800 ccm Motor 50 PS, Bj 84, leichter Schwung, Temperaturproblem Zylinder

RolfD

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26. Dez. 2008
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Wetter/Hessen
Liebe Gemeinde,
schon in der letzten Saison deutete sich an, dass was in Sachen Abstimmung auf mich zukommt.
Zunächst zu den Daten: verbaut sind 32er Bing Vergaser 64/32-349 und 350, diese wurden 2011 schon mal bei unserem Forumsspezialisten überholt. Drüber raus ist die Maschine seit 2005 mit einer SH Zündung ausgestattet.

Wegen eines Getriebeschadens war allerdings die letzte Saison sehr kurz und nun bin ich erstmals wieder einige Runden gefahren.

Der Motor lief zunehmend unruhiger, nicht im Leerlauf, aber beim Beschleunigen ruckelt er ordentlich und vibriert, sprotzt und schnattert ganz auffällig, nix mit dem typisch ruhigen Lauf, den ich eigentlich so kenne. An längere Fahrten nicht mehr zu denken.

In den kommenden Tagen werde ich mich wie jedes Jahr mal an die Ventileinstellung machen und die Zündung mit dem Stroboskop prüfen, ggf. neu synchronisieren und vielleicht hat ein Kollege in der Nähe auch ein Kompressionsdruck-Prüfgerät zum Überprüfen der Dichtheit in den Köpfen.

Vorab möchte ich aber mal eure Tipps einsammeln, was könnte eurer Erfahrung nach zu diesem Kerzenbild führen, linker Zylinder weiß und heiß, rechter Zylinder rußig, als wäre es da zu fett.
Die Kerzen Sind NGK Iridium BR6EIX.
Grüße
Rolf

Kerzenbild-800er Motor.jpg
 
Zuletzt bearbeitet:
Hallo!
Geht die Motorentlüftung in den rechten Ansaugtrakt? Welches Entlüftungsventil ist da verbaut? Das alte, mit dem Pertinax-Plättchen, oder das mit der Metallzunge! Evtl. ist das kaputt? Dann läuft der Motor auch wie' n Sack Nüsse!
 
ok, Schwimmerkammern werde ich mir anschauen....
und die Motorentlüftung ist schon modifiziert und geht in ein kleines Behälterchen rein.
 
@Gimpel....
also, das mit dem kleinen Behälterchen jedenfalls sorgt für die Schmodder-Sammlung aus der Motorentlüftung, damit ist die Rußbildung der Kerze jedenfalls theoretisch auszuschließen.
Aber vieleicht meintest du ja, dass durch einen Defekt des Entlüftungsventils das Ruckeln und Vibrieren beim Gasgeben verursacht wird?
Zumindest wollte ich das nochmal nachfragen....
Grüße und Danke für die bisherigen Tipps hier...
Rolf
 
Moin,

ich würde von meinem Gefühl her erst mal auf ein Zündungsproblem tippen.
Häng doch einfach mal ne Strob dran und schau ob der Funken konstant kommt und ob die Q sauber in die Frühzündung kommt.
Wenn alles Ok ist, würde ich das Kaltstartsystem, besonders rechts checken.
Hängt da ein Zug, ist alles dicht?
Bei einem Getriebeausbau biegt und schiebt man ja einiges hin und her, da kommt es schnell zu einem ausgehängten, verklemmten Chokezug.

Es ist auch ungünstig ein Troubleshooting zu machen ohne vorher alles in Grundeinstellung zu bringen(Zündung, Ventile, Vergaser, Syncro etc.).


Gruß

Kai
 
@Gimpel....
also, das mit dem kleinen Behälterchen jedenfalls sorgt für die Schmodder-Sammlung aus der Motorentlüftung, damit ist die Rußbildung der Kerze jedenfalls theoretisch auszuschließen.
Aber vieleicht meintest du ja, dass durch einen Defekt des Entlüftungsventils das Ruckeln und Vibrieren beim Gasgeben verursacht wird?
Zumindest wollte ich das nochmal nachfragen....
Grüße und Danke für die bisherigen Tipps hier...
Rolf


Hallo!
Nein, das wird dann nicht dadurch verursacht! Mach erstmal das, was du sowieso vor hast! Ventile einstellen, ZZP kontrollieren, Kompressionstest! Dann schauen wir weiter!
 
Danke, Jürgen, das steht auf meinem Plan, ich hoffe, ich komme die Woche dazu, meine Mopeds stehen in einer Nachbargemeinde .....
Und: beim Getriebeaus- und Einbau waren natürlich auch die Vergaser betroffen, und natürlich ich hab sehr drauf geachtet, dass die Ansaugwege dicht sind. An den Zügen sollte es nicht liegen, die sitzen so - bei den Gaszügen minimal Spiel - wie sie sollen.
Klar werde ich sofort berichten.....
Grüße in den Norden
Rolf
 
Zuletzt bearbeitet:
...nun bin ich erstmals wieder einige Runden gefahren.

Der Motor lief zunehmend unruhiger, nicht im Leerlauf, aber beim Beschleunigen ruckelt er ordentlich und vibriert, sprotzt und schnattert ganz auffällig, nix mit dem typisch ruhigen Lauf, den ich eigentlich so kenne. An längere Fahrten nicht mehr zu denken.

.... was könnte eurer Erfahrung nach zu diesem Kerzenbild führen, linker Zylinder weiß und heiß, rechter Zylinder rußig, als wäre es da zu fett.

Anhang anzeigen 282421

Nach nur kurzer Fahrtstrecke sieht die linke Kerze gut aus und die rechte nach einem Problem mit der Gemischbildung / zu viel Öl im Verbrennungsraum. Zusammen mit schlechtem Motorlauf kommen auch temporäre Zündaussetzer in Frage. Dazu reicht schon ein kaputter Stecker.

Diese Art von Zündkerzen bildet jedenfalls keinen "rehbraunen" Belag am Isolator oder erst nach sehr langer Laufzeit.
 
Frank, dankeschön.
Da werde ich dann mal die Kerzenstecker vertauschen und ausprobieren, wie es dann ausschaut. Wenn ich die andern Sachen (siehe oben) durchprobiert hab.....
Grüße
Rolf
 
So, heute erledigt: Ventilspiel eingestellt, war eigentlich noch gut, nur minimale Korrektur nötig. Dabei hab ich mir auch mal die Kammer unter den Ventildeckeln angeschaut, keine braune Fläche, alles schön Alu-silbrig sauber, d.h. kein Grundverdacht auf undichte oder sonstwie schadhafte Ventilführungen oder Funktionsstörungen dort in diesem Bereich. Auch die Gaszüge und Kaltstarterzüge hab ich auch Spiel überprüft und etwas nachjustiert.

Nächste Stationen sind Kompressionsdruckprüfung bei einem Oldtimerkollegen im Nachbardorf und die Überprüfung der Zündzeitpunkte mit dem Stroboskop sowie die Synchronprüfung mit dem Twinmaxx. Nur, um den Vergaser einzugrenzen als mögliches Problemobjekt.
Grüße
Rolf
 
Moin Rolf
Hatte letztes Jahr das gleiche Problem.
Also was das Kerzenbild betrifft.
Ursächlich war links ein gelockerter Vergaserstutzen.
Hatte Nebenluft gezogen. Viel zu mager also.(Weiße Kerze)
Hab den, nach einem Tipp hier aus dem Forum mit Loctite eingesetzt.
Danach relativ schnell eine rehbraune Kerze.
Rechts hat ein Austausch der Drosselklappen plus Wellen und allen
O-ringen Abhilfe geschaffen.

Gruß Joe
 
Joe, vielen Dank für deinen Tipp.
Nach der Erfahrung von FrankR80GS mit den Iridium Kerzen scheint das Bild im Linken Zylinder in Ordnung:

Diese Art von Zündkerzen bildet jedenfalls keinen "rehbraunen" Belag am Isolator oder erst nach sehr langer Laufzeit.

Vielleicht gibt es ja noch andere Nutzer, die dazu etwas beitragen möchten?
Aber tatsächlich hab ich das mit der Nebenluft in Betracht gezogen. Immerhin hab ich ja das Getriebe im Winter reinmontiert und dabei natürlich auch die Ansaugwege. Ich hab das zwar sehr gewissenhaft gemacht, aber werde auch hier nochmal mit Starterspray oder Bremsenreiniger die kritischen Bereiche vorsichtig einsprühen, wenn der Motor läuft.

Zunächst versuche ich, alles andere weitestgehend auszuschließen, so dass die ursächlich der rechte bzw. beide Vergaser übrig bleiben. Deren Revision ist ja immerhin nicht wenig aufwändig. Jedoch: Sie waren vor 10 Jahren in Revision, seither denke ich, liegt die Laufleistung bei max. 20-30.000km, denn ich habe noch eine Einzylinder-Maschine, die ich sehr oft fahre. Aber klar, solche Sachen (Drosselklappenwelle etc....) kommen immer, wenn man es nicht erwartet. Es schien mir nur erst mal unwahrscheinlich, wobei mein erster Gedanke zu dem Problem natürlich bei den Vergasern war.

Am Mittwoch komme ich damit weiter voran.
Ich werde berichten.
 
So, also, erst mal die gute Nachricht des Tages: heute hab ich es endlich hinbekommen.
Nach ausgiebigen Porbefahrten mit dem Twinmaxx vorne drauf: es waren die Gas (also Drosselklappen-) züge.
Nach einer Kompressionsdruckmessung (alles o.k., ca 8,6/8,7 auf den Zylindern) konnte ich evtl. defekte Kolbenringe ausschließen. Die Zündung war auch in Ordnung (Stroboskop). Zunächst Einstellung von Leerlaufgemisch und Drosselklappenanschlag in aller Ruhe und immer wieder mit Probefahrten zwischendurch. Dann konnte ich sicher sein, der nicht synchrone Lauf hängt mit den Zügen zusammen. Ganz gemächlich das Spiel immer wieder mal rechts mal links leicht verringert, die sind aber auch sowas von sensibel, unglaublich, was da schon 1/3 Umdrehung ausmachen kann.
Ich danke für euren Beistand und die Tipps hier.
Mal sehen, wie sich die Kerzen im Streckenbetrieb färben werden, ich hab sie noch nicht lange drin.
Grüße
Rolf
 
Dann konnte ich sicher sein, der nicht synchrone Lauf hängt mit den Zügen zusammen. ... was da schon 1/3 Umdrehung ausmachen kann. ...Mal sehen, wie sich die Kerzen im Streckenbetrieb färben werden, ...

Für den Erfolg kannst Du Dich selbst feiern. 1/3 Umdrehung asynchron macht aus dem besten Boxer einen bösen Schüttler. Allerdings wird das vermutlich nicht die Ursache der unterschiedlichen Kerzenfärbung sein. Dazu kann nur eine stark unterschiedliche Gemischzusammensetzung führen - auf der Seite der dunklen Kerze zu fett.

Hast Du vor der Synchronisation die Leerlaufgemischschrauben auf etwa gleich Stand gebracht? Erfahrungswert 1/2 - 3/4 Umdrehungen heraus und auf beiden Seiten möglichst gleich (wenn beide in gutem Zustand sind).
 
Hallo Frank
das mit dem Leerlaufgemisch hab ich sozusagen Handbuchmäßig gemacht, das ist eigentlich aus meiner Sicht die einfachste Geschichte gewesen bei dem ganzen Ritual....
die mache ich immer ganz rein, dann 1 ganze Umdrehung wieder raus, das bei beiden, dann fange ich bei einem an und drehe die Leerlaufgemischschraube ganz vorsichtig so, dass ich die höchste Drehzahl erreiche. Dabei achte ich auf den Twinmaxx.

Die unerschiedlich starke Kerzenfärbung hatte ich nach einer ausgiebigen Tour (ca. 60km) nach der Rückkehr festgestellt. Das hätte ich tatsächlich nun eher auf die unterschiedliche Längeneinstellung der Gaszüge zurück geführt. Schließlich hing immer einer der Vergaser sozusagen "hinterher". Also, aus meiner Sicht erhielten die Zylinder unterschiedliche oder ungleichmäßige "Befüllung" mit Luft/Gas Gemisch. Daher auch das Geruckel, das nun weg ist. Jetzt läuft und zieht sie wieder wie das sprichwörtliche Nähmaschinchen, so kenne ich das auch von meinem 800ccm Motor.

Hat denn die Leerlaufgemischeinstellung in der Kombination Drosselklappenanschlagschrauben und Leerlaufgemischeinstellung derartige Auswirkungen?

Aber in jedem Fall werde ich das mit dem Kerzenbild im Auge behalten und eventuell die Kombination Drosselklappenanschlagschraube und Leerlaufgemischeinstellung bei derart unterschiedlichem Kerzenbild nochmal nachjustieren.
Grüße
Rolf
 
Zuletzt bearbeitet:
... Die unerschiedlich starke Kerzenfärbung hatte ich nach einer ausgiebigen Tour (ca. 60km) nach der Rückkehr festgestellt. Das hätte ich tatsächlich nun eher auf die unterschiedliche Längeneinstellung der Gazüge zurück geführt. Schließlich hing immer einer der Vergaser sozusagen "hinterher". Also, aus meiner Sicht erhielten die Zylinder unterschiedliche oder ungleichmäßige "Befüllung" mit Luft/Gas

Hallo Rolf, eine unterschiedliche Zylinderfüllung hat nicht automatisch eine unterschiedliche Gemischzusammensetzung. Es kann aber sein, dass eine stark unterschiedliche Gemischzusammensetzung eine unterschiedliche "Geschwindigkeit" der Zylinder verursacht. Deshalb muss man nach Änderungen an den Leerlaufgemischschrauben (Zusammensetzung) nochmal neu synchronisieren (Füllmenge) muss.

Fahr 500 km und schau dann nochmal nach den Kerzen.
 
Rehbraune Kerzengesichter habe ich seit dem Verbot verbleiter Kraftstoffe nicht mehr gesehen.

Beste Grüße, Uwe

Doch! Ich habe die Kerzen meines 2001er 318i nach 130 tkm erstmalig! gewechselt. Immer nur bleifrei, perfekt rehbraune Isolatoren. Die Färbung entsteht durch den Abbrand des Elektrodenmaterials (Metalloxide). Die Kerzen sind (siehe Laufleistung) heute so viel besser, dass die Elektroden viel weniger abbrennen, siehe BOSCH "Yttrium". Bei den teuren Iridium- bzw. Platinkerzen brennt die Mittelelektrode gar nicht mehr ab.
 
Die Isolatoren bei "normalen" Kerzen zeigen Färbung, ja! Ich bin auch im BMW Einzylinderforum unterwegs und fahre auch ne R27. Da sieht man das schon gut, wenn die zu fett unterwegs sind. Oder zu mager...... oder auch genau richtig, sozusagen Rehbraun. Und die ollen Zweitakter sind da auch nicht anders..... Mopeds, Mokicks, Leichtkrafträder.....
 
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