Dichtring Ölpumpe

Euklid55

Urgestein
Seit
27. Okt. 2007
Beiträge
24.652
Ort
Frankfurtam Main und Neustadt a.d. W
Hallo,

bin gerade bei einer Motorrevision. Immer das gleiche Elend. Der Dichtring von der Ölpumpe ist, selbst nach kurzer Laufzeit, undicht.
P1110142a.jpg P1110141a.jpg

Den Dichtring wechseln ist nur wenig Arbeit, nur bis der Deckel freigelegt ist ...:pfeif:

Der rote Rundschnurring hat die Abmessung 2x65 mm, der danebenliegenden 3x65 mm und ist zu dick. Gibt es auch rote Rundschnurringe in der Größe 2,2x65 mm.

Gruß
Walter
 
Hallo Walter,

schmier doch zusätzlich Dichtpampe in die Nut und dünn auf die Fläche.
Oder, nimm vom Deckel etwas ab, dann wird der O-Ring mehr gequetscht.

Gruss Holger
 
Hallo Walter,

die Deckel wölben sich gelegentlich auch mal, wenn die Anzugsmomente der M6 hoffnungslos überschritten werden. Da würde ich mal ansetzen.

Gruß
 
Hallo,

bin gerade bei einer Motorrevision. Immer das gleiche Elend. Der Dichtring von der Ölpumpe ist, selbst nach kurzer Laufzeit, undicht.
Anhang anzeigen 293710 Anhang anzeigen 293711

Den Dichtring wechseln ist nur wenig Arbeit, nur bis der Deckel freigelegt ist ...:pfeif:

Der rote Rundschnurring hat die Abmessung 2x65 mm, der danebenliegenden 3x65 mm und ist zu dick. Gibt es auch rote Rundschnurringe in der Größe 2,2x65 mm.

Gruß
Walter


Hallo, Walter,
in den meisten Fällen von Undichtigkeit ist der Deckel verzogen. Einfach mit Schmirgelleinen auf einer Glasplatte abziehen bis er vollflächig trägt und das Problem ist gelöst. Der verzogene Deckel kommt oft daher, dass die 4 Schrauben zu fest angezogen werden(10Nm sind vorgeschrieben und genügen).

Gruß
Helmut
 
Hallo Walter,

wenn der Ring von 2 auf 1.5 mm gequetscht wird, und das nicht dicht ist, dann ist was anders faul.

https://www.o-ring-lager.de/o-ring-referenz/2-einbauarten-und-konstruktionshinweise/

Abb. 2.6

Gruss Holger

Hallo Holger,

die Maße entsprechen der Skizze 2.6. Die Maße sind für "ruhende Abdichtungen". Ob das an der Ölpumpe zutreffend ist, möchte ich bezweifeln.

Der Motor wurde so im Werk verbaut. Eine Vielzahl von Motoren die ich in der Hand hatte, waren nicht dicht. Der Deckel wurde schon mehrfach, vom Werk aus, geändert.

Gruß
Walter
 
Und den Deckel etwas nacharbeiten für den 3mm Ring ??
Ich hatte noch keinen in den Griffeln:nixw:,aber wenn das Material reicht.
Die Nut nachstechen sollte jeder Dreher/Werkzeugmacher können.
Jörg


Oder aus ''richtigem Alu'' nachbauen !;;-)
 
Zuletzt bearbeitet:
Und den Deckel etwas nacharbeiten für den 3mm Ring ??
Ich hatte noch keinen in den Griffeln:nixw:,aber wenn das Material reicht.
Die Nut nachstechen sollte jeder Dreher/Werkzeugmacher können.
Jörg

Hallo,

der Deckel ist schon dünn. Könnte ich machen. Nur vor einem Wiederausbau graut es mir dann, wenn es nicht dicht wird. Bin noch auf der Suche nach einer Schnurstärke 2,2 mmx65 mm.

Gruß
Walter
 
Moin Walter,

das ist eine statische Dichtung, somit könnte man auch ruhend sagen. Bei einer dickeren Schnur könnte die Nut schon überfüllt werden. Das könnte nach hinten los gehen! Kennt einer die Type, warum ein roter!?
 
Moin Walter,

das ist eine statische Dichtung, somit könnte man auch ruhend sagen. Bei einer dickeren Schnur könnte die Nut schon überfüllt werden. Das könnte nach hinten los gehen! Kennt einer die Type, warum ein roter!?

warum ein roter ?

Eigentlich unlogisch, ausser dem Temperaturbereich.
MVQ (Silikon) bis 200°C, NBR bis 140°C

https://www.o-ring.de/o-ringe/mvq/

Gruss Holger
 
Zuletzt bearbeitet:
warum ein roter ?

Eigentlich unlogisch, ausser dem Temperaturbereich.
MVQ (Silikon) bis 200°C, NBR bis 140°C

https://www.o-ring.de/o-ringe/mvq/

Gruss Holger

Hallo,

ein roter Ring ist von BMW aus eingebaut. Bei mir wird das Öl heißer als 140°C. :pfeif:
Ursprünglich war der Deckel ein GG Stück, noch viel undichter, befestigt mit 4 Kreuzschlitzschrauben.
Wurde dann geändert in Stahlguß. Platz ist dort keiner, schon die 4 Sechskantschrauben sind versenkt.

Gruß
Walter
 
Wie schon vorgeschlagen ist die Planheit des Deckels zu prüfen; auch beim Gehäuse mal das Haarlineal anhalten.
Der stärkere O-Ring bringt dir nix. Die Pressung von 2 auf 1,5 mm ist schon in Ordnung.
 
Wie schon vorgeschlagen ist die Planheit des Deckels zu prüfen; auch beim Gehäuse mal das Haarlineal anhalten.
Der stärkere O-Ring bringt dir nix. Die Pressung von 2 auf 1,5 mm ist schon in Ordnung.

Stimmt. Bin aber wohl bei Walter auf der Ignorierliste :nixw: dass er auf meine Beiträge nicht reagiert ist nicht neu... :rolleyes:
 
Würde den Deckel auf Verzug prüfen und ggf zusätzlich mit Dreibond arbeiten.. mehr als 2 mal im Leben geht man da ja nicht dran ..

beste Grüße
 
Auch ich habe an dieser Stelle mit den originalen BMW-Teilen noch nie Probleme gehabt. Wie bereits geschrieben den Deckel mit Edding markieren und über einer Glasplatte leicht abziehen. Dann noch hauchdünn Dreibond und fertig.
 
Ich habe den originalen BMW O-Ring zusammen mit einer dünnen Schicht Hylomar verwendet. Ist seit 5 Jahren dicht und trocken.
 
Eine Verpressung von 0,5mm ist schon ordentlich. Aber ist ja so Serie. Bei meinem Ölbeipass haben sich die Ringe bei einer Pressung von 0,5mm schon rausgedrückt aus der Nut, dadurch wurde dieser undicht.......
 
...Immer das gleiche Elend. Der Dichtring von der Ölpumpe ist, selbst nach kurzer Laufzeit, undicht.
Anhang anzeigen 293711

...

Das würde mich auch ärgern! Wie lang war denn die "kurze Laufzeit"?

Ich habe letztes Jahr einen Deckel demontiert, der 32 Jahre und knapp 200 tkm dicht war. Beeindruckt davon habe ich ihn nur mit 400er Papier abgezogen und wieder eingebaut (mit neuem Läufer und neuem Dichtring). Nach gut 5 tkm ist er noch dicht.
 
Der verzogene Deckel kommt oft daher, dass die 4 Schrauben zu fest angezogen werden(10Nm sind vorgeschrieben und genügen).

Gruß
Helmut

Hallo Helmut,

wie muss ich mir den Deckelverzug durch zu hohe Vorspannkraft vorstellen?

Liegt der Deckel nicht Metall an Metall am Motorgehäuse an?

Erfolgt der Verzug dann durch die höhere Pressung an den Verschraubungsstellen?

Gruß, Wolfram
 
Eine Verpressung von 0,5mm ist schon ordentlich. Aber ist ja so Serie. Bei meinem Ölbeipass haben sich die Ringe bei einer Pressung von 0,5mm schon rausgedrückt aus der Nut, dadurch wurde dieser undicht.......

Hallo Helmut,

wie muss ich mir den Deckelverzug durch zu hohe Vorspannkraft vorstellen?

Liegt der Deckel nicht Metall an Metall am Motorgehäuse an?

Erfolgt der Verzug dann durch die höhere Pressung an den Verschraubungsstellen?

Gruß, Wolfram

Moin Wolfram,

bei 0,5 Verpressung und dem Verhältnis Ring zu Größe Deckel, würde ich sagen der liegt nicht wirklich 100% auf. Das würde den Verzug bei zu großem Anzugsmoment erklären......
 
Hallo Helmut,

wie muss ich mir den Deckelverzug durch zu hohe Vorspannkraft vorstellen?

Liegt der Deckel nicht Metall an Metall am Motorgehäuse an?

Erfolgt der Verzug dann durch die höhere Pressung an den Verschraubungsstellen?

Gruß, Wolfram

Hallo, Wolfram,
man macht sich meist keine Vorstellung von der Schraubenkraft: Eine M6-Verschraubung, wie vorgeschrieben mit 10Nm angezogen, erzeugt eine Vorspannkraft von gut 10000Newton! Dass der Graugußdeckel und das Aluminum des Motorgehäuses sich unter dieser Kraft verformen, kann man sich gut vorstellen. Diese Verformung kann bleibend sein. Die stärkste Verformung passiert zwischen den Schrauben, dort wölbt sich der Deckel nach oben und verringert die Vorspannung des O-Rings, der dann Ölnebel durchläßt.
Deshalb immer vor der Montage den Deckel auf Planheit kontrollieren und ggf. mit Schleifleinen auf einer ebenen Fläche abziehen.

Gruß
Helmut
 
Hallo,

vielen Dank für die Erläuterungen.

So ganz steige ich immer noch nicht dahinter.

Ich gehe davon aus, dass der Deckel zumindest im näheren Bereich der Schrauben press am Alu-Motorgehäuse anliegt und auch unter dem Druck der Vorspannkraft (hier etwa 10 kN) etwas zusammengepresst wird.
Für mich verhält sich der Stahl des Deckels hier wie eine Druckfeder mit hoher Federkonstante.
Den Betrag dieser Zusammenpressung kann ich nicht abschätzen. 1 µm, ein 1/100 mm?
Jetzt nehme ich eine festere Schraube (10.9) und erhöhe das Anzugsdrehmoment um 50 %, die Vorspannkraft beträgt jetzt 15 kN.
Die Zusammenpressung würde sich jetzt auch um 50 % erhöhen. Wenn vorher 1 µm, dann jetzt 1,5 µm. Wenn vorher 1/100 mm, dann jetzt 15 µm.
Würde das jetzt tatsächlich zu einer stärkeren Duchwölbung des Deckels führen?
Dass der Deckel sich zwischen den Schrauben durchwölbt, daran habe ich keinen Zweifel.

Mir ist bewusst, dass dies jetzt ein recht theoretisches Interesse ist. Die Frage ist mir halt durch den Kopf gegangen.

In der Praxis würde ich schön brav meinen Drehmomentschlüssel nehmen und die M6 Schraube mit 10 Nm anziehen. Zumal die Schraube im Aluminium sitzt.

Muss ich mir das so vorstellen, dass sich auch das Motorgehäuse an den Stellen der Gewindebohrungen etwas vorwölbt und eventuell auch plastisch verformt?

Außerdem stellt sich mir die Frage, ob nicht auch der O-Ring über die Jahre deutlich an Elastizität verliert und damit auch zu einer auftrtenden Undichtigkeit beiträgt.

Bei meiner G/S ist in 38 Jahren noch keine Undichtigkeit an dieser Stelle aufgetreten. Daraus schließe ich, dass die Arbeit der BMW-Ingenieure und deren Materialauswahl doch recht gut war.

Gruß, Wolfram
 
Hallo,

vielen Dank für die Erläuterungen.

So ganz steige ich immer noch nicht dahinter.

Ich gehe davon aus, dass der Deckel zumindest im näheren Bereich der Schrauben press am Alu-Motorgehäuse anliegt und auch unter dem Druck der Vorspannkraft (hier etwa 10 kN) etwas zusammengepresst wird.
Für mich verhält sich der Stahl des Deckels hier wie eine Druckfeder mit hoher Federkonstante.
Den Betrag dieser Zusammenpressung kann ich nicht abschätzen. 1 µm, ein 1/100 mm?
Jetzt nehme ich eine festere Schraube (10.9) und erhöhe das Anzugsdrehmoment um 50 %, die Vorspannkraft beträgt jetzt 15 kN.
Die Zusammenpressung würde sich jetzt auch um 50 % erhöhen. Wenn vorher 1 µm, dann jetzt 1,5 µm. Wenn vorher 1/100 mm, dann jetzt 15 µm.
Würde das jetzt tatsächlich zu einer stärkeren Duchwölbung des Deckels führen?
Dass der Deckel sich zwischen den Schrauben durchwölbt, daran habe ich keinen Zweifel.

Mir ist bewusst, dass dies jetzt ein recht theoretisches Interesse ist. Die Frage ist mir halt durch den Kopf gegangen.

In der Praxis würde ich schön brav meinen Drehmomentschlüssel nehmen und die M6 Schraube mit 10 Nm anziehen. Zumal die Schraube im Aluminium sitzt.

Muss ich mir das so vorstellen, dass sich auch das Motorgehäuse an den Stellen der Gewindebohrungen etwas vorwölbt und eventuell auch plastisch verformt?

Außerdem stellt sich mir die Frage, ob nicht auch der O-Ring über die Jahre deutlich an Elastizität verliert und damit auch zu einer auftrtenden Undichtigkeit beiträgt.

Bei meiner G/S ist in 38 Jahren noch keine Undichtigkeit an dieser Stelle aufgetreten. Daraus schließe ich, dass die Arbeit der BMW-Ingenieure und deren Materialauswahl doch recht gut war.

Gruß, Wolfram

Hallo, Wolfram,

genau, nicht nur der Deckel verformt sich durch den Schraubenanzug (überschlägig etwa 2µm), sondern auch das Aluminium des Motorgehäuses, das sich unter der Zugkraft der Schraube hochwölbt. Am anschaulichsten kann man das mit der Finiten Elemente Methode berechnen(ist aber schon Aufwand) und grafisch darstellen.
Zu dieser statischen Verformung kommen die Druckpulsationen in der Ölpumpe dazu, die im kalten Zustand 6-8bar betragen können und die Verformung des Deckels weiter erhöhen. Deshalb ist der auch aus Stahl und nicht aus Alu.
Bei der Elastizität des O-Ringes habe ich keine Bedenken. Meine Motoren waren auch nach 25 Jahren an dieser Stelle immer dicht.

Gruß
Helmut
 
Hallo,

der Deckel war ursprünglich ein Gußdeckel mit Versteifungsrippen und Senkkopfschrauben. Wurden entsorgt. Die Senkkopfschrauben wurden mit einem Schlagschrauber angezogen. Nix mit Drehmoment, nach dem Motto immer fester druff. Undicht blieb er trotzdem. Dann kam der Stahlgußdeckel, immer noch mit Senkkopfschrauben.
P1120058a.jpg

Auch die weitere Änderung mit Sechskantschrauben und Drehmomentanzug bringt nicht den gewünschten Erfolg. Zur Schwungscheibe ist einfach zu wenig Platz, um den Deckel dicker zu machen.

Gruß
Walter
 
Hallo Walter,

einen Riß im Gehäuse kannst du ausschließen? die Idee mir einem dickeren Ring ist in der Regel nicht zielführend , wenn die Einstichtiefe der Nut stimmt.
Abhilfe schafft eine Verbreiterung der Nute um 0,3 mm nach Außen und das sorgfältige Entgraten der Einstichränder. Gerade sollte der Deckel natürlich sein.

Gruß, Sucky
 
Hallo,

der Deckel war ursprünglich ein Gußdeckel mit Versteifungsrippen und Senkkopfschrauben. Wurden entsorgt. Die Senkkopfschrauben wurden mit einem Schlagschrauber angezogen. Nix mit Drehmoment, nach dem Motto immer fester druff. Undicht blieb er trotzdem. Dann kam der Stahlgußdeckel, immer noch mit Senkkopfschrauben.
Anhang anzeigen 295285

Auch die weitere Änderung mit Sechskantschrauben und Drehmomentanzug bringt nicht den gewünschten Erfolg. Zur Schwungscheibe ist einfach zu wenig Platz, um den Deckel dicker zu machen.

Gruß
Walter


Hallo, Walter,

wenn das partout dicht werden will, dann prüf mal die Gehäusedichtfläche mit einem Haarlineal auf Planheit. Wenn der Deckel brutal angezogen wurde, kann es sein, dass der erste Gewindegang hochgezogen wurde. Dann müsste man hier vorsichtig ansenken.
Wenn alles in Ordnung ist, ist diese Dichtstelle problemlos.

Gruß
Helmut
 
Hallo, Wolfram,

genau, nicht nur der Deckel verformt sich durch den Schraubenanzug (überschlägig etwa 2µm), sondern auch das Aluminium ...

Bei der Elastizität des O-Ringes habe ich keine Bedenken. Meine Motoren waren auch nach 25 Jahren an dieser Stelle immer dicht.

Gruß
Helmut

Hallo Helmut,

vielen Dank für die Klärung.

Gruß, Wolfram
 
Zurück
Oben Unten