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/7-Gabel federt nicht mehr aus

Schrauberopa

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11. Juni 2019
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Euch allen einen schönen guten Tag - für mich war er nicht so schön:

Heute nachmittag wollte ich meine 75/7 (EZ 08/77; 2. Scheibenbremse ab Werk) nach Sinsheim zum Oldtimerfest treiben. Nach ca. 20km Strecke federte die Gabel nach dem Bremsen nicht mehr aus. Gemerkt habe ich das an wildem Lenkerflattern bei ~80 km/h auf einer Holperstrecke, wobei es mich fast ausgehoben hätte X(

Also zähneknirschend umgedreht und vorsichtig nach Hause gefahren. Dabei gingen mir durch den Kopf
- Tragfeder gebrochen?
- Dämpferölverlust nicht bemerkt, und die Gabel ist festgegangen?
- ???

Zuhause angekommen, habe ich vor dem Haus meine geliebte alte Kuh auf den Hauptständer gewuchtet, was mit eingefedetem Rad wg. der veränderten Geometrie ganz schön schwer ist. Im Haus habe ich mir erst einmal einen Kaffee gemacht und mit dem in der Hand die Datenbank hier durchgeschaut - allergrösstes Kompliment dafür! :applaus:

Als ich wieder aus dem Haus kam, welche Freude: das Vorderrad war wieder unten, die Gabel hatte wieder ausgefedert! Festgefressene Gleitrohre scheinen also auszuscheiden.
Jedoch war nach dem Abbocken vom Hauptständer die Freude schon wieder zu Ende, denn mit Ausfedern war's wieder nix mehr.

Jetzt meine Frage an die kundige Gemeinde: Kann dieses ungezogene Verhalten meiner alten Dame von zerbröselten Kunststoffringen herrühren (s. 'Gabel vor 81.pdf' in der Datenbank)?
Natürlich plane ich kommende Woche die Gabel zu zerlegen :( und werde das Ergebnis auch hier kundtun. Aber vielleicht hat das Schätzchen von jemand anderem auch schon einmal so 'rumgezickt und er/sie kann mir eine erste Einschätzung aus der Ferne geben, bevor ich das grosse Besteck heraushole.

Für fachkundige Antworten dankt der Schrauberopa, auf den die Enkel wohl werden mal wieder verzichten müssen :rolleyes:
 
Sieht nach verbogenen Standrohren oder sonstigen Klemmursachen wie ein verzogener Kotflügelbügel zwischen den Gleitrohren aus. Irgendwelche Unfälle?
Zerlegen!
Gruß
Wed
 
Wenn nix verzogen oder verspannt ist kann es nur an verschmutzten Innereien bzw möglicherweise auch gebrochenen Kolbenringen liegen.
Zerlegen und inspizieren ist angesagt.
 
Wurde denn kurz vorher etwas an der Gabel gemacht? Schutzblech montiert. Oder hat die auch so einen Bügel, welcher, wie bei den /5 Modellen, vorne an die Gabel geschraubt wird?


Stephan
 
Lass mal das Gabelöl raus und feder die dann ein paar mal durch!
Es kann eigentlich nur ne hydraulische Blockade sein.
Schau dir das Öl mal am ob da kleine Bröckchen drin sind.

Gruß

Kai
 
Wurde denn kurz vorher etwas an der Gabel gemacht? Schutzblech montiert. Oder hat die auch so einen Bügel, welcher, wie bei den /5 Modellen, vorne an die Gabel geschraubt wird?


Stephan

Hallo,

die /7 hat keinen Bügel der klemmen könnte.

Im Dämpfer ist ein Ventil verbaut. Dort könnte die Kugel festsitzen aus welchen Gründen auch immer.
Die Gabel muß raus und die Steuerkopflager zumindest neu fetten, wenn nicht mehr.

Gruß
Walter
 
So auch meine Theorie,

Das Gabelöl läuft nach dem Einfedern nicht zurück, bzw. nicht schnell genug zurück. Dann kommt die Gabel bei jedem Einfedern immer weiter herunter. Eventuell bekommst du den Dreck durch spülen und federn raus. Die Ursache, wahrscheinlich die vermoderten Kunststoffanschläge, beseitigts du damit halt nicht.

Gruß

Kai
 
... sodele, jetzt ist die Sache klar :gfreu: Und für alle Eure Antworten danke ich ganz herzlich! Wer mehr wissen möchte, darf sich gerne per PN an mich wenden.

Was war's? Drei der vier Kunststoffbuchsen hat's zerlegt - lediglich der untere Anschlag im rechten Gabelrohr hat noch die Originalform, aber auch schon Risse. Folge der Schäden waren im rechten Gabelrohr Brösel, im linken Gabelrohr Schmodder ohne Ende. Aber erstaunlicherweise kam das Öl immer ohne Fremdkörper aus der Gabel, auch beim letzten Ölwechsel. Vielleicht hätte ich bei den Ölwechseln besser die unteren Gabelkappen komplett abnehmen sollen? ?(

Letztlich hat der Schmodder den Ringspalt an der oberen Alubuchse fast komplett zugeschmiert, sodass das Öl nicht mehr nach unten zurück konnte. Der Aluring fühlte sich wie gummiert an :(

Inzwischen habe ich die Dämpfer zerlegt und gereinigt. Sobald die neuen Buchsen usw. da sind, wird die Gabel wieder zusammengeschraubt. Hierzu habe ich eine Frage an die erfahrenen BMW-Schrauber: würdet Ihr das Kugelventil am unteren Ende und Stützlager am oberen Ende mit Schraubensicherung (Loctie o.ä.) einschrauben?

Das Zerbröseln der Kunststoffbuchsen und Zuschmieren der Ölöffnungen hat sich sicherlich über längere Zeit hingezogen. Erstaunlich für mich ist, dass ich das nicht schon vorher beim Fahren gemerkt habe. Die letzte grössere Tour war Anfang August, war problemlos, und ging ins Altmühltal und zurück (alles in allem ~450km an einem Tag)

Aber vielleicht liegt das daran, dass inzwischen der überwiegende Strassenzustand ganz ordentlich ist und ich die alte Dame nur noch ihrem Alter entsprechend bewege ?(

LG vom Schrauberopa!
 
... sodele, jetzt ist die Sache klar :gfreu: U

Erstaunlich für mich ist, dass ich das nicht schon vorher beim Fahren gemerkt habe. Die letzte grössere Tour war Anfang August, war problemlos, und ging ins Altmühltal und zurück (alles in allem ~450km an einem Tag)

Aber vielleicht liegt das daran, dass inzwischen der überwiegende Strassenzustand ganz ordentlich ist und ich die alte Dame nur noch ihrem Alter entsprechend bewege ?(

LG vom Schrauberopa!

Das Öl war aufgrund der subtropischen Temperaturen wahrscheinlich wärmer bzw. weniger viskos und hat sich deswegen da irgendwie noch durchgemogelt.:D

Gruß

Kai
 
... Inzwischen habe ich die Dämpfer zerlegt und gereinigt. Sobald die neuen Buchsen usw. da sind, wird die Gabel wieder zusammengeschraubt. ...

Hi,

ich hoffe, du hast die guten Buchsen hier im Forum bestellt!?

Wenn du die Gabel schon offen hast, würde ich direkt alle Verschleißteile wechseln. Die Aluringe, die verbaut sind, wirken als Ventile. Einer von beiden hat in der Mitte eine ca. 1 mm tiefe V-Nut eingestochen. Von der hat man bei mir beim alten Ring nichts mehr gesehen, obwohl der Ring ja nirgends die Wandung berührt und nur vom Öl umspült wird. Aber es kommt sicher auch auf die km-Leistung der Gabel an.

Habe mich nach der Revision gewundert, wie gut die Gabel ist.
 
Hallo Jürgen

Zu den guten Buchsen habe ich ihm schon ne PN mit Link geschrieben. :gfreu:


default_thumbub.gif
 
Ich hatte das Gleiche Phänomen mit dem nicht ausfedern letztes Jahr an der Guzzi. Da waren beide Wirth-Austauschfedern hinüber. Nach 50.000 problemlosen Kilometern von jetzt auf gleich die Fahrhöhe vorne 100mm tiefer. Neue Federn rein - fertig.
 
... für denjenigen / diejenige(n), die es interessiert, hier mein 'Abschlussbericht' und meine Erfahrungen bzw. Erkenntnisse aus der Geschichte:

Ursache waren die zerbröselten Anschläge. Allerdings haben die keine Ölbohrungen verstopft, wie ursprünglich vermutet, sondern Ablagerungen auf dem Gleitrohr gebildet, die die Gabel blockieren liessen.

Im Einzelnen war es so, dass im rechten Rohr der obere Anschlag zwar gebrochen, aber noch an Ort und Stelle war und der untere sogar noch in gutem Zustand (ohne Risse oder andere sichtbaren Schäden) war.
Übel sah es im linken Rohr aus: unterer Anschlag nicht mehr auffindbar, nur Matsch in der Abschlusskappe, oberer Anschlag fehlte ganz - der hatte sich in 3 - 4 mm grosse Brösel zerlegt.

Meine Erfahrungen und Erkenntnisse aus der Reparatur sind (in den letzten 42 unfallfreien Jahren wurde ausser Ölwechsel an der Gabel nichts gemacht):
- Die Gabel lässt sich selbst eingebaut gut und leicht zerlegen, wenn das Mopped erhöht aufgebockt wird
- die Gewindehülsen im Standrohr musste ich mit Spitz- und Rohrzange 'auf- und zumurksen'. Das aus einem Wasserleitungsrohr selbst gebaute 'Spezialwerkzeug' hat versagt, weil das Material zu weich ist. Dennoch war es zum endgültigen Aus- und Einschrauben der Hülsen gut geeignet
- Bei der ersten Probefahrt nach der Reparatur klemmte die Gabel wieder, weil sich auf dem Gleitstück des linken Gleitrohrs der 'Schmodder' von den zerfallenen Anschlägen festgebacken hatte
- Das liess sich nicht mit einer Flaschenbürste beseitigen, sondern nur (nach Einweichen mit WD40) mit Hilfe eines Stück Messingblech, mit dem das Zeugs vom Gleitrohr gekratzt wurde

Bei allen, die mir Tipps gegeben haben, und ganz besonders bei den Erstellern der Datenbank möchte ich mich noch einmal ganz herzlich bedanken: Ihr wart mir eine super Hilfe! Und um vielleicht auch mal anderen helfen zu können, erlaube ich mir diesen abschliessenden Text zu schreiben und einzustellen :rolleyes:

Allzeit gute und störungs- sowie unfallfreie Fahrten wünscht Euch
der Schrauberopa )(-:
 
Hi, ich habe zu den Anschlägen eine Frage. Ich habe eine 77er R60/7 und habe nur 1 Kunststoff Anschlag - siehe Foto. Außerdem zeigt die erst vor 200km überholte Gabel (Standrohre neu) schon ersten Abrieb. Ich habe die Gabel zwecks Kürzung zerlegt.
Gibt es innerhalb der /7 Reihe Unterschiede bei den Gabeln? Sind fehlende Gleitbuchsen bei dieser Ausführung problematisch?
 

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Zuletzt bearbeitet:
Hallo, der zweite Gummianschlagpuffer befindet sich unten in der Schraubkappe.
 

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