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Bremskolben ausbauen

torhah

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28. Mai 2009
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Hallo in die Runde

In möchte die Bremse an der R45 überholen (Bj. 80, silberne ATE Bremse). Ersatzteile liegen da, ist auch alles schon zerlegt. Nur ein Bremskolben geht nicht raus. Der eine fiel beinahe von selber raus, aber der andere sitzt bombenfest. Habe das ganze nun mit Kriechöl geflutet und werde es morgen nochmal versuchen. Falls das nicht klappt, bin ich mit meinem Latein, oder besser: meinen Kräften am Ende.
Hat jemand noch einen Tipp?

Gruß aus´m Sauerland
Torsten
 
Druck aufbauen kannst Du mit einer Fettpresse. Das Gewinde am Rohr der Presse passt. Setze den losen Kolben wieder zurück in den Zylinder und stütze ihn ab mit einer Nuss die innen grösser ist als der gegenüberliegende festsitzende Kolben. Dann kannst Du mit der Fettpresse Druck machen ohne den leichtgängigen Kolben zuerst rauszudrücken.
 
Moin,

dann muss das Fett aber auch wieder rausgeholt werden. Oder habe ich das falsch verstanden und du nutzt eine neue welche nur Luft drückt!?
Ich würde einen Kompressor mit druckminderer verwenden.
 
Fettpresse ist die richtige Wahl, ansonsten geht auch eine funktionierende Hydraulik mit mehr als 100bar.

Ich würde den Raum hinter dem Kolben, also da wo normalerweise die Bremsflüssigkeit ist, zuerst mit Phosphorsäure oder Fertan füllen, damit der Rost gelöst wird.

Es macht auch Sinn, den ganzen Sattel im Backofen auf ca. 200° zu erhitzen, da der Alusattel sich mehr dehnt als der Stahlkolben und damit mehr Spiel bekommt.

Wenn man mit mächtig Druck den Kolben über die Rostnarben drückt, kann die Bohrung im Sattel schon mal kaputt gehen.

Wie auch immer, zeig das Ergebnis mal jemand mit viel Erfahrung, bei Bremsen muss man wissen was geht und was nicht.

Viel Erfolg,
Frank
 
Ich würde den Raum hinter dem Kolben, also da wo normalerweise die Bremsflüssigkeit ist, zuerst mit Phosphorsäure oder Fertan füllen, damit der Rost gelöst wird.

Nichts was Säure oder Rostumwamdler ist sollte in einen Bremssattel gefüllt werden.
Da sind teilweise Alu-Legierungen, die sich dann grossflächig auflösen und der Bremssattel kann nur noch als abschreckendes Beispiel im Schaukasten landen.

Da ist die Fettpressenmethode wesentlich besser auch wenn es ziemlich aufwändig sein kann, anschliessend das ganze Fett da wieder rauszubekommen.

mfg GS_man
 
Hallo, hast Du den Sattel schon auseinander geschraubt?

Wenn nein soltest Du das tun und mit DRUCKLUFT versuchen
den Kolben raus zu drücken.
Bisher ist mir das immer gelungen.

Gruß Klaus

Säure und Lösungsmittel greifen das Allu an und machen
das ganze Unbrauchbar.
 
Fertan, Phosphorsäure etc. geht schon, das lässt man natürlich nicht tagelang drin.
Spülen vor dem nächsten Schritt ist eigentlich selbstverständlich.

Es geht mehr darum, das aufgequollene Eisenoxid zu reduzieren, damit man den Kolben heraus bekommt.

Mit den 6-8 bar einer Pneumatik bekommt man nur normal sitzene Kolben rausgedrückt, wenn der richtig festgegammelt ist, reichen meist die geschätzten 60 bar der Bremshydraulik nicht aus, deshalb die Fettpresse.

Auswaschen danach mit Petroleum und dann mit Bremsenreiniger.

Generelle Frage: fährt eigentlich noch irgendjemand mit Silikonöl anstelle DOT4?

Gruss, Frank
 
Bist Du sicher, dass die Kolben bei dieser Zange aus Stahl sind? In den Brembo's sind sie aus irgend einem gepressten Material, was beim unfachmännischen herausheben leicht zerbröseln.

Ich würde, wie zuvor empfohlen, den freigängigen Kolben wieder einbauen, blockieren und die Zange wieder an die Bordpumpe anschließen, befüllen und so den Kolben rausdrücken. Das ist vorhanden, wer hat schon eine passende Fettpresse.
Viel Erfolg
Egon
 
Zuletzt bearbeitet:
Bremskolben sind in der Regel aus Stahl, manchmal aus VA, Alu eher selten.

Es geht um die ATE Schwenksättel, die haben doch nur 1 Kolben im Gegensatz den BREMBO Dingern.
 
Seit wann sind an der R45 Schwenksättel?Das sind zwar ATE, aber ähnlich Brembo.
Und wenn die Kolben aus Stahl sind, dann sicher "Nirosta" ( nichtrostender Stahl). Also wenig Chancen mit Rostumwandler die Dinger zu lösen.
Gruß Egon
 
Fertan, Phosphorsäure etc. geht schon, das lässt man natürlich nicht tagelang drin.
Spülen vor dem nächsten Schritt ist eigentlich selbstverständlich.

Es geht mehr darum, das aufgequollene Eisenoxid zu reduzieren, damit man den Kolben heraus bekommt.

Nur dass Eisenoxid in der Spannungsreihe weit über Aluminium steht .... wenn da Aluminium und Eisenoxid zusammen sind hast Du eher faustgosse Löcher im Aluminium als dass sich das Eisenoxid auflöst.

An solche Teile gehört weder Säure noch Lauge und wenn Du das doch machst kannst Du es hinterher wegwerfen.

Mit den 6-8 bar einer Pneumatik bekommt man nur normal sitzene Kolben rausgedrückt, wenn der richtig festgegammelt ist, reichen meist die geschätzten 60 bar der Bremshydraulik nicht aus, deshalb die Fettpresse.

So eine Bremshydraulik macht meines Wissens nach mehr als 60 Bar aber selbst wenn es nur 60 Bar wären, sind wir bei einem 38 mm Kolben schon bei einer Kraft, enstsprechend einem Gewicht von ca 680 Kg, die da wirkt.
Wenn der Kolben damit nicht kommt, dann ist die Bremse so hinüber, dass ein Aufarbeiten bei einem Grosserienteil nicht mehr sinnvoll erscheint.

mfg GS_man
 
Hallo,
die 2 org. Bremskolben der ATE Sättel sind aus Stahl, deswegen rosten die auch fest. Ich habe die auch immer mit Druckluft raus bekommen. so wie oben beschrieben. Ganz wichtig, Bremssattel dabei in einen Lappen einwickeln und Finger dazwischen raus, sonst viel Schmerzen.
 
Glück auf

Vielen Dank für die zahlreichen Tipps und Hinweise.
Der bereits ausgebaute Kolben ist rostfrei, hat aber Pitting (nennt man das hierbei auch so?) und ist damit reif für die Tonne.
Für den anderen Kolben, bzw. die Zange schwant mir übles. Nach dem Ausbau weiss ich mehr. Ich werde mein Glück mit der Bremshydraulik probieren. Wenn da der Druck nicht reicht, wandert das ganze Teil zum Klingeltünnes.
Mal sehen, wann ich dazu kommen 🙄.

Gruß aus dem Sauerland
Torsten
 
Hallo Torsten,
wenn die Kolben etwas Pitting haben, ist das nicht ganz so tragisch, schlecht wäre es, wenn die Gleitflächen in den Zylindern angegriffen wären. Kontrolliere diese gründlich. Die Kolben sind für die Führung zuständig, die 4-kant O-Ringe dichten ab. Was nicht heißt, dass ich Dir abrate neue Kolben zu verwenden, kosten ja nicht die Welt.
Gruß Egon
 
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