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BMW R100/7 (1977): Nockenwelle & Fliehkraftregler - Gewinde?

maxans

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22. Dez. 2013
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Stuttgart
Hallo liebes Forum!

Nachdem ich jetzt schon mehrere Monate Beiträge bei Euch lese und begeistert bin, was hier im Rahmen des Forums so alles entsteht, hier jetzt mein erster Post.

Vorstellen werde ich mich morgen mal im entsprechenden Bereich, auch mit Fotos vom aktuellen Projekt.

Mein Problem ist folgendes - ich habe im Herbst eine ziemlich verwahrloste BMW R100/7 Bj 1977 gekauft. Mittlerweile hat sich herausgestellt, dass sie neben der langen Standzeit (seit 1991) auch noch teilweise recht verbastelt ist...

Bist jetzt konnten alle sachen irgendwie schon hingeflickt werden (zum Beispiel der Kabelbaum), aber der schlaue Vorbesitzer hat wahrscheinich aus einer Notlage den Fliehkraftregler auf die Nockenwelle geschweißt. (siehe Bild)

IMG_0724.jpg

Soweit ich das jetzt verstanden habe, besitzen die Modelle aus dieser Zeit an der Stelle eigentlich ein herausstehendes Gewinde, auf das der Regler dann mit einer Mutter befestigt wird (bzw. wurde ;( ).
Jetzt nehme ich mal an, dass dieses Gewinde eben abgerissen ist und das ganze dann eben geschweißt wurde.

Stimmt die Annahme mit dem Gewinde überhaupt? Die "neueren" Nockenwellen haben das nicht, zumindest sieht das auf Bildern so aus und der nette Herr von Siebenrock (habe da einfach mal angerufen) meinte, die Nockenwelle seien damals dann anders konstruiert gewesen.

Mein Vorhaben wäre jetzt:
- Schweißpunkte aufflexen bzw. auffeilen
- Nockenwelle plandrehen
- Zentrierte Bohrung, Gewinde reinschneiden
- Gewindebolzen (war das M6?) reinschrauben und mit temperaturbeständiger Schraubensicherung festmachen

Nun zu meinen eigentlichen Fragen:
- macht das Sinn?
- Welche Maße muss ich da beachten?

Muss ich da eventuell vorne nochmal was aufbringen um die Länge, die mir durch das Plandrehen flöten geht, zu kompensieren?
Wie weit sollte der Gewindebolzen etwa rausstehen?

Ich hoffe mal, ich habe mein Problem ausreichend geschildert und wäre sehr dankbar über eine kleine Hilfestellung...

EDIT: mir ist gerade noch eingefallen - Prinzipiell müsste es doch auch funktionieren einfach eine Schraube in das geschnittene Gewinde zu drehen, anstatt den Umweg über Gewindebolzen, Loctite und Mutter zu gehen?

Grüße

Max
 
Zuletzt bearbeitet:
EDIT: mir ist gerade noch eingefallen - Prinzipiell müsste es doch auch funktionieren einfach eine Schraube in das geschnittene Gewinde zu drehen, anstatt den Umweg über Gewindebolzen, Loctite und Mutter zu gehen?

Moin Moin Max,
genau so geht es. MM hatte glaube ich vor kurzem so eine gerettete NW im Angebot gehabt, evtl hat er das Verkaufsbild davon noch griffbreit. Dort konnte man sehen wie es fertig aussieht.
Ansonsten ist das Schwierigste die Zentrierung der Bohrung.

Wie sieht die NW denn sonst aus? Wenn sie starkes Pitting auf den Laufflächen aufweist ist eine Ausstauch eh anzuraten wobei dann leider meist auch die Stößelbecher mit fällig sind. Die Laufflächen kannst Du nach Abnehmen der Ölwanne von unten mit gutem Licht inspizieren.

Macht der Fliehkraftregler denn Probleme? Ist zwar unschön aber wenn er OK ist würde ich ihn mit neuen Federn bestücken und so lassen.

Gutes Gelingen
jan
 
Zuletzt bearbeitet:
Moin, ich könnte dir eine gute NW und auch einen Fliehkraftzündversteller anbieten. Ist natürlich mit viel Arbeit verbunden.Jürgen
 
Alternativ könnte man auch über eine elektronische Zündanlage nachdenken........
 
Alternativ sollte man auch über eine elektronische Zündanlage nachdenken........

Eine elektronische Zündung ist auch nicht teuerer, als eine neue NW, oder die Arbeit, die man da reinsteckt. Ausserdem sind die elektronischen Zündanlagen im Gegensatz zu dem alten Kontaktgeraffel verschleißfrei.
 
Vielen Dank für die schnellen Antworten, hätte nicht gedacht, dass sich hier über Nacht noch so viel tut, bzw hier so viele Frühaufsteher unterwegs sind )(-:

Einen neuen Fliehkraftzündversteller habe ich schon rumliegen (mein Vater hat auch eine R100/7 und daher einen guten Fundus).

Ich würde die vorhandene Nockenwelle gern behalten, da sie erst etwa 20.000 km runterhat.

Vielleicht sehe ich das ja falsch, aber der Umbau auf eine elektronische Zündung behebt ja das Problem mit der Nockenwelle noch nicht oder? Momentan sind ja Zündung und Nockenwelle noch eins und der erste Schritt wäre jetzt gewesen, die beiden Elemente zu trennen und wenn möglich wieder zu verwenden.

Was zahlt man denn für eine gute (gebrauchte) Nockenwelle für die älteren Modelle? Ich habe bis jetzt noch nciht ausführlich gesucht, aber habe bei den Händlern aber eigentlich immer nur die neueren gefunden.

Aber um die elektronische Zündung noch einmal aufzugreifen - ich hatte mir darüber schonmal Gedanken gemacht, nur ist das finanziell momentan nicht drin. Ich bin Student und bin gerade dabei, den Rahmen pulverbeschichten zu lassen. Das geht momentan auch ziemlich ins Geld (Studentenbudget halt...) und ist erstmal Priorität, um überhaupt wieder mit dem Zusammenbau anfangen zu können.

Bis jetzt habe ich mir nur mal die Zündung von Silent Hektik angeschaut - an sich auf jeden Fall eine Überlegung wert, aber das würde ich gern auf später verschieben...

Um das nochmal kurz explizit zu sagen: Ich bin Student, habe nicht viel Kohle und wo es geht ersetze ich gern große Ausgaben durch eigene Arbeit, soweit es geht. :D

EDIT:
Habe gerade erst den Betrag von Jan gesehen, daher der Edit.

@ Jan:
Die Nockenwelle an sich sieht super aus. Wie gesagt, sie hat nur wenig km runter und ist in dem Entsprechendem Zustand. Deswegen würde ich sie auch gern behalten. Wegen der Zentrierung werde ich mal die Tage mit einem meiner Lehrer an der Uni reden (ist Schlosser). Vielleicht hat der mir einen Tip, wie man das Machen könnte.
Klar, um Prinzip kann ich sie auch erstmal so lassen und warten, bis sich ein Umbau (zum Beispiel wegen Umbau auf elektronische Zündung) lohnt. Da ich die Maschine aber gerade komplett zerlegt habe, und auch momentan etwas Zeit zur Verfügung habe, würde ich das wenn möglich gern jetzt machen.

Grüße und einen guten Tag euch!
 
Zuletzt bearbeitet:
Hallo Maxans,
erstmal ein Herzlich Willkommen hier.

Eine Nockenwellen bekommst Du bestimmt sehr günstig angeboten.
Ausserdem findest Du bestimmt jemand in Deiner Nähe, der die Nockenwelle reparieren kann.

Wenn Du mal auf eine andere Zündanlage umrüsten solltest, dann schau Dir vorher die Infos in der Datenbank an. Eine sehr günstige und sehr vielseitige Zündanlage ist die Ignitech. Auf die von Dir vorgeschlagene Firma würde ich nicht ohne Not zurückgreifen. Schau Dir bitte einfach mal deren Internetauftritt, insbesondere deren Limaseite an, dann wirst Du mich eher verstehen.
 
Servus Max,

zuerst, ein herzliches Willkommen hier in der Anstalt.

Zu Deinem akuten Problem, kann ich nicht viel beitragen, aber die Profis haben sich hierzu ja schon gemeldet.


Was jedoch hilfreich ist, ist die Angabe Deines Wohnortes. Dann kann man Dir ggf. auch mal Vorort über die Studentenschulter schauen oder einen Tipp geben, wer in Deiner Nähe ebenfalls an alten 2V´s schraubt.
 
Ich hatte vor Jahren das Problem das der Gewindegnuppsy abgebrochen war.

Bin dann so vorgegangen:

Nockenwelle so gut es ging stirnseitig plan gefeilt

Bohrhülse angefertigt die auf den Nockenwellenstumpf paßte und dann stirnseitig in die Nockenwelle eine 3,2 mm Bohrung gebohrt und ein M4 Gewinde hineingeschitten

einen M6 Gewindestift vorn angedreht und ein M4 Gewinde geschnitten

den Gewindestift dann rin in die Nockenwelle und gut - hält bis heute.

Die Bohrhülse müßte ich noch haben, bei Interesse ... PN
 
Mensch, hier ist ja was los!

Mein Profil werde ich heute Abend mal aktualisieren und acuh mal den Vorstellungs-Thread bemühen, heute sind erstmal die Vergaser dran.

Also so wie ich das momentan sehe, werde ich wohl mit der ganzen Geschichte noch etwas warten. Ich werde zwar mal schauen, wie es mit dem Abdrehen aussieht, aber ich will das Ganze jetzt auch nicht erzwingen. Und wenn dann wieder Kohle da ist mache ich evtl gleich den Umbau auf eine elektronische Zündung mit "neuer" Nockenwelle.
Vielen Dank für den Tip mit Ignitech in der Datenbank (hatte ich noch garnicht gesehen). Da sind ja ganz gute Anleitungen drin! Ihr seid super!

:respekt:

Aber nur um die Frage noch geklärt zu haben (interessiert mich): Welches Gewinde ist da denn normal drauf? M6?
 
Hallo Max,
ich sehe da noch ein Problem bei der geschweissten Nockenwelle.
Der "Fachmann" muss ja irgendwo die Masseklemme des Schweissgerätes
angeschlossen haben. Hat er die Masseklemme nicht am Fliekraftregler angebracht, sondern woanders, ist dann der Strom über die Nockenwelle, vielleicht Steuerkette, vielleicht Nockenwellenlager, vielleicht Ölpumpe zur
Masseklemme geflossen. Gut, ich bin vielleicht ein Schwarzseher, aber ich würde vor einer Inbetriebnahme die genannten Sachen kontrollieren.
Nicht, dass es Bruch gibt.
 
Hallo,

das Gewinde vorn erneuern bedarf schon eines gewissen Aufwandes. Die NW ist aus Guß und daher recht schwierig zu bearbeiten. Rundlaufen soll die NW im nachhinein sonst klapp es nicht mit der Zündung. Wichtig ist das die Abplattung erhalten bleibt für den Fliehkraftregler, sonst stimmt die Zündung nachher nicht mehr.

Gruß
Walter
 
Und wenn dann wieder Kohle da ist mache ich evtl gleich den Umbau auf eine elektronische Zündung mit "neuer" Nockenwelle.
Vielen Dank für den Tip mit Ignitech in der Datenbank (hatte ich noch garnicht gesehen). Da sind ja ganz gute Anleitungen drin! Ihr seid super!

:respekt:

Hallo,

solltest Du z.B. die Ignitech nehmen, kannst Du die Nockenwelle so wie sie ist lassen, nach Geschmack auch den Schweißpunkt abflexen und den Fliehkraftregler in's Regal legen.

@ Bernhard: So, wie es aussieht, ist das Motorrad bereits einige Kilometer nach dem Schweißen gefahren...

Gruß Ulli
 
@ Bernhard: So, wie es aussieht, ist das Motorrad bereits einige Kilometer nach dem Schweißen gefahren...

Gruß Ulli

Hallo Ulli,
sicher, aber das muss die Sache nicht besser machen. Vor paar Jahren wollte ich auf meiner /7 Nikasilzylinder montieren, da fand ich einen Pleuellagerschaden. War vorher nichts zu hören. Seit dem bin ich vorsichtig.
Lieber länger schrauben, als was übersehen, ist jetzt mein Motto.
 
Hallo Max,

Die Reparatur mit dem M4 bzw. M5 Gewinde wurde "früher" schon des öfteren durchgeführt. Das funktioniert eigentlich auch ganz gut.

Da gab es andere Zündungsvarianten tlw. ja noch nicht.

Mit dem verschweißen hab´ich allerdings noch nicht gesehen .

Aber hier wurde es auch mal beschrieben, da siehst du auch wie das mit der Schraube aussieht.

Gruß
Wolfgang
 
Hallo Max,


Aber hier wurde es auch mal beschrieben, da siehst du auch wie das mit der Schraube aussieht.


Ah klasse! Komisch, dass ich das über die Suchfunktion nicht gefunden habe...

ratzfatz hatte ja geschrieben, dass die Bohrung nicht ganz mittig sitzt (um was für einen Versatz es sich handelt, kann man leider nicht rauslesen. Klar, im Optimalfall ist die Borhung zentriert - ich bin selber in vielen Hinsichten Perfektionist, daher wird das auf jeden Fall das Ziel sein - aber anscheinend ist es auch nicht so dramatisch, wenn es nicht genau passt.

@Funkenschlosser:
Das habe ich mich auch schon am Anfang gefragt, ich gehe aber mal davon aus, dass es recht unwahrscheinlich ist, dass er die Masse wo anders als am Fliehkraftregler angeschlossen haben soll. Für mich sieht die Reperatur sehr notdürftig aus und daher denke ich mal, dass die Nockenwelle für die Reperatur nicht ausgebaut wurde. Und sonst kann man die Masse ja kaum wo anklemmen, bzw. nichts anderes würde wirklich Sinn machen.


Ich denke, ich probiere mein Glück mal und bringe die Geschichte zumindest mal in den Zustand, der am nächsten am Original liegt (Gewinde schneiden und ne hübsche Schraube rein).
Und dann wenn wieder Kohle da ist, kaufe ich mir ne neue Nockenwelle (evtl auch eine, die noch bisschen Leistung bring - das ist dann aber die Kür) und die elektronische Zündung.

Das Ganze braucht jetzt eh mal eine Weile, ich komm erst übernächste Woche wieder an die Maschinen in der Werkstatt ran.
Mit der Abblattung muss ich mal noch schauen wie ich mir das erhalte. Momentan ist die Nockenwelle ja noch nicht draußen. Wenn ich die mal von allen Seiten betrachten kann, sieht die Welt vllt schon ganz anders aus.

Vielen Dank auf jeden Fall für Eure Hilfe! Das war ja ein fulminanter Start ins Forum...wenn ich bedenke, dass ich gestern die Frage gestellt habe und jetzt sind schon gefühlte 100 Antworten da!
:applaus::applaus::applaus:
 
sieht man es entspannt, dann lässt man es einfach wie es ist - angeschweißt - die Grobschlossermethode.

Gruß Gerd
 
sotele, um die geschichte mal abzuschließen.

ich musste den fliehkraftregler abnehmen, um wo ranzukommen. habe ihn dann einfach abgeflext (ging gut).

gewinde in die NW schneiden war nicht möglich. zumindest mit meinen mitteln. das zeug ist sehr hartnäckig!

da ich die maschine noch dieses jahr fertigbekommen will habe ich jetzt die schludrige variante genommen und den fliehkraftregler wieder draufgepunktet. sitzt wieder genau auf der abplattung, daher sollte eigentlich alles noch passen - und ich habe geschaut, dass der rest der NW nicht zu heiß wird.

das muss jetzt mal bis nächsten sommer oder so reichen bis geld für eine neue zündung da ist. ne andere nockenwelle steht auch an.


vielen dank für die tollen vorschläge!
 
HAllozusammen,

bei mir ging das mit dem 4er Gewinde in die Nockenwelle total einfach. Daber muss ich auch sagen das ich einen "elektrikerhaushalt" habe.
Also mit Akkubohrer vorgebohrt und dann mit den 1-2-3 Durchgangslochgewindebohrern das Gewinde rein.
Ich wusste zu dem Zeitpunkt noch nicht das es auch Sacklochgewindebohrer gibt.
Es hält seit 10Tkm.:wink1:

VG Michael
 
Hallo!

Das Material der NW ist recht "weich" an der Stelle. Ein neuer guter Bohrer (3,2) vorausgesetzt. Ich hab das seinerzeit bei eingebauter NW mit der Handbohrmaschine gemacht. Die Frau von der Seite gucken lassen damit die Flucht stimmt und das Kernloch problemlos gebohrt. Mit M 4 Schraube und U-Scheibe hat das dann mehrere 10.000 km gehalten und hätte auch noch länger gehalten wenn nicht eine Doppelzündung mit kontaktloser Zündung angestanden hätte.

Gruß, Jürgen
 
Hier wurde zu Anfang nach einem Bild gerufen.
Da ich das Thema jetzt erst entdeckt habe, kommt das Bild verspätet:

Gew_rep1.jpg Gew_rep2.jpg
 
Hallo!

Das Material der NW ist recht "weich" an der Stelle. Ein neuer guter Bohrer (3,2) vorausgesetzt.

Das dachte ich eigentlich auch, ich hatte erstmal versucht, mit einem Zentrierbohrer vorzubohren, damit die Flucht stimmt. Hatte mir extra zwei neue gekauft, aber ich bin überhaupt nicht reingekommen.
Nach 5 Minuten mit der Handbohrmaschine am eingespannten Motor hat sich immer noch nichts getan.
Ich schätze, dass sich das Gefüge durch das Schweißen vom Vorgänger irgendwie verändert hat.

Naja, ich hoffe mal, das hält jetzt vorerst mal.

Edit: Und danke für die Fotos! Ich hatte mir das auch so ausgemalt. War wohl nix...
 
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