...wie man mit der 15/100 Lehre die Gaszugeinstellungen abgleicht. Schon gar nicht so, dass am Ende 2mm Spiel an den Gaszügen entsteht.
Christian, mach Dir bitte bewußt, daß ich bei den Zügen als Gespannfahrer denke.
Mit einer Solo-Maschine hast Du im Alltagsbetrieb niemals so viel Lenkeinschlag beim Fahren wie mit einem Gespann, da wird ganz normal von Anschlag zu Anschlag gelenkt.
Diese Bewegung des Lenkers wirkt sich auf die Züge aus.
Und das Letzte, was ich in einer schnellen Kurve brauchen kann, ist einer von zwei Vergasern, der anders aufmacht, als ich es am Gasgriff kontrolliere.
In beherzt angegangenen Rechtskurven kontrolliere ich die Distanz des Seitenwagenrades vom Boden ausschließlich mit der Stellung des Gasgriffs.
Mit diesen abenteuerlichen 2mm Spiel des Gaszugs an der Stellschraube kannst Du sehen, wie beim Gasgeben erstmal die Hülle des Zuges sich bewegt, in der Stellschraube abknickt, und erst dann der Zug die Drosselklappe öffnet.
Und das auch noch auf beiden Seiten unterschiedlich.
Im Grenzbereich des Gespannfahrens kann das lebensgefährlich werden.
Ich achte pingeligst auf eine saubere Verlegung der Züge, sie müssen beide von Lenkerseite und Vergaserseite frei bewegt werden können, kein Einklemmen, kein Knicken, keine engen Radien.
Sogar das bißchen fühlbare Spiel des Nippels im Hebel der Drosselklappe eliminiere ich, das ist alles ein Geduldsspiel.
Erst dann bewegen sich die Drosselklappen beider Vergaser in jeder Lenker- und Gasgriffstellung synchron.
Wenn danach der Motor noch etwas schüttelt oder nur vibriert, wird erstmal 500 Km gefahren, innen saubergebrannt, der Zustand vorher hat schließlich unterschiedliche Spuren in den Köpfen hinterlassen, anschließend kontrolliert, gegebenenfalls nachjustiert.
Sofern Ventile und Zündung korrekt stehen, sollte dann bei warmem Motor eine Münze hochkant auf dem Tankdeckel stehenbleiben können.
Naja, fast, ist halt kein V6
Und Differenzen im Zustand der ganzen Liste an Teilen, die Du aufgeführt hast, mit der Vergasereinstellung auszugleichen, wäre Selbstbetrug.
Man kann auch einen rotten, ausgelutschten Motor mit wüster Dreherei an den Vergasern dazu bewegen, weich zu laufen.
Das geht dann aber in Richtung breiig, teigig, zäh, verfettete Qualle, nix mit sensibler Gasannahme.
Elfis Motor dreht fast so schnell, mindestens aber so sauber, hoch wie ein Zweitakter, folgt minimalsten Änderungen am Gasgriff sofort.
Mir ist das die ganze Pingeligkeit wert.