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Drehzahlmesser spinnt

awi

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30. Mai 2016
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55
Ort
Ostfriesland
Moin zusammen,

an meiner R75/6 war der Drehzahlmesser von Anfang an defekt. Der Vorbesitzer hat eine neue Welle ausprobiert, aber das war nach seiner Ansicht nach nicht das Problem. Er hatte die alte Welle wieder montiert. Nun habe ich einen neuen alten (NOS) Drehzahlmesser ergattert und eingebaut. Die alte Welle angeschraubt, läuft.

Heute machte der Drehzahlmesser Sprünge über den ganzen Anzeigebereich, lag auch mal kurz tot und zeigte dann wieder exakt an.

Kennt jemand das Phänomen und kann es deuten? Ich möchte vermeiden, den neuen Drehzahlmesser mit der alten Welle zu beschädigen.

Munter!

Axel
 
Hallo Axel,
könnte sein, daß das Teil, kenne jetzt den Namen nicht, wo die Welle
am Motor eingesteckt wird, ausgebuddelt ist. Ich würde mal einen Akkuschrauber
an die Welle hängen und schauen ob die Aussetzer weg bleiben.
Gruß Egon
 
...

Heute machte der Drehzahlmesser Sprünge über den ganzen Anzeigebereich, lag auch mal kurz tot und zeigte dann wieder exakt an.

...

Es gibt da mehrere Möglichkeiten.
Dass der neuwertige DZM selbst die Ursache ist, ist eher auszuschließen; es sei denn, er wäre sehr unfachgerecht gelagert worden (also offen in staubiger Umgebung oder zu feucht).
Eher halte ich die Antriebswelle für den Übeltäter, egal was dein Vorbesitzer gedacht hat. Da es wahrscheinlich noch die erste Welle ist, ist sie über 40 Jahre alt. Man könnte sie natürlich reinigen und prüfen; aber ehrlich gesagt sollte man da den Geiz hinten anstellen.
Außerdem ist eine korrekt Verlegung zu beachten. Also keine Knicke, nur große Radien.
 
Genau den Fehler hatte ich bei meiner kürzlich gekauften R90S auch. Der Drehzahlmesser lief anfangs einwandfrei, wackelte aber beim Gasgeben immer ziemlich hin und her. Dann zeigte er plötzlich nix mehr an. Diagnose: Welle defekt. Neue Welle beim Uli gekauft und eingebaut. Welle sorgfältig verlegt. Der Drehzahlmesser tats wieder, sogar anfangs gefühlt etwas ruhiger als vorher. Dann nach ein paar km Fahrt plötzlich beim Gasgeben mit eingelegtem Gang während der Fahrt ein surrendes Gräusch und Vollausschlag. Gas weggenommen, der Messer pegelte sich wieder bei den angesagten 3000 Touren ein. Das passierte mehrmals, bis er dann pötzlich gar nichts mehr anzeigte.

Nach Abbau der Instrumentenkonsole und Ausbau des DZMs zerlegte ich das Teil. Das geht beim mechanischen DZM recht einfach, man braucht nur zwei Schlitzschraubendreher mit geigneten Klingen (ich hasse vermurkste Schrauben, bei denen einer die falsche Klingengröße verwendet hat). Nach Lösen einer kurzen Senkschraube und einer längeren normalen Schlitzschraube hat man den Zugang zu den beiden Übertragungszahnrädern aus Kunststoff im hinteren Bereich des DZMs. Die Verzahnung war unbeschädigt und wurde von altem Fett befreit. Neu abgefettet mit geeignetem Lagerfett. Nach Lösen von drei kleineren Schrauben (mit gelbemLack versiegelt) kann man das Vorderteil des DZMs mit Zeiger, Skala und Aluglocke des Wirbelstromgenerators abbauen. Vorsicht: Nicht dabei die kleine Rückholfeder für den Zeiger ähnlich einer Uhrenunruhe beschädigen! Die muss man auch nicht berühren!

Unterhalb der Aluglocke ist eine Lagerstelle mit kleinem Zapfen und die gilt es zu reinigen. Also Zapfen reinigen und Lager des Zapfens (wahrscheinlich Sinterlager) reinigen und mit geeignetem Öl schmieren. Ich habe dafür Lageröl von Märklin für Spielzeugloks verwendet. Weiterhin Magnetbleche um die Lagerstelle der Aluglocke entnehmen, die sind nur gesteckt. Jetzt kann man alle darin befindlichen Verschmutzungen (altes Fett etc.) mit Q-Tips und etwas Spiritus entfernen. Im hinteren Teil des DZMs ist ein Gummipröppel. Nach Entfernen kann man auch die Lagerung der Zahnradwelle reinigen. Ich habe da etwas Ballistol reingesprüht und den rausgelaufenen Schmutz mit Q-Tips entfernt. Danach alles auf leichten Lauf prüfen und wieder zusammenbauen. Nach Einbau des DZMs war der nicht mehr wieder zu erkennnen. Der Zeiger pendelt kaum mehr hin und her, das Teil läuft bei apruptem Gasgeben ruhig und zeigt die Drehzahl des Motors akkurat an. Das surrende Geräusch, das einherging mit Vollausschlag des DZMs ist weg. Bis jetzt habe ich mit dem reparierten DZM ca. 500 km ohne Probleme gefahren.

Gruß

Andreas
 
Moin und besten Dank für die Antworten!

Eine neue Welle habe ich hier liegen, die kann ich sofort anbauen. Gibt es irgendwas dabei zu beachten? Verlegt wird sie natürlich knickfrei. Nur am Motor ist nur ne Gummidichtung. Da muss ich erstmal schauen...

Der Drehzahlmesser war originalverpackt, hatte aber etwas Flugrost an den Flanken. Ansonsten wie neu. Natürlich kann da Fett, soweit verwendet, verharzt sein. Ich probe mal beim alten, ausgebauten. Wer Dual- Plattenspieler entharzen kann, kriegt das vielleicht auch bei Drehzahlmessern hin.

Munter!

Axel
 
Zuletzt bearbeitet:
Ich seh' schon, bin nicht allein mit den kleinen Problemen der mechanischen Instrumente. :D

Mein Freund, von dem ich die BMW habe, sagte, er habe das gleiche erlebt, bevor sich der alte Drehzahlmesser endgültig verabschiedet habe. Vielleicht hat die alte Welle den Drehzahlmesser gekillt.

Ich werde also vorne den Lichtmaschinendeckel abnehmen müssen, um die Welle zu montieren, ist das korrekt?

Wenn alles nicht hilft, lieber Michael, geht die ganze Kombi zu Dir. Der Meilentacho scheint eh zu wenig für km und zuviel für Meilen anzueigen. Die Maschine stammt aus den USA, hat einen auf km/h geeichten Tacho aber anscheinend eine Streckenzählung in Meilen. Geht das überhaupt?

Munter!

Axel
 
Moin und besten Dank für die Antworten!

Wer Dual- Plattenspieler entharzen kann, kriegt das vielleicht auch bei Drehzahlmessern hin.

Munter!

Axel

Noch einfacher, wer bei einem alten Dual den Steuerpimpel (das Ding heisst wirklich so!) austauschen kann, kann auch einen mechanischen Motometer DZM reparieren.

Gruß

Andreas
 
Vielleicht hat es sich jemand einfach gemacht und dem originalen MPH-Instrument einfach die km/h-Skala verpasst...

DESHALB überhole ich bei 50 km/h jede Polizeistreife im Stadtverkehr und wurde mit 160 auf der Landstraße geblitzt!:D

Mein Fehler: ich habe die nautische Meile zum Umrechnen genutzt, kann passieren an der Küste... Der km-Zähler ist also korrekt.

Ich glaube, Michael, Du hast es mir mal erklärt, dass Kilometerzähler und Geschwindigkeit nicht synchron laufen. Mir ist es aber immer noch ein Rätsel, wie man einen deutschen Tacho mit englischem Meilenzähler kombinieren kann.

@ Andreas

Ich seh schon, Dir sagen bestimmt auch auch Kurvenrad und Multiselector etwas. ;)

Ich möchte aber auch nichts kaputt machen und stelle darum schon mal Fragen, die hier vielleicht schon Allgemeingut sind. Man muss sich halt in alles erstmal reinfuchsen.

Danke für Eure Hilfe!

Axel
 
Naja, Axel, als Vintage Hifi Sammler mit an die 30 Jahren Erfahrungen in Wartung, Reparatur und Sammeln von altem Hifigeraffel hatte ich schon bestimmt über 100 alte Duals oder Elacs auf dem Tisch. Das sind auch heute noch Klasse Plattenspieler. Oft sogar viel besser, als die modernen und technisch primitiv aufgebauten Brettspieler.

Gruß

Andreas
 
...
Ich glaube, Michael, Du hast es mir mal erklärt, dass Kilometerzähler und Geschwindigkeit nicht synchron laufen. Mir ist es aber immer noch ein Rätsel, wie man einen deutschen Tacho mit englischem Meilenzähler kombinieren kann.

Die Kilometerzähler werden über ein mechanisches Getriebe bewegt. Bei Wegdrehzahl 737 z. B. dreht sich nach 737 Umdrehungen der Eingangswelle die erste Walze um eine Stelle (einen Kilometer) weiter. Beim zugehörigen MPH-Gerät ist es W1186.
Die Geschwindigkeitsanzeige funktioniert dagegen über eine Wirbelstromkupplung, die durch die Vorspannung einer Feder am Rotieren gehindert wird. Der km/h-Tacho zeigt von 0 bis 220; beim MPH entspricht das 0 bis 140.
 
...jetzt hat sich der neue Drehzahlmesser auch mit einem Kreischen verabschiedet...:( Welle dreht im Leerlauf normal, aber der Zeiger zuckt nur ab und zu mal.

Mahlzeit!

Axel
 
Bei der Demontage und Reinigung des alten DZM habe ich festgestellt, dass eines der Zahnräder einseitig abgschliffen ist und beide nicht mehr ineinandergreifen. Ferner scheint mir die Rückholfeder gebrochen zu sein.

Ist das reparabel?image.jpgimage.jpg
 
Hallo Axel,

das Zahnrad ist wahrscheinlich Schrott und irreparabel. Da musst Du eins aus einem anderen, gleichen DZM importieren. Auch die Rückholfeder ist meines Wissens nach mit normalen Bastlermitteln kaum reparierbar. Da könntest Du aber mal ein einen versierten Uhrmacher fragen, ob er Dir die reparieren oder ersetzen kann. Allerdings sollte die neue/reparierte Feder das gleiche Rückholmoment haben, wie die intakte Originalfeder. Sonst zeigt der DZM wahrscheinlich irgendwas an. Und da wirds schwierig....

Gruß

Andreas
 
dass eines der Zahnräder einseitig abgschliffen ist und beide nicht mehr ineinandergreifen. Ferner scheint mir die Rückholfeder gebrochen zu sein.

Hallo,

die Feder ist nicht gebrochen. Die wurde bei der Erstjustierung entsprechend weit durchgezogen und mit einem kleinen Stift im Messinghebel festgeklemmt. Das ist halt nur das überstehende Federende.

Zum Zahnrad kann ich nichts sagen, da ich die abgeschliffene Seite nicht erkennen kann.

Grüße, Rainer
 
Tja, gerade den neuen DZM zerlegt und geschmiert. Alles leichtgängig gewesen. Aber die Rückholfeder hat sich um die Achse gewickelt und ist bis zum Zeiger durchgewandert. Habs mal zurückgewickelt und zugesehen, dass der Zeiger über die gesamte Skala wandern kann, aber mit Druck am Anschlag anliegt. Die Feder sieht natürlich nicht mehr wie ne ordentliche Uhrwerks-Unruh aus. Alternative wäre, das alte Zifferblatt zu montieren, auch wenn der Zeiger verblichen und die Fernlichtscheibe zerbröselt ist... Da ist wenigstens die Feder ok

Munterbleiben!

Axel
 
Moin tosamen,

der Faden soll zu einem Abschluss gebracht werden...

Nachdem nun auch der zweite DZM hinüber war, ergab sich beim wöchtentlichen Stammtisch, dass ein neuer Gast als erfahrener BMW-Kenner und Inschenör sich anbot, das Geraffel über Weihnachten mal mitzunehmen und zu gucken.
Nach einem Monat brachte er mir die Instrumenteneinheit zurück. Beide DZM-Zeigerwellen hatten gefressen. Totalschaden. Er hat dann für kleines Geld einen mechanischen mit abgebrochenem Zeiger in der Bucht gefunden und somit den dritten verwurstet und einen intakten Zeiger von meinen alten genommen. Nun funktioniert er wieder prächtig.

Komisch, man fährt nicht anders, man weiß aber jetzt, welche Drehzahl anliegt, wenn man ohnehin geschaltet hätte.:D Das war aber schon mächtiges Glück. Ich hatte schon das Päckchen für Michael gepackt... .

Nun zu wissen, dass die Q jetzt erstmal wieder komplett funktioniert, ist ein feines Gefühl. Die Liebe ist in den vergangenen zwei Jahren immer mehr gewachsen. Und meine Frau mag sie, weil ich sie quasi unter ihr durchschieben kann und sie nicht mehr auf meine FJR klettern muss.

IMG_4887.jpg

Munter!

Axel
 
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