Bremsbelagwechsel R80R

Konstantin

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22. Mai 2008
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Hallo zusammen,

ich habe ein paar Fragen bezüglich des Belagwechsels an meiner Doppelscheibe. Die Reparaturanleitung drückt sich hier wieder einmal nicht eindeutig aus. Nun ist dort die Rede von einer Einscheibenbremse und der Entnahme des Sattels. Hätte ich eine Einscheibenbremse, so würde ich bestimmt nicht den Sattel entfernen, sondern vielmehr das Tauschrohr als Montagebock nutzen.
Sehe ich das richtig?

Der Bremsdorn wird bei der Demontage von innen nach außen getrieben, da er, so meine Annahme, auf der Außenseite verdickt ist, um ein Durchrutschen in die Speichen zu verhindern.
Stimmt das?

Da sich bei einer Doppelscheibenbremse die Sättel gegenüberstehen, wird es bei der Demontage vermutlich eng zugehen, wenn nicht sogar unmöglich mit Werkzeug beizukommen. Somit muss zumindest ein Sattel entfernt werden, was eine Demontage der Bremsleitungsbrücke nach sich zieht, mit viel Aufpass, Entlüften, Nachfüllen usw.
Geht die Demontage auch mit „geschlossenem System“ und damit einfacher?

Vorab schon mal vielen Dank.

Gruß
Michael
 
Eingabe gelöscht, hab gersáde erst gelesen, daß Du eine R80R meinst, ich ging von der Mono aus. Sorry!
 
Hallo,

bei der Doppelscheibe musst du eh´ beim Ausbau des Rades die Bremssättel von den Gabelstandrohren abschrauben, sonst geht das Rad nicht raus. Und mit eingebautem Rad Bremsbeläge wechseln ist wohl eher schwierig....

Bei der RxxR sind die beiden Bremssättel mit einer festen Leitung vebunden, die je nach Baujahr und Nachrüstungsstand (gab da mal eine Umrüstaktion...) entweder unter dem Stabi oder über dem Stabi verläuft. Zum Abschrauben der Bremssättel, sollte der hintere Teil des Kotflügels abgeschraubt werden (zwei seitliche Schrauben am Gabelholm plus eine zentrale Schraube unter dem Plastikdeckel am Stabi, Achtung: bei dem kleinen Plastikdeckel brechen die Befestigungsnasen gerne ab!).

Grüße
Marcus
 
Hallo

Du kannst die Haltestifte mit einem kleinen Durschschlag (3mm) leicht austreiben. Dann die Stifte ziehen und den Sattel vom Tauchrohr lösen. Dann den Sattel so weit abziehen dass du die Beläge herhausnehmen kannst.Bitte ein wenig auf die starre Verbindungsbremsleitung achten. Nur soweit abziehen wie nötig. Und die neuen rein.

Vor dem austreiben die Beläge mit einer Wasserpumpenzange zurückdrücken. Damit drückst du auch die Kolben zurück. Dafür Den Belag an der Nase wo der Haltestift durchgeht und außen am Sattel mit der erwähnten Zange zusammendrücken. Leg bitte etwas unter die Zange/SAttel, damit du die Oberfläche der Brembos nicht versaust.

DAs funktioniert auch bei der Doppelscheibe meiner R100R.

Kai
 
Hi

Sorry aber ich versteh es nicht....

Wir reden hier doch von den "normalen" Brembo 2 Kolbensätteln wie sie schon in der R 80 Mono und der R80/100GS (Paralever) verbaut sind?

Dann ist das ganz einfach du treibst die beiden Bolzen die oben quer durch die Bremsbeläge gehen mit einem kleinen Durchschlag aus, drückst die Beläge mir einer Zange zurück und ziehst sie nach oben raus.

Ich hab dazu noch nie einen Bremssattel abgeschraubt oder lösen müssen...


mfg GS_man
 
Original von GS_man
Wir reden hier doch von den "normalen" Brembo 2 Kolbensätteln wie sie schon in der R 80 Mono und der R80/100GS (Paralever) verbaut sind?

Die Rede ist von einer R80R mit der (optionalen) Doppelscheibe (siehe Eingangsposting). Das heißt Brembo Vierkolbensättel und Kreuzspeichenfelge.

Das Rad geht nur raus, wenn die Sättel von der Gabel abgeschraubt werden. Ob man auch bei eingebautem Rad die Bleäge wechseln kann, wage ich zu bezweifeln. Falls es geht, ist es sicher ein Gefrickel, z.B. beim Rückstellen der Bremskolben. Das Abschrauben der Bremssättel wird bei diesem Modell durch eine starre Verbindungs-Bermsleitung zwischen den beiden Sätteln erschwert, die man nicht allzusehr biegen sollte. Die sollte besser komplett ausgehängt werden und dazu muss der hintere Teil der Schutzblechs demontiert werden.

Grüße
Marcus
 
Hallo nochmals,

vorab schonmal vielen Dank für die Beiträge. Vorgestellt habe ich es mir, wie von GS_man beschrieben. Durchgeführt wird es wie der Marcus es gepostet hat. Dass heißt also doch die "große" Lösung, mit allen Drum und Dran. Die "Brücke" werde ich dann doch abmontieren müssen, soviel Zeit sollte sein und neue Bremsflüssigkeit schadet ja auch nicht. Damit nix versaut wird, kommt der Kotflügel komplett ab. Jedoch erst wenn ich die Gute wirklich nicht mehr aus dem Stall darf, man weiss ja nie. ;;-)

Fazit: Tolle 2-Fingerbremse mit Biss, jedoch hat hier BMW auf engsten Raum Material hochverdichtet, sodass selbst ein einfacher Radausbau zu einer ernsten Übung wird.

Gruß
Michael
 
Hallo,

die Verbindungsleitung kannst du dran lassen. Einfach die hintere Kotflügelhälfte demontieren, dann geht es schon. Die Leitung kann man dann bei abgeschraubten Bremssätteln problemlos so weit auseinanderdrücken, dass das Rad rausgeht. Hab ich schon seit 16 Jahren und x Reifenwechseln so gemacht.

Grüße
Marcus

P.S.: Es gibt zwei Versionen des Bremsleitungsverbinders: Der eine Läuft unter dem Kotflügel und ist von außen nicht sichtbar. Später wurde dann einer verbaut, der über dem Kotflügel verläuft. Ältere Versionen wurden von BMW umgerüstet. Ursache war, dass bei unsachgemäßer Handhabung durch Gewaltschrauber die Bremsleitung unter dem Kotflügel so verbogen wurden, dass die Leitung danach am Reifen streifte. Ich hab mittlerweile drei R100R. Davon ist nur eine mit der Verlegung über dem Kotflügel. Die anderen beiden sind unter dem Kotflügel verlegt und sind auch nicht auf die neuere Lösung nachgerüstet. Grund: Es sieht einfach besser aus und ist bei sachgemäßer Handhabung auch kein Problem. Tipp: Wenn die "untenliegende" Version verbaut ist einfach nach Abschluss der Arbeiten prüfen, ob der Reifen genügend Freigang zur Leitung hat.

Grüße
Marcus
 
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