muss die Lampenausfallerkennung qua StVO nicht eine Verdopplung der Blinkfrequenz und damit auch der der Kontrolllampe bewirken?
Die StVZO schreibt zwar (mit Ausnahmen) eine Anzeige zur Funktionskontrolle vor, aber nicht, wie diese realisiert sein soll:
§54 StVZO (2012) schrieb:
(2) Sind Fahrtrichtungsanzeiger nicht im Blickfeld des Führers angebracht, so muss ihre Wirksamkeit dem Führer sinnfällig angezeigt werden; dies gilt nicht für Fahrtrichtungsanzeiger an Krafträdern und für seitliche Zusatzblinkleuchten. (...)
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Die Methode über die Verdopplung der Blinkfrequenz ist technisch ein einfaches "Nachahmen" des Verhaltens der alten Bimetall-Blinkgeber. Das wird u.a. bei allen "dreipoligen" Blinkgebern gemacht. In diesem Fall hängt die Blinker-Kontrollleuchte (BKL) parallel zu den Blinkern. Die BKL kann diese Zustände anzeigen:
- BKL leuchtet im normalen Takt (90 +/- 30 Impulse/min): Alle Blinker aktiv.
- BKL leuchtet in deutlich schnellerem Takt: Ein Blinker ausgefallen.
- BKL dunkel: Kein Blinker aktiv oder alle ausgefallen.
Mit den ersten elektronischen Blinkgebern konnte diese lastabhängige Schaltfrequenz zunächst nicht ohne größeren Aufwand realisiert werden. Transistoren waren zu Anfang der 70er Jahre noch recht teuer. Also ging man den Weg, den Laststrom zu überwachen und die BKL nur bei fließendem Laststrom zu aktivieren. Die Überwachung konnte in der damaligen Technologie recht einfach über ein Stromrelais erfolgen, das dann die BKL über einen separaten Ausgang ansteuerte ("vierpoliger Blinkgeber"). Bei diesem Blinkgeber (
TBB26) kann die BKL diese Zustände anzeigen:
- BKL leuchtet im normalen Takt: Alle Blinker aktiv.
- BKL leuchtet einmal und bleibt dann dunkel: Ein Blinker ausgefallen.
- BKL dunkel: Kein Blinker aktiv oder alle ausgefallen.
Als zwei zusätzliche Transistoren preiswerter wurden als das zusätzliche Relais, erfolgte die Lastüberwachung auch elektronisch. Ergebnis ist der
TBB44 als Nachfolger des TBB26, der in der Baureihe /7 zu finden ist. Er funktioniert in gleicher Weise wie der TBB26.
Schließlich gab es von Telefunken ein IC (U243), das die Funktion des alten Bimetall-Blinkgebers nachahmte und bei zu geringer Last die Blinkfrequenz verdoppelte. Das ist in sehr vielen 3-poligen Blinkgebern (und als zentrale Komponente auch im Tastblinkrelais der letzten 2V-Generation) enthalten. Hier ist/sind die BKL wieder parallel zu den Blinkern angeschlossen.