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Aufbereitung der Motor- und Getriebeoberflächen

Phidet

Teilnehmer
Seit
07. Aug. 2022
Beiträge
57
Ort
Freiburg im Breisgau
Hallo zusammen,

Nachdem ich mir neulich eine R80 Monolever, Bj. 88 in gutem technischen aber bescheidenen optischen Zustand zugelegt habe, möchte ich sie wieder (in vertretbaren, realistischen Maßen) zum Glänzen bringen.

Leider gibt es hier nun einige Baustellen, die nicht sehr vielversprechend aussehen.
Ich weiß, dass die Themen "Reinigerwahl" und "Tipps zum Entfernen von Oxidation" schon zu Tode diskutiert wurden - ich habe mich hier auch eingelesen und einige Dinge rausgeschrieben.
Trotzdem möchte ich hier Mal den aktuellen Zustand zeigen, mein geplantes Vorgehen schildern und eure Einschätzung diesbezüglich einholen, gerne auch mit weiteren Tipps.
Allem voran: Trockeneisstrahlen o.Ä. kommt für mich aktuell leider nicht in Frage.

Aktuell warte ich auf die Lieferung einiger Putzmittel, weswegen ich bisher nur Schleifvlies mit Multifunktionsöl BH-40 und Radglanz ausprobieren konnte, mehr dazu später.

Zum Zustand:

Das Getriebegehäuse und Bereiche des Kurbelgehäuses zeigen eine starke weiße, staubartige Beschichtung. Diese kann ich mit dem Finger dick abtragen, ich vermute aber, dass das nicht nur Überreste irgendeines Reinigers des Vorbesitzers sind, sondern sich darunter starke Oxidation verbirgt.








Den Limadeckel habe ich mit Schleifvlies und BH-40/ Radglanz geschliffen (WD-40 war leider aus, shame on me :schock:), die Oberfläche ist nun schön glatt und ölig, die dunkelgrauen Flecken (auch Oxidation?) gingen bisher leider nicht weg.



Das Kubelgehäuse habe ich mit dem gleichen Verfahren an einer Stelle testweise aufgearbeitet, das Ergebnis hier ist eigentlich sehr zufriedenstellend - damit werde ich hier wohl gut hinkommen.



Ganz schlimm: Die Abgasanlage sieht von Krümmer über VSD bis Endtöpfe unschön aus. Eingebrannte... Dinge, Verfärbungen etc. sind stark.
Erste Reinigungsversuche mit den gleichen Mitteln haben hier leider nicht geholfen.




Zum Vorgehen:

Die Mittel erster Wahl sind laut der meisten Stimmen im Forum wohl Messingbürste und WD-40 - beides ist gerade unterwegs.
Anschließend empfehlen viele Leute Alu-Polierpasten wie Autec Alu-Magic oder Autosol.
Alternativ ist auch oft von härteren, ätzenden Mitteln die Rede - z.B. dieses:

https://www.hygi.de/novadur-aluminiumreiniger-pro-glanz-1000-ml-flasche-pd-67687

Auch höre ich oft von Silikonspray bzw. Silikonfett, sowohl zur Reinigung als auch Konservierung. Meinungen?

Zur Konservierung/ Korrosionsvorbeugung der blanken Alu-Teile scheiden sich wohl auch die Geister, aber viele schwören auf Radglanz oder wahlweise Ballistol (letzteres ist auch unterwegs).

Für die Abgasanlage kommt oft Autosol Anti Blue auf, das soll wohl gut funktionieren.

Was haltet ihr von diesen Mittel/ dem Vorgehen?
Wie bearbeitet ihr schwer erreichbare Stellen, an die man mit der Messingbürste nicht kommt? Dremel habe ich leider keinen, dafür einen Akkuschrauber, für den ich entsprechende Bürstenaufsätze besorgen könnte, z.B.

https://www.amazon.de/Drahtbürste-B...6668&sprefix=messingbürste+lan,aps,91&sr=8-10

Für die Kühlrippen hätte ich Schleifvlies zwischengezogen oder evtl. Rohrbürsten aus Messing besorgt.


Ich bin gespannt auf Meinungen und werde euch hier auch auf dem Laufenden halten bezüglich meines Fortschritts ;)

Grüße

Philipp
 
Zuletzt bearbeitet:
Dremel habe ich leider keinen, dafür einen Akkuschrauber, für den ich entsprechende Bürstenaufsätze besorgen könnte, z.B.

https://www.amazon.de/Drahtbürste-B...6668&sprefix=messingbürste+lan,aps,91&sr=8-10
Dieser Bürstensatz ist m.E. gerade nicht geeignet, denn
Messingbeschichtete Drahtbohrbürste zum Entfernen von Rost, Korrosion und Farbe.

Geeignet hingegen sind Topfbürsten, deren Borsten komplett aus Messing sind.

Gruß,
Florian
 
Für die Abgasanlage kommt oft Autosol Anti Blue auf, das soll wohl gut funktionieren.
Meine Erfahrung ist: Anti-Blau funktioniert sehr gut auf Edelstahl, denn dafür ist es gemacht. Es hat auf Chrom aber Null Wirkung, dafür gibt es andere Mittel. Getestet auf R1100GS, Schalldämpfer aus Edelstahl, Krümmer verchromt.

Deine Auspuffanlage (wenn es noch die Originalteile sind) dürfte verchromt sein.

Gruß

Werner
 
Geeignet hingegen sind Topfbürsten, deren Borsten komplett aus Messing sind.

Gruß,
Florian

Weil es sich nicht vermeiden lässt das die beschichtete Bürste Rückstände auf der Oberfläche hinterlässt. Bei beschichteten Bürsten rosten diese Rückstände dann und das ist doof.

Wünsche viel Erfolg :bitte:
 
Hallo zusammen,

...Dremel habe ich leider keinen, dafür einen Akkuschrauber, für den ich entsprechende Bürstenaufsätze besorgen könnte, z.B.

https://www.amazon.de/Drahtbürste-B...6668&sprefix=messingbürste+lan,aps,91&sr=8-10

Für die Kühlrippen hätte ich Schleifvlies zwischengezogen oder evtl. Rohrbürsten aus Messing besorgt.

Hallo Philipp.
Deine Pflegevorhaben finde ich klasse. Auch die erfolgreichen Versuche... Eigentlich tolle Ergebnisse mit umsichtiger Vorgehensweise...
ABER Vorsicht bei den "Messingbürsten"! Hatte auch mal solche "Messing"-Bürsten bestellt... das waren aber STAHLBÜRSTEN! Nur eben eingefärbt... echte Messingbürsten sind auch deutlich teurer.
Ich kenne diese Bürsten aus deiner Empfehlung nicht, aber wollte
nur warnen, nicht dass sich jemand seine Aluteile versaut...
Gruß
Andi
 
Hallo Andi,

Nach der Empfehlung von Florian habe ich bei den Bürsten nochmal genauer hingeschaut, dass es sich dabei wirklich um Messing handelt, und nicht nur beschichteten Stahl.

Habe jetzt welche von Wolfcraft und anderen entsprechenden Marken gekauft, da sollte ich auf der sicheren Seite sein.

Bilder vom Ergebnis folgen, sobald die starke Hitze nachgelassen hat ;)

Gruß

Philipp
 
....
Alternativ ist auch oft von härteren, ätzenden Mitteln die Rede - z.B. dieses:

https://www.hygi.de/novadur-aluminiumreiniger-pro-glanz-1000-ml-flasche-pd-67687

Saure Reiniger wirken auf sehr gut auf den Alu Gussoberflächen, wenn diese vorher entfettet wurden und gut benetzbar sind. Falls nicht, wird die Oberfläche entsprechend der Benetzbarkeit gereinigt und dadurch gern "scheckig".

Übertriebene Erwartungen sind ebenso wenig angebracht, wie "viel hilft viel - mehr hilft mehr". Deshalb verdünnt anfangen, ggf. nachdosieren und gründlichst abspülen. Verzinkte Schrauben oder lackierte Stahlteile mit kleinen Macken mögen nämlich keine Säurereste.
 
Ich nutze den Alureiniger von Navadur und bin damit sehr zufrieden. Vorher die Teile mit einem Haushaltsreiniger einzuweichen und schon mal vorzureinigen hat sich bewährt.

Die "Benetzbarkeit" ist danach auch gewährleistet

Viel Erfolg

Bernd
 
Zu den Bürsten noch:
Wenn das Basismaterial Stahldraht ist, trägt man damit auch stark Material von den Aluteilen ab, was optisch nicht schön wird.
In zusammengebautem Zustand tust du dir natürlich sehr schwer und kommst an viele Stellen gar nicht ran.
 
Ich habe mir den Metall- und Alureiniger von Linker geholt. Enthält auch Säure - soll aber zudem noch Tenside enthalten. So könnte ich mir vorstellen, dass man die Bauteile auch ohne vorheriges Entfetten behandeln könnte...
Das sollte dem Zeug von Novadur vermutlich ähneln... Hab nur einen kurzen Versuch mit natürlich verdünnter Lösung probiert. Und ich habe es tatsächlich nicht zusätzlich entfettet. War nicht so prickelnd. Aber ich hatte auch wenig Zeit, die Verdünnung entsprechend zu verändern und so vielleicht dem Alu-Oxid auf die Pelle zu rücken. Weil es ja diese Tenside enthalten soll. Denn ich wollte damit die angefressenen Bereiche auf dem Alu irgendwie wegbekommen, sodass das Bauteil wieder homogen aussieht und nciht so fleckig... Vielleicht hat jemand mit dem Linker Zeug ja bereits Erfahrungen gesammelt... Ich werde aber mit alten Aluteilen weitere Versuche machen. Ich fürchte nur, dass zum Behandeln die betroffenen Teile komplett ausgebaut werden müssen. Am Fahrzeug könnte das woanders hinlaufen und damit größeren Schaden als Nutzen anrichten. Denn es ist ja kein Gel - Ist eben auch kein Alu-Polish wie von Autosol oder so, was nur mechanisch funktioniert, man aber nicht überall zum Schrubben drankommt - daher dachte und hoffte ich auf Chemie...
Gruß Andi
 
Hallo zusammen,
was spricht gegen Trockeneis?
Ich möchte das im Frühjahr
probieren. Wie ist Dein Ergebnis
mit den von Dir genannten Mitteln?
Gruß
Joachim
 
Hallo,

so wie der Motorblock im Eingangspost aussieht, wird keine CO2-Strahlen helfen. Schmutz entfernen ja, Korrosion aber nein. Hier hilft nur die Sache abrasiv anzugehen. Entweder Chemisch mit Alureiniger, wie bereits beschrieben, oder mechanisch mit Strahlen mittels Glasperlen, Walnusschalen etc.
 
Zum Thema Auspuffanlage:
Ist die Verchromung fertig, ist jede Mühe vergebens; kleine Fehlstellen sind noch tolerabel.
Alles was eingebrannt ist, entferne ich relativ leicht hiermit (Messingbürste 200 mm auf Schleifbock):

Drahtbürsten.jpg

Danach kann man noch mit klassischen Polituren drüber.
 
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