7 Jahre Standzeit und 700 km vor mir

Wolfgang_M

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09. Sep. 2012
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Ort
25569 Bahrenfleth (Schleswig-Holstein)
Moin,
hier kommt meine erste Frage ans Forum:
Ich würde gern meine Neue R 65 aus Franken abholen (auf eigener Achse). Leider steht die Mühle seit 2005. Laut Vorbesitzer ist die Batterie defekt. Ich stell mir jetzt vor, eine neue Batterie und frisches Öl in den Rucksack zu stecken und per Bahn anzureisen. Vor Ort Öl und Akkuwechsel, sowie Ventilspielkontrolle, um dann langsam (sutsche, wie der Norddeutsche sagt) gen Norden zu fahren. Habt ihr vielleicht noch Tips, was unbedingt zu machen ist?

Meine Alternative: Bis Oktober warten, dann kommt die Q per Spedition...Solange möchte ich eigentlich nicht warten...:sabber:

Danke und
 
Hallo Wolfgang,

da du gefragt hast kommt von mir eine klare Warnung:

die Bremse ist auch solange gestanden.
Von abgelösten Belägen bis siedendes Bremsöl und festen Kolben und zu gequollenen Leitungen ist hier alles drin.
Bevor ich das Teil das erste mal fahren würde, wäre eine peinlich genaue Inspektion fällig.
Gegenvorschlag:
bei Tante Louise oder Prolo einen Anhänger für kleines Geld mieten und sie Hucke Pack abholen.
Mir wäre so eine Fahrt zu heiss!
 
Auf eigener Achse nach 7 Jahren Standzeit? Never!

Man kann dann einige Standschäden durchaus vergrößern, sofern Du überhaupt ankommst, woran ich zweifle.

Auf Anhänger oder Spedition beauftragen und dann in Ruhe eine große Inspektion.
 
Hallo Wolfgang! Ich glaube, ich würde das nicht machen. Von den uralten (Holz-)Reifen mal abgesehen, die vermutlich keine grosse Haftung mehr bieten, gehört schon einiges Gottvertrauen dazu, nach so langer Standzeit mit einem unbekannten Mopped eine Tour von 700km abreiten zu wollen. Kannst Du nicht irgendwo einen Hänger oder Transporter organisieren? Überleg's Dir noch mal! In jedem Fall viel Spass mit der neuen Q, Ralph (der selbst mal eine R65 hatte)
 
Hallo Wolfgang,

finde ich auch etwas (über)mutig. Aber wenn Du es trotzdem machst, schreib mal einen Er(fahrungs)bericht. Der wird bestimmt interessant.

Gruß aus Celle,

Oliver
 
Also ich habe bis vor 15 Jahren weder einen Anhänger noch eine Ahk. gehabt.

Ich habe sehr viele solcher Motorräder in ganz Deutschland zusammen gekauft.

Wenn der Verkäufer einige klare Aussagen gemacht hat, bin ich oft mit roter Nummer und einem Nachtzug durch D gefahren.

Ich bin immer Sicher zu Hause angekommen.

Ich denke es ist inzwischen einfach zu viel Sicherheitsverliebtheit im Spiel.

Gruß
Patrick

PS. Letzte Woche habe ich eine ST gekauft, 23 Jahre in einer Hand, gaaanz frische 2 Jahre Tüv, immer vom Papa gewartet und gepflegt worden.

a. nahezu keine Bremswirkung hinten und vorn
b. ein vollständig verrostetes Kupplungsdrucklager
c. Lenkkopflager im Eimer

usw. usw......

Hier hätte niemand bedenken gehabt.
 
Wie sieht´s denn einfach mit PKW und Anhänger aus ?
DAs wär ja der normale Weg. :pfeif:


Gruß aus der Nachbarschaft ;)
 
Zuletzt bearbeitet:
Ich hatte im vergangenen Jahr den Weg nach Freiburg (noch etwas mehr als 700km) - Transporter zum Dicounttarif und ab die Post.

Schon allein wegen den Reifen würde ich nicht auf eigener Achse fahren (noch dazu mit der berechtigten Annahme regennasse Straße abzubekommen).

Auf Langstrecke spricht einiges für Transporter - man kann die Tür abschließen und schneller fahren als mit dem Anhänger.

Gruss Ingo
 
1400 km mit Tempo 80, max. 100, da bekomme ich einen Fön...Ne, das verkneife ich mir. Ist irgendwo auch ne Preisfrage, per Spedition wird mich nix kosten, der Verkäufer hat eine. Bei der Selbstabholung auf eigner Achse wäre noch der Spaßfaktor dabei...
Na, mal schauen, werde den Typen noch mal interviewen... Melde mich, wenn der Bock in der heimischen Garage steht.

Ja, die Transporterlösung wäre noch eine Maßnahme.
 
Zuletzt bearbeitet:
Moin,

ich sehe das etwas relaxter:

Kleine Inspektion vor Ort incl. Wechsel aller (außer Gabel) Öle.
Neuen Akku rein und los.

Holzreifen => rechne ich im Vorfeld mit und fahre entsprechend angepaßt.
Bremse fest => entweder die läßt sich vor Ort gangbar machen oder ich hab im
Notfall die rein mech. HR Bremse => wenn ich um die Nicht- oder Schlechtfunktion
der Scheibe vorne weiß, fahr ich wiederum entsprechend - gerne in Tagesrandlage
mit wenig Verkehr - und plane eine entsprechend lange Tour ein.

Kaputte Lenkkopf-, Schwingen- oder Radlager => die sind zu Hause noch genau so kaputt wie
vor Ort und 700km bringt mich jedes festgegammelte Kegelrollenlager - ggf. nach Zufuhr
von etwas Fett.

Der einzige kritische Punkt bei 'ner Q diesbezüglich sehe ich in Getriebe und Endantrieb:
Wenn da Maionese - sprich Wasser - drin war und nach einer derartigen Standzeit entsprechend
mit Rost im Inneren zu rechnen ist, dann - und nur dann - würde ich von dem Vorhaben ablassen,
da hier die Gefahr besteht evntl. noch brauchbare Teile in Mitleidenschaft zu ziehen.

Grüße Jörg.
 
Wenn die Kiste läuft, würde ich sie fahren.
Ich hätte da keine allzu großen Bedenken.
Ansonsten kannst Du Dir gerne meinen Motorradtrailer ausleihen...
 
Erfahrungsbericht?

Habe ich.
Ich habe meine R80 auf eigener Achse überführt nach auch ca. 7 Jahren Standzeit.

(Schiebend, Motor war aus, waren nur 300m)

Nach der ersten Bremsung vorne gingen die Bremsen nicht mehr auf, Bremskolben war festkorrodiert, zum Schließen hat es gereicht, zum Öffnen nicht mehr.

Die Reststrecke zu schieben war dann etwas schwieriger. :D
 
Danke Detlev, sehr nett!
Ich habe mit dem Verkäufer telefoniert. Sein Nachbar ist Prüf-Ing. beim TÜV und hat sich die Mühle angesehen. Reifen älter aber nicht porös. Bremsen, Lenkung ok. Fällig Öl und Akku. Ich denke ich werde sie doch auf eigner Achse holen. Habe ja die ADACPlus-Karte ;)
 
Danke Detlev, sehr nett!
Ich habe mit dem Verkäufer telefoniert. Sein Nachbar ist Prüf-Ing. beim TÜV und hat sich die Mühle angesehen. Reifen älter aber nicht porös. Bremsen, Lenkung ok. Fällig Öl und Akku. Ich denke ich werde sie doch auf eigner Achse holen. Habe ja die ADACPlus-Karte ;)

Hallo,
kleine über den Daumen gepeilte Abwägung: Stand sie draussen -> nein, Stand sie trocken innen, dann mit Mut zum liegenbleiben (und Handy) auf die Reise gehen. Kleine Runde mit Bremsentest vorausgesetzt....

Hans
 
Also ich habe bis vor 15 Jahren weder einen Anhänger noch eine Ahk. gehabt.

Ich habe sehr viele solcher Motorräder in ganz Deutschland zusammen gekauft.

Wenn der Verkäufer einige klare Aussagen gemacht hat, bin ich oft mit roter Nummer und einem Nachtzug durch D gefahren.

Ich bin immer Sicher zu Hause angekommen.

Ich denke es ist inzwischen einfach zu viel Sicherheitsverliebtheit im Spiel.

Gruß
Patrick

PS. Letzte Woche habe ich eine ST gekauft, 23 Jahre in einer Hand, gaaanz frische 2 Jahre Tüv, immer vom Papa gewartet und gepflegt worden.

a. nahezu keine Bremswirkung hinten und vorn
b. ein vollständig verrostetes Kupplungsdrucklager
c. Lenkkopflager im Eimer

usw. usw......

Hier hätte niemand bedenken gehabt.
Natürlich, wenn Du diese Fehler genannt hättest, oder nach einer Probefahrt....
Aber nach 7 Jahren Standzeit würde ich keinen Meter fahren. Egal was der Verkäufer sagt.
 
Moin,

ich sehe das etwas relaxter:

Kleine Inspektion vor Ort incl. Wechsel aller (außer Gabel) Öle.
Neuen Akku rein und los.

Holzreifen => rechne ich im Vorfeld mit und fahre entsprechend angepaßt.
Bremse fest => entweder die läßt sich vor Ort gangbar machen oder ich hab im
Notfall die rein mech. HR Bremse => wenn ich um die Nicht- oder Schlechtfunktion
der Scheibe vorne weiß, fahr ich wiederum entsprechend - gerne in Tagesrandlage
mit wenig Verkehr - und plane eine entsprechend lange Tour ein.

Kaputte Lenkkopf-, Schwingen- oder Radlager => die sind zu Hause noch genau so kaputt wie
vor Ort und 700km bringt mich jedes festgegammelte Kegelrollenlager - ggf. nach Zufuhr
von etwas Fett.

Der einzige kritische Punkt bei 'ner Q diesbezüglich sehe ich in Getriebe und Endantrieb:
Wenn da Maionese - sprich Wasser - drin war und nach einer derartigen Standzeit entsprechend
mit Rost im Inneren zu rechnen ist, dann - und nur dann - würde ich von dem Vorhaben ablassen,
da hier die Gefahr besteht evntl. noch brauchbare Teile in Mitleidenschaft zu ziehen.

Grüße Jörg.

:entsetzten: klingt nach einem schmerzlosen Fachmann ;)
 
Tja Wolfgang
wie zu erwarten liegt die Entscheidung weiterhin bei dir ;)
Aber warte nich so lange, der Norden kann Stärkung gebrauchen. Vor allem Gemeinde Bahrenfleth :D
 
Moin Moin,

wenn dich der Transport per Spedition nix kostet wie du in deinem Beitrag weiter oben geschrieben hast, dann wäre für mich die Sache klar.

Warum Geld, Zeit und ggf. Leben riskieren wenn es auch anders geht? Jeder hat ja ein anderes Spaßempfinden, ich würde mir die Karre bis vor die Tür bringen lassen, ne Inspektion machen und dann mir meinen Spaß holen.

Gruß

Jogi
 
nun wenn aber doch vor dem inneren auge, die kuh und man selber schon durch die lande galoppieren. ich kann verstehen, dass er da mit den hufen scharrt.A%!
 
So liebe Leute,
danke für die Tipps.

Die Entscheidung ist soeben gefallen.:aetsch: Der Noch-Besitzer lässt den Nachbarn eine Vollabnahme (TÜV-Ing) und Ölwechsel machen und baut eine neue Batterie für kleines Geld ein. Dann hole ich sie am 22.09. ab.

Zu den Daten der Q: Bj. 83, 1.Hand, original 13400 km, 50 PS, Kofferträger mit BMW Koffer.
Steht seit 7 Jahren warm und trocken in Speditionshalle.

Vielen Dank für eure Gedanken zu dem Schätzchen.

@ Achim, wo in dem Straßendorf wohnst Du denn? Kennen wir uns vielleicht?
 
Zuletzt bearbeitet:
klingt wie alles richtig gemacht. wünsche erträgliche wartezeit und guten ritt. A%!


So liebe Leute,
danke für die Tipps.

Die Entscheidung ist soeben gefallen.:aetsch: Der Noch-Besitzer lässt den Nachbarn eine Vollabnahme (TÜV-Ing) und Ölwechsel machen und baut eine neue Batterie für kleines Geld ein. Dann hole ich sie am 22.09. ab.

Zu den Daten der Q: Bj. 83, 1.Hand, original 13400 km, 50 PS, Kofferträger mit BMW Koffer.
Steht seit 7 Jahren warm und trocken in Speditionshalle.

Vielen Dank für eure Gedanken zu dem Schätzchen.
 
Unter den Umständen würde ich die Karre allemal auf eigener Achse abholen wenn Du sie dadurch nen Monat früher haben kannst, wie gesagt, die Reifen sind etwas älter. Aber was sollen die denn machen? Platzen vielleicht? Nicht wenn die Karre trocken gestanden hat, draußen wird sie wohl nicht gestanden haben, sonst hättest Du diese Frage hier erst gar nicht gestellt!
Kukk vor Fahrtantritt für die eigene Überzeugung noch mal nach den Ölen im Motor, Getriebe und HAG, mach nen Bremstest und ab gehter der Peter, äh Wolfgang!
Wenn der TÜV Ing. das abgenickt hat, was soll da schon schiefgehen, der weiß doch, was Du vorhast und lässt Dich nicht ins offene Messer laufen.
Aber es gibt auch solche, die würden bei einem neu gekauften Moped nicht nur ne Inspektion machen, nee, die würden auch gleich noch die Köpfe überholen lassen! :pfeif:
 
Genau so isses...Bis zum 22. sind es ja noch 2 Wochen mmmm Und auf ein Moped warten war noch nie mein Ding.

Ne, der Prüfer macht sogar ne Vollabnahme:applaus:, was soll da also groß passieren... War ne gute Verhandlung mit dem Verkäufer:D
 
So liebe Leute,
danke für die Tipps.

Die Entscheidung ist soeben gefallen.:aetsch: Der Noch-Besitzer lässt den Nachbarn eine Vollabnahme (TÜV-Ing) und Ölwechsel machen und baut eine neue Batterie für kleines Geld ein. Dann hole ich sie am 22.09. ab.

Zu den Daten der Q: Bj. 83, 1.Hand, original 13400 km, 50 PS, Kofferträger mit BMW Koffer.
Steht seit 7 Jahren warm und trocken in Speditionshalle.

Vielen Dank für eure Gedanken zu dem Schätzchen.

@ Achim, wo in dem Straßendorf wohnst Du denn? Kennen wir uns vielleicht?

Ach dann wurden die Reifen vielleicht schon mal gewechset, so um 1988 .

Gruss

Christof
 
Ach dann wurden die Reifen vielleicht schon mal gewechset, so um 1988 .


Ja, ja, das Alter der Reifen...auch so ein Diskussionsthema...)(-:
Meiner Erfahrung nach, sagt das reine Alter gar nichts über den Zustand der Reifen aus.
Zwei krasse Beispiele: Reifen auf meinem Saab 900 waren in diesem Jahr mit DOT von 2009 völlig fertig, sprich rissig in den Flanken und am Profil (Hersteller Conti)

Zwei Originalräder meines BMW 325 Cab von 1987 sind mit Reifen von 1986 bezogen und haben immer nur im Dunkeln (Kofferraum) gelegen. Sie sind im Gummi weich, nicht rissig und völlig in Ornung.

Ich denke, dass so ein Prüf-Ing dies bei einer Vollabnahme berücksichtigen wird.
 
Hallo,

das Thema "Standzeit"/"Standschäden" wird nach meiner Meinung maßlos überbewertet. Da werden immer wieder die gleichen Gerüchte und Vermutungen breitgetreten. Wenn man mal konkret nachfragt, hat die kaum einer mal selbst erlebt.

Ich habe in den letzten Jahren mehrere Fahrzeuge, darunter einige 2-ventiler mit längeren Standzeiten gekauft. Heimgeholt hab ich sie zwar immer mit dem Hänger, aber auch danach war der Befund recht übersichtlich. Das Einzige, vor dem mir wirklich graut, ist umgekipptes Benzin im Tank und Vergaser. Das hatte ich mal bei einer 92er R100R, die gleich als Neufahrzeug nach ein paar Probefahrt-Kilometern über 10 Jahre stand. Das war grausam. Ansonsten gab es mal eine verklebte Trockenkupplung (auf den Hauptständer, 5.ten Gang rein, laufenlassen und bei gezogener Kupplung ein paar Mal auf die Hinterradbremse treten,..). Auch die Tastblinkarmaturen an einer GS gingen mal nicht und mussten erst mit Kontaktspray gepflegt werden.An der 1994er Mystic hab ich letztes Jahr die Erstbereifung runtergemacht. Die Mystic und die Reifen waren damals gerade 2000Km gefahren. Ich hatte die Mystic zwei Jahre vorher gekauft und bin mit den alten Reifen schon ein paar 100KM gefahren. Ohne Probleme und ohne schlechtes Gewissen.....

Die oft behaupteten "Standschäden" hatte ich bei bei meinen Langzeitstillegungen NIE: Keine Ölverluste an Motor, Getriebe, Antrieb und Federung, keine zugequollenen Bremsleitungen etc.

Wenn es wirklich gleich die langen Strecke Nachhause gehen soll, würde ich nach Benzin, Bremsen, Ölständen und Elektrik schauen. Auch mal die Schwimmerkammern abnehmen. Und dann los. Wobei ich für meinen Teil wahrscheinlich schon eher den Hänger oder die Spedition wählen. Aber mehr aus Zeitgründen/Bequemlichkeit als aus Sorge vor Problemen.

Grüße
Marcus
 
Zuletzt bearbeitet:
Reifen, Lager, Bremsen und Öl sollten in Ordung sein. Man sollte ebenfalls nicht mit 10 Jahre alten Reifen auf der letzten Rille fahren, ansonsten ist's halt immer ein kleines Abenteuer.

Sicher geht man, sollte man die Maschine nicht gesehn haben immer, wenn man nen Hänger oder Kleintransporter parat hat.
 
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