Bremsmoment-Abstützung Vorderradschwinge

Fritz

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Praxiserfahrungen gesucht!

Hallo,

eine Vorderradschwinge, wie sie die R 60/2 hat, bietet ja die Möglichkeit, mittels Zugstreben die Federung vom Bremsmoment zu entkoppeln. Das möchte ich irgendwann auch umsetzen.

Um die Frage einzugrenzen: In die theoretischen Grundlagen habe ich mich eingearbeitet, und die handwerkliche Ausführung ist auch schon soweit klar.

Es geht mir einfach um einen Bericht, wie sich das beim Fahren "anfühlt". Keine Sorge, das soll nicht hochgelahrt abgehandelt werden, sondern rein den subjektiven Eindruck beschreiben.

Wie verändert sich der Fahrkomfort, das Verhalten beim Anbremsen und Lastwechsel usw.? Bevorzugt jemand eine bestimmte Anstellung der Momentstütze (Federung neutral / leichtes Tauchen / leichtes Heben)?

Wird wohl bei Solomaschinen nicht eben häufig vorkommen, also gerne auch Erfahrungen von moderneren Gespannen oder von früher (Adler und NSU hatten so etwas ja auch z.T.)!

Vielen Dank, Fritz. )(-:
 
Original von Fritz
...die Federung vom Bremsmoment zu entkoppeln.
Das ist doch genau das, was BMW an den 4-Ventilern mit dem Telelever umsetzt, so etwas ließe sich ja probefahren (zur Not komplett vermummt :D).
Oder sind da zu große Unterschiede zur geschobenen Schwinge?
 
Aber nicht doch, Vermummungsverbot beachten ist Ehrensache!

Mit dem Telelever weiß ich nicht recht, ob der geeignete Vergleichsmaßstäbe liefert. Das System ist doch deutlich anders, nach meiner Kenntnis ja von der Rennwagen-Einzelradaufhängung abgeleitet.

Ideal wäre schon eine geschobene Lang- oder auch Kurzschwinge, die der Besitzer mit und ohne Momentabstützung "erfahren" hat.

Grüßle, Fritz.
 
Ich hatte da nur was im Hinterkopf, dass das fehlende Eintauchen beim Bremsen gewöhnungsbedürftig sein soll, bin selbst noch keinen Telelever gefahren, aber hier gibt's ja genügend Fahrer, die beides ihr Eigen nennen.

Da war noch irgendwas, weswegen der Telelever sich im Rennsport nicht durchsetzen konnte, hab ich aber vergessen... :nixw:
 
Original von Hofe
Original von Fritz
...die Federung vom Bremsmoment zu entkoppeln.
Das ist doch genau das, was BMW an den 4-Ventilern mit dem Telelever umsetzt, so etwas ließe sich ja probefahren (zur Not komplett vermummt :D).
Oder sind da zu große Unterschiede zur geschobenen Schwinge?

Jepp, nur vermummt und nachts,

ich kann nur von ganz früher vergleichen, da durfte ich ab und an eine Hercules K 50 RL ausprobieren, die beim Bremsen deutlich hoch gegangen ist, das momentabgetützte Gespann mit Schwinge taucht zwar dezent ein, federt aber trotzdem sauber (abgestimmte und fein ansprechende Federbeine vorausgesetzt) weiter. Sehr geschmeidig halt, und mit wenig Kraftaufwand. Solo mit Bremsmomentabstützung kann ich nicht beurteilen...

Edit: @ Hofe: ich denk, der Telelever war vor allem zu schwer, ob es eintauchen soll oder nicht könnte man mit der Kinematik einstellen.
 
Hallo,

hört sich schon mal hoffnungsvoll an!

So eine Hercules hatte ich übrigens 1969 auch und mag seither Vollschwingen-Fahrwerke.

Gewünscht ist mit dem Umbau, das feine Ansprechen auf leichte Bodenwellen (geringes Losbrechmoment) auch beim Bremsen zu erhalten. Theoretisches Ideal: Vom Bremsvorgang unbeeindruckte Federung, die komfortabel weiterarbeitet und so guten Bodenkontakt hält (nicht hopst).

Oder evtl. doch leichtes Tauchen (leichteres Einlenken in Kurven wg. kürzerem Nachlauf) bzw. leichtes Hochgehen (Richtungsstabilität bei Hochgeschwindigkeits-Bremsung) ?

Deshalb die Fragen, was sich besser "anfühlt".

Danke.
 
Also ganz genau auf Deine Frage kann ich Dir nicht antworten, aber Dir durchaus meine eigene Erfahrung mit dem Telelever berichten: Ich habe nach kurzer Gewöhnungsphase diese Art der Vorderradaufhängung zu schätzen gewusst. Beim Bremsen kein Eintauchen, Federung und Dämpfung also mit allen Reserven gesegnet. Auf miesesten Pisten konnte man das Teil auf der Bremse in die Kurve jagen, das auch im absoluten Angriffsmodus. Gefühlt konnte man damit 10 Meter später bremsen. An der 11er GS hatte ich das beste Fahrwerk, das ich je gefahren habe, ganz serienmässig. Eine Referenz.
 
Hallo Fritz,
die Entwickler fast sämtlicher "alternativer" Vorderradaufhängungen habe ein leichtes Eintauchen beim bremsen in ihrem Lastenheft gehabt.
Dann gibts zumindest etwas Rückmeldung.
Auch Bimota (Tesi) hat das bei der Achsschenkellenkung so beibehalten.
 
Halllo,

ich fahre selber eine R50/2.
Der Ferderungskomfort und das geringe Eintauchen ist schon nicht schlecht, obwohl meine Stoßdämpfer nicht mehr die besten sind.
Allgemein ist das Einlenken schon etwas träger, als bei den Nachfolgemodellen. Ich habe mal einen älteren Vergkleichstest mit einer R45 gelesen, der beschrieb, daß das verhalten beim Lenken dem Tester so vorkommt, als 2 vollbepackte Einkaufstüten am Lenker hängen.
Von den Motoren her war allerdings wenig Fortschritt, bis auf das bessere Ansprechen beim Gasgeben, zu verzeichnen.
Ich finde, das gemütliche, langsame Fahren macht auf keinem anderen Mopped so viel Spaß, wie auf der R50. Das späte Bremsen sollte man sich aber verkneifen, sonst könnte die Straße ausgehen.
Die Umstellung nach solch einer Fahrt auf meine R100CS oder R1100S
ist schon groß, zumal beide im Verhältniss auch sparsamer mit dem Sprit umgehen.

Gruß

Wolfgang
 
hallo habe bei meinem gestpann eine geschobene schwinge drinn mit einer paralelen bremssattelabstützung sind federt beim brems nicht ein ,verhärtet sich nicht sondern federt einfach normal weiter.durch verschiedene anlengpunkte der bremsabstützung kannst du vom ausfedern bis zum einfedern beim bremsen die schwinge einstellen,du mußt nur mit den anlenkpunkten etwas spielen
dieter
 
Guten Morgen,

Dank Euch allen für die Informationen!
Das Projekt lohnt sich also wohl und wird in Angriff genommen, sobald wieder etwas Zeit dafür übrig ist mmmm.

Um die günstigste Federrungscharakteristik herauszufinden, werde ich dann zunächst die hintere Anlenkung der Zuganker provisorisch verstellbar machen.

@Wolfgang: Ja, es ist ein sehr schönes Tourenfahren mit den /2! Zwischendurch flotte Sprintetappen sind aber genauso möglich. Die Trägheit des Lenkverhaltens konnte ich durch erhebliche Erleichterungen rund um die Lenkachse beseitigen, u.a. durch eine rahmenfeste Verkleidung, die alles aufnimmt, was nicht unbedingt am Lenkkopf sein muß (Lampe, Instrumente). Und mit der neuen alten Ceriani-Rennbremse geht die Straße erst sehr spät zur Neige :gfreu:.

A Popo Vermummung:
Richtig ist, daß die alten Pestärzte vollständig vermummt waren mit bodenlangem Kittel und einer Kopfhaube mit ewig langem, spitzem Schnabel. Darin befanden sich Schwämmchen mit Essig und ätherischen Ölen, wg. Desinfektion und dem berüchtigten Pestgestank.
Falsch ist, daß sie als Dienstfahrzeug 4-Ventiler-GS´benutzt haben! :schadel:

Edit Bild dazu: Gurgln unter "Schutzanzug Pestarzt"

Fritz.
 
Original von Fritz
Richtig ist, daß die alten Pestärzte vollständig vermummt waren mit bodenlangem Kittel und einer Kopfhaube mit ewig langem, spitzem Schnabel ... Falsch ist, daß sie als Dienstfahrzeug 4-Ventiler-GS´benutzt haben!
Bild dazu: Gurgln unter "Schutzanzug Pestarzt"
So eine Gestalt könnte ich mir aber sehr gut als 4-V-Pilot vorstellen, der Schnabel ist ja gar nicht so sehr abweichend vom Design der GS. Inclusive Gurgln :D

P.S. Interessante Wortwahl, "Pestarzt" könnte durchaus zum Schimpfwort des Jahres taugen :D
 
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