Ich habe etliche Dosen auf Flüssiggas (LPG) umgebaut. Die Systeme sind relativ ausgereift, vor allem die holländischen und polnischen haben einen guten Eindruck bei mir hinterlassen. Für diesen Umbau werden in den Ansaugkrümmer zusätzliche Einblasdüsen für das verdampfte Gas eingebaut, die werden je nach Hersteller auch noch auf die Leistung des Motors kalibriert.Im Motorraum wird ein Verdampfer eingebaut, der über das Kühlwasser beheizt wird. Die neuesten Systeme laufen aber auch teilweise, wie oben geschrieben mit flüssig eingespritztem Gas. Die Lagerung des Gases findet meist in einem Zusatztank in der Reserveradmulde statt, was auf dem Motorrad wohl eher problematisch ist. Am Tank und vorne im Motorraum sind zwei Magnetventile zur Abschaltung dfes Gasflusses verbaut, die Leitungen bis zum Verdamfer sind aus Kupfer. Elektrisch wird das ganze mittels Zusatzsteuergerät geregelt, der Signalabgriff erfolgt über eine Einschleifung des Einspritzdüsensignales in das Zusatzsteuergerät, welches dann sowohl die Benzin- als auch die Gaseinspritzung steuert. Das ist notwendig, da ab einer bestimmetn Motortemperatur auf Gasbetrieb umgeschaltet wird. Ab einer bestimmten Drehzahl (etwa 6000/min) wird wieder auf Benzin umgeschaltet, damit das oben erwähnte Problem mit den Ventilsitzen nicht auftritt, da bei Gas die Temperatur der Verbrennung ansteigt Bei der Erwähnung von Ford musste ich schmunzeln, da gabs schon öfter mal rausgefallene Sitze

).
Bei FSI-Motoren, also Benzindirekteinspritzern, gabs auch Probleme, da sind Injektoren verschmolzen, da der zur Kühlung derselben notwendige Benzinstrom ja im Gasbetrieb nicht mehr da ist. Man hat dann probiert, jeden 20ten Takt Benzin einzuspritzen, wie weit das allerdings ist, weiss ich nicht.
Lange Rede, kurzer Sinn: Wie Michael schrieb, am Motorrad, zumindest mit Vergaser ist der Aufwand zu hoch, das Ergebnis unwirtschaftlich. mit Venturis würde ich nicht arbeiten, sind einfach nur sch...! An der Dose aber kann ich nur dazu raten. Ist übrigens auch CO2-ärmer, bei der obligatorischen Abgasmessung nach dem Umbau liefen alle mit 13,9% statt mit 14,8% davor mit Benzin.
Kleiner Nachtrag: Ab und an gab es auch Probleme mit Paraffinabsetzungen im Verdampfer, dafür war die Qualität des Gases verantwortlich. Ausserdem schwankt das Verhältnis Propan/Butan teils erheblich, was auch Probleme mit sich bringen kann.