Blinkertaster: mal tut er, mal nicht...

Gerd

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Hallo zusammen,
mein linker Blinkertaster nervt (und ist somit auch gefährlich): mal tut er, mal nicht. Es ist absolut sicher der Taster, nicht die m-Unit, für die er bei Betätigung eine Schaltspannung auf Masse legt.

Ich habe den Schalterteil schon abgeschraubt gehabt - nix Verdächtiges, Kabel sitzt fest an der Lötstelle. Probiert => geht. Danach ging's wieder für ca. 100 km, dann wieder nicht mmmm. Halt ein Fehler, der was auf sich hält: nicht sauber reproduzierbar.

Bevor ich nun weiter reingrabe und mir dann ein winziges Federchen um die Ohren fliegt und zur Blitzblankreinigung des Garagenbodens führt, die Frage:

=> Gibt es eine typische Stelle am Taster selbst, die Probleme verursacht? Was war bei denen von euch der eigentliche Grund?
 
Ich hatte sowas auch mal, Schaltereinheit abgeschraubt, Kontakte mit Oszillin T6 geduscht, paarmal geschaltet, Sache erledigt.

Oszillin T6 ist ein sehr gutes Kontaktspray, das ich gerne für Alt-Hifi verwende. Geht hier auch...

Martin
 
Das Thema erinnert an die TÜV-Prüfung in Emden:

Prüfer: »Jetzt schalten Sie den Blinker ein. Aha - geht, geht nicht, geht, geht nicht...«

Beste Grüße, Uwe
 
Noch ein Nachtrag: Dein Problem ist das Einschalten, nicht ein sporadisches Ausschalten?

Hans

Nein. Die m-Unit arbeitet folgendermaßen:
  • Signalleitung wird auf Masse gelegt => Blinker an
  • Signalleitung wird nochmal auf Masse gelegt => Blinker wieder aus
  • Signalleitung deswegen, weil da nur minimalster Strom fließt, d.h., du kannst da so lange draufdrücken wie du willst, macht nix & ändert nix.
 
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Nein. Die m-Unit arbeitet folgendermaßen:
  • Signalleitung wird auf Masse gelegt => Blinker an
  • Signalleitung wird nochmal auf Masse gelegt => Blinker wieder aus
  • Signalleitung deswegen, weil da nur minimalster Strom fließt, d.h., du kannst da so lange draufdrücken wie du willst, macht nix & ändert nix.

Das riecht nach Prellen des Schalters: Ich würde den Schalter auseinandernehmen:

[h=3]Aufbau der 'Lego'-Schalter Paralevermodelle[/h]
Hans
 
Vor dem Zerlegen auch mal die Verbindungskabel durchmessen und dabei bewegen. Hab hier den Vorgänger mit Kabelbruch liegen, da ist ja einiges an bewegung drin über die Jahre.
 
Schaltereinheit abgeschraubt, Kontakte mit Oszillin T6 geduscht, paarmal geschaltet, Sache erledigt.

Oszillin T6 ist ein sehr gutes Kontaktspray, das ich gerne für Alt-Hifi verwende. Geht hier auch...

Gleiche Erfahrung mit einer langzeitstillgelegten R100R (Tastblinkschalter, Original BMW Relais). Vorher sporadisch ohne Funktion, nach Kontaktspray dauerhaft Mängelfrei.

.. das sporadische Abschalten ist aktuell meine Problem am linken Blinker. Rechst geht einwandfrei. Ist übrigens einen GS, Bj 93.

Über das sporadische "Abschalten" des Blinkers bei Tastblinkern wurde im Forum schon mehrfach berichtet. Das sind wohl Störimpulse von der Zündung. Soweit ich mich erinnere war die Lösung Abschirmung des Blinkrelais, neues Zündgeschirr Einfach mal im Forum suchen.
 
Kernproblem ist der geringe Steuerstrom.
Altehrwürdige Schalter müssen einen höheren Strom verkraften, der zwar zu Verschleiß führt, aber auch die Kontakte reinigt.
Bei geringem Stromfluss reichen kleine Übergangswiderstände um große Probleme zu verursachen. Ich würde auch erst mal mit Kontaktreiniger drangehen.
 
Wie konnte ich nur glauben, daß in der trefflichen Dokubibliothek nix Detailliertes dazu steht? Wahnsinn. Ihr wißt schon, wie das für andere Moppeds aussieht?

Heute habe ich den Schalter bis S.9 oben zerlegt. Leider nicht weiter, weil ich erst danach hier weiterlas, aber die Doku weist klar den Weg, den es zu beschreiten gilt.
Ich bin an sich kein Freund der Spray-Methode, weil es fast immer nur Faulheit ist ("Spray rinn und gut iss"), aber vorhin hab ich es auch mit der Kombi "1x Spray, 1x Druckluft" im Wechsel probiert. Mal sehen. Bin aber echt mal wieder begeistert nicht nur über die Dokubibliothek, sondern daß man Schalter vollständig zerlegen (und auch wieder zusammensetzen) kann. Denkt nur mal so zwischendurch an die heute üblichen Folientaster...!

"Prellen" - das habe ich neulich schon mal bei einem Drehknopf, der manchmal spinnt, kennengelernt.

Danke zusammen, das kriegt man in den Griff.
 
Hallo zusammen,

Michael hat recht. Die Kontakte "vertrocknen" elektrisch durch die zu geringen Steuerströme. Die geringste Oxidschicht, oder Abrieb reicht um hier keinen Strom mehr fließen zu lassen. Normale Ströme finden da noch Ihren Weg. Für so geringe Ströme gibt es in der Technik sog."selbstreinigende" Kontakte, die durch die mech. Führung der Kontakte beim Schließen aneinander reiben. So gesehen ist dann doch die M-Unit mit Ihren niedrigen Strömen die Ursache.

Gruß vom Pälzer aus Rhoi'hesse, Thomas
 
Ich gehe an solche Probleme mit dem angeblich völlig untauglichen WD40 ran. Schalter von der Rückseite mit der Suppe fluten, die Schalter etliche Male betätigen und anschließend mit Druckluft durchpusten. Dann ist i.d.R. der Dreck raus und die Kontakte funktionieren wieder.
 
Schalterhersteller geben tatsächlich oft die minimale Spannung und Strom an, ab denen sicher gestellt ist, dass die Kontakte sauber verbinden. Das Stichwort ist "Frittspannung" (hat nix mit Pommes zu tun).
 
Mittlerweile habe ich die Doku wirklich gründlich durchgelesen, und festgestellt, dass mein schneller Blick auf meinen zerlegten linken Taster mich doch nicht getäuscht hatte. Denn auf Seite 11 oben ist dargestellt, dass die beiden Schalterinnereien Blinkertaster und Hupentaster nicht weiter zerlegbar sind. Da sind wirklich Nieten; das erste Überfliegen der Doku hatte in mir den Eindruck hinterlassen, da sind Achsen, die man ausdrücken kann, was mich dann geärgert hat, weil ich's schon wieder zusammengesetzt hatte.

Fazit, vor allem auch zum an die eigene Nase packen: lest die Dokumente wirklich durch, und nicht nur drüber fliegen.
 
Hallo Gerd,

ich bin inzwischen in meinen Untersuchungen weitergekommen, es hat aber noch nicht zu einer Erweiterung des PDF gereicht.

Die 2mm-Hohlachsen lassen sich abbohren, wenn man sie auf einem schlanken Konus abstützt, um das Mitdrehen zu verhindern. Dann vorsichtig durchschieben/-ziehen und keine Teile verlieren.

Neue Achsen lassen sich aus 2 mm Messingrohr anfertigen.
(Die brauchen möglicherweise nicht mal vernietet zu werden, wenn die Länge so bemessen werden kann, dass sie sich im geschlossenen Gehäuse nicht seitlich davonmachen können. Da bin ich mir im Moment aber nicht ganz sicher.)
 
Also was wir hier so treiben hinsichtlich "altes Zeugs am Leben erhalten" und "Teile reparieren statt tauschen", da muß Generation Greta erstmal gleichziehen. Doll, Jungs!

Ich werde jetzt erstmal nach der "Sprüh- und Blas-Kur" abwarten, ob's nochmal paar Jährchen hält. Dann aber weiß ich dank dir, Reinhard, Bescheid. Danke!
 
Update: die "Sprüh- und Blaskur" hat nur ~90 km gehalten, den Rest der Tour habe ich wieder mit Handzeichen (da gucken die Leute vielleicht, bin mir bloß nicht sicher, ob sie's auch verstehen) zurückgelegt.-

Zuhause in der Garage ging's natürlich wieder. Was mir auffiel: der linke Blinkertaster ist im Vergleich zum rechten "kratzig". Ok, ein Reserveteil habe ich mir organisiert, und den aktuellen werde ich nach Methode Reinhard zerlegen. Schaumama.

Nachtrag: auch der neue (gebrauchte) Linke fühlt sich kratziger an als der rechte, der geht total soft. Ihr Legoschalterbediener:
=> könntet ihr bitte das mal bei Euch prüfen?
 
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Nachtrag nach Rückkehr vom FT: der neue Blinkertaster hat's nicht kuriert, es ist wohl ein Problem bei der M-Unit... werde dann dort einen Fred aufmachen, wenn ich weiter bin. (Hätte ich auch gleich drauf kommen können, mal nach den LED's an der Eingangsseite der M-Unit zu schauen, anstatt gleich an die Hardware zu gehen...)

Und wie schon gesagt: Fehler ist natürlich nicht sauber reproduzierbar. Allein das sollte einen sofort in Richtung Elektronik lenken.-
 
Also, mittlerweile ist 100% klar:
  • es war nicht der Blinkertaster. Ein neuer, besser anderer hat nix geändert.
  • es ist ein Schaden in der M-Unit. Das Schadbild ist schon merkwürdig, wie eigentlich immer bei Elektronik. Wenn ich die Beschreibung zusammen habe, werde ich das in der passenden Rubrik beschreiben und hier verlinken.
  • habe eine neue m-Unit V.2 aufgetrieben, und alles ist wieder so, wie's soll.
 
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Also, mittlerweile ist 100% klar:
  • es war nicht der Blinkertaster. Ein neuer, besser anderer hat nix geändert.
  • es ist ein Schaden in der M-Unit. Das Schadbild ist schon merkwürdig, wie eigentlich immer bei Elektronik. Wenn ich die Beschreibung zusammen habe, werde ich das in der passenden Rubrik beschreiben und hier verlinken.
  • habe eine neue m-Unit V.2 aufgetrieben, und alles ist wieder so, wie's soll.
Na, das freut mich!
und Danke, dass ich helfen durfte!:D
 
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