Batterie defekt und weiterfahren ?

Kirsches

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18. Jan. 2017
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103
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77770 Durbach
Hallo,
folgendes Szenario:
Man ist unterwegs und nach einem Stopp bricht beim Anlassversuch die Batterie zusammen (alles Tod).
Kann ich , wenn das Motorrad (R100CS) mit Überbrückung oder Kickstarter noch anspringt, weiterfahren oder geht mir dann irgendwas in der Elekronik kaputt da die Batterie ja dann wohl auch nicht mehr läd?
Mercy für Infos.
Peter
 
...und bevor Du das machst, löse mal das Massekabel am Getriebe, bewege es und schraube es wieder fest. An der Stelle gibt es nicht so ganz selten mal Probleme die sich genau so äußern.
 
Festschrauben mit Gefühl. Diesen Fehler hatte ich schon drei mal. An der Stelle kommt nach fest schnell ganz ab.
 
Zuletzt bearbeitet:
Oder mal zwischen Rahmen und Motor messen, wenn 0 Ohm, an den Rahmen gehen. Normalerweise besteht eine gute Verbindung zwischen Rahmen und Motor/Getriebe.

Willy
 
Oder mal zwischen Rahmen und Motor messen, wenn 0 Ohm, an den Rahmen gehen ...

Hallo,

mit einem üblichen Multimeter lassen sich die Übergangswiderstände nicht mit hinreichender Genauigkeit messen.

Man benötigt hierzu Messgeräte, die auch noch im zweistelligen Milliohmbereich zuverlässige Werte liefern.

Gruß, Wolfram
 
Oder mal zwischen Rahmen und Motor messen, wenn 0 Ohm, an den Rahmen gehen. Normalerweise besteht eine gute Verbindung zwischen Rahmen und Motor/Getriebe.

Willy

Hallo,

mit einem üblichen Multimeter lassen sich die Übergangswiderstände nicht mit hinreichender Genauigkeit messen.

Man benötigt hierzu Messgeräte, die auch noch im zweistelligen Milliohmbereich zuverlässige Werte liefern.

Gruß, Wolfram

Besser ist eine Differenzspannungsmessung:

  • Messgerät zwischen Akku-Minus und Rahmen, Einstellung Volt Gleichspannung
  • Messgerät zwischen Akku-Plus und Anlasser-Hauptanschluss, Einstellung Volt Gleichspannung
  • Motor starten und Messgerät beobchten: Alles mehr als 0,3 Volt sind Kontaktprobleme

Falls mit dem Starterkabel gestartet wird: beide Starterkabel am Akku, nicht am Rahmen anschliessen.

Hans
 
. ...Falls mit dem Starterkabel gestartet wird: beide Starterkabel am Akku, nicht am Rahmen anschliessen. ...

Hallo Hans,

warum dieser Hinweis? Ich kenne es nur so, dass das Massekabel bei Starthilfe direkt am Motorblock angeschlossen werden soll. Schließlich will man den Motor starten und nicht die Batterie laden. So spart man sich auch den Widerstand des Massekabels von der Batterie zum Erdungspunkt.
 
Hallo Hans,

warum dieser Hinweis? Ich kenne es nur so, dass das Massekabel bei Starthilfe direkt am Motorblock angeschlossen werden soll. Schließlich will man den Motor starten und nicht die Batterie laden. So spart man sich auch den Widerstand des Massekabels von der Batterie zum Erdungspunkt.


Weil du nur so die Übergangswiderstände messen kannst. Schliesst du das Massekabel am Motor an, kannst du den Weg Akku-Minus - Getriebe nicht erfassen (weil kurzgeschlossen).

Hans
 
vielen dank für die vielen nützlichen infos.

mir ging es im wesentlichen darum ob man mit einer defekten batterie, sofern man das moped wieder zum laufen bringt, sich nach hause retten kann ohne dass etwas in der elektronik abraucht.

ich hatte den fall kürzlich zu hause beim startversuch (batterie war plötzlich tod) und wollte wissen wie ich mich verhalten soll/kann wenn so was während einer tour bei einer pause passiert.
zu hause hab ich eine neue batterie eingebaut und alles war wieder gut.

beste grüsse
peter
 
....nach einem Stopp bricht beim Anlassversuch die Batterie zusammen (alles Tod).
Kann ich , wenn das Motorrad (R100CS) mit Überbrückung oder Kickstarter noch anspringt, weiterfahren

.... ob man mit einer defekten batterie, sofern man das moped wieder zum laufen bringt, ?..

Wenn die Batterie durch inneren Kurzschluss völlig zusammenbricht, wird auch die Ladespannung der Lichtmaschine kurzgeschlossen. Dann nützt es nicht, dass Motorrad zum Laufen zu bringen.

Wenn nur der Anlasser nicht mehr dreht, ist die Batterie nicht zwingend tot. Dann reicht Fremdstarten und Du kannst auch mit 10 V Batteriespannung und dem was die LiMa schafft noch fahren.
 
Besser ist eine Differenzspannungsmessung ...

Auf jeden Fall!

Hallo,

falls man über ein Zangenstrommessgerät zur Messung von Gleichströmen verfügt, kann man Übergangswiderstände am Motorrad auch bestimmen, indem man z.B. das Fernlicht einschaltet,

-) den Strom am Massekabel mit dem Zangenamperemeter misst,
-) den Spannungsfall zwischen den interessierenden Stellen mit einem Millivoltmeter misst
-) und dann den Widerstand ausrechnet.

Das Ergebnis kann mit z.B. angenommenen 100 A Anlasserstrom hochrechnen und mit den von Hans vorgegebenen max. 0,3 V Spannungsfall an der Masseleitung vergleichen.

Diese Art der Messung hat den Vorteil, dass man einen recht konstanten Strom misst und keine drei Hände braucht.

Nachteil ist, dass bei dem geringeren Strom von ca. 6 A thermische Effekte nicht in der Größenordnung auftreten wie beim Anlasserstrom. Die können den Widerstand auch noch erhöhen.

Ersatzweise kann man einen konstanten Strom auch mit einem geregelten Netzteil erzeugen, das dann eben in die Strombegrenzung geht. Gerade bei dünneren Leitungen geht das sehr gut.

Gruß, Wolfram
 
Gelher Sack kann Probleme machen, je nach Sortiermaschine. Kompost geht aber auch ...

Hallo Hans,

danke Dir für den Hinweis.

Da habe ich ja jetzt überhaupt nicht dran gedacht. Ist ja auch viel einfacher, da ich im Garten einen Komposthaufen habe. :D

Werde jetzt interessehalber mal in die Garage gehen und den Widerstand der dicken Masseleitung an der G/S bestimmen.
Falls wider Erwarten außer dem zu messenden Spannungsfall auch noch Spannungsabfall vorkommt, weiß ich ja jetzt, wo der zu entsorgen ist.

Das Messergebnis teile ich dann mit.

Gruß, Wolfram
 
Das Messergebnis teile ich dann mit

Folgende Ergebnisse:

Strom: 5,85 A (Standlicht + Fernlicht)

Spannung 1: 1,8 mV (an der Verpressung der Masseleitung gemessen)

Spannung 2: 2,6 mV (am Batteriepol und am Motorgehäuse gemessen).

Bei der Messung 2 erfasst man auch die Übergangswiderstände zwischen Ringöse und Batteriepol bzw. Motorgehäuse. Bei der Messung 1 misst man nur den Spannungsfall auf der Masseleitung und den beiden Crimpungen.

Widerstand: R = 2,6 mV / 5,85 A = 0,44 mOhm

Bei einem Anlasserstrom von 100 A wäre der Spannungsfall dann 44 mV.

Die Genauigkeit der Spannungsmessung ist jetzt solala. Zwar hat das verwendete Fluke-Multimeter in diesem Bereich eine Genauigkeit von 0,09 %, allerdings können beim LSB noch +/- zwei Einheiten dazu kommen.
Insgesamt ist die Genauigkeit noch besser als 10 %.

Und selbst bei 0,5 mOhm für den Widerstand wäre das noch i.O..

Wenn die Werte auf der Plus-Seite genau so gut sind, gibt es keine Schwierigkeiten beim Anlasserbetrieb.

Ich habe die Messung gemacht, um mir selbst eine Vorstellung über die Größe der Widerstände zu schaffen. So habe ich bei eventuellen Problemen einen Vergleichswert.

Gruß, Wolfram
 
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