Behördenzündspule Nr. 2

dscheto

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Ich möchte euch eine andere als bisher gezeigte Entstör-Kapselung (Behördenzündspule) vorstellen, diese beinhaltet 2 originale Bosch-Zündspulen.
Zusätzlich hinter dem Unterbrecherkondensator befand sich noch ein Funkentstörelement (mein Beitrag: UFO nach Kondensator), zwischen dem grün-blauem Pluskabel und der Zündspule ein Kondensator 0,05 mF als Kabeldurchgang und zwischen Batterieplus und am Gehäusehinterteil verschraubt ist ein weiterer Kondensator 0,47 mF angeordet (Mykrofarad). Von der rechten Motorabdeckungsschraube geht ein verkupfertes Flachbandmassekabel über die Gehäusehalterung an die Tankauflage hinten.
Die Sauberkeit innen war sehr beeindruckend, keine Korrosion der Kupfer-Kontakte, deshalb wird das Gehäuse weiter genutzt. Alle 3 Kondensatoren wurden entfernt, das Kabel vom Unterbrecherkondensator musste neu gezogen und anstelle der Panzerschirmung neu eingeführt werden. Das Pluskabel grün-blau hatte schon einen Flachstecker, deshalb eine geschlitzte Schutzkappe (rot, von einer DDR-Zündkerze).
Aus Erfahrung kürze ich die Zündkabel um die Kabelschuhspitzenlänge für besseren Kontakt. Dazu braucht man keinen teuren Kabelschneider, eine Krallenschere für große Hunde zu 6 € tut es genauso! Die Kontaktspitzen im Adapter/Schuh haben leider keine Steilwindung. Die Kontaktfahnen werden mit einer Messingbürste blank gemacht, leicht auseinandergebogen und dann alles wieder in die Zündspule gesteckt. Die Verschraubung ist wasserdicht und klemmt super, wäre die nicht gewesen, wäre schon ein Zündkabel vom Adapter abgefallen.

Das vorhandene lange verkupferte Flachband-Massekabel des Entstörgehäuses von der Motorabdeckung über das Gehäuse zum Tank (Potentialausgleich) wurde erstmal provisorisch verwendet, um das nicht ausreichend biegsame originale, steife Massekabel von der Batterie zum Getriebe für einen neu angebauten Batterietrennschalter zu ersetzen. Es verbindet Halterung-Trennschalter-Getriebe (nun extra Tank Potentialausgleich). Das originale Batterie-Massekabel geht nun zusätzlich von der linken Gehäusehalterung an die linke Motorabdeckung.
Den Plan der Kondensatoren habe ich hier aus dem Forum entnommen, DB Elektrik, DB-Schaltpläne /6 - Sonderausrüstung
ich hoffe, es ist kein Problem? Danke an MM!
Bilder folgen weiter:
Grüße
Gerd
Nachtrag: Erstzulassung '79

 

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.....sorry , nicht böse sein ,:nixw:
aber meine Ex-Schmieren /5 läuft erst anständig ,
seit ich dies überflüssige gerödel dem schrottcontainer überlassen und eine MPo8 montiert hab !

und noch einiges gewicht entsorgt !;;-)
Gruss jörg

und die gut warmgekochten zündspulen iin der keksdoseX(
 
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Meine 75/5 läuft seit vielen Jahren mit einer
gebrauchten, japanischen 12V-Doppelzündspule,
blind gekauft über eBay für 3,-€.
Ich glaube, daß man sich im 21. Jahrhundert nicht mehr mit
6V-Zündspulen im Bierdosenformat beschäftigen sollte.;)
 
Tja, einige wollen aber einiges, so gut es geht, original erhalten.
Die hier gezeigte Zündspule (Artikelnummer) ist auch nicht in der Datenbank erfasst (BMW-Zündung 69-96, H.-G. Kahl), vielleicht kann man das nachholen.
 

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Vielleicht sollte man auch mal festhalten, warum dieser Aufwand des Schirmens gemacht wurde.

Ein Zündfunke kann in etwa als ein Nadelimpuls beschrieben werden. Solche Nadelimpulse haben die (nachrichtentechnisch) unangenehme Eigenschaft, dass sie ein sehr großes Frequenzspektrum mit kurzen Störimpulsen "verseuchen". Die anteilige Energie dieser Störimpulse nimmt zwar mit steigender Frequenz ab, reicht aber immer noch, um im Nahbereich das Empfangssignal zu "übertönen".

Und mobile Funkanwendungen lagen früher (bis in die 1990er Jahre) auf (aus heutiger Sicht) vergleichsweise niedrigen Frequenzen (70 bis 180 MHz). Dort ist die Störenergie der Zündung noch mehr als ausreichend, um deutlich zu stören. Immerhin ging es um Signalspannungen runter bis ca. 1,5 µV (an 50 Ohm Empfängereingang). Den Pegel hat eine nicht geschirmte Zündanlage locker übertroffen. Die hier mitlesenden Funkamateure werden diesen Effekt aus eigenem Erleben kennen.

Beim PKW waren Zündspule und Zündleitungen im Motorraum und die Antenne auf dem Dach. Der Abstand reichte in aller Regel noch aus, um einen störungsfreien Betrieb bei laufendem Motor zu gewährleisten.

Beim Motorrad sind aber die Abstände zwischen Zündung und Antenne kleiner und es fehlt die Abschirmung durch den Motorraum. Erst durch die Kapselung der Zündspule und Einsatz geschirmter Zündleitungen war ein zufriedenstellender Empfang bei laufendem Motor möglich.

Bei GSM, UMTS oder LTE sind die Frequenzen so hoch, dass die Störenergie der Zündung deutlich geringer ist. Zudem ist die Dichte der Basisstationen in aller Regel so hoch, dass sie Empfänger nicht mehr zwingend "das Gras wachsen hören" müssen. Beides verringert den Einfluss von Zündstörungen (nicht aber die Störsignale selbst).

Sollte aber jemand Amateurfunkbetrieb auf 2m auf dem Motorrad vorhaben, wird er eine geschirmte Zündung immer noch gut gebrauchen können.

Viele Grüße

Stefan
 
Tja, einige wollen aber einiges, so gut es geht, original erhalten.
Die hier gezeigte Zündspule (Artikelnummer) ist auch nicht in der Datenbank erfasst (BMW-Zündung 69-96, H.-G. Kahl), vielleicht kann man das nachholen.

Hi,
kannst du von den Zündspulen noch komplette Bilder eistellen? Und kannst du bitte noch den Typ deines Krades vervollständigen?

Danke

Hans
 
Danke an Stefan für die fachliche Hilfe zum Thema Nahentstörung.
Dazu noch ergänzend:
Einfach entstört sein müssen Zündanlagen auch heute noch, weil sie sonst Empfänger auch in weiterem Umkreis stören; dazu werden entweder Kerzen, Stecker oder Zündkabel mit Widerstand verbaut.

Wenn das mein Motorrad wäre, würde ich sämtliche Teile der Nahentstörung ausbauen und ggf. einlagern. In der Praxis handelt man sich damit sonst unnötige Nachteile ein:
- Die Anfälligkeit für Betriebsstörungen ist höher.
- Bei solchen Problemen unterwegs kann man sich nicht mit Standardteilen schnell helfen.
- Das zusätzliche Gewicht wurde ja bereits genannt.
 
@ Hans,
leider habe ich es versäumt, andere Bilder der ZSP zu machen und alles ist seit Tagen eingebaut. Es ist eine ehemalige BGS-Maschine R60/7, EZ 02/79. Wie kann man das links im Avatar festmachen? Wäre mein Vorschlag für das Forum, weil, die Frage taucht immer auf.

@MM,
das Gewicht vernachlässige ich, da: wieviel wiegt der Fahrer (war er vorher auf dem Klo?), wie voll ist der Tank, welcher Druck ist im Reifen? Die aufzubringende Energie (Widerstand) der Lima für den Scheinwerfer H4 wäre da noch höher.

Grüße
 
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@ Hans,
leider habe ich es versäumt, andere Bilder der ZSP zu machen und alles ist seit Tagen eingebaut. Es ist eine ehemalige BGS-Maschine R60/7, EZ 02/79. Wie kann man das links im Avatar festmachen? Wäre mein Vorschlag für das Forum, weil, die Frage taucht immer auf.

[...]

Grüße

Nö, die meisten schreiben es unten in die Fußzeile

Nutzer-Leitfaden

Hans
 
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In meiner Blechkiste fand ich auch eine''ölig-feuchte'' spule
und im kistenboben selber eine ölige substanz--:(
deswegen mein einwand mit dem Backofen !
aber ich kannte den schraubenden Vorbesitzer nicht :nixw:
Aber vielleicht kam das ja auch nur durch meine wilden Klausifahrten :lautlachen1:
jörg
 
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Jörg,
in der Regel werden ZSP im Betrieb nur handwarm, es gibt ja auch Fahrtwind. Es sei denn Du stehst mit laufendem Motor stundenlang auf einer Stelle in einer Wüste. Selbst dann nehmen sie vom Motor nicht mehr Wärme auf als der darüber liegende Tank.
Aber unten Dein Spruch: ich würde auch außer Luft und Öl auch Kraftstoff und Strom an meinen Motor lassen ... :wink1:
Grüße Gerd
 
Jörg,
vergiss den Fahrtwind - eine außenhalb des Motors liegende ZSP, auch in einem Blechkasten, braucht keine Kühlung, ansonsten würden Hersteller Kühlrippen vorsehen. Das mag vielleicht bei Reiskochern vorkommen, da liegen auch 4 Zylinder und 4 Krümmer davor. Wenn Deine ZSP ölig war, war was defekt.
Im Motor eingebaute, kleine ZSP haben früher nach einem Kurzstop, wegen der Hitze im Motorgehäuse, oft Probleme gemacht - aber hier fährt ja keiner mehr tschechische JAWA. Wenn die Behördenkuh nicht zuverlässig gewesen wäre, gäbe es keine BMW-Dienstfahrzeuge mehr ...

Grüße
 

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... und hier:
Können gern, wenn noch Bedarf besteht, in der DB genutzt werden.
Grüße
Gerd
Nachtrag: die Fotos sind von heute und die ZSP sind seit Fzgbau 1978, EZ 1979, im oben gezeigten Behördenzündspulkasten! Der Zustand lässt wohl einige andere blass aussehen ...
 

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Hallo Behördenfahrer,

habe auch meine 6 Volt Zündspulen gegen eine MP 08 Zündspule von Hallgeber-Service Achim ausgetauscht. Manchmal hatte der Motor im Stand eine kleine Fehlzündung und ging auch ab und zu im Stand aus, das ist jetzt nicht mehr. Vielleicht ist der Zündfunke stärker ? Sonst ist kein Unterschied für mich zu merken.
Gruß Gerrit
 
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