Bremse am Dreirad verbessert!

h2ovolli

Fournales&Dellorto Dealer
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10. Aug. 2008
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Minden-Todtenhausen
Nachdem ich vor einigen Wochen eine Nahtoderfahrung mit meinem Gespann hatte; mir kam auf meiner Seite bei Tempo 100 ein Transporter entgegen, der grad einen LKW an unübersichtlicher Stelle überholt hat
:entsetzten::entsetzten::entsetzten::entsetzten::entsetzten:,
ich musste mein Gespann zusammenbremsen, der Whitelorry schoss mir zwei Zentimeter am Ochsenauge vorbei, und als alles stand, auch der überholte LKW, stand ich 30 cm mit dem Beiwagen quer vorm LKW. ))): Aber die Geschichte ist Schnee von gestern, sollte nur das Problem deutlich machen.
Das Problem: Wenn das Vorderrad blockiert, dreht der Beiwagen das Gespann in den Gegenverkehr.
Als ich letztens mit einem anderen Krad beim TÜV war, habe ich mit meinem TÜVtler darüber gesprochen, der sagte mir, das ein anderer Gespannbauer immer zwei Bremssättel am Beiwagen verbaut, einen versorgt vom HBZ der Hinterradbremse (so hatte ich das bisher) und zusätzlich einen, der vom HBZ der Vorderradbremse versorgt wird. Ganz feine Sache das, so sagt er!
Gesagt getan, einen zweiten Brembo Sattel (Hinterradsattel einer Aprilla) aus der Bucht gefischt, eine neue Bremsankerplatte im Laserbetrieb nebenan lasern lassen, 245 cm Bremsleitung bei Probrake anfertigen lassen und zusammen mit einem neuen Bremslichtschalter zuschicken lassen. Hier im Forum meinen 15er HBZ gegen einen 16er HBZ Zug um Zug getauscht.
Alles montiert und es passte auf Anhieb, ohne jegliche Nacharbeit :hurra: frische Bremsflüssigkeit rein, entlüftet, Beiwagenrad drauf, Testschieben und Bremsen gut, Druckpunkt schlecht, entlüftet, nix wird besser, sch...! Schnell neues Innenleben für den HBZ geholt und siehe da, alles super!!! Druckpunkt vom feinsten! :hurra:
Probefahrt! :D:D:D:D:D Ganz neues Bremsgefühl. Selbst bei Geschwindigkeiten jenseits der 100Km/h mit stehendem Vorderrad (Ich habe extra das Vorderrad mit dem alten Bremsplatten eingebaut) rutscht die asymetrische Fuhre geradeaus!
Das neue Problem: Bei Vollbremsung geht die Ölkontrollleuchte jetzt an, muss mal kukken, ob es da ein Schwallblech gibt, was das Öl da hält, wo es hingehört! So hören die Baustellen eben nicht auf!
IMG_2081[1].jpg
Mehr sieht man von dem ganzen nicht!
 
Um die Erfahrung, die das Ganze initiiert hat, bist du wahrlich nicht zu beneiden. Mit "Ballast" im Boot wärs wohl richtig übel geworden.
 
Um die Erfahrung, die das Ganze initiiert hat, bist du wahrlich nicht zu beneiden. Mit "Ballast" im Boot wärs wohl richtig übel geworden.

Is wohl wahr, ich habe nach der Aktion ca. 6 Wochen gebraucht, das ich wieder klar im Kopf war, es gab Tage, da hat mich der Gedanke fast den ganzen Tag verfolgt, ich habe auch scharf darüber nachgedacht, das Gespann zu verkaufen, aber seit dem Boxerkunsttreffen geht es mir auch im Bezug auf Gespannfahren wieder gut, hingefahren bin ich mit dem Gespann noch mit mulmigem Gefühl, die Rückfahrt ging dann wieder ganz locker.

Die Bremse macht mich richtig glücklich!
 
Darf ich mal fragen, mit was Du da vorher gebremst hast.

Normlerweise wiegt man ja die Räder einzeln und verteilt dann auch so
die Bremskraft. (Orientierung am Durchmesser des HBZ)

Bei einem Blockieren der Räder wirst Du trotzdem nach links driften.

Grüße
MB
 
Nö, ABS adaptieren kannst du vergessen. Da muss die Bremsbalance im Mittelwert schon stimmen , sonst wird das nix.
Durch die kleineren Autoreifen auf dem Gespann kommt das ABS sowieso schon durcheinander und der nach links schiebende Beiwagen tut sein übriges.
 
Das ist das eine. Das andere Problem ist die beim Gespann stark unterschiedlichen Beladungszustände.

Bei meinen Gespannen, beide mit einer Bremse die am Hinterrad hängt, dreht sich das Hinterteil des Gespanns nach Links, wenn ich nur Hinten bremse. Und es das Rutschen anfängt. Nur Vorne, geht's nach Links vorne in die Rabatten. Werden alle betätigt, gleicht sich das im unbeladenen Zustand und mit einer Person im BW (gut, aber auch nur 70kg) aus. Bei nasser rutschiger Fahrbahn, verringert sich ja lediglich der Bremspunkt, ab wann's losgeht.

Die ganzen restlichen Bewegungen muss ich mir mal bei ordentlichem Regen, auf 'nem grossen Parkplatz anschauen. Ich denke, da werd ich mich noch wundern.

Aber wahrscheinlich krieg ich mein „BW-Gewicht" nicht dazu, bei Sauwetter mitzufahren. Und da Spökes zu machen.

Und das alles nütz niGS, wenn das Vorderrad alleine wg der Fahrbahn oder so, das Rutschen anfängt. Und so 'ne grosse Gummimatte kann ich nicht besorgen. . .


Stephan
 
:entsetzten:
Nun, ich hatte das erst als Zwischenlösung angesehen, die Beiwagenbremse erst an die Vorderradbremse mit anzuklemmen (Bremspumpe in nötiger Größe vorhanden) um mich dann später um eine vernünftige Betätigung über die Fußbremse zu kümmern (hab ja hinten Trommel). Aber wenn ich das lese, werd ich für die Fußbremse wohl auch einen extra Sattel anbauen inklusive geänderter Betätigung für den Seilzug (Stange der /7 Trommelbremse) fliegt raus.
 
Hallo,

an einer Guzzi Convert (vor 30 Jahren) war das Bremsen so gelöst. Die Handbremse ging nur auf eine Scheibe vom Vorderrad. Die Fußbremse ging auf die 2. Scheibe vom Vorderrad, auf das Seitenwagenrad und über einen Druckregler auf das Hinterrad. Damit blieb die Fuhre immer schön gerade aus beim Bremsen.

Gruß
Walter
 

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Hallo Volker,
gut, dass es gut ausgegangen ist.

Ich mach auch schon länger an den Bremsen meiner Gespanne rum.

Ich geh einfach mal davon aus, dass Du mit beiden Bremsen gebremst hast.
Nur verstehe ich nicht, was es ändert, ob das Beiwagenrad von vorne oder von hinten oder von beiden betätigt wird. Dem Rad kann es doch wurscht sein, woher der Druck in der Leitung kommt (außer der bestehende Sattel war zu klein und beide bringens jetzt).

Mister B,
wie legst Du die Bremsen aus?
Räder wiegen ist klar - obwohl der Beiwagen manchmal locker das doppelte wiegt).
Außer Kolbendurchmesser gibt's ja noch Scheibendurchmesser, Raddurchmesser und Reifenbreite.

Falls jemand eine brauchbare Formel hat, wäre ich sehr interessiert. Fange gerade wieder an umzubauen.

Gruß Martin
 
moinsen
ich denke mal, daß der grösste effekt dadurch zustande kommt, daß mit der vorderbremse der seitenwagen bremst. eine doppelscheibe an einem rad kann die reibpaarung sw-rad und asphalt nicht gross verbessern.
mit der konfiguration hinterbremse und sw kriegt man das jedenfalls alleine nicht hin. hinten blockierts eh recht schnell. ausserdem haben viele, wie ich auch eine windige konstruktion von trommel und scheibenbetätigung. das ist mist, ist nie vernünftig einstellbar und fliegt bei mir auch raus. der sw wird dann von vorne angesteuert.
ob ich dann einen 2. sattel brauch, schaun mer mal. ich glaub, daß der nur das seitliche verziehen des gespanns verhindert, wenn nur hinten gebremst wird. aber wann macht man das schon?
letztens hats mich auch fast im nassen zerlegt. aber da war ich eindeutig zu schnell, jeden fahranfänger hätte es zerlegt. ich fahr seit dem vorsichtiger. sone fuhre ist im grenzbereich halt sehr speziell, :pfeif:
netten gruss
jan
 
Hallo Auch meine Beiwagenbremse wird von vorn angesteuert,bremst wie verückt nur bei nässe mit Vorsicht zu genießen den wenn das Rad blokiert schieb es gerade aus.Beim Mz Gespann wird sie von hinten angesteuert funktioniert auch muss aber immer von mitgebremst werden. Bin der Meinung das wenn man zwischen Solo und Gespann hin und her wechselt man mit der Kombi Vorderad seitenwagen besser bedient ist, man braucht sich Bremsen mässig nicht umstellen. Optimal währe ein Kombisystem bei dem egal was man betätigt alle Bremsen arbeiten. Habe so ein system mal an einem Quad erlebt, ist konstruktiv aber ziemlich aufwändig. Dieter
 
Hallo,
Ich bremse an meiner Troika mit der Handbremse eine Scheibe im Vorderrad und die Beiwagenscheibe und mit dem Fuß die zweite Vorderradscheibe und die Hinterradscheibe.
Diese Kombination bietet ohne dn Aufwand eines zweiten Sattels am Beiwagen eine Bremse, die in jeder Situation sehr gut funktioniert und hat sich auf über 70 tkm bewährt.

Gruß
Hans
 
Hallo,
was spricht dagegen, vorne Doppelscheibe und Beiwagenbremse zusammen zu betätigen?
Ich bremse meinen Beiwagen mit der Fußbremse mit.
Hinten Trommel und am Beiwagen eine Bremse vom VW Polo.
Wird natürlich auch hydraulisch betätigt.
Gruß
Pit
 
Hallo,
was spricht dagegen, vorne Doppelscheibe und Beiwagenbremse zusammen zu betätigen?
Ich bremse meinen Beiwagen mit der Fußbremse mit.
Hinten Trommel und am Beiwagen eine Bremse vom VW Polo.
Wird natürlich auch hydraulisch betätigt.
Gruß
Pit

hi pit
erstma nix,aaaber!
in der regel blokiert die trommel des hinterrads früher als das hydr. seitenrad. ist jedenfalls bei den meisten so eingestellt. ausserdem ist die
kombinierte betätigung von mechanik und hydraulik und die verteilung bei verschiedener last meist nicht optimal. auch wegen gammel und so...
meist bremst dann das moped wesentlich mehr als der seitenwagen, und zieht dann eben entsprechend gefährlich nach links besonders wenns im nassen vorne blokiert.
netten gruss
jan
 
Tja, aber das ist nun mal Gespannspezifisch. Eigentlich müsste man die Bremsen für jede Last (Zuladung) neu einstellen. . .


Stephan
 
Da muss die Bremsbalance im Mittelwert schon stimmen , sonst wird das nix.

@Stephan: ...das hab ich damit gemeint, du kannst eigentlich nur einen Mittelwert annehmen und mit den unterschiedlichen Bedingungen leben.
Als Gespannfahrer musst du halt ein wenig flexibel sein :D


VG Heinrich
 
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