Auf der Suche nach dem Spannungsabfall

Detlev

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27. Feb. 2007
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24819 Schläfrig-Holzbein
Fehlersuche an meiner R80/100ST.
Statt einer Ladekontrolleuchte hatte ich vor Jahren schon ein kleines LED Digitalspannungsmessgerät ins Cockpit gebaut, das hinlänglich genau die Bordspannung anzeigt. Und die lag anfangs nach Anzeige immer so um und bei 13,7-13,8 Volt, ungefähr 0,1-0,2 Volt unter der direkt mit dem Fluke an der Batterie gemessenen Spannung.
Als Starterbatterie habe ich vier Headway LiFePO4 Zellen mit 8Ah verbaut.
Seit letztem Jahr allerdings ging die Spannungsanzeige an meinem China-LED-Messvogel langsam immer weiter zurück. Anfangs waren es nur noch 13,3 Volt, in diesem Frühjahr nur noch 12,8 Volt und jetzt auf dem Rückweg von Bebra nur noch 12,6 Volt.
Da die Maschine immer einwandfrei gestartet ist und alles einwandfrei funktioniert hat, habe ich zunächst mal eine "Schwäche" der Spannungsanzeige vermutet. Immerhin bin ich mit der Beobachtung des Fehlers locker 8000km oder mehr gefahren.
Ich habe jetzt allerdings festgestellt, dass eine Gegenprobe mit dem Fluke an der Batterie auch nur noch so eine geringe Spannung angezeigt hat.
Also musste ich aktiv werden. Mit der Stromzange am Batterieminuskabel konnte ich bei eingeschalteter Zündung und stehendem Motor rund 6 Ampere Strom ins Bordnetz messen, wenn der Motor mit erhöhter Drehzahl lief allerdings nur einen sehr geringen Ladestrom von weniger als 2 Ampere.
Der Regler war schnell getauscht, keine Änderung. Die Diodenplatte ausgebaut, durchgemessen, die war ok.
Lima Rotor und Stator ebenfalls messtechnisch ok, zusätzlich nochmal gegen eine andere getauscht, keine Änderungen.

Was bleibt?

Messen
.
Hätte ich mal gleich machen sollen, also die Spannung zwischen Diodenplatte Plus und Minus gemessen, gut 14 Volt! Also arbeitet die Lima wie sie soll.
Zwischen Diodenplatte Minus (oben) und Motorgehäuse 0,1 Volt, also ok.
Zwischen Diodenplatte Plus (unten) und Batterie Plus....ha! Da sind sie, die fehlenden Volts.
Ich habe immer nur den 10mm Steckschuh an der Diodenplatte betrachtet, der war wie neu.
Nun habe ich dann mal den Anlasserdeckel runter genommen um dort auf die Suche nach einem fauligen Kabelschuh zu gehen und dann die Überraschung:
Die Mutter auf dem Pluspol des Magnetschalters war lose. Das Kabel zur Batterie hatte wohl seitlich genügend Druck ausgeübt, so dass ein Starten immer funktioniert hat, nur der Ringkabelschuh von der Diodenplatte fristete ein trauriges Dasein. Die Reparatur dauerte dann nur ein paar Umdrehungen mit dem Schraubenschlüssel und voilà, alles fein.
 
Hallo Detlev,

vielen Dank für den interessanten Bericht zu Deiner Fehlersuche!

Kompliment!

Hartnäckigkeit und zielgerichtetes Vorgehen zahlt sich eben doch meistens aus. ;)
 
Jetzt musst du nur noch herausfinden, wer die Mutter so liederlich angezogen hat. :D
Das Beispiel zeigt mal wieder, das besonnenes und systematisches Vorgehen letztlich immer zum Ziel führt.
 
Bei mir lag der Fehler am ausgelutschten roten 6²-Stecker an der Diodenplatte.
 
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