Punktewolke im ersten Schritt nur als Umgebung genutzt. Ich denke, da ist sie genauer als alles was an manueller Maßaufnahme herausgekommen wäre.
Ich gebe Dir Recht mit dem Einwand, dass die Daten evtl. nicht genau zum eigenen Modell passen und evtl. zu Fehlern Führen können.
Im zweiten Schritt könnte man die Punktewolke nutzen und da Entlang seine eigenen CAD Modelle aufbauen, die dann natürlich mit Maßen aus den Datenblättern erstellt wurden.
Ist mir bewusst, dass das ein großer Aufwand ist. Für den einmaligen Bau sind natürlich Papp Schablonen besser geeignet.

Grüße
Claus
 
Hallo Udo,

ja sieht gut aus der Rahmen. Und nach der Menge der Downloads, scheint es da auch ein gewisses Interesse an 3D CAD Daten zu geben.
Da ich erst noch die Teile abbaue, die ich ersetzen will, kommen da erst nach und nach Rahmenteile und anderes zusammen.
Ich könnte aber mal einen Versuch mit einem anderen Teil (z.B. Seitendeckel) machen und diesen für CAD aufbereitet hier einstellen. Nur zum Test ob man da was mit dem eigenen CAD weiterbearbeiten kann.

Grüße

Claus
 
Hallo Udo,

Ich könnte aber mal einen Versuch mit einem anderen Teil (z.B. Seitendeckel) machen und diesen für CAD aufbereitet hier einstellen. Nur zum Test ob man da was mit dem eigenen CAD weiterbearbeiten kann.

Hallo Claus,

da bin ich ja mal gespannt wie Präzise so ein Scan für Freiformflächen über Punktwolkenausgabe ist.
Und ob sich das Problemlos mit Inventor, Solid Works oder Pro E weiter verarbeiten läßt.

Ich bin für neue Sachen immer gern zu haben. Und Danke für Deine Mühe.

Gruß aus dem Harz

Frank
 
Claus, bin sehr gespannt was der Creality bringt bzgl. Auflösung, Genauigkeit und ob die Größe anschließend stimmt. Ich gehe davon aus, dass ggf. skaliert werden muss.

Ich habe für meine 9T mal eine Rahmenabdeckung gemacht. Leider ist die Geometrie relativ komplex und nicht so einfach im CAD zu erstellen. Maße können nur relativ schwierig abgenommen werden.

Im Netz habe ich Beiträge über 3D Scans per Fotos gefunden. Photogrammetrie heißt das Zauberwort. Ich habe die Testversion von 3DF Zephyr Free installiert. Damit können 50 Fotos eingeladen werden, die das Programm nutzt um ein 3D Modell zu errechnen. Nach einige Versuchen habe ich etwas hinbekommen, was ich als Grundlage für das CAD Modell nutzen konnte. Leider ist das 3D Modell nicht im richtigen Maßstab und muss noch hochskaliert werden. Aber nach einigem Hin und Her hat auch das geklappt. Es sieht ein wenig nach Mondoberfläche aus, aber als grobe Vorlage und Orientierung zu gebrauchen.

IMG-20201202-WA0004.jpg

Aufgrund der Vorlage habe ich dann ein CAD Modell erstellt und mittels 3D Druck das Teil aus der virtuellen Welt in die Realität transportiert.


Vergleich der Rohteils mit dem Original:

20201214_163836_kl.jpg

und das fertig lackierte Teil:


20201221_223335_kl.jpg

In Summe war es ein nicht unerheblicher Aufwand und nicht 100%ig identisch mit dem Original, aber der Scan war ja auch eher suboptimal.

Ob sich das lohnt muss jeder selbst entscheiden. Aber mit der neuen Technik ergeben sich halt ganz neue Möglichkeiten.

Schönen Gruß und bitte zeige uns deine Ergebnisse.
Udo

Edit: es ging dabei vornehmlich um Gewichtsersparnis. Je Seite sind es ca. 0,5kg weniger. Vorher aus massivem Alu. Vorher 0,65kg => Nachher 0,16kg
 
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Hallo,

ich hab mal zwei screenshots der aus 2 einzelnen scans erzeugten Seitenverkleidung beigefügt. Das ganze hohl zu bekommen, sprich die Rückseite dazu zu verknüpfen stellt sich mit der scannersoftware schwieriger als Gedacht dar. Deshalb sind auch die Ränder so gezackt. Ich stelle diesen Versuch mal in verschiedenen Formaten mit dazu. JT und stl. STEP waren 130Mb Die zip Datei konnte ich nicht hochladen. Einheiten habe ich in mm ausgelesen.
Ich denke mit etwas Übung kann man da ganz brauchbare Punktewolken für das CAD erzeugen. Bitte um Nachsicht, ich bin da Anfänger.

Grüße

Claus
 

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Falls es jemanden interessiert, hier verwendet einer die Technik regelmässig, immer mal mit wechselnder Software:

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[h=3][/h]
 
Hallo,

ich wollte einen kurzen Zwischenstand und einige gescannte Modelle meines aktuellen Umbauvorhabens teilen. Dabei handelt es sich um einen Sitzbankrohling, eine 10 AH Batterie von CS und einen verkleinerten original Kunststoff- Heckkotflügel. Ich versuche gerade die Batterie unter dem Heckbürzel eines SE- Heckrahmens unterzubringen. Vielleicht für den einen oder anderen von Interesse


Grüße
Claus
 

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Das sieht doch klasse aus.
Ist die Sitzbank schon im CAD nachgebaut oder sind die Oberflächen nach dem Scan so glatt? Auf der Unterseite sieht man ja eine gewisse Welligkeit an einer Stelle.

Schönen Gruß
Udo
 
Hallo Udo,

nein, die Oberflächen kommen hier 1:1 aus dem Scanner. Die sehr wellig aussehenden Stellen habe ich mit Cuttermesser und Fingern erweitert, da ich das Sitzbank Grundblech von SE mit 550mm länge habe. Der Sitzbankrohling hat 600 mm Länge und musste da angepasst werden. Aber die Auflösung ist schon sehr gut.
Wobei man sagen muss, es kommt beim Scannen schon sehr auf die zu scannende Fläche an. Die besten Resultate bringen nicht reflektierende, hellere Oberflächen. Metallisch blanke oder reflektierende Oberflächen zeigen eine deutlich welligere oder porige Oberfläche.
Z.B. die Batterie hat in echt einen schwarzen Kunststoffüberzug. Das merkt man schon.
Abhilfe würde Kreidespray bringen, das aber dann wieder abgewaschen werden muss.

Grüße

Claus
 
Hallo,

anbei ein paar screenshots vom Versuch das ganze Motorrad zu scannen. Einige sind aus dem Scan Programm als fotorealistische Darstellung und einige, wie sie in meinem CAD (Solid Edge) eingelesen wurde. Diese sind ohne Nacharbeit an den Flächen. Damit würde da noch etwas an Genauigkeit gehen.

Grüße

Claus
 

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Nu ja,

das sind halt wohl Punktwolken.
Welcher Aufwand muss da getrieben werden, das in flächen- oder volumenmodelle zu bringen?
Geht das nur manuell oder gigts da was algorithmisches?

Weil, mit Punktwolken zu konstruieren kann ich mir nach so richtig vorstellen.

Gruss vom neugierigen Holger
 
Hallo Holger,

Ich gebe Dir Recht, macht nicht wirklich Spaß damit zu arbeiten. Bisher habe ich die scandaten/Flächenmodelle genutzt um da die Konturen für meinen Heckumbau nachzukonstruieren.
Ich habe mir allerdings eine Probelizenz vom Rhino besorgt. Scheint ein mächtiges tool für das Flächenbearbeiten zu sein. Ist aber auch etwas aufwändiger sich da einzuarbeiten. Ich schau mir das mal an, was sich damit machen lässt.
Grüße
Claus
 
Hallo,
Nachdem ich gestern die umgebaute Sitzbank vom Sattler zurückbekam, habe ich sie eingescannt und im Bereich der Batterieaufnahme im CAD etwas nachbearbeitet. Das Ergebnis wollte ich mit euch teilen.
Bearbeitungsaufwand inkl. Scannen ca. 2 Stunden.
Daten im JT und STL Format sind in der Zip dabei. STEP ist zu groß 190MB
Aber andere Formate könnte ich auch ausleiten.

Grüße

Claus
 

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Hallo Udo,
Danke, mittlerweile komme ich da echt gut zurecht. Auch mit dem Aufbereiten der scanmodelle mit Reverse Engineering modul von Solid Edge.
Ich habe übrigens auch die Zephyr SW in Gebrauch. Die verwende ich im Moment aber nur für 3D Portäts und von Skulpturen. Alles andere gibt noch mittelmäßige Ergebnisse im CAD.
Ich hänge mal ein paar Fotos rein von einem " kabelmangement" System unter der Sitzbank.
Den Rahmen und den Mini Kotflügel eingescannt und den Rest im CAD modelliert. Danach die Teile mit dem 3D Drucker ausgedruckt. Hat echt gut funktioniert und passt auch gut ins Mopped als Schutz der Kabel.

Grüße
Claus
 

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