ATE Doppelscheibenbremsanlage überholen bei Scheunenfund ? (R75/7)

frankthetank

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18. Jan. 2025
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Liebe Gemeinde,

im Zuge der Wiederherstellung der (sicheren) Fahrtüchtigkeit bei meinem R75/7 (Bj. 1975) Scheunenfund, bin ich nun bremsentechnisch, nach der Überholung der Hinterachsnabe und -bremsbacken, beim Vorderrad angekommen.

Nabe wird überholt, Radlager eingestellt, nur vor der (nachgerüsteten?) ATE 2 Bremsscheiben-Anlage frage ich mich, ob sich lohnt die beiden Bremssättel zu überholen mit Hauptbremszylinder, oder ob es mittlerweile einen besseren Nachrüstkit gibt als vor 50 Jahren ? Den Arbeistaufwand für die Überholung kann ich noch nicht ganz einschätzen, überholte Bremssättel sind eher superteuer.
Oder mache ich nur einen Bremsflüssigkeitwechsel, Dichtungen der Bremssättel und Kolben schauen noch gut aus.

Was meint ihr denn ?

Danke und Beste Grüße
Frank

PS: Distanzbuchse Vorderradachse fehlt, habe sie nur bewegen müssen ein paar Meter ;)

ATE_DBS_R75_0.jpg ATE_DBS_R75_1.jpg ATE_DBS_R75_2.jpg
 
Wechsel die Bremsflüssigkeit und guck wies da rauskommt.
Bremsschläuche würd ich erneuern.
Wenn schon die neueren Griffarmaturen dran sind ist die Verlegung des Hauptbremszylinders nach oben zu überlegen (passt dann vom Design).
Es gibt da einen Leitungsverteiler für untern Tank
(Vielleicht weiß einer die Nummer) und dann 3mal Stahlflex
 
Hallo Frank,
je nach Dauer der Standzeit und ungewissem Wartungsstatus, kann es gut sein das die Kolben der Bremssättel fest sind.
Eine "Überholung" ist aber kein Hexenwerk und kostet auch nicht die Welt (ca. 30 € pro Seite ohne Kolben / ca. 70€ mit Kolben).

Gruß, Ralf
 
Servus,
überhol die Sättel und den Hauptbremszylinder mit neuen Dichtungen, Manschetten und natürlich auch umrüsten auf Stahlflex. Dann verbau die blauen Brembo Bremsbeläge. Dann hast du ne Bremse die im aktuellen Verkehr mithalten kann. Gut zwar keine 2-Finger Bremse aber es ist und bleibt ein altes Moped.

Die Bremse ist so ziemlich das einzige was zwischen dir und der Stoßstange des Vordermannes steht.

Gruß
der Indianer
 
Hallo Frank,

bevor du etwas für die Radbremszylinder bestellst, schau erst mal nach, welche Kolben die haben. Normalerweise steht der Durchmesser der Kolben auf den Bremszangen eingeschlagen. So wie das bei dir aussieht, sind die Zahlen auf dem linken Bremszylinder abgeschliffen worden. War bei meiner auch. Hatte dann auf einer Seite einen 38er und auf der anderen Seite einen 40er Bremssattel. Ist mir erst nach Jahren aufgefallen, als eine Manschette hinüber war und ich die neu bestellte. Passte natürlich nicht. Habe dann zwei neue Bremszangen gekauft, und zwar zwei 40er! :D
 
Man könnte den Verteiler unter dem Tank auch weglassen und direkt mit 2 Stahlflexleitungen von der Griffarmatur zu den Zangen bzw. Stahlleitungen gehen. Dann kommt der Bremslichtschalter oben an die Armatur. Das ist im Lenkkopfbereich schon sehr eng mit 3 Bremsleitungen, Tachowelle Kabelbaum, Gaszügen.....
Nicht Tachowelle sondern Drehzahlmesserwelle!
 
Zuletzt bearbeitet:
... Das ist im Lenkkopfbereich schon sehr eng mit 3 Bremsleitungen, Tachowelle Kabelbaum, Gaszügen.....
Nicht Tachowelle sondern Drehzahlmesserwelle! ...

Stimmt schon, da ist es recht eng und man sollte aufpassen, dass die Fittinge nicht am Tank anliegen, sie könnten sonst undicht werden.

Woher ich das weiß?

Aber den Verteiler so weit es geht nach vorne geschoben und sauber mittig plaziert, dann passt das schon. Funktioniert bei mir jetzt seit 22 Jahren so.
 
Die Radbremszylinder musste ich vor kurzem übeholen weil:
  1. der Dichtring zerbröselt ist
  2. die Bremskolben angerostet waren, was erst nach deren Ausbau ersichtlich war
Die Bremsleistung hatte sich über die letzten Jahre auch immer schlechter angefühlt.
Die letzte Überholung der Radbremszylinder war vor 38 Jahren.
Habe mir dann bei Kempmann Edehlstahlkolben Überholsätze bestellt, damit ich die nächsten 42 Jahre nicht wieder solche Probleme bekomme.
Zum Wechsel gibt es eine bebilderte Anleitung in derr Datenbank.

Ich hatte beim Ausbau das Problem, dass das Ansetzen der Pressluftpistole zum Herausdrücken des Kolbens, nicht genügend Druck erzeugt hat, vmtl. wegen der Rostspuren. Habe dann ein Stück Benzinschlauch zur Abdichtung in die Bremsleitungsbohrung eingesetzt.
Hat dann immer noch nicht gereicht.
Erst als ich den Bremskolben komplett in seinen Sitz zurückgedrückt hatte, kam er mit Pressluft heraus.

Ist also machbar, aber wie alles an der Bremse: man sollte wissen was man tut.
 
Moin, ich wollte nochmal Rückmeldung geben wie ich es nun vorerst mal gemacht habe und mich damit traue zu fahren und zum TÜV zu fahren.
Bremskolben und Dichtring sind okay (nicht angerostet, nicht angerostet und nicht angegammelt), Bremsscheibe hat ca. 6 mm, Bremsbeläge ausreichend.
Also habe nur die Bremsflüssigkeit gewechselt und die Klammern zur Fixierung der Bremsbeläge erneuert. Schläuche sind schon älter denke die werde ich noch tauschen bald. Ausserdem: Radlager vorne erneuert, Gabelöl mit Spindel (430 mm oder so) gecheckt, ausreichend vorhanden, Ölzustand wie neu. Lasse ich auch erstmal so.
Dann bin ich mal gespannt was noch alles so daherkommt :)

Danke für die Mitteilung Eurer Erfahrungen und die Tips :)

Beste Grüße
Frank
 
Zuletzt bearbeitet:
Gabelöl mit Spindel (430 mm oder so) gecheckt, ausreichend vorhanden, Ölzustand wie neu. Lasse ich auch erstmal so.
Da würde ich nochmal drüber nachdenken! Der feine Abrieb von (vermutlich) Jahrzehnten und die Brocken der (vermutlich) aufgelösten Anschlaggummis liegen unten im Tauchrohr und werden dem Fahrverhalten nicht eben zuträglich sein.

Gruß
Florian
 
Liebe Gemeinde,

im Zuge der Wiederherstellung der (sicheren) Fahrtüchtigkeit bei meinem R75/7 (Bj. 1975) Scheunenfund, bin ich nun bremsentechnisch, nach der Überholung der Hinterachsnabe und -bremsbacken, beim Vorderrad angekommen.

Nabe wird überholt, Radlager eingestellt, nur vor der (nachgerüsteten?) ATE 2 Bremsscheiben-Anlage frage ich mich, ob sich lohnt die beiden Bremssättel zu überholen mit Hauptbremszylinder, oder ob es mittlerweile einen besseren Nachrüstkit gibt als vor 50 Jahren ? Den Arbeistaufwand für die Überholung kann ich noch nicht ganz einschätzen, überholte Bremssättel sind eher superteuer.
Oder mache ich nur einen Bremsflüssigkeitwechsel, Dichtungen der Bremssättel und Kolben schauen noch gut aus.

Was meint ihr denn ?

Danke und Beste Grüße
Frank

PS: Distanzbuchse Vorderradachse fehlt, habe sie nur bewegen müssen ein paar Meter ;)

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Hallo,
die Bremsleitungen wirst du hoffentlich tauschen und den oberen Kolben unter dem Tank, den würde ich ausbauen neu dichten und vielleicht das Gehäuse innen an der zylindrischen Fläche wo der Kolben geführt wird etwas nachpolieren (mit der Hand reicht, nicht viel Material abtragen, sonnst wird es unrund oder undicht) die Dinger korrodieren manchmal oberflächlich nach langer Standzeit. Unten würde ich auch alles zumindest leichtgängig machen, du hast keine Freude damit, wenn deine Bremsen zwecks mangelnder Wartung versagen.
Und alles schön mit ATE Bremsenfett zusammenbauen, die Tube kostet um die 10€ und die hast du gefühlt dein Leben lang.
Ob du auf neu umbauen willst musst du wissen, aber ich finde, dass die Doppelscheibenbremsen völlig reichen und natürlich original sind.
So würde ich es machen.
LG Marvin
 
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