Hallo,
vielen Dank für die Erläuterungen.
So ganz steige ich immer noch nicht dahinter.
Ich gehe davon aus, dass der Deckel zumindest im näheren Bereich der Schrauben press am Alu-Motorgehäuse anliegt und auch unter dem Druck der Vorspannkraft (hier etwa 10 kN) etwas zusammengepresst wird.
Für mich verhält sich der Stahl des Deckels hier wie eine Druckfeder mit hoher Federkonstante.
Den Betrag dieser Zusammenpressung kann ich nicht abschätzen. 1 µm, ein 1/100 mm?
Jetzt nehme ich eine festere Schraube (10.9) und erhöhe das Anzugsdrehmoment um 50 %, die Vorspannkraft beträgt jetzt 15 kN.
Die Zusammenpressung würde sich jetzt auch um 50 % erhöhen. Wenn vorher 1 µm, dann jetzt 1,5 µm. Wenn vorher 1/100 mm, dann jetzt 15 µm.
Würde das jetzt tatsächlich zu einer stärkeren Duchwölbung des Deckels führen?
Dass der Deckel sich zwischen den Schrauben durchwölbt, daran habe ich keinen Zweifel.
Mir ist bewusst, dass dies jetzt ein recht theoretisches Interesse ist. Die Frage ist mir halt durch den Kopf gegangen.
In der Praxis würde ich schön brav meinen Drehmomentschlüssel nehmen und die M6 Schraube mit 10 Nm anziehen. Zumal die Schraube im Aluminium sitzt.
Muss ich mir das so vorstellen, dass sich auch das Motorgehäuse an den Stellen der Gewindebohrungen etwas vorwölbt und eventuell auch plastisch verformt?
Außerdem stellt sich mir die Frage, ob nicht auch der O-Ring über die Jahre deutlich an Elastizität verliert und damit auch zu einer auftrtenden Undichtigkeit beiträgt.
Bei meiner G/S ist in 38 Jahren noch keine Undichtigkeit an dieser Stelle aufgetreten. Daraus schließe ich, dass die Arbeit der BMW-Ingenieure und deren Materialauswahl doch recht gut war.
Gruß, Wolfram