Hallo,
nachdem ich des Suchens nach fehlenden mV wegen Lötstellen, thermisch gehimmelter Dioden, Kontaktkorrosion und sonst. Wehwehchen überdrüssig bin, überlege ich, die BOSCH Teile gegen modernere Komponenten zu tauschen.
Hat jemand Erfahrung mit dieser Kombi aus Dortmund:
http://www.wuedo.de/cgi-bin/webseller?action=link&response=product.html&ID=130721270403536&select=PRODUCT_INFO&scope=product.teilenr='12-31-40-60'&scope2=groups.stammnr='12'
Anhang anzeigen 33531
Mit welchen Alternativen (außer komplett neue Lima) habt Ihr positive Erfahrungen gemacht?
Ich hatte dieses Teil, welches auch von Motoren-Israel vertrieben wird, zum testen und messen hier.
Vorab zur Auswahl des Motorrades:
Ich habe zuerst die Ausgangssituation an der R100GS von `89 mit Serienlima nachgemessen, mich aber auf Grund der exzellenten Werte entschieden, die müde Lima der R80ST von `82 damit zu pushen.
Die R100GS hatte schon im tiefen Leerlauf von 800/min kein leuchten der Ladekontrollleuchte (LK) gezeigt.
Bei nur 1200/min ist bei der GS die Ladebilanz ohne Licht schon ausgeglichen, d.h. der von der Lima gelieferte Strom reichte aus um die Doppelzündung (2x Telefunken Zündmodul parallel und Hondaspulen) zu bedienen.
Bei 1500/min fließen schon 5 Ampere Ladestrom, d.h. auch mit Licht ist die Bilanz da schon ausgeglichen.
Der maximale Ladestrom fließt bei dieser Lima ab etwa 1900/min, was nach meiner Erfahrung für eine Serienlima ein sehr guter Wert ist.
Mit so einer (späten) Lima ausgerüstet dürfte auch mit Heizgriffen im städtischen Betrieb kein Problem entstehen, über Land sowieso nicht.
Nun zum Testobjekt R80ST:
Die LKL leuchtet im Originalzustand mit neuwertiger Diodenplatte, einwandfreiem Regler und auch neuem Rotor noch bis zu 1500/min.
Auch diese Maschine fährt mit der oben beschriebenen Doppelzündung und die Ladebilanz ohne Licht ist hier erst bei 1800/min ausgeglichen. Erst bei 2800/min wird hier die maximale Ladeleistung erreicht.
Alles in allem die wohl schlechteste Lichtmaschine, die mir bisher unter gekommen ist.
Dann die ST mit dem Israel / Wüdo Gleichrichter-Regler:
Die Montage ist recht einfach, die Kabel sind vorkonfektioniert, lediglich die Chrimpung der AMP-Stecker lässt zu wünschen übrig. Wenn man bei der Demontage, so wie ich das gemacht habe (Asche auf mein Haupt) an den Kabeln zieht, ziehen sich die Enden aus den Kabelschuhen.
Dafür sind aber die Messwerte besser, als ich es erwartet habe.
Statt bei 1500/min erlischt die LKL schon bei 1100/min.
Die Ladebilanz ohne Licht ist schon bei 1300/min ausgeglichen statt bei 1800/min.
Der maximale Ladestrom ist auch schon etwas früher da, allerdings nicht so gravierend wie der Ladebeginn, nämlich bei 2600/min statt 2800/min.
Ich kann also unterschreiben, dass dieser Gleichrichter-Regler der alten Lima auf die Sprünge hilft.
Zum Abschluss habe ich dann aus dem Fundus einen Limastator aus einem Boxer der 90er Jahre geholt und diesen in die wieder mit Originalregler und -Diodenplatte versehene R80ST eingebaut. Das Ergebnis ist nahezu so gut wie bei der zuerst gemessenen R100GS. offenbar ist der Einfluss des Stators größer als der des Gleichrichters/Reglers. Der Einbau des Israel-Wüdo Teiles dürfte die späte Lima dann wohl auch noch ein wenig verbessern, ich halte das da aber nicht für notwendig bzw. sinnvoll, so lange die Originalteile ok sind.
Wer nicht die Möglichkeit hat mittels Zangenamperemeter den Ladestrom zu messen, kann sich auch mit einem Digitalvoltmeter (Multimeter) behelfen.
Dazu sollte dieses direkt an der möglichst ein paar Tage in Ruhe gelassenen Batterie angeschlossen werden.
Die Leerlaufspannung (Ausgangswert) bei nicht eingeschalteter Zündung wird irgendwo bei 12,4-12,6 Volt liegen.
Sobald der Motor läuft (Licht auslassen), wird man im tiefen Leerlauf eine Spannung unter dem Ausgangswert messen können. Ein Zeichen dafür, dass die Zündung mehr Strom braucht als die Lima bei dieser Drehzahl liefern kann.
Sobald bei langsam steigender Drehzahl der Ausgangswert am Voltmeter angezeigt wird, ist die Ladebilanz ausgeglichen. d.h. ab jetzt wird die Batterie nicht mehr entladen.
Wenn man jetzt weitere Verbraucher anschaltet, Licht, Heizgriffe etc., wird man eine höhere Drehzahl brauchen, bis die Ladebilanz ausgeglichen ist, erkennbar an der Batteriespannung die dem Ausgangswert entspricht. Erst darüber wird die Batterie dann wieder geladen.