Achsantrieb, chemische Helfer - muß das?

sovmoto

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13. Aug. 2015
Beiträge
508
Hallo zusammen,

meine R100GS PD ist wieder nahezu zusammen. Es fehlt nur noch der Antrieb/Schwinge.
Da sollen sicherheitshalber neue RWDR´s und O-Ringe rein.

Laut Rep.-Leitfaden soll an die Mutter Loctite 273, an den Gewindering Hylomar SQ32M,
Deckel/O-Ring bekommen Flächendichtung Loctite 574 und der Lagerzapfen Never Seeze,
das Gewinde Loctite 242 und die Verzahnung auf dem Triebling Staburags NBU30PTM.

Tut das Not, an jede Verschraubung und Dichtung was anderes zu schmieren?

Ratlose Grüße, Ulli
 
Tut das Not, an jede Verschraubung und Dichtung was anderes zu schmieren?
Hallo Ulli,

ja, weil die Anforderungen unterschiedlich sind.

Loctite 273: Schraubensicherung hochfest (Demontage nur nach Erwärmen)
Loctite 242: Schraubensicherung mittelfest (Demontage mit Handwerkzeug möglich)
Hylomar SQ32M ("Hylomar M") dauerplastische Flächendichtung
Loctite 574: aushärtende Flächendichtung
Never Seez: "anti seize", temperaturbeständige Montagepaste gegen Passungskorrosion (auf keramischer Basis)
Staburags NBU30PTM: Montagefett gegen Tribokorrosion (Passungs- und Reibrostbildung)

Die Schraubensicherung brauchst du definitiv in beiden Varianten, ebenso die Flächendichtung. Gibt es nicht nur von Loctite, die Parameter sollten aber passen.

"Anti-Seize" brauchst du auch. Nicht nur hier, sondern auch an den Krümmermuttern und anderen "warmen" Stellen. Gibt es von verschiedenen Herstellern.

Staburags solltest du im Original nehmen. Gibt es in kleinen Mengen bei Ferdi im "grünen Bereich".

Viele Grüße

Stefan
 
Hallo,

werde nächste Woche einen Paraleverschwinge zusammenbauen. Braucht man unbedingt Never-Seeze als Schmiermittel für die Kegellager hinten? Geht dort nicht was handelsüblicher ist, 1100°C werden dort ja nicht erreicht.
In den Handbüchern finde ich nichts über die Handhabung vom Zusammenbau von Schwinge und HAG. Drehmomente ist klar.

Gruß
Walter
 
Zuletzt bearbeitet:
...Braucht man unbedingt Never-Seeze als Schmiermittel für die Kegellager hinten? ..

Never Seeze ist nicht das Schmiermittel für die Lager sondern das Trennmittel zwischen Zapfen und Bohrung. Staburags ist an der Stelle auch OK. Und bitte nicht mit 7 Nm anknallen, sondern höchstens 3 Nm.
 
Never Seeze ist nicht das Schmiermittel für die Lager sondern das Trennmittel zwischen Zapfen und Bohrung. Staburags ist an der Stelle auch OK. Und bitte nicht mit 7 Nm anknallen, sondern höchstens 3 Nm.

Hallo,

bei 3Nm darf man nicht Husten. Mein kleinster Drehmomentschlüssel macht 6Nm.
Mit Bohrung ist der Innenring Kegelrollenlager gemeint?

Gruß
Walter
 
Hallo zusammen,

meine R100GS PD ist wieder nahezu zusammen. Es fehlt nur noch der Antrieb/Schwinge.
Da sollen sicherheitshalber neue RWDR´s und O-Ringe rein.

Laut Rep.-Leitfaden soll an die Mutter Loctite 273, an den Gewindering Hylomar SQ32M,
Deckel/O-Ring bekommen Flächendichtung Loctite 574 und der Lagerzapfen Never Seeze,
das Gewinde Loctite 242 und die Verzahnung auf dem Triebling Staburags NBU30PTM.

Tut das Not, an jede Verschraubung und Dichtung was anderes zu schmieren?

Ratlose Grüße, Ulli

Steht wo ?????

Hans
 
Hallo Ulli,

ja, weil die Anforderungen unterschiedlich sind.

Loctite 273: Schraubensicherung hochfest (Demontage nur nach Erwärmen)
Loctite 242: Schraubensicherung mittelfest (Demontage mit Handwerkzeug möglich)
Hylomar SQ32M ("Hylomar M") dauerplastische Flächendichtung
Loctite 574: aushärtende Flächendichtung
Never Seez: "anti seize", temperaturbeständige Montagepaste gegen Passungskorrosion (auf keramischer Basis)
Staburags NBU30PTM: Montagefett gegen Tribokorrosion (Passungs- und Reibrostbildung)

Die Schraubensicherung brauchst du definitiv in beiden Varianten, ebenso die Flächendichtung. Gibt es nicht nur von Loctite, die Parameter sollten aber passen.

"Anti-Seize" brauchst du auch. Nicht nur hier, sondern auch an den Krümmermuttern und anderen "warmen" Stellen. Gibt es von verschiedenen Herstellern.

Staburags solltest du im Original nehmen. Gibt es in kleinen Mengen bei Ferdi im "grünen Bereich".

Viele Grüße

Stefan

M8 bekommst Du mit Loctite 273 Hochfest auch so los. Bei etwas Großem muss man mit dem Flämmchen dran
 
...Mit Bohrung ist der Innenring Kegelrollenlager gemeint? ..

Ja, genau! Die 3 Nm sind etwas mehr als spielfrei. Mit dieser Einstellung hat ein Paraleverlager meiner GS 195 tkm gehalten. Das Lager auf der anderen Seite hat nur 150 tkm gehalten, weil ein Wälzkörper im Lager gebrochen war. Trotzdem, viel mehr, als die meisten nach BMW Vorschrift eingestellten Lager.
 
Hallo,

der 1. Versuch von Zusammenbau ist gründlich daneben gelaufen. Man ist besser zu zweit für die Arbeit. Ein kleines Lager gehimmelt. Jetzt muß ich erst einmal das Staburax wieder von den Finger bekommen. Dort haftet es am Besten.

Gruß
Walter
 
Zuletzt bearbeitet:
Ach ist das schön zu lesen.

Dieser Thread bestärkt mich mal wieder in meiner - natürlich unmaßgeblichen - Meinung, dass das ganze Paralever-Gedöns die überflüssigste Verschlimmbesserung in der ganzen 2V-Baureihe war und ist.

Gerne zitiert, leider immer seltener beachtet:

"Gute Technik zeichnet sich dadurch aus dass sie den ihr zugedachten Zweck mit einem Minimum an Aufwand erfüllt."

Urheber? Keine Ahnung. Auf alle Fälle ein kluger Kopf. Könnte also von mir sein :pfeif:.

Werner )(-:
 
Ach ist das schön zu lesen.

Dieser Thread bestärkt mich mal wieder in meiner - natürlich unmaßgeblichen - Meinung, dass das ganze Paralever-Gedöns die überflüssigste Verschlimmbesserung in der ganzen 2V-Baureihe war und ist.

Gerne zitiert, leider immer seltener beachtet:

"Gute Technik zeichnet sich dadurch aus dass sie den ihr zugedachten Zweck mit einem Minimum an Aufwand erfüllt."

Urheber? Keine Ahnung. Auf alle Fälle ein kluger Kopf. Könnte also von mir sein :pfeif:.

Werner )(-:

sorry Werner, und warum müssen das jetzt die anderen "Ungläubigen" wissen?

Grüße Guido
 
Hallo,

hier noch die Bilder von herausziehen von Lager.
P1090058a.jpg
Immer darauf achten, daß der Abzieher keine Marken hinterläßt.

P1090059a.jpg

Es ist vollbracht! Als dreht sich und hat keine Luft.

Gruß
Walter
 
Zuletzt bearbeitet:
Ach ist das schön zu lesen.

Dieser Thread bestärkt mich mal wieder in meiner - natürlich unmaßgeblichen - Meinung, dass das ganze Paralever-Gedöns die überflüssigste Verschlimmbesserung in der ganzen 2V-Baureihe war und ist.

Gerne zitiert, leider immer seltener beachtet:

"Gute Technik zeichnet sich dadurch aus dass sie den ihr zugedachten Zweck mit einem Minimum an Aufwand erfüllt."
Werner )(-:

Bei mir war es gerade umgekehrt, erst seit dem Levergedöns hat die Boxer BMW für mich ein gutes Fahrwerk und das Gummikuhgehabe ist gemildert, so dass ich eine BMW fahren kann. Die Motoren waren schon immer weit hinter den Japanern zurück, die damals schon Tassenstößel und obenliegende NW hatten, die man nicht mehr dauernd einstellen musste.
der zugedachte Zweck konnte eben nicht mit einem Minimum an Wartung erhalten werden.
Dass man dort am HAG Kippgelenk zu kleine Lager einbaute, die bei der R1200 nun größer und haltbar sind, ist die konstruktive Problematik zu schwacher Lager.
Mit nachdenklichem Gruß Klaus
 
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