Hallo Hans,
zum Planen der bevorstehenden Arbeiten würde ich am Anfang des Kapitels Zustandsanalyse aufnehmen, bei welchen Undichtigkeiten welche Demontagen vorzunehmen sind (ich halte mich an Deine Numerierung):
1) Ölleckage Getriebeausgang: Schwinge als ganzes muß demontiert werden, HAG bleibt am Kardantunnel. Getriebe kann eingebaut bleiben oder zum bequemen Wechsel des WeDis ausgebaut werden: beides geht.
2) Ölleckage Hinterradschwinge: Hinweis: hier ist keine Abdichtung, man muß feststellen, ob das Öl an dieser Stelle vom Getriebe (=1)) oder vom HAG (=3))kommt.
3) Ölleckage Hinterachsgetriebe: Nur das HAG muß ausgebaut werden, Getriebe und Kardan/Kardantunnel bleiben vor Ort.
(Ich habe das selbst so noch nicht gemacht: Läßt sich der Kardan und gleichzeitig die Paraleverlager bei eingebauter Schwinge/Kardan wieder einfädeln?)
4) Ölleckage Bremsenseite: Nur das HAG muß ausgebaut werden
(Es gilt die gleiche Frage wie bei 3): Funktioniert das Einfädeln bei eingebautem Kardan/Kardantunnel?)
Die von Dir beschriebene Totaldemontage ist nur bei multipler Undichtigkeit notwendig (und die des Getriebes kann man ganz vermeiden). Das freut den geneigten Leser sicher zu hören.
Noch was für den Zusammenbau/Kapitel 4: Auf jeden Fall sollte man die beiden Faltenbälge penibelst(!) auf Rissbildung/Alterung prüfen und, wenn man die ganze Chose eh' schon so weit zerlegt hat, im Zweifel neue verbauen.
Zwei Hinweise aus eigener, leidvoller Erfahrung hierzu:
A) Hilfreich für die Montage des vorderen, knifflig zu montierenden Gummis ist der Tip, vor dem Aufziehen die Schwinge so zu unterbauen, daß sie waagerecht zum Getriebe steht.
B) Ist die Schwinge ohnehin ausgebaut, unbedingt den Faltenbalg auf der
Kardanseite in ausgebautem Zustand mit der Schlauchschelle befestigen. Nach Einbau der Schwinge und Festziehen der 12-Kant-Kardanschrauben läßt sich die Getriebeseite des Faltenbalgs wesentlich leichter aufziehen.
Gruß,
Florian
PS: Das Staburagsen der Kardanverzahnung erwähnst Du in Kapitel 4 sowieso, oder?