Bremsflüssigkeit oder: Chemie kann überraschen

Gerd

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Ist zwar ein anderes Modell, aber vielleicht doch entweder interessant oder erheiternd (Schadenfreude ist evolutionär mit die älteste positive Gefühlsregung bei Hominiden):

Bei meiner 12er hab ich gekleckert. (Aus diesem Anlaß erneut der Tip: weiträumig abdecken.) HR-Schwinge, offenbar beim Abnehmen des Deckels.

Tage später das hier erblickt: :schimpf:
20230801_140707.jpg

Ok. Gründlich geärgert, und auch vor der nächsten wie vermutlich auch allen weiteren noch folgenden Ausfahrten. Aber nach der Ausfahrt: in die Garage geschoben, geguckt - und: wo ist das Ärgernis geblieben? Fast nicht mehr zu sehen! Getastet: die Schwinge war ein bißchen warm. Weit weniger als der EA, aber eben doch ein bißchen.

Eben noch mal nach einer Nacht mit dem Föhn behutsam erwärmt. Zuvor siehe oben, und danach:
20230801_141023.jpg

Ich habe auf identische Beleuchtung geachtet. Daß das dennoch etwas verschieden aussieht, das machen halt die Smartie-Automatismen so.

Nachtrag: wenn mir das einer chemikalisch erklären kann, wäre ich durchaus interessiert. Schwinge ist vermutlich gepulvert.

Nachtrag 2: ich hab's ganz gut mit 1200er Schleifpapier (auf einem Mooosgummiklotz, wenig Druck, kleine Wege) und danach "Schleif- und Polierpaste" auf Watte hinbekommen. Scheint jetzt kalt so auszusehen wie warm.
 
Zuletzt bearbeitet:
Moin Gerd,

deshalb hasse ich Bremsflüssigkeit...... Immer abdecken oder hinterher mit Wasser ordentlich abspülen.
 
Ähnliches hatte ich auch schon.
Auf der Urlaubstour wurde der HBZ an der GS undicht. Leckage war nur gering und wurde mit Lappenbinden aufgefangen, sodaas Weiterfahrt kein Problem war. Irgendwann habe ich vorsichtshalber etwas nachgefüllt und dabei auch geferkelt (auf den Tank). Mit Wasser abgespült habe ich, aber nicht schnell genug. Es gab ähnlich wie bei dir drei helle Flecken auf dem roten Tank. Die Sonnenerwärmung hat diese aber auch kuriert -nicht ganz, aber deutlich.
 
Hatte auf Stahlflex und Stahlbus an der K umgebaut. System entleert und alles großflächig abgedeckt… Beim Befüllen hat es dann doch ein paarmal blöd im Ausgleichsbehälter gespritzt. Ich hatte dann sofort alles mit einem nassen Lappen abgewischt, aber die kleinen Spritzer innen am Windschild übersehen. Folge, weißes Gesprenkel auf dunklem Windschild. Ärgerlich, hab’s dann ausprobiert, bzw. versucht aufzupolieren, so gut es geht. Das weiße ging weg, aber leichte Löcher blieben dann doch.
Teufelszeug!
 
Als ich in der Autowerkstatt im Lager gearbeitet habe, war an dem lackierten Blechregal mit den Bremsflüssigkeitsdosen der Lack ganz wellig.
Obwohl an den Dosen damals schon die Öffnung luftdicht versiegelt war.
 
Nachtrag 2 von oben muß ich leider zurücknehmen. Nach Abkühlung heute nacht auf sommerliche 14° ist die Chose wieder in etwa so sichtbar wie zuvor. Föhn => weg. Echt 1 Teufelszeug!

Aber wenigstens habe ich es nicht noch verschlimmert.
 
...Nach Abkühlung heute nacht auf sommerliche 14° ist die Chose wieder in etwa so sichtbar wie zuvor. Föhn => weg. ...

Der Lack ist gequollen, d.h. etwas BFL ist eindiffundiert. Möglicherweise geht das wieder raus, wenn Du einen für längere Zeit ein feuchtes Tuch drauf legst. Aber Achtung - der Lack kann sich auch vollständig ablösen.
 
Der Lack ist gequollen, d.h. etwas BFL ist eindiffundiert. Möglicherweise geht das wieder raus, wenn Du einen für längere Zeit ein feuchtes Tuch drauf legst. Aber Achtung - der Lack kann sich auch vollständig ablösen.

Das leuchtet mir ein: Diffusion, und hygroskopisch ist das Zeugs ja. Könnte aber nicht umgekehrt auch Wasser in die Beschichtung, die ihre molekulare Struktur ja offenkundig geändert hat, eindringen? Oder meinst du, daß die BF sich denkt: "au klasse, ich steh ja voll auf Wasser, da in dem feuchten Tuch ist mehr als da, wo ich im Moment bin, dann geh' ich doch mal da rüber!"

Lack im klass. Sinne ist es glaub ich keiner, sondern Beschichtung. Ändert das was an der Überlegung?
 
...Könnte aber nicht umgekehrt auch Wasser in die Beschichtung, die ihre molekulare Struktur ja offenkundig geändert hat, eindringen? Oder meinst du, daß die BF sich denkt: "au klasse, ich steh ja voll auf Wasser, da in dem feuchten Tuch ist mehr als da, wo ich im Moment bin, dann geh' ich doch mal da rüber!"

Lack im klass. Sinne ist es glaub ich keiner, sondern Beschichtung. Ändert das was an der Überlegung?

Lacke oder Pulverbeschichtungen sind sehr ähnlich aufgebaut und immer diffusionsoffen, d.h. wasserdampfdurchlässig. Aber Wasser lässt den Lack nicht quellen, sondern diffundiert rein und auch wieder raus - je nach Luftfeuchtigkeit. Im Prinzip ist es so, dass die BFL im Lack sich wieder im Wasser des nassen Tuchs löst und damit langsam aus dem Lack verschwindet.

Sollte der Lack schon bis zur Grenzfläche zum Trägermaterial gequollen sein, kann er durch den Quellprozess die Haftung verloren haben. Tesa drüberkleben und abreißen schafft Klarheit ;)
 
Lacke oder Pulverbeschichtungen sind sehr ähnlich aufgebaut und immer diffusionsoffen, d.h. wasserdampfdurchlässig. Aber Wasser lässt den Lack nicht quellen, sondern diffundiert rein und auch wieder raus - je nach Luftfeuchtigkeit. Im Prinzip ist es so, dass die BFL im Lack sich wieder im Wasser des nassen Tuchs löst und damit langsam aus dem Lack verschwindet.

Sollte der Lack schon bis zur Grenzfläche zum Trägermaterial gequollen sein, kann er durch den Quellprozess die Haftung verloren haben. Tesa drüberkleben und abreißen schafft Klarheit ;)

Dann ist hierdurch wohl auch die Änderung bei Erwärmung zu erklären? Soweit ok.
Nur warum sollte die BF raus-, nicht jedoch weiteres Wasser reindiffundieren?

Das mit dem Klebeband mache ich jetzt nicht.-
 
Update:
ich habe heute nacht einen tropfnassen Lappen drübergelegt, und gestern mehrfach warmes Wasser (Wärme intensiviert Diffusion) draufgegeben.
  • Ergebnis: heute morgen in kaltem Zustand waren die Flecken noch intensiver, deutlicher als zuvor.
  • Schlußfolgerung: die Diffusion verläuft wohl eher umgekehrt wie gewünscht.
  • Fazit: Versuch eingestellt.
Ich werde wohl zukünftig noch gelegentlich mit dem Föhn drangehen, und ansonsten beim OParken möglichst diese Seite zur Sonne orientieren ;).

Dumm gelaufen. Paßt bloß auf mit dem Zeug!
 
... ich habe heute nacht einen tropfnassen Lappen drübergelegt, und gestern mehrfach warmes Wasser (Wärme intensiviert Diffusion) draufgegeben.
...
  • Fazit: Versuch eingestellt.
Ich werde wohl zukünftig noch gelegentlich mit dem Föhn drangehen, und ansonsten beim OParken möglichst diese Seite zur Sonne orientieren ;).

Ich kann nachvollziehen, dass Du von dem Ergebnis nicht begeistert warst. Dass die BFL im Lack weitere Feuchtigkeit zieht, hatte ich nicht erwartet, da irgendwo ja eine Sättigung erreicht wird. Mit Wärme treibst Du einen Teil der Feuchtigkeit wieder aus. Da die BFL aber hygroskopisch ist, zieht sie immer wieder Feuchtigkeit an.

Wenn Du der BFL im Lack keinen Stoff anbietest, mit dem sie sich vermischen kann, wird sie im Lack bleiben. Der Verteilungskoeffizient gegen Luft ist Null und verdampfen kannst Du sie auch nicht.
 
Was bietet man ihr? Der nasse Lappen, der schon erwähnt wurde? Das Wasser verdunstet aber. Aquagel? Silicagel, welches gesättigt ist?
 
Oder man trocknet das Wasser für den Moment weg (Fön), lässt kurz abkühlen, und zieht Klarlack drüber. Idee: das Wasser aussperren, denn offenbar entsteht die Flecken ja durch (reversible) Wassereinlagerung.

Allerdings sagtest du, Frank, dass jeder Lack Wasser durchläßt.
 
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