Doppelzündung...Zündkurven, ein paar Fragen

Detlev

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Ich hätte da gerne mal ein Problem:
Bei meinen Zylinderköpfen (RS, 44mm Einlass, 9,5 verdichtet) muss ich wohl nochmal bei. Der Vorbesitzer hat bei einer Kopfüberholung Helicoileinsätze für die Kerzengewinde und die Stehbolzengewinde (Kopfdeckelbefestigung) einbauen lassen. Die beiden Stehbolzen haben sich inzwischen mitsamt Helicoil wieder rausgezogen, ok, dass konnte ich mit einer flachgeschliffenen Mutter lösen.
Aber das größte Problem:
Vom linken Zylinder lässt sich die Kerze zwar heraus schrauben, nur der Helicoileinsatz kommt mit!!! :schock: :schock: :schock:
Die Kerze lässt sich zwar so komplett wieder einschrauben und das Ganze ist auch noch dicht, aber irgendwann brauchts halt mal ne neue Kerze und spätestens dann habe ich ein Problem.
Nun überlege ich, ob ich so noch eine Saison fahre, die Kerze hat erst 6000km gelaufen, oder ob ich jetzt bei gehe und die Gewinde zuschweißen und neu schneiden lasse.
Und wenn ich das machen lasse, ob ich dann gleich noch ein zweites Kerzengewinde reinbohren lasse für Doppelzündung.
Wenn ich nun auf Doppelzündung umrüste, was brauche ich dann noch?
Kann ich an meine vorhandene Zündung einfach eine zweite Doppelzündspule (ggf. über einen Schalttransistor, um die Strombelastung für die B&G Omegazündung zu verringern) parallel aufschalten oder bedarf die Doppelzündung unterschiedliche Zündkurven für die Kerzen?
Ich könnte ja auch (ganz pragmatisch) einfach die zusätzlichen Kerzen an die noch vorhandene, aber derzeit nicht betriebene Kontaktzündung anschließen und könnte dann sogar die Zündkurven separat einstellen.
Wie sind da die Erfahrungen?
 
Habe zwar keine Antworten parat, dafür aber eine Frage:

Warum Umbau auf Doppelzündung. Schnell im Web herbeigegoogelte Hinweise ergaben bis auf einen "ruhigeren" Motorlauf nichts beonderes.
Wenn der Motor aber wesentlich ruhiger läuft, dann ist das der Sicht nach hinten durchaus zuträglich ;)

Gibts da noch weitere Argumente pro Doppelzündung?

(Ich lass jetzt mal Technikverliebtheit, Bastelwut, Langeweile über Winter aussen vor) :D
 
Schön daß Du Begriffe wie Technikverliebtheit, Bastelwut und Langeweile über den Winter nicht in die Diskussion gebracht hast, Udo! :D
 
Original von BlueQ
Schön daß Du Begriffe wie Technikverliebtheit, Bastelwut und Langeweile über den Winter nicht in die Diskussion gebracht hast, Udo! :D
Ja, zum Glück nicht!
Nun, wenn ich die Köpfe sowieso zur spanabhebenden Bearbeitung weggebe, wäre es wohl sinnvoll, die beiden Löcher gleich mit bohren zu lassen.
Zunächst mal könnte ich dann einfach olle Kerzen als Dummies reindrehen, bis mir ne passende Zündung über den Weg läuft!
Und: Nein, es stört mich nicht, dass ich die Nummernschilder der hinterherfahrenden Autos nicht lesen kann.
 
Hi Detlev,

da gibt es leidenschaftliche Diskussionen in verschiedenen Foren.
Bei einem Standard-Motor sicherlich nicht erforderlich, je nach Tunigstufe ( hohe Verdichtung, geänderte Steuerzeiten etc....) sinnvoll bis zwingend, da es sonst mächtig "knistern" kann.
Wenn es richtig gemacht werden soll, dann müssen eh Überarbeitungen von Quetschkanten optimieren, bis hin zu Brennraum angleichen etc. direkt mitgemacht werden. Je nach Nockenwelle und Verdichtung auch Ventiltaschen nachsetzen .......

Da kannst Du monatelang in den Foren diskuttieren, wer spaß drann hat kann es machen (lassen), wer mit seinem Motor zufrieden ist sollte es bleiben lassen. Zum Schnäpchentarif gibt es so etwas nicht und der es macht sollte schon genau wissen was er tut.

Das Problem mit dem Kerzengewinde habe ich bei meiner Guzzi auch.
Dort wurde ebenfalls eine Doppelzündung eingebaut und beim Bohren des Kerzenlochs war laut Mechaniker ein Lunker an der Stelle im Guss, weshalb er ebenfalls ein Helicoil eingesetzt hat. Den Einsatz kann ich mittlerweile ebenfalls mit samt Kerze rausschrauben. X(

Nun Stellt sich mir auch die Frage, sind die Teile überhaupt für den Verbrennungsraum geeignet oder wurde er nicht richtig montiert.
Aber wie Du schon sagst, bis die Zündkerze am Ende ist brauche ich auch eine Lösung. :nixw:

Bin gespannt auf die Tips !
 
Wenn ich nun auf Doppelzündung umrüste, was brauche ich dann noch?

moin detlev,

schau doch `mal auf die seite vom daniel, da steht u.a. einiges zum thema: "doppelzündung, - jetzt mach ich`s mir selbst."

www.derdicke.de

befriedigt auf jedenfall die bastelwut... ;)

gruß aus schwalmtal
erich
 

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Ah, Dominik war schneller!
Bin ich also kein helicoilgeschädigter Einzelfall...

Nun, um den Nutzen der Doppelzündung gehts mir eigentlich nicht so sehr, schaden wird sie wohl eher nicht. Und die Kosten würden sich vermutlich in engen Grenzen halten...
 
...und da fällt mir gerade ein,

...ich habe mal ein kerzengewinde mit einem rep-satz von "Würth" in ähnlicher form "gerettet".

wenn ich mich recht erinnere ist dieser gewindesatz zur innenseite leicht konisch angelegt und wurde beim einbau mit einem speziellen werkzeug "gespreizt"...

hat sich niemehr gelöst und wahr jahrelang im einsatz.

gruß
erich
 
Ja, heisst immer und ist an Kerzengewinden Helicoil an Kerzengewinden immer vorzuziehen.Ist zwar etwas umständlicher in der Handhabung, aber dank zum Satz gehörigem Stirnsenker ist nachher das Gewinde senkrecht zum Sitz und die Sache 100%ig dicht(Bei Heli-Coil kann mal der Gewindebohrer verlaufen und dann stehste davidoff).
 
Heisst natürlich nicht immer, sondern Time-Sert.Das kommt davon, wenn man mit Babies auf dem Schoss schreibt, man merkt gar nicht, wo die alles hinlangen :D
 
Hallo Erich,
das habe ich mir mal angesehen, demnach werden ja einfach zwei gleiche Zündsysteme parallel geschaltet. Das wäre ja recht einfach und könnte bei mir mit zwei Schalttransitoren erledigt werden. Dann schreibt er aber von einer Begrenzung der Frühzündung, nur über das "warum" und "wieviel" lässt er sich nicht aus.
 
Die Frühzündung muss deswegen begrenzt werden, weil jetzt zwei Flammfronten durch den Brennraum eilen, und sich somit die Durchbrenndauer etwa halbiert.Stellt sich allerdings die Frage, ob die Federn, die ja weiterhin die gleiche Federkonstante haben, auch geändert werden müssen, da da der begrenzte Zündzeitpunkt ja zum gleichen Zeitpunkt erreicht wird, wie bei nicht begrenzter Frühzündung.Logisch wäre der Einbau von Federn höherer Kraft, die die Verstellung des ZZP ungefähr halbieren, Damit im Bereich zwischen Leerlauf und Begrenzung eben auch die richtigen ZZPs getroffen werden.Oder denke ich da gerade falschrum?
 
Moin Detlev,

nur mal so: Hast wirklich ein 44er Auslassventil? ....und lässt sich nicht gerade die Omega-Zündung auf Doppelzündung einstellen?

Da es viele Motorentuner gibt, die auf Doppelzündung verzichten, ist sie für mich kein Thema oder zumindest kein "Ausstattungsmuss". Das kann aber jeder halten wie er möchte und Vorteile gibt es immer, man muss nur wissen, wieviel sie einem selbst wert sind. Letztendlich ist es ein Mythos, ähnlich wie bei den Hosketüten.........und die haben wir ja schließlich auch dran. ;)

Da du ja jetzt (du machst das) ein 2. Kerzenloch brauchst, bringst du deine Köppe zum Instandsetzer und lässt da ne vernünftige Arbeit machen, bei gleichzeitiger fachgerechter Reparatur der vorhandenen Kerzenlöcher, jawohl......so machst du das :oberl:

....und wenn die Köppe schon mal da sind, wie siehts mit den Ventilsitzen aus?
 
@Hubi:
Meinst Du die Federn des Fliehkraftverstellmechanixnutzes?
Nun, derzeit benutze ich diesen gar nicht, ist aber noch vorhanden.
@Charly:
Danke für den Link, da habe ich noch ne Weile dran zu knabbern!
@Hobbel:
Ja, 44mm habe ich so gemessen. Wieso fragst Du?
Bei B&G habe ich schon wg. der DZ-Möglichkeit angefragt.
Es geht mir bei der ganzen Aktion absolut nicht um die Leistung, den Spritverbrauch oder die Laufruhe, aber wenn man schon mal dabei ist... vielleicht nützt es ja doch irgendwo, und wenns nur um meinen technischen Spieltrieb geht!
Die Ventilsitze und Führungen sind bei der "Helicoilaktion" vor etwa 10000km gemacht worden, da wird wohl kein Handlungsbedarf sein.
 
....ja, weil ich immer davon ausgegangen bin, dass die Einlassventile diesen Durchmesser haben. Aber vlt. hast du ja nur verkehrt gestanden beim messen und das "andere rechts" gemeint ;)
 

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Hallo Detlev,
Ja die Federn meine ich.Was deine zwei Schalttransistoren angeht, musst Du die durch einen weiteren Transistor ansteuern(zumindest bei der Originalzündung,wies bei der Omegazündung abgeht weiss ich nicht).Das Signal vom Originalen Steuergerät zur Spule ist eine Masse, mit dieser musst du einen kleinen pnp-Transistor ansteuern(Widerstand zur Strombegrenzung einbauen!) und mit diesem wiederum zwei npn-Leistungstransistoren für die Spulen.Ganz simpel.
 
Hallo Detlev,

ich möchte mich der Diskussion um Anlass für den Einbau und Sinn der DZ jetzt nicht anschließen. :schadel:
Aber ich greife dein Ursprungsthema mal auf. :rolleyes:
Ich war von den Helicoils noch nie begeistert, habe immer wieder Probleme erlebt oder
von welchen gehört. Mir gefallen andere Lösungen besser, z. B. hier.
Es wäre zu prüfen, ob sich etwas Passendes findet.
Eine weiter Möglichkeit zur Rettung des ZK-Gewindes sehe ich im Versuch, den Helicoil-Einsatz
mit einem geeigneten Loctite-Typ zu sichern. Weiß aber jetzt nicht. ob es so hoch-
temperaturbeständige Sorten gibt.
 
@Michael:
Von Loctite kann ich nur abraten!Loctite härtet anaerob aus, der Helicoileinsatz ist aber eine Spirale.Im günstigsten Fall hält es nicht und im ungünstigsten klebst du die Kerze damit rein!Allerdings ists mit der hitzebeständigkeit bei den mir bekannten Sorten nicht weit her, es steht ja auch bei "Lagerfest" der Hinweis auf der Flasche"Nur durch Erwärmen lösbar".Also besser Time-Sert von Würth!
 
Original von hubi
.Das Signal vom Originalen Steuergerät zur Spule ist eine Masse, mit dieser musst du einen kleinen pnp-Transistor ansteuern(Widerstand zur Strombegrenzung einbauen!) und mit diesem wiederum zwei npn-Leistungstransistoren für die Spulen.Ganz simpel.
So hatte ich mir das vorgestellt!
 
Ich habe mir den Gewindeeinsatz mal genau angeschaut, es handelt sich dabei nicht um ein Helicoil, (nehme alles zurück und behaupte das Gegenteil), sondern um einen Gewindeeinsatz / Buchse.
Folgendes ist mir noch aufgefallen:
Die Kerze mit dem gelösten Gewindeeinsatz ist stark verschmutzt / verkrustet, während die andere vergleichsweise ok ist. Vermutlich wird die Kerze die Wärme nicht an den Kopf los!
 
Wenn der Einsatz lose sitzt, dann wird die Kerze die Wärme in der Tat nicht los.Allerdings ist bei einer überhitzten Kerze eher die Elektrode an-/abgeschmolzen.Verkrustungen sollten durch die höhere Temperatur, also bessere Selbstreinigung nicht auftreten.Kannst Du mal ein Bild machen?
 
Kanns sein, daß Deine Q Öl durch die Ventilführungen am Einlass zieht?Das wäre eher als Ursache möglich.Oder fährst Du offene Trichter und es ist die rechte Seite(war bei meiner alten Guzzi der Fall, ich habs auf den vermehrten Dreck am Strassenrand geschoben)
 
Da ich die Gewindebuchse auch nicht mit Hilfe einer Zange von der Kerze runterbekommen habe, habe ich die Kerze samt Buchse mit Loctite "Füge Welle Nabe" in den Kopf eingeklebt. :pfeif:
Nach einer guten Stunde Aushärtezeit konnte ich nun die Kerze ganz normal entfernen, der Einsatz ist im Kopf geblieben.
Ob der Kleber temperaturstabil genug ist, sei natürlich dahin gestellt, ich werde es wohl erstmal so probieren. Nach ein paar 100km werde ich dann mal die Kerze rausschrauben und dann schaun wir mal ob noch Handlungsbedarf besteht. Wenn nicht, bleibts erstmal bei der Einfachzündung... :schadel:
 
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