Doppelzündung - gehört das so?

wowbecker

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17. Juni 2015
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Frankenthal/Pfalz
Hallo Leute,
ich fahre seit ein paar Jahren eine R80 Monolever die der Vorbesitzer auf Doppelzündung umgerüstet hat.
Verbaut sind zwei Doppelzündspulen, eine Telefunken/BMW Zündbox (ich nehme an original) und die Halgeberdose.
Siehe Fotos.

Ich habe mir nie darüber Gedanken gemacht da bisher alles seinen Dienst tat.
Allerdings sind mir jetzt Bedenken gekommen ob das so optimal ist: Man liest z.B., dass die Halgeberdose auf Doppelzündung umgerüstet werden kann. Was genau wird da gemacht?
Auch bin ich mir nicht sicher, ob die Zündbox langfristig für Doppelzündung geeignet ist. Die zweite Doppelzünspule ist da einfach mit Doppelsteckern aufgesteckt.
Und überhaupt wäre mir eine Kennfeldzündung ohne mechanische Fliehkraftverstellung dafür mit Halgeber auf der Kurbelwelle lieber.
Allerdings finde ich die SH-Anlage etwas überzogen (Triple-Spark X Doppelzündung = 6 Funken/Arbeitstakt - oder habe ich da etwas falsch verstanden?). Außerdem: die pfundschweren Zündspulen!
Ignitech ist mir zu kompliziert mit frei programmieren und so.
Und Q-Tech hat ja wieder die Fliehkraftverstellung.

Wenn ich schon dabei bin: Für was ist eigentlich die hintere Konsole am Rahmenrohr gedacht? Es sieht ja echt so aus, als wäre die zweite Doppelzündspule original da angebracht, was ja nicht sein kann.

Also: Was sind eure Erfahrungen und Ratschläge?

Gruß Klaus
 

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Hallo Klaus,

das Setup mit den 2 parallel geschalteten Zündspulen hab ich auch bei unseren beiden Mopeds, auch mit diesen Montageplätzen seit 40.000km.
Ich bin auch 5 Jahre mit der original Zündbox gefahren... funktioniert.
Du solltest aber mit einer verstellbaren Zündpistole prüfen wann die Verstellung aufhört. Der Anschlag im Hallgeber muss angepasst werden. Ich Glaube das waren entweder 24 oder 26° und die Verstellung hört bei 3000rpm auf, weiss es aber nicht mehr genau. Ich hatte das vor 3 Jahren geprüft und es hat gestimmt. Da bekommst du bestimmt von anderen noch mehr Info´s. Der Umbau ist von jemand der das kennt kein Hexenwerk.
Ich fahre mit Q- Tech Zündsteuergerät weil mir die Ignitech erstmal suspekt war, ich Idiot.
Wenn ich es nochmal machen würde dann würde ich die Ignitech nehmen, mach ich vielleicht im Frühjahr noch.-> wg dem üblichen Beschleunigungs Klingeln beim BBK.

Micha
 
Viele Fragen, zwei Antworten:

Bei Doppelzündung sollte die Verstellung in der Hallgeberdose von 26° (Serie) auf max. 22° begrenzt werden.

Dei Anforderungsprofil schreit m. E. nach einer Sachse-Zündung. Frag mal beim Rolf in Berlin; der hat eine Version, mit der ich sehr zufrieden bin.

korrigiert
 
Hallo Klaus,
zu der Konstellation kann ich nur sagen, brauchst Du "eigentlich" nicht. Wenn an der Verdichtung nichts geändert wurde, braucht der Motor auch keine Doppelzündung. Das Risiko, dass das Steuergerät (Telefunken) sich überhitzt und aussteigt ist wesentlich höher als bei Einfachzündung. Muss nicht, kann aber. Der Hallgeber sollte bei Doppelzündung in der Verstellung von 26° auf 20° zurückgenommen werden ( von 32° auf 26° auf der Schwungscheibe). Ob das gemacht wurde, kannst Du einfach prüfen: mit Stroboskop abblitzen. Dabei sollte der statische Zündpunkt bei ca. 1000 UpM an Markierung "S" stehen und bei Erhöhung auf 3000 UpM zur Markierung "F" wandern und dort stehen bleiben, +/-. Dann ist am Hallgeber nichts geändert worden. Bleibt die Markierung aber früher stehen, ca. 10mm, wurde die Verstellung begrenzt. Genauer geht es wie zuvor vom Kollegen angeregt, mit einem einstellbaren Strobo.

Wie gesagt, Doppelzündung bräuchte Dein Motor nicht. Schaue mal bei Deinem Nachbarn https://forum.2-ventiler.de/vbboard/member.php?1055-BoxerMarkus vorbei, der fährt beide Boxer ohne Doppelzündung. Woher ich das weiß? Habe gerade den Hallgeber seiner Rennmaschine überholt, der für das Straßengespann kommt anschließend dran.

In FT findet auch öfter ein 2-Ventiler Stammtisch statt. Dort könntest Du das Thema auch mal mit kundigen Kollegen besprechen: https://forum.2-ventiler.de/vbboard...67227-Frankenthal-Pfalz&highlight=frankenthal

Bei Fragen einfach eine PN schreiben.

Gruß Egon
 
Zuletzt bearbeitet:
Hallo,
Falls die DZ bleibt, sollte das Telefunken Steuergerät gegen ein DZ-Steuergerät von Q-Tech ausgetauscht werden. Habe das mal gemacht an einem Setup wie
Deinem, da waren allerdings Dynotek-Zündspulen verbaut.
Ich nehme an die Lesitung der Einfachzündanlage passt einfach nicht für
doppelt so viele Zündspulen, jedenfalls lief die Maschine danach deutlich besser.
Nehme an statt 4 Funken hatte ich vorher 4 halbe Funken.

Dem Hallgeber ist egal, wieviele Zündspulen hinten dran hängen, der muss nur vom Winkel korrigiert werden wie beschrieben.
mfg
d
 
Hallo Egon,

ich denke die DZ ist auf alle Fälle eine gute Sache.
Ich hatte im Zuge des Umbaus auf BBK auf DZ umgerüstet und schlagartig 1.5 ltr weniger verbraucht, was sicherlich nicht an der Leistungssteigerung liegt. Eher am geänderten Brennverfahren (2 Flammfronten)
Die original Plazierung der Zündkerze scheint nicht optimal auf die Brennraumform angepasst zu sein.

Micha
 
Weil bei einer Doppelzündung das Gemisch im Brennraum erheblich schneller durchzündet, muss der Zündzeitpunkt zurück genommen werden. Meines Erachtens ist es aber nicht ausreichend, nur durch geänderte Anschlaghülsen im Fliehkraftregler die Frühzündung zu begrenzen, auch der Anstieg der Zündkurve sollte verschoben werden. Das lässt sich sehr gut anhand der im Netz gezeigten Zündkurven von Dignition erkennen, die auch in der Rolfschen Sachsezündbox so hinterlegt sind und natürlich auch beliebig bei Ignitech programmiert werden können.

BMW_2V_zuendkurven.jpg
 
Vielen Dank, das waren jetzt schon ne Menge Eindrücke!

Mal als elektrischer Laie gefragt:
Was wäre der Unterschied, wenn man einfach noch eine zweite Original-Zündbox parallel schaltet?

Klaus
 
Hallo Klaus,


Ich fahre mit Q- Tech Zündsteuergerät weil mir die Ignitech erstmal suspekt war, ich Idiot.
Wenn ich es nochmal machen würde dann würde ich die Ignitech nehmen, mach ich vielleicht im Frühjahr noch.-> wg dem üblichen Beschleunigungs Klingeln beim BBK.

Micha
Hallo Micha,

Ist die Q-Tech erkennbar schlechter? Und wie hast du die Bedenken gegen die Ignitech zerstreut?

Klaus
 
Hallo Klaus,

die Q- tech ist nicht schlechter, liefert auch starke Funken. Katleerlauf und Startverhalten haben sich auf alle Fälle gegenüber dem "einfachen" original Telefunken Zündgeber verbessert. Allerdings hat die Q- Tech soweit ich weiß die original Zündkurve hinterlegt.
ich müsste aber eigentlich wg. dem BBK den die Zündkurve in dem Bereich vorziehen in welchem das Beschleunigungsklingeln auftritt. Und wie Detlev schrieb generell abflachen. Eine option die Zündkurve zu ändern hat die Q- Tech leider nicht.

Micha
 
Ignitech ist mir zu kompliziert mit frei programmieren und so.....
Also: Was sind eure Erfahrungen und Ratschläge?

Gruß Klaus

Hallo Klaus,

naja, du kannst dir die Igni schon auch mit fertiger Standard-Zündkurve aufgespielt liefern lassen. Die Einstellung des genauen Zündzeitpunkts ist ohne Rechner auch möglich, allerdings zugegebenermassen etwas Fummelei, aber macht man ja nur 1 Mal :gfreu:.

Bei den Möglichkeiten (und dazu der Preis) den die Ignitech dir dann für die Zukunft bietet halte ich die für unschlagbar.

Schreib dich mal den Walter (Euklid55) hier im Forum zur Igni an, der ist wirklich sehr hilfsbereit und weiterhin gibt es jede Menge Unterstützung dazu hier im Forum.

Gruß, Kay
 
Das eigentliche Programmieren ist bei der IgniTech dann ziemlich zügig passiert. Wenn jemand mit der Ahnung dafür dran geht. Könnte man sogar selber nach einer Anweisung machen.

Dabei den Drehzahlbegrenzer mit festlegen lassen.


Stephan
 
Zuletzt bearbeitet:
Hallo Leute,
ich fahre seit ein paar Jahren eine R80 Monolever die der Vorbesitzer auf Doppelzündung umgerüstet hat.
Verbaut sind zwei Doppelzündspulen, eine Telefunken/BMW Zündbox (ich nehme an original) und die Hallgeberdose...

Die zweite Doppelzünspule ist da einfach mit Doppelsteckern aufgesteckt.

Hallo Klaus,

die Parallelschaltung der Originalspulen ist keine sinnvolle Lösung, da es sich nicht um Transformatoren handelt, die eine primärseitig eingespeiste Wechselspannung auf die benötigte Zündspannung hochtransformieren. Vielmehr versucht die Primärwicklung gemäß dem Lenz'schen Gesetz beim Abschalten des durch sie fließenden Stroms im Zündzeitpunkt diesen aufrecht zu erhalten, wodurch über ihr ein hoher Spannnungsimpuls entsteht. Genau dieser wird hochtransformiert. Seine Höhe wiederum hat nichts mit der zuvor angelegten Spannung zu tun, sondern mit dem zuvor fließenden Strom. Er ist, genauer gesagt, proportional der Stromänderung pro Zeiteinheit. Da das Zündsteuergerät diesen Strom auf einen bestimmten Maximalwert begrenzt, halbiert sich der Primärstrom bei zwei parallelen Spulen gleicher Eigenschaften (= gleicher DC-Widerstände der Primärwicklungen). Die Folge: Die induzierte Spannung halbiert sich ebenfalls, die Funkenenergie ist gar nur noch ein Viertel, da sie proportional zum Quadrat des Stroms ist. Folglich müssen beide Spulen vom selben Strom durchflossen werden, was bei der Reihenschaltung geschieht.

(Triple-Spark X Doppelzündung = 6 Funken/Arbeitstakt - oder habe ich da etwas falsch verstanden?).

Es ist richtig, dass Du das falsch verstanden hast :D! Auch bei Kerzen mit zwei, drei oder gar vier Stecken schlägt nur jeweils ein Funke über. Der Vorteil liegt einzig und allein darin, dass weitere Strecken als Reserve vorgehalten werden, falls mal eine versagen sollte, und ist *imho* eher marginal, zumindest bei unseren Zweirad-Traktoren.

Beste Grüße, Uwe
 
Hallo miteinander,
jetzt macht den Klaus nicht total konfus, er versteht, wie er selbst darstellt, 0,0 von Elektrik. Wie geschrieben, hat er weder BBK noch sonstige Änderungen, die eine Doppelzündung erforderlich machen. Meine Empfehlung: alles raus was nicht serienmäßig ist und fahren. So laufen die meisten Maschinen ohne Probleme. Warum also etwas verändern wenn nicht notwendig.
Gruß Egon
 
Stimmt. Da bin ich wohl aweng übers Ziel hinaus geschossen :pfeif:.

Doch vielleicht sind meine Gedanken anderen hilfreich? Meine R 80 RT mit Trinken-Motor jedenfalls läuft mit einer derartig aufgebauten DoZ, wenn auch mit einer anderen (Ford EDIS-Doppelfunken-Doppel-)Spule.

Beste Grüße, Uwe
 
Mein Tipp,
wenn schon DZ, dann richtig.
Nimm die Sachse von Rolf S da hast Du alles was Du anstrebst.
- Sensor auf der KW
- Zündbox für EZ oder DZ (die Verstellkurve passt)
- 2 kleine PVL Spulen in Reihe geschaltet.
- Einstellung auf OT
- Drehzahlbegrenzer vorhanden
Ich hab schon mehrere davon eingebaut, laufen zuverlässig und sind leicht zu installieren.
 
Ja, und was sagt es dem TE? Sprit gespart? Leistung erhöht? Braucht er sowas? Er fragt nach Erfahrungen mit dieser Konstellation. Bisher keine Antworten, weil niemand auf die Idee kommt sich ohne Grund eine DZ einzubauen. Es funktioniert doch, das alte Gelump, wie Hallgeber und Zündsteuergerät. Wenn es mal keine Ersatzteile mehr gibt, kann man sich über eine andere Art der Zündung Gedanken machen.
Gruß Egon
 
Ich habe mal einen serienmäßigen 79er RS-Motor, 9,5:1 verdichtet, auf Doppelzündung umgebaut.
Der Effekt war absolut nicht zu spüren, weder mehr Leistung noch weniger Verbrauch. Geklingelt hat der Motor vorher auch nicht.
 
Hi Detlev, ich widerspreche Dir nur ungern, aber bei einer DZ wird der Leerlauf besser, das Standgas bekommt man (bei leichtem Schwung) unter 800 n/min, und auch der Verbrauch sinkt um ca. 0,5 L.
Muss man nicht haben, aber der Basteltrieb treibt halt.
 
Hi Leute,

jetzt habt ihr mich verwirrt.
Uwe sagt:
Folglich müssen beide Spulen vom selben Strom durchflossen werden, was bei der Reihenschaltung geschieht.
Wenn ich das richtig verstehe?, sollte ich meine beiden original Zündspulen auf Reihenschaltung umbauen, richtig????

Schorsch3 sagt:
Einstellung auf OT
In der dynamischen Einstellung, also OT bei ca.1000rpm? Das bedeutet das der Verbrennungsdruck erst "spät" nach OT auf den Kolben wirkt. Ich habe immer noch die Laufzeit ab Zündfunken Auslösung bis Funken im Verbrennungsraum...das ist effizient??

Micha
 
Ne Micha, falsch verstanden oder falsch erklärt.
Die Sachse Zündung wird statisch auf OT eingestellt und errechnet sich seinen Z auf 3° vor OT bei DZ und 6° vor OT bei EZ ( je nachdem welche Kurve eingestellt ist)

Ich hoffe das erklärt es.
 
Zum Thema Zündsteuergerät (ZSG): ich hab's vor Jahren schon mehrfach geposted, daß ich jahrelang mit einer DZ mit nur einem (und zwar dem originalen) ZSG gefahren bin. Allerdings hatte ich schon damals die PVL-Spulen statt 2 der originalen drin - einfach weil die viel kompakter sind.

Ich weiß nicht, ob es stimmt, daß das Q-Tech-ZSG ca. doppelt so viel Stromverbrauch hat. Und Watt haben wir an den 2V eben nicht watt ihr volt.
 
1 original Steuergerät mit 2 passenden Zündspulen is doch perfekt .
Ich favorisiere da wie Gerd PVL. Kompakt und leistungsstark.
Z.B. 2 x 356102 parallel sind 0,6Ohm und somit nur gering weniger als eine Originalspule. Also überhaupt kein Problem für das Originalsteuergerät.
 
Und wie ist es bei dem TE mit den zwei dicken Originalen? Die haben von Haus aus einen sehr kleinen Widerstand. Da wird es schon eng. Egal was wir hier empfehlen, für den absoluten Elektrolaien nicht umsetzbar. Da er aber bereits Kontakt zu der Oldi Szene in FT aufgenommen hat, wird ihm sicher geholfen.
Gruß Egon
 
Die 356101 mit 1,4 Ohm geht natürlich auch , dann eben in Reihe macht das 0,7 Ohm. Kommt dem Original sogar noch näher :fuenfe:
 
Zuletzt bearbeitet:
Da wir die Schaltung nicht kennen, ist das alles wie stochern im Nebel. Mal schauen ob ich bei dem Treff in FT auch mal erscheine und dann die Schaltung inspiziere. Dann sehen wir weiter. Bis dahin bin ich raus.
Gruß Egon
 
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