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Anker Gleichstrommotor durchmessen - gelöst

hg_filder

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Mal eine Frage an die Profis:

Wenn ich es richtig verstanden habe, sollten die gegenüberliegenden Pole ca. jeweils die gleichen Ohmwerte aufweisen. Jedoch sollten Pole gegenüber dem Gehäuse (Welle, Blechpakete usw.) isoliert, sprich unendlichem Wert OL haben. Richtig?


Hintergrund: Ein Valeo mit üblichem Innenleben:

Ein Erdrutsch

RE_2021-02-06_08.jpg

Nach erfogreicher Schuttentfernung

RE_2021-02-06_11.jpg


Die Hoffnung: Der Anker hat es überlebt - ab auf den Messplatz


RE_2021-02-06_15.jpg

Haarbildung

RE_2021-02-07_01.jpg

Einschußlöcher

RE_2021-02-07_02.jpg

Fehlende, abgeraspelte Isolation

RE_2021-02-07_03.jpg

Beschädigte Blechpakete

RE_2021-02-07_04.jpg

Die Messung ergibt 800 kOhm gegenüber der Welle: Damit vermutlich Schrott, obwohl der Anker augenscheinlich noch ganz OK aussieht.

Kurze Bestätigung bzw. "dagegen" wäre nett.

Hans
 
AW: Anker Gleichstrommotor durchmessen

Grüss Dich, Hans,

Nachrichtentechnikmensch, nicht als Energieanlagenmmensch:

* der Widerstand der Wicklungen zwischen gegenüberliegenden Anschlüssen sollte (innerhalb der Mess- und Fertigungsgenauigkeit) identisch sein
* zwischen den einzelnen Wicklungen und dem Anker an sich sollte der Widerstand gegen Unendlich gehen
* die 800kOhm könnten Resultat von Feuchte im Wicklungspaket / Anker sein

Wenn's meiner wäre, würde ich ihn ein paar Tage zum Trocknen in den Heizraum legen und immer wieder mal messen um zu sehen, ob der Widerstandswert steigt,

empfiehlt der Schrauberopa

Edit:

800 kOhm an 12 V ergeben 0,015 mA, die gehen doch in den zig-A beim Anlassvorgang unter?
 
Zuletzt bearbeitet:
AW: Anker Gleichstrommotor durchmessen

Hi,
das Teil ist definitiv trocken bzw. gut abgelagert.

Hans
 
AW: Anker Gleichstrommotor durchmessen

Hallo Hans,

nach meinem Dafürhalten sollte der Widerstand vom Kollektor gegen die übrigen Metallteile wie Welle und Ankerbleche gegen unendlich gehen.
Es ist möglich, dass vorhandene, leitfähige Staubanhaftungen hier einen verminderten Widerstandswert ergeben, da ja der Isolierlack der Kupferdrähte auch beschädigt sein kann (so wie es auf den Fotos aussieht).
Auswaschen (Waschbenzin) und Trocknen könntest du versuchen.
Das Ding sieht aber schon recht mitgenommen aus.

Hast du ein Objekt um die Messwerte zu vergleichen?

Gruß
Gerd
 
AW: Anker Gleichstrommotor durchmessen

Hallo Hans,

nach meinem Dafürhalten sollte der Widerstand vom Kollektor gegen die übrigen Metallteile wie Welle und Ankerbleche gegen unendlich gehen.
Es ist möglich, dass vorhandene, leitfähige Staubanhaftungen hier einen verminderten Widerstandswert ergeben, da ja der Isolierlack der Kupferdrähte auch beschädigt sein kann (so wie es auf den Fotos aussieht).
Auswaschen (Waschbenzin) und Trocknen könntest du versuchen.
Das Ding sieht aber schon recht mitgenommen aus.

Hast du ein Objekt um die Messwerte zu vergleichen?

Gruß
Gerd


Ja, aber im Motor eingebaut. Anker hatte ich schon gereinigt. Ich denke aber auch, dass die Isolation einen weg hat.

Hans
 
AW: Anker Gleichstrommotor durchmessen

Hallo,

für derlei gab es früher den Prüfrex-Stator- und Ankertester. Mit diesem Gerät werden auch Schlüsse innerhalb einzelner Wicklungsteile erkannt.

Beste Grüße, Uwe
 
AW: Anker Gleichstrommotor durchmessen

Naja, ich könnte auch nur mit 'nem Metriso aushelfen. Der kann, glaub ich runter bis 100V Messspannung. Mit wieviel Volt darf man denn an so kleine Dinger drangehen? 2*U+1.000 wird es ja nicht sein.

Du hast mit dem Multimeter gemessen?!? Und einige Spulen Einzeln?


Ach übrigens, Waschbezin oder überhaupt eine Flüssigkeit, seh' ich eher kritisch. Bei uns fahren da auch einige Kollegen drauf ab, aber man spült auch Dreck tiefer rein. Mit Reinigungsmittel abwischen, gut. Aber dann ordentlich ausblasen und trocknen. Bei uns heisst das Mittel der Wahls "Silex". Die Wirkung des Zeugs alleine, ist aber eher mässig. Mit Lappen und dann per Hand.

Oder direkt mit Trockeneis. Aber bei so Dingelchen ist das dann übertrieben.


Stephan
 
Zuletzt bearbeitet:
AW: Anker Gleichstrommotor durchmessen

Die spezielle Crux ist in diesem Fall, das die einzelnen Wicklungsstränge in einem Anlasser dermaßen niederohmig sind, dass der Widerstand der Messleitungen dominiert. D. h., Schlüsse, aber auch Unterbrechungen, fallen gar nicht erst auf. Schwankungen in den gemessenen Werten sind eher darauf zurückzuführen, wo und wie man die Prüfspitzen ansetzt.

Der Prüfrex-Ankertester misst induktiv. Hast Du keinen Bosch-Dienst in der Nähe, den Du bitten kannst, den Läufer mal eben auf deren Prüfrex (o. ä.) zu testen?

Beste Grüße, Uwe
 
AW: Anker Gleichstrommotor durchmessen

Naja, ich könnte auch nur mit 'nem Metriso aushelfen. Der kann, glaub ich runter bis 100V Messspannung. Mit wieviel Volt darf man denn an so kleine Dinger drangehen? 2*U+1.000 wird es ja nicht sein.

Du hast mit dem Multimeter gemessen?!? Und einige Spulen Einzeln?


Ach übrigens, Waschbezin oder überhaupt eine Flüssigkeit, seh' ich eher kritisch. Bei uns fahren da auch einige Kollegen drauf ab, aber man spült auch Dreck tiefer rein. Mit Reinigungsmittel abwischen, gut. Aber dann ordentlich ausblasen und trocknen. Bei uns heisst das Mittel der Wahls "Silex". Die Wirkung des Zeugs alleine, ist aber eher mässig. Mit Lappen und dann per Hand.

Oder direkt mit Trockeneis. Aber bei so Dingelchen ist das dann übertrieben.


Stephan


Hi,
nein, nur mit dem Staubsager abgesaugt und dann abgeblasen - keine Flüssigkeiten genutzt. Mögen ja viele Isolierungshüllen nicht wirklich.

Hans
 
AW: Anker Gleichstrommotor durchmessen

Die spezielle Crux ist in diesem Fall, das die einzelnen Wicklungsstränge in einem Anlasser dermaßen niederohmig sind, dass der Widerstand der Messleitungen dominiert. D. h., Schlüsse, aber auch Unterbrechungen, fallen gar nicht erst auf. Schwankungen in den gemessenen Werten sind eher darauf zurückzuführen, wo und wie man die Prüfspitzen ansetzt.

Der Prüfrex-Ankertester misst induktiv. Hast Du keinen Bosch-Dienst in der Nähe, den Du bitten kannst, den Läufer mal eben auf deren Prüfrex (o. ä.) zu testen?

Beste Grüße, Uwe


Hi Boschdienste sterben aus - und für solch ein Teil lohnt es sich dann nicht mehr. Wurfmessung und gut.

Demnächst kommt ein Vergleichsanker her - mal sehen, was der dazu sagt.

Hans
 
AW: Anker Gleichstrommotor durchmessen

In Studentenzeiten habe ich ein Praktikum in einer Trafofabrik gemacht.
Dort habe ich einen Begriff gelernt, der bei Reparaturen immer wieder fiel:
Mit "Krebs" bezeichneten die Kollegen beginnende Isolationsschäden. Wie bei der fiesen Erkrankung führt eine solche Diagnose praktisch regelmäßig zum Tod. Dort wo die Isolation nicht mehr in Ordnung ist, fließen höhere Ströme; das sorgt für Erwärmung, die die Isolation weiter schädigt.
Die Verschlechterung des Zustandes kann sehr langsam erfolgen, aber sie ist unvermeidbar.
Deswegen würde ich so etwas immer tauschen.
 
AW: Anker Gleichstrommotor durchmessen

Hallo,
wie alt is'n der und welche Laufleistung hat der mitgemacht? Der sieht ja grottig aus, alles zerbröselt ...
Grüße
Gerd
 
AW: Anker Gleichstrommotor durchmessen

Hallo,

für Isolation gilt die Faustregel 1000 Ohm pro Volt, also 1 K-Ohm pro Volt an elektrischen Geräten, es sei denn der Hersteller gibt andere Werte vor.
Wenn an einem 12 V Motor zwischen Welle und Wicklung ein Isolatonswiderstand von 800 K-Ohm gemessen wird ist das zwar nicht gerade schön, aber für mich kein Grund mit der Reparatur aufzuhören.

Gruss Ingo
 
AW: Anker Gleichstrommotor durchmessen

Heute mal einen anderen Rotor gemessen: Widerstand ist unendlich.

Danke für's mitdenken

Hans
 
AW: Anker Gleichstrommotor durchmessen

Hallo,
wie alt is'n der und welche Laufleistung hat der mitgemacht? Der sieht ja grottig aus, alles zerbröselt ...
Grüße
Gerd

Sorry, hatte deine Frage nicht gesehen.

2001, nur wenig gelaufen (Kohlen nahezu neuwertig). Noch ein Valeo-France, meinem Empfinden nach geben die Kleber deutlich schneller nach als die alten (grüne Aufkleber). Bei dem hier ist es wohl trotz schwerem Lauf mehrfach probiert worden, den Anlasser dennoch zu nutzen.

Wie Detlev immer schreibt: Gibt er Geräusche oder läuft schwergängig: Ausbauen, öffenen. Denn dann ist meist nur das Gehäuse (Magnete) defekt. Wenn nicht, kann es, wie in diesem Fall, den Rotor killen.

Hans
 
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