Jaja, ABS ist Teufelswerk und da gehört die Sicherung gezogen. Gleiches gilt übrigens für die Zündung, die mit Magneten ist eh besser. Außerdem sind Karbidlampen was schönes und wenn man es genau nimmt ist so ein Motor ja auch nur neumodisches Gelumpe. Tretrad tuts schließlich auch...
Mannomann... egal. Ich kopier mal was aus nem anderen Forum, was ich vor einiger Zeit mal getippert hab...
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Moinsen,
jetzt auch mal was von mir.
1. Bremsweg ABS: Der Bremsweg eines Nicht-ABS-Fahrzeugs wird nur unter einer Bedingung kürzer sein als der einen ABS-Fzg.: Trockene, griffige Straße. Und, ganz wichtig: Bremsen an der Blockiergrenze (Gleitreibung < Haftreibung). Wann schafft man sowas? Wenn man konzentriert an die Sache rangeht. Wann hat man das im Ernstfall? Nie! Hier kommts zur Schreckbremsung, und die ist nie optimal. Entweder zu stark (Blockieren = Gleitreibung = Verschenkter Bremsweg) oder zu schwach (= verschenkter Bremsweg).
Bei nasser / glatter / nichtgriffiger Fahrbahn ist das ABS eigentlich immer im Vorteil.
Das gilt für ein- und mehrspurige Fahrzeuge gleichermaßen.
2. ABS im Zweirad: Ich hab ein Sicherheitstraining mit meiner Gummikuh gemacht (kein ABS). Hierbei haben wir dreimal aus ca. 50km/h gebremst (griffiger Untergrund, geradeaus, voll konzentriert). Meine erste Bremsung war okay, die zweite war perfekt. Bei der dritten hab ich Überbremst. Somit hat mein Vorderrad blockiert und ich musste die Bremse lösen (quasi manuelles ABS) um nicht abzusteigen. Dann sofort wieder rein ins Eisen bis zum Stillstand. Der Bremsweg war DOPPELT so lang wie bei der optimalen Bremsung!!!
Beim ABS-Fahrzeug setz ich einfach den Anker und vertrau auf die Technik. Es quietscht, es regelt, es steht. Egal, wie ich am Anker ziehe. Und durch das Vertrauen auf die Technik zieh ich anständig (weil es ja nicht blockieren KANN).
Nochwas zum Bremsen in der Kurve: Hier hatten die ersten ABS-Generationen aufgrund der langen Regelintervalle noch heftige Probleme. Die aktuellen ABS-Versionen können das wesentlich schneller, demnach hat man auch in Kurven die ABS-Funktion. Was natürlich nicht heißt, dass man damit die Physik austricksen kann. Bist Du im Grenzbereich, liegt die Karre. Sind noch Reserven in der Haftung, steigen die Chancen, dass es klappt.
Hast Du kein ABS, steigen die Chancen, dass das bisschen Haftung, was Du in der Kurve noch hast, nicht ausreicht. Das Rad blockiert. Du hast allerdings keine Zeit, das manuell auszuregeln (Stichwort: Schreckbremsung) und die Karre liegt. Ist im Prinzip das gleiche wie beim ABS, nur dass die Technik eben wesentlich schneller regelt als die Finger. Außerdem ist die Elektronik IMMER voll konzentriert und bekommt (im allgemeinen) auch keinen Schreck, der zu Über-/Unterreaktionen führen kann.
Ergo: ABS beim Zweirad ist die sinnvollste Innovation seit Einbau eines Motors. Das ist jetzt nicht nur meine Meinung sonder die sämtlicher Motorradzeitungen (und die haben das oft genug probiert...)
Geregelte Grüße vom Fritzmaddin!