4k Bremssattel Distanzring nötig?

Hallo Christian,

dass das mit der kurzen Bremsleitung "so war", glaube ich Dir.

Das war aber nicht ab Werk so verbaut. Bei den mir zugänglichen Bildern einer Mystic sieht das ganz anders aus.
Sauber gelöst, mit einem starren Rohr das jeweils am Sattel starr verschraubt ist und zweimal in der Nähe des Gabelstabis abgefangen wird.

Ich würde so jedenfalls nicht rumfahren.

Gruß, Wolfram
 
Ich wüsste nicht wie die Leitung dort abgefangen sein sollte. Oder wir reden einandee vorbei.
Hast du evtl ein Bild wo ersichtlich ist was du meinst?
 
...

Bisher war doch die Diskussion sehr sachlich. Vielleicht können wir bei dieser Sachlichkeit bleiben. Dies wäre zumindest mein Wunsch.

Zumal der von Dir erwähnte Herr Joukowski sich im Bereich der Strömungslehre ausgetobt hat. Diesen Bereich haben wir in diesem Thread noch nicht einmal näherungsweise gestreift...

Näherungweise geht es dir um die Befestigung von Bremsleitungen? Oder habe ich dich falsch verstanden? Eine Auslegung dieser Leitungen, Befestigung, nicht Befestigung (frei schwingen), Bruchgefahr, usw., hat das nichts mit Joukowski, Druckstoß, Massen usw. zu tun? Habe ich nicht auch was von flexiblen Leitungen, usw. geschrieben?
 
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Ich wüsste nicht wie die Leitung dort abgefangen sein sollte. Oder wir reden einandee vorbei.
Hast du evtl ein Bild wo ersichtlich ist was du meinst?

Die serienmäßige starre Verbindungsleitung bei der R100R / Mystic verläuft im Kotflügel durch Gummielemente. Wobei es da zwei Versionen gibt: Bremsleitung sichtbar über dem Kotflügel und "unsichtbar" unter dem Kotflügel. Bei der zweiten (älteren) Version ist ein "Abstützen" meiner Meinung nach nicht oder nur in geringem Maß gegeben weil die Leitung in den Gummielementen deutlich Spiel hat.

Grüße
Marcus
 
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Ok wieder was dazu gelernt,
Es handelt soch also um die neuere Variante wo die Leitung oberhalb des Kotflügels verläuft.
Aus Praktischen Gründen der Wartung wollte ich.mich immer mal nach einer flexiblen lösung suchen.
 
Beide OE Varianten sind beim Radausbau fummelig. Die schenken sich nicht viel. Wenn, dann ist die neuere noch etwas fummeliger.

Für die ältere gab es mal einen Rückruf, weil Grobmotoriker die Leitung so verbogen haben, dass sie hinterher am Reifen streifte.

Generell schon interessant, was BMW da an der R100R so verbaut hat. Die frühe Version der Bremsleitung und der breite 140er Reifen auf der zu schmalen 2,5" Felge hätte der TüV einem Privatbastler um die Ohren gehauen.

Tipp für einfachen Radwechsel: R100GS mit hohem Koti: Steckachse raus, Rad raus, fertig :D

Grüße
Marcus

frühe Version
42954856xn.png

42954859to.png


spätere Version
42954858eo.png

42954857wq.png
 
Hallo Christian,

ich entschuldige mich.

Ich merke gerade, dass ich etwas verwechselt habe. Das Foto im Beitrag #20 ist ja garnicht von Deinem Motorrad.

Wenn ich Dich richtig verstehe, hat Dein Motorrad die originale Ausrüstung. Also alles gut.

Zu Deiner Ausgangsfrage: den Sattel würde ich dann ausdistanzieren, wenn die Gefahr besteht, dass die Bremsscheibe Kontakt mit dem Sattelgehäuse bekommen könnte (unter Verwendung planparalleler Scheiben).
Bei meiner G/S sieht es in diesem Bereich so aus, dass die Scheibe genau mittig zur Trennfuge des Festsattels läuft und zu jeder Seite etwa 3 mm Luft sind. Wenn der Sattel jetzt 2 mm versetzt wäre, würde mich das sicher stören.
Wie das bei den den Vierkolbensätteln aussieht weiß ich nicht. Du hast Sie vor Dir und kannst es beurteilen.
Sicherlich werden die Bremskolben schlechter geführt, wenn sie weiter rausfahren. Die müssen ja aber auch noch funktionieren, wenn man den Belag bis zum Grundträger abnutzt. Solange man dies vermeidet sehe ich hier keine Gefahr.

@ Sucky: wenn das Foto im Beitrag #20 von Deinem Motorrad ist, so geht mein obiger Hinweis an Dich. Aber Du entscheidest.

Gruß, Wolfram
 
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Hallo,

Frage an die hier versammelten: müssen bei der R 100 R beim Radausbau die Bremssättel abgebaut werden?

Gruß, Wolfram
 
Danke Marcus!

Hast Du vielleicht noch ein Foto von der Aufteilung der Bremsleitung am rechten Sattel?
Ist dort eine zweite Bohrung für die Bremsleitung?

Gruß, Wolfram
 
Foto grad keins, aber schnell erklärt: Bei den R100R BMW/Brembo 4K Bremssätteln haben beide Bremssattel zwei Anschlussbohrungen in die jeweils eine Hohlschraube oder ein Bremsleitung mit F-Bördel eingeschraubt werden kann. Also Bearbeitung für Flächendichtung und für Kegeldichtung.

Rechts:
- Eingang Bremsleitung vom HBZ mit Hohlschraube und Ringöse
- Ausgang starre Verbindungsleitung mit F-Bördel

Links:
- Eingang starre Verbindungsleitung mit F-Bördel
- Entlüfter mit Kegeldichtung.

Das bedeutet beide Bremssättel werden über einen Entlüfter am linken Bremssattel entlüftet. Manche berichten da von Problemen. Ich hatte nie welche (habe drei R100R, eine seit 1992). Aber wen das stört, der kann ja rechts eine Kombination Hohlschraube/Entlüfter verbauen. Gibts ja auch, wobei das am Bremsleitungseingang wahrscheinlich nicht so produktiv ist.

Grüße
Marcus
 
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Hallo,


Dann stehe ich nun vor der frage, ausmitteln oder nicht.

Lg

Ich würde das ausmitteln! Der ungleiche Weg spielt besonders bei neuen Belägen schon eine Rolle, weil ein Belag dann, wie bei Dir, anfänglich schleift und er sich mehr abnützt. Das ist nicht gut, weil ein ständig schleifender Belag heiss(er) wird (als die Gegenüberliegenden), die Scheibe die Wärme "einseitig" abführen muss und dadurch in der Theorie die Reibwertpaarungen Beläge/Scheibe, Aussen und Innen unterschiedlich werden. Im Extremfall kann sich die Scheibe verziehen. Das ist zumindest nicht der Weg zu einer "optimalen " Bremse.
Ich vermute dass auch die Dosierung etwas leidet.
Wie deutlich sich das bei einer Doppelscheibe auswirkt weiss ich allerdings nicht. Die HE Scheibe meiner G/S habe ich "ausgemittelt" und mir zumindest eingebildet eine deutlichen Effekt bei der Dosierung zu merken.
Zumindest ist der Bremsbelagverschleiss danach nicht mehr so einseitig....


Gruß

Kai
 
Hallo,

Da fehlt mir die Vorstellungskraft.
Warum sollte Ein Kolben mehr oder weniger stark betätigt werden?
Ist ja alles aus einem Kreislauf.
Wenn die kolben eingedrückt sind, der Belag eingebaut ist, dann schleift noch nichts.
 
Hallo Marcus,

vielen Dank für die ausführliche und sehr verständliche Erklärung!

Wäre es denn nicht sinnvoll, die starre Rechts-Links-Verbindung durch eine flexible Leitung zu ersetzen?

Es ist ja fast nicht möglich, die Sättel abzubauen ohne jedes Mal die starre Bremsleitung etwas zu biegen.

Gruß, Wolfram
 
Ich würde das ausmitteln! Der ungleiche Weg spielt besonders bei neuen Belägen schon eine Rolle, weil ein Belag dann, wie bei Dir, anfänglich schleift und er sich mehr abnützt. Das ist nicht gut, weil ein ständig schleifender Belag heiss(er) wird (als die Gegenüberliegenden), die Scheibe die Wärme "einseitig" abführen muss und dadurch in der Theorie die Reibwertpaarungen Beläge/Scheibe, Aussen und Innen unterschiedlich werden. Im Extremfall kann sich die Scheibe verziehen. Das ist zumindest nicht der Weg zu einer "optimalen " Bremse.
Ich vermute dass auch die Dosierung etwas leidet.

Hallo,

Das Beschriebene ist fachlich falsch! Beim erstmaligen Anlegen der Bremsbeläge nach dem Einbau kommt dann auf der einen Seite der/die Kolben ein paar mm weiter raus wie auf der anderen Seite. Die Rückstellung zum sog. "Lüftspiel" erfolgt bei einer hydraulischen Festsattelbremse über den Rechteckring im Sattel. Der sorgt dafür, dass die Kolben ausgehend von der angelegten Position bei betätigter Bremse minimal zurückgezogen wird. Für diesen Mechanismus ist es völlig egal, ob die Scheibe axial genau zentriert im Sattel läuft oder geringfügig versetzt. Da schleift nichts und läuft nichts heiß. Im Bremssatteln sind ja keine Federn oder Vorrichtungen drin, die eine genaue "Mittelstellung" der Kolben bewirken.

Wenn BMW die Position mit dieser Toleranz verbaut hat würde ich es so lassen und nicht mit Unterlagscheiben oder zurechtschnitzen der Verbindungsflächen zur Gabel "passsend Machen". Sind immerhin Bremsen.

Grüße
Marcus

Nachtrag: Der Effekt des "Schleifens" würde natürlich dann eintreten, wenn die Scheibe so weit axial zur Sattelmitte verschoben wäre, dass bei neuen Belägen der Kolben nicht weit genug in den Sattel eintauchen kann um das auszugleichen und "auf Block geht". Das halte ich aber bei den wenigen mm für maixmal unwahrscheinlich.
 
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Hallo Christian,

vielen Dank für das Foto. Ist die perfekte Ergänzung zur Erklärung von Marcus.

Gruß, Wolfram
 
Hallo Kai,

die Funktionsbeschreibung einer Festsattelbremse durch Marcus ist absolut richtig.

Das was Du beschreibst könnte nur vorkommen, wenn der Sattel so asymmetrisch sitzt, dass der Kolben im Zylindergrund anstößt und der Belag dadurch an die Scheibe gedrückt wird.
Vermutlich schleift dann aber vorher die Scheibe schon am Festsattelgehäuse.

Ausschließen möchte ich dies aber nicht. Es geht ja bei den Motorradbremsen oft recht eng zu.

Hattest Du denn den Eindruck, dass der Bremskolben im Zylinder am Anschlag war?

Gruß, Wolfram
 
Hallo,

ich lese gerade den Nachtrag von Marcus.

Ist ja manchmal schon lustig, wie sich die Gedankengänge kreuzen.

Gruß, Wolfram
 
Das halte ich aber bei den wenigen mm für maixmal unwahrscheinlich.

Hallo,

so maximal unwahrscheinlich ist das wohl nicht.

Vor kurzem habe ich meiner G/S eine neue Bremsscheibe und neue Beläge verpasst.
Da musste ich die Kolben ganz zurückdrücken damit sich die Bremsscheibe fast saugend zwischen die neuen Beläge schieben ließ.

Hängt sicherlich auch davon ab, wie gut man das händelt und die Radebene dabei nicht gegenüber dem Sattel verkantet.

Aber viel Luft war da nicht mehr. Und wie vorher schon gesagt, bei diesem Motorrad läuft die Scheibe absolut mittig zur Trennfuge der Sattelhälften.

Gruß, Wolfram
 
Nein,
Auf der ienen Seite kommen die Kolben 2 und auf der anderen 5mm heraus.
Im angedrückten Zustand versteht sich.
Soll heißen wenn sie zurück gedrückt eingebaut werden haben sie minimal 2mm Spiel.
 
Moin,

klar, so lange das Lüftspiel da ist, funktioniert die Bremse.
Ich weiss auch wie ne Festsattelbremse hydraulisch funktioniert.
Darum habe ich das auch vorsichtig formuliert. Die Sache ist nur die, dass sich das Ganze mit der Wärme ausdehnt.
Du brauchst dein Lüftspiel auch bei heißgefahrener Bremse. Wenn du im schlimmsten Fall "mechanisch" an Anschläge kommst, ist es schlecht. Natürlich "bremst" sich das alles ein, ich kann mir aber nicht vorstellen, dass diese Toleranz vom Konstrukteur so gewollt war.

Gruß

Kai
 
kann mir aber nicht vorstellen, dass diese Toleranz vom Konstrukteur so gewollt war.

Hallo,

kann ich mir auch nicht vorstellen.

Vielleicht ist hier mal ein Übertragungsfehler aufgetreten. Dann hat der Ingenieur mit dem BWLer diskutiert, und da nicht sicherheitsrelevant, hat der BWLer obsiegt. Und es ist so geblieben. ;) Das ist jetzt aber hochspekulativ!

Bei Vorhandensein bzw. Zugang zu einer Drehmaschine würde ich mir passende Distanzscheiben anfertigen. Unbedingt notwendig ist es wohl nicht.

Gruß, Wolfram
 
Du brauchst dein Lüftspiel auch bei heißgefahrener Bremse.

Hallo,

ich bin bisher davon ausgegangen, dass die Kolben sich in beide Richtung in dem Nutring verschieben lassen. Tun sie ja auch, wenn man die Kolben beim Belagwechsel zurückschiebt.

Inwiefern das bei "heißgefahrener" Bremse auch passiert, weiß ich nicht. Vermute jetzt mal, dass ein geringes Schleifen der Bremsbeläge, verursacht durch thermische Ausdehnung, nicht direkt zu einem Zurückrutschen der Kolben in den Nutringen führt, sondern lediglich zu einem erhöhten Belagverschleiß.

Ich habe auch keinerlei Vorstellung, in welchem Maßbereich solch eine Ausdehnung erfolgt.

Vielleicht kann hier mal ein Wissender Licht in mein Dunkel bringen.

Gruß, Wolfram
 
Hallo,

du wirst, so lange die immer genug Lüftspiel hat, das Ganze wahrscheinlich nur beim Belagwechsel merken.
Wenn die Bremse schleift stellt aber eine Seite nicht genug zurück. Das ist nach deiner Beobachtung ja Fakt.
Es ist, wenn das Schleifen nach ein paar Hundert km verschwindet nur ein Schönheitsfehler. Aber.. wenn die Beläge weit runter sind ist halt ein Belag einige mm weiter "draussen" wie vom Konstrukteur gedacht.
Das kann man lassen, muss es aber nicht!
Wie sahen denn die "alten" Beläge aus?

Gruß

Kai
 
AW: 4k Bremssattel Distanzring nötig? ERLEDIGT

Hallo noch Mal.
Habe jetzt 2 Gabeln vermessen und 3 Motorräder kontrolliert.
Der Versatz scheint tatsächlich normal zu sein.
Warum BMW sowas gemacht hat erschließt sich mir jedoch
nicht.
Ein Dank an alle mitwirkenden
 
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